Hifiman 400SE versagt bei Streichinstrumenten?

birdskywinter

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Hallo,

derzeit nutze ich einen Hifiman 400SE und einen DT 770Pro. In den meisten SItuationen klingt der Hifiman deutlich besser. Anders sieht das bei Streichinstrumenten aus, gerade alleine gespielt.

z.B. hier:

Der 400SE klingt da einfach dumpf. Woran liegt das? An den Beyer Höhen? Bin jetzt schon wieder am überlegen ob der Kopfhörer überhaupt gut genug ist.
 
birdskywinter schrieb:
Der 400SE klingt da einfach dumpf. Woran liegt das? An den Beyer Höhen? Bin jetzt schon wieder am überlegen ob der Kopfhörer überhaupt gut genug ist.
Lautsprecher (und Kopfhörer sind ja nichts anderes) haben nunmal unterschiedliche Charakteristika.

Mit Focal-Kalotten kannst du mich z.B. jagen, die klingen immer muffig und wie durch ein Taschentuch genuschelt, als wenn jemand nen Waschlappen im Mund hätte. Auf Metallkalotten jedoch stehe ich ebenso wenig, ich brauche mir nicht das Trommelfell wegkreischen lassen.

Die Kunst gerade im Mittel-Hochton ist es eben, ein Chassis zu haben, das seidig weich, sanft und dennoch differenziert und detailreich zur Sache gehen kann.

Das kann aber auch am Verstärker stark beeinflusst werden. Hast du die Möglichkeit, beide Headphones an einem anderen Verstärker zu testen?

Spontan könntest du beide:
  • am Mainboard deines PCs testen
  • am Handy testen
  • am Handy deiner besseren Hälfte (falls vorhanden ^^) testen
  • am Kopfhörerverstärker (falls vorhanden) testen
  • am AVR (falls vorhanden) testen

... du wirst überall Unterschiede feststellen und vermutlich sogar derart gravierend, dass mal der eine, mal der andere Kopfhörer besser spielt.

PS: Ich lasse das von dir verlinkte Stück gerade laufen, wärend ich das hier schreibe. Schöne Bühnenbreite und toller Mittelton - bei mir über ein etwas größeres/aufwändigeres Yamaha Front-Array an einem Denon AVR-X4000.
 
Das klingt völlig in Ordnung. Wenn man das Haar in der Suppe finden will, findet man es auch.

Höre das Stück mal auf einem anständigen Stereosystem.
 
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birdskywinter schrieb:
Bin jetzt schon wieder am überlegen ob der Kopfhörer überhaupt gut genug ist.
der letzte Hifiman den ich mir mehr oder weniger intensiv angehört habe, war ein HE-1000 und ganz klar: nein, der ist mir(!) bei weitem nicht gut genug!

ich würde fast so weit gehen und sagen, dass alle Magnetostaten Fehlkonstruktionen sind. Wobei sich die Hifiman da noch ganz ordentlich schlagen, wenn ich das mal mit den Audeze vergleiche.
ok, das o.g. ist sicherlich etwas provokant, aber wenn die >>1000€ Teile gleichen Prinzips dieser Marke maximal "mittelmäßig" klingen, was willst du dann von dem 129€ Einstiegsmodell erwarten?
 
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DJMadMax schrieb:
Lautsprecher (und Kopfhörer sind ja nichts anderes) haben nunmal unterschiedliche Charakteristika.
Genau; dazu kommt, dass der 400SE ein offener und der 770Pro ein geschlossener Kopfhörer ist.
Da ist ein unterschiedliches Hörerlebnis mMn vorprogrammiert.
 
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Der 400SE hat doch eine Höhenbetonung.
Er hat dafür eine Frequenzabsenkung im ohrsensitiven Presencebreich. Der alte MMX300 hatte da zum DT770 nochmal eine Anhebung. Bei AKG auch nicht ungewöhnlich.

Warum nicht mal mit einem Frequenzsweep von 20Hz bis 20KHz die Frequenzberge und Täler anhören?

Selbst der günstigste Stax mit Speiseteil für 1000€ ist nicht ausgewogen. Aber es ist halt der günstigste Neueinstieg in die E-Staten Welt. Also um den EQ Einsatz kommt man nicht rum, wenn einem der Bass zu schlank ist.

Von den Frequenzgängen sehe ich den 400SE aber nicht als dumpf an. Sicher dass hier nichts im Signalweg stört?
 
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Ein geschlossenere Studio-Kopfhörer und ein offener Planar-Hifi-Kopfhörer... gehts überhaupt noch unterschiedlicher?

