Hochschulabsolventen als Lehrervertretung?

th3o

Admiral
Registriert
Aug. 2004
Beiträge
8.953
Dieser Thread richtet sich eventuell eher an Studierende und/oder Leute, die mit dem Studium bereits fertig sind.

Ich bin auf spiegel.de auf folgenden Artikel gestoßen und dachte mir, dass es interessant sein würde einige Meinungen dazu zu hören.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,502245-2,00.html

Es geht i.E. um eine Germanistin, die ohne pädagogische Ausbildung mir nichts dir nichts an einer Schule einen Job als Aushilfslehrerin bekommen hat.
Wie dem Artikel zu entnehmen ist hat sie nach gut 6 Wochen hingeschmissen, weil sie einfach nicht mehr konnte.

Es tun sich zumindest schon mal zwei Fragen auf:

1) Ist es überhaupt zu verantworten Hochschulabsolventen die mit Pädagogik oder Unterrichten nichts am Hut haben in eine Klasse zu setzen?

Und

2) Können in sozial schwachen Millieus Lehrer, trotz pädagogischer Ausbildung, wirklich so viel mehr reißen als nicht-Pädagogen?

Meine Meinung vorab ist, dass ich denke, dass selbst ausgebildete Pädagogen an bestimmte Kinder nicht rankommen und dabei ist es dann auch völlig egal ob ein Arzt, ein richtiger Lehrer oder sonstwer vor der Klasse steht (Hochschulausbildung vorausgesetzt).

Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich persönlich halte von den Lehramtsstudenten an unserer Uni wirklich nicht viel. Wenn ich sehe wie teilweise Referate von ihnen gehalten werden oder wie mündliche Beiträge in den Seminaren eingeworfen werden, dann denke ich mir sofort "Ach je, und so einer darf später vor einer Klasse stehen?"
Nicht falsch verstehen, es gibt mit Sicherheit tolle Lehrer, aber leider in der Minderzahl. Viele, die diesen Beruf einschlagen schielen nach der Verbeamtung und nach einem sicheren Job. Der Wunsch jungen Menschen etwas beizubringen, kommt m. E. bei vielen zu kurz.
 
Wenn es einen Lehrermangel gibt (oder keine Beretschaft, Geld für sie auszugeben), dann könnte man wenigstens so schlau sein und erfahrene Lehrkräfte in die Problemklassen schicken, während die Aushilfslehrer dort eingesetzt werden, wo die Anforderungen hinsichtich Pädagogik und Sozialarbeit weniger hoch sind.
 
Das wäre eine Alternative, aber meinst du nicht, dass dann altgediente Lehrer ziemlich rebellieren würden?
Ich meine, dass es doch schon so ist, dass junge Lehrer mehrheitlich auf die jüngeren Schüler losgelassen werden (oder auch umgekehrt :)) und ältere Lehrkräfte das Privileg genießen die höheren Klassen zu unterrichten, wo es eventuell ein wenig ruhiger zugeht.

Das Problem ist ja auch, dass es genug arbeitslose Lehrer gibt, die aber niemals eine Teilzeitstelle annehmen würden und allgemein sich sträuben gegen bestimmte Arbeitsbedingungen.
Die Hochschulabsolventen müssen dann quasi das nehmen wofür sich richtige Lehrer zu schade sind. Da ist doch was faul.
 
ich habe den artikel vorhin auch gelesen, das ergebnis der einsparungen im bildungssystem sieht man täglich, auch hier auf CB/FB. eine schlechte rechtschreibung ist dabei noch das kleinste übel. das was sich bei uns in der firma als praktikant vorstellt, möchte man noch nicht mal einen eimer wasser ausschütten lassen, das überfordert 75% der schulabgänger die ich in letzter zeit kennenlernen durfte. wenn das so weiter geht, gute nacht.
 
Dass es gleichzeitig arbeitslose Lehrer und Lehrermangel gibt, ist ein Unding. Und dass die älteren Lehrer gegen eine Versetzung rebellieren würden, stimmt leider auch. Sonst hätte man das sicherlich gemacht. Wahr ist leider auch, dass die Lehrerausbildung an den Erfordernissen vorbeigeht. An vielen Schulen braucht man mittlerweile eher Sozialpädagogen statt Lehrer.

Ich erinnere mich an den Spruch eines Lehramtskandidaten, der sein Berufsbild beschrieb. In Bezug auf die Hauptschulen meinte er, die primäre Aufgabe eines Lehrers bestehe darin, dafür zu sorgen, dass sich die Schüler im Unterricht nicht gegenseitig umbringen.
 
@th3o

Ganz kurz: zu 1. Nein und zu 2. Nein.

Ich lasse auch keinen Maurer mein Auto reparieren oder einen Zahn ziehen.
Schlimm finde ich allerdings, dass es genug ausgebildete Fachkräfte gibt, diese jedoch nicht bezahlt werden können.

Das ist mittlerweile leider arbeitsmarkttypisch. Benötige ich Fachkräfte, will sie aber nicht bezahlen, greife ich auf weniger Qualifizierte zurück.

In den beschriebenen Millieus ist die Schulbildung nur ein Aspekt in der Kindeserziehung.
Hier ist der beste Pädagoge nur ein Tropfen auf dem heissen Stein! Es ist traurig aber in diesen Klassen spielt es fast keine Rolle, wer vorn an der Tafel steht.
Dies wäre eine schöne Überleitung zu Themen wie Bildungssystem, Integration, Föderalismuskonferenz, PISA usw. Aber das ist jetzt etwas OT.

MFG
 
Wäre sicher nicht offtopic aber diese Fragen wurden glaub ich lang und breit schon in anderen Threads behandelt und ich für meinen Teil habe in diesem Bereich nicht wirklich Ahnung. Wenn dir etwas passendes einfällt, nur zu.
 
1. Leute, die nicht Lehramt oder wenigstens Pädagogik studiert haben, vor einer Grund- oder Hauptschulklasse zu plazieren, ist bei den heutigen Ansprüchen an das Lehrpersonal absolut daneben.

[...] die primäre Aufgabe eines Lehrers bestehe darin, dafür zu sorgen, dass sich die Schüler im Unterricht nicht gegenseitig umbringen.
Dafür sind Germanisten nunmal nicht unbedingt geschaffen.

2.
Viele, die diesen Beruf einschlagen schielen nach der Verbeamtung und nach einem sicheren Job.
Glücklicherweise merken das zumindest einige während des Referndariats, da trennt sich oft sie Spreu vom Weizen. Aber klar, wo kommt man denn sonst heutzutage noch an einen nahezu bombensicheren, recht gut bezahlten und abgesicherten Job? Eben.
 
ich wäre ohnehin dafür die verbeamtung, wenn nicht gänzlich abschaffen, so aber doch wenigstens eine gewisse zeit nach hinten zu verlagern.
dass man dann praktisch sagt: du wirst verbeamtet, aber dafür musst du ein paar jährchen unterricht auf dem buckel haben.
vorschlag: 5 jahre unterrichtserfahrung (referendariat zählt nicht)

wer da abwinkt, bei dem/der wirds ja schon klar, dass das hauptaugenmerk auf verbeamtung lag.

aber apropos: wie siehts überhaupt im moment mit der verbeamtung aus? wird man sofort verbeamtet oder gibts bereits eine art leerlauf?
 
Eine Freundin von mir hat auf lehramt Studiert. Laut ihere Aussage wird man nur sehr unzureichend auf den Schulalltag vorbereitet. Es gibt zwar Pädagogik Seminare aber diese sind wohl sehr tehoretisch gehalten. Den Umgang mit Schülern erlernt man dann erst im Referendariat.

Ich glaube man ist erst Beamter auf Probe für ein paar Jahre.

Insofern ist wohl jeder Akademiker im Stande, oder auch nicht, zu unterrichten. Dozenten an hochschulen haben auch kein Pädagogik Seminar hinter sich und wenn nur freiwillig.