Der DT 770Pro wird zu analytisch für solche anspruchsvollen Stücke klingen und der Hifiman 400SE ist halt einfach verdammt günstig für die gebotene Konstruktion... da wird nie alles "perfekt" klingen, besonders Magnetostaten sind schwer zu bändigen - trotzdem beachtlich, dass da überhaupt sinnvoller Klang rauskommt~

Wenn wir das sounding nicht gefällt kannst du versuchen noch ein bisschen am EQ rumzudrehen... aber "luftiger", "breiter" oder "detaillierter" wird da nichts werden.
Bei Kopfhörern in dieser Preisklasse ist es auch fast egal was du für einen DAC verwendest, so lange er genug Leistung für eine angemessene Lautstärke aufbringen kann und halbwegs aktuell ist.
 
Höre mal durchgehend rund eine Woche nur mit dem he400. Lass den 770er einfach liegen.

Nach der Woche setzt du den 770er auf und urteilst dann noch mal :)

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du den 770er dann als klirrenden schreihals mit undefinierten klangbrei empfinden wirst.

Ich hab Jahre lang dynamische benutzt. Zuletzt überwiegens den A&K T5p und T1 Gen2. (770er hatte ich auch)
Der Wechsel auf einen Hifiman Deva war schon hörbar. Er war in einigen Situationen der besserer Kopfhörer.
Erst mit dem Ananda sind die beiden dynamischen völlig in Vergessenheit geraten.
Seitdem ich den Ananda und Arya besitze, fällt es mir auch schwer noch andere Kopfhörer zu beurteilen. Die klingen alle "muffig" und irgendwie nicht so klar/transparent.

Neue Kopfhörer am besten immer durch hören und dann vergleichen. :)
 
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Versuchs mal mit dem AKG K712 Pro, gerade bei Streichinstrumenten, Akustisches Material und Stimmen klingen sie tonal ziemlich auf den Punkt gebracht.
 
Er hatte durch ein Kopfhörer Kaufgesuch erwähnt als Jugendlicher einen K701 in Nutzung gehabt zu haben. Daher fiel auch die Empfehlung zum K702. Es sollte trotzdem preisgünstig bleiben. Daher auch der 400SE, weil der Philios XR2 durchfiel.

Da bei AKG das mitgenommene Design durch entwickelt ist, ist das Optimieren am Klang kostensenkend für den Hersteller. Am Ende sind es sogar nur noch die Ohrpolster, die den Frequenzkurve vorgeben, wenn es um den K712 geht.

Im Normalfall sollte der 400SE technisch trotzdem besser aufspielen. Jetzt kann es passieren, dass ich den für einen Quertest doch noch bestelle.
 
Ich weis das der K712 ein hunni mehr kostet. Was AKG für ein Aufpreis für die Polster verlangt ist mir auch nicht ganz geheuer, dafür stimmt der Klang, was will man machen.
 
Pass dir einfach mal den Bereich ab 1 kHz per EQ auf deine Vorstellungen an. In Summe dürfte der Beyer aufgrund seines Klirrs nicht das Wasser reichen können.
 
@birdskywinter

An was betreibst du denn den Kopfhörer ?

Gerade Hifiman finde ich klingt ehr neutral und spielt gerade bei schlechten Quellmaterial das genauso ab wie es halt ist.

Daher auch immer drauf achten welche Quali hat die Quelle und gerade Magnetostaten brauchen Leistung !
 
Berky schrieb:
...... dafür stimmt der Klang, was will man machen.
Ich habe hier im Forum letztens noch eine Webseite für APO EQ Presets gefunden. Hat für den K702 gut gepasst. Da braucht man nicht wirklich den K712 Pro kaufen. Wenn die eigenen Ohren im Alter nach lassen, muss man so oder so nach justieren und wir haben eh alle eine persönliche HRTF.

@R4ID
Er nutzt übrigens einen Shiit KHV ohne das Modell genannt zu haben. Von Sabaj gibt es als guten Einstieg nach dem PHA2 mittlerweile den A10h für 86€, wer sich keinen Topping A20/50 oder L30 II kaufen will.

Für Bastelfreudige übrigens den TPA6120A2 zum selber bauen zum sehr guten Preis, wenn die Komponenten ok sind. Sicher aber in der TPA absichernden 10 Ohm Variante. Ist aber für Magnetostaten nicht von Bedeutung. Dann kann man sich bei mehreren Stück auch den Umschalter für Kopfhörer sparen.
 