Ich könnte es mir für mich auch vorstellen an einer Berufsschule Mathe oder E-Technik zu unterrichten, allerdings sollte ich dann "echten" Lehrern schon gleichgestellt sein. Ansonsten lohnt es sich weder Finanziell noch aus dem Freizeitaspeckt.
 
Also zunächst mal muss man danke unterscheiden, auf welcher Stufe die Hochschulabsolventen auf die Schüler 'losgelassen' werden:

In diesem Fall geht es ja um eine Vertretung auf der Grundschule.
Auf dieser Stufe ist gute Pädagogik vermutlich wichtiger als solide Fachkentnisse, weswegen es wohl wirklich eine blöde Idee ist, Hochschulabsolventen ohne pädagogische Ausbildung einzusetzen. Denn auch das grösste Wissen über deutsche Literatur hilft halt vermutlich herzlich wenig, wenn man einem sechsjährigen das Schreiben beibringen muss.

(Auf Gymnasialstufe wäre das beispielsweise wieder anders, da denke ich, ist es durchaus machbar studierte Germanisten als Deutschlehrer einzusetzen oder studierte Geographen als Geographielehrer. Hierzulande ist es soweit ich weiss auch Gang und Gäbe, dass der Lehramtsabschluss bei Gymnasiallehrern erst berufsbegleitend nachgeholt wird, weil er Voraussetzung für eine unbefristete Anstellung ist.)

An die Grundschule aber gehören aber grundsätzlich auch Grundschullehrer und keine potentiellen Fachlehrkräfte für einzelne 'Mittelschulfächer', da wie gesagt die Anforderungen einfach nicht die selben sind.

Ich weiss nicht wie es bei euch ist, aber bei uns studiert jemand der an der Grundschule unterrichten will drei Jahre lang "Primarlehrer" (die Grundschule heisst hier Primarschule) und kann dann unterrichten. Wer fünf oder mehr Jahre lang ein Fachstudium in Germanistik macht, der tut dies kaum weil er nachher Grundschullehrer werden will (wozu er ja dann ja auch keinerlei Ausbildung erhalten hat) sondern weil er beispielsweise Deutsch an einem Gymnasium unterrichten will.

Da es nun ja üblicherweise genügend Lehrer gibt (abgesehen vielleicht für Mathematik, Physik & Co, wo sie nun offenbar ja einfach jeden einstellen, der knapp seinen eigenen Namen an die Tafel schreiben kann) ist es halt sehr seltsam, dass es überhaupt notwendig ist, unasugebildete Kräfte einzustellen.
Man Stelle sich eine Lehrerstelle für ein geisteswissenschaftliches Fach an einem Gymnasium vor, wo wahrscheinlich auf eine freie Stelle irgendwie 10 ausgebildete Bewerber kommen - da ist es doch undenkbar, dass man jemanden ohne Qualifikation einstellt. Was läuft da bei euren Grundschullehrerstellen anders?
 
@iceman

es stellt sich aber definitiv die frage, wie man pädagogik-unterricht nicht-theoretisch gestalten soll.
oder solle da bei jeder vorlesung bzw. bei jedem seminar eine horde kleinkinder anwesend sein als "testobjekt"? :)....das würde doch gar nciht klappen.
der unterricht ist nun mal theoretischer natur, sonst wärs kein unterricht sondern praxis.
entsprechend ist die praxis dann im praktikum zu machen...und da können wir vielleicht sagen: es sollte evtl. mehr pflicht-praktika geben.
 
Da ich selber weder auf Lehramt noch in eine sozialwissenschaftliche Richtung Studiert habe kann ich nur das wiedergeben was mir meine Bekannte erzählt hat. Und sie hat halt gesagt das man während des Studiums nicht ausreichend auf den Schulaltag vorbereitet worden ist und die Lehrinhalte im Studium ziemlich an der realität vorbei gegangen sind.

Zumindest sollte man im theoretischen Pädagogik Unterricht reale Probleme behandeln. Z.B. wie man ruhe in den Klassenraum bekommt um ein Umfeld zu schaffen das es ermöglicht Lehrinhalte zu vermitteln. Wie man mit Problemfällen umgeht, was für Strafen machbar sind etc.