Außer dass mein HE400SE gut Leistung will, wäre mir an ihm noch keine Schwäche aufgefallen (im Vergleich zu meinen analytischen 400€ T70P). Er spielt tonal auch locker meinen DT770, DT990 und jetzt auch Tygr300R an die Wand. Streichinstrumente habe ich noch nicht direkt verglichen, werde ich aber mal machen.
@birdskywinter Youtube ist jedenfalls definitiv der falsche Ort für Klangvergleiche. Ich hoffe doch, du hast deine Tests mit verlustfreiem Material durchgeführt.
 
Mickey Mouse schrieb:
ich würde fast so weit gehen und sagen, dass alle Magnetostaten Fehlkonstruktionen sind. Wobei sich die Hifiman da noch ganz ordentlich schlagen, wenn ich das mal mit den Audeze vergleiche.
Was für eine gewagte Behauptung. Zunächst einmal sind es KEINE Magnetostaten, sonderm planare Kopfhörer. Spulenwandler Treiber sind allein wegen des Roll-offs im Bass überhaupt nicht zu gebrauchen. Gerade bei Streichinstrumenten punkten Planarwandler!!!

Mir scheint der Fehler liegt hier im Vergleichsmaßstab, man muss den HE-400SE mit einem Solisten vergleichen und nicht mit Musik aus der Konservendose irgendwo auf YouTube ausgegraben.
 
audiogenießer schrieb:
Was für eine gewagte Behauptung.
ja, die ist etwas provozierend ;)

audiogenießer schrieb:
Zunächst einmal sind es KEINE Magnetostaten, sonderm planare Kopfhörer.
ok, wenn du auf Begriffen herumreiten möchtest, bitteschön. Aber vorneweg: du liegst völlig falsch und hast offenbar die Grundkonzepte/Begriffe nicht verstanden.
Planar bedeutet nur "platt" (ganz platt ausgedrückt ;) ) und ein Magnetostat ist (i.d.R.) ein planar-magnetisch aufgebauter KH.

" Magnetostatische Wandler

Kopfhörer mit magnetostatischem Schallwandler, dessen Wirkprinzip dem elektrodynamischen Treiber gar nicht so unähnlich ist, werden auch häufig als orthodynamisch, isodynamisch sowie planar-magnetisch bezeichnet."
(aus Bonedo: Schallwandler von Kopfhörern)

audiogenießer schrieb:
Spulenwandler Treiber sind allein wegen des Roll-offs im Bass überhaupt nicht zu gebrauchen.
was soll das Geschwurbel denn jetzt wieder heißen?
mein HD800 ist mit 4Hz-40kHz angegeben (zugegeben -10dB), "teurere" (ich will absichtlich nicht "besser" schreiben) Magnetostaten wie ein LCD2 mit 10Hz-50kHz, der 400 hier mit 20Hz-20kHz.
soll das jetzt heißen, dass die "planaren" KH wegen ihrer Bass-Schwäche (Roll-off) einen Kontrabass (geht meines Wissens bis ca. 40Hz runter) besser darstellen können als ein KH, der bis 4Hz runter geht?!?
 
Mickey Mouse schrieb:
Aber vorneweg: du liegst völlig falsch und hast offenbar die Grundkonzepte/Begriffe nicht verstanden.
Planar bedeutet nur "platt" (ganz platt ausgedrückt ;) ) und ein Magnetostat ist (i.d.R.) ein planar-magnetisch aufgebauter KH.

" Magnetostatische Wandler

Kopfhörer mit magnetostatischem Schallwandler, dessen Wirkprinzip dem elektrodynamischen Treiber gar nicht so unähnlich ist, werden auch häufig als orthodynamisch, isodynamisch sowie planar-magnetisch bezeichnet."
(aus Bonedo: Schallwandler von Kopfhörern)

Das Argumentum ad verecundiam ist hier fehl am Platze. Bei einem elektrostaten wird die Membran statisch geladen, bei einem Magnetostaten müsste folglich auch die Membran statisch geladen werden. Auf der Membran ist beim Planarwandler allerdings eine Spule! Ein richtiger Magnetostat müsste ohne Spule auskommen!
Mickey Mouse schrieb:
planaren" KH wegen ihrer Bass-Schwäche (Roll-off) einen Kontrabass (geht meines Wissens bis ca. 40Hz runter) besser darstellen können als ein KH, der bis 4Hz runter geht?!?
Ja, weil das schwingen der planaren Membran dem schwingen einer Seite näher kommt, als das schwingen eines dynamischen Treibers.
 
@JackA

Was hat das jetzt damit zu tun ?!

Ein planarer Kopfhörer arbeitet eben nicht mit einer statisch geladen Membran, sondern mit der "Spule" auf der Membran. Demzufolge ist die Bezeichnung "Magnetostat" schlicht falsch. Es ist ein planar magnetischer Kopfhörer.
 
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