Man sollte also vermitteln wie man Menschen (Kinder) so manipuliert das sie tun was man will und nicht was sie wollen.
 
Während dem Lehramtsstudium (Gymnasiallehramt) wird kaum Pädagogik vermittelt, die zukünftigen Lehrer sind mehr mit dem fachlichen Wissen beschäftigt. Aus dem Grund gibt es ja auch ein Referendariat, während dem ja nicht nur (wenig) unter Anleitung oder alleine unterrichtet wird, sondern auch das pädagogische Seminar. Das dauert dann eineinhalb Jahre (hier in Baden-Württemberg).
An den Real- und Hauptschulen arbeiten Lehrer, die an den pädagogischen Hochschulen ausgebildet wurden, bei diesen ist der fachliche Anteil nicht soooo hoch, dafür der pädagogische um so mehr, trotz allem gibts ein Referendar auch bei diesen.
An den beruflichen Schulen lehren Berufsschullehrer (gleiche Ausbildung wie gymnasiales Lehramt), sowie technische Lehrer und wissenschaftliche Lehrkräfte (z.B. Dipl.Ing. als Direkteinsteiger). Auch bei diesen Direkteinsteigern gibt es eine Art Referendariat, weshalb sie in den ersten zwei Jahren wenig unterrichten und sehr viele pädagogische Seminare besuchen müssen.

Das ist reguläre Gang der Dinge. Das in dem Spiegel-Artikel angesprochene passt für mich irgendwie gar nicht rein und das was da gemacht wird ist meiner Meinung nach eine Riesensauerei. Die Germanistin ist für diesen Job ungeeignet, weil nicht ausgebildet.

Die Idee so einen Mist zuzulassen basiert darauf, dass einfach jeder weiß was ein Lehrer arbeitet. In der
Schule war ja jeder. Und soooo schwer ist der Job ja nicht. Das geht ja ganz easy, haben wir damals in der Schule auch gesehen. Und die Lehrer, die arbeiten nichts (ja nur maximal 25 Stunden bei vollem Deputat), verdienen ein Schweinegeld und sind auch noch verbeamtet. Unmöglich.

So denken zumindest viele. Und wenn jemand bloß auf die Verbeamtung schielt, dann hat derjenige wohl den falschen Job erwischt. Es gibt einfachere Möglichkeiten Beamter zu werden und dabei weitaus weniger Streß zu haben als als Lehrer.
 
keshkau schrieb:
Wenn es einen Lehrermangel gibt (oder keine Beretschaft, Geld für sie auszugeben), dann könnte man wenigstens so schlau sein und erfahrene Lehrkräfte in die Problemklassen schicken, während die Aushilfslehrer dort eingesetzt werden, wo die Anforderungen hinsichtich Pädagogik und Sozialarbeit weniger hoch sind.

th3o schrieb:
Das wäre eine Alternative, aber meinst du nicht, dass dann altgediente Lehrer ziemlich rebellieren würden?


Ich vermute eher, dass das zuständige Kultusministerium Angst vor den Eltern hat.
Vernünftige Eltern würden denen mal anständig einheizen, wenn man Quereinsteiger als Lehrer einsetzt.

Eltern, die am Morgen nicht darauf achten, dass ihre Kinder in die Schule gehen, die es nichtmal schaffen ihren Kindern die Landessprache beizubringen, die ihren Kindern kein Pausenbrot mitgeben, die die Wäsche der Kinder nicht waschen, wird es auch nicht interessieren, wer wie was unterrichtet (solange die Kinder aufgeräumt sind).
 
Ja, ich finde es verantwortbar, wenn die Grundschule dabei ausgeschlossen wird.

Zu 1)
Ich bin der Meinung, dass Quereinsteiger ohne Beamtenstatus ein deutlich höheres Interesse und Engagement an den Tag legen, als es verbeamtete Lehrer mittem im Berufsleben je tun würden.

Zu 2)

Nein, das denke ich nicht. Gut, ich komme weder aus einem sozial schwachem Umfeld, noch war ich auf der Hauptschule, wo sich dieses besonders stark zeigt. Trotzdem kenne ich aus dem Freundes- und Bekannteskreis Lehrer und Lehrerinnen, die diese Situation kennen und eher als ausweglos einschätzen. Pädagogik gab es auch in meiner Schullaufbahn nicht, die Lehrer waren mehr mit sich selbst beschäftigt. Die wenige, die ihren Beruf überhaupt ernst genommen haben, die wurden auch selbst ernst genommen. Insofern sehe ich zwischen den beiden Punkten eine Verbindung.

Und wenn du über schlechte Lehrer redest, dann stimme ich dir zu - nur muss ein wichtiger Punkt dazu gesagt werden:
Es gibt zu wenige Studenten, sodass eigentlich jeder auch seinen Job später bekommt - natürlich auch die, die laut der Notenskala eher in die Erwachsenenbildung gehen sollten. Und da sich daran nicht ändert, wird es auch immer unterdurchschnittliche Lehrer geben, die später unsere Kinder unterrichten werden.

@halb-offtopic ;)

Seid ihr auch der Meinung, dass die Situation (jedenfalls aus Erzählungen) in den Klassen früher wesentlich besser war? Für Ruhe und Anstand war damals durch Zucht und Ordnung gesorgt - wäre das ein neuer Lösungsansatz ab der ersten Klasse, oder würde das die Situation nur weiter eskalieren lassen?
 
ich denke, dass der zeitgeist allgemein keine zucht und ordnung mehr zuläßt.
davon abgesehen wäre ich als bekennender antiautoritärer schon aus prinzip dagegen. :D

naja, mal im ernst: ich denke eher, dass verbesserungen in ganz anderen bereichen unserer gesellschaft von nöten wären um überhaupt veränderungen sowohl in der erziehung als auch im bildungswesen zu bewirken.
man kann nicht alles beim alten belassen während man in 2 bereichen grundlegende änderungen einführt.
entweder es wird das gute alte "ganze" verändert oder man muss eben mit dem leben was bisher hier thematisiert und unisono als schlecht befunden wurde.
 
Fuer richtige Lehrer ist halt kein Geld da. Da wird halt auf anderes Zurueckgegriffen. An manchen Schulen gibt es sogar Hartz4 Empfaenger Arbeitskraefte als Lehrerersatz. Leute die nichts studiert haben, muessen Englisch unterrichten. Der Schulrat findet diese Idee uebrigens OK. Finde den Artikel leider nicht mehr wieder :(
 
@freddy
ok, also das finde ich dann doch schon arg.
jeder der studiert oder studiert hat weiß, dass das studium wesentlich in den bereichen der selbstaneignung und im auffassen von komplexen sachverhalten schult...und alles das ist minimumvoraussetzung um einen stoff bündig und konkret vermitteln zu können. gerade wenn man vor kinder steht würde man ihre ohnehin rar gesäte konzentration verlieren wenn lauter "äh´s" und "ach ne, das war ja so und so" dann auf einmal aus dem "lehrer"mund sprundeln würden.
 
1. Lehrer werden mitnichten im Referendariat das erste mal mit Schülern und Unterricht konfrontiert, während des Studiums müssen sie schon einige Monate in die Praxis.

2. Das Lehramtsstudium an Gymnasien ist recht fachbezogen, da es hier, speziell in der Oberstufe doch recht hohe Ansprüche an die Fachkenntnisse stellt. Die Studiengänge für die anderen Schulen haben da deutlich höchere Anteile an Pädagogik und Didaktik.

3. Um auf das Kernthema zurückzukommen:

Wie soll es eine x-belibiger, schulfremder Student es schaffen, eine Hauptschulklasse unter der Fuchtel zu haben oder den Schülern dort gar etwas beizubringen, wenn doch selbst dafür ausgebildete Lehrer inzwischen resignieren.

Ich habe reichlich Lehrer im Bekanntenkreis und in der Familie, die ganze Bandbreite sozusagen. Die Zustände an Hauptschulen lassen (und das sagt nicht nur einer) kaum noch einen Untterricht im eigetlichen Sinne zu. Man braucht sich nicht wundern, dass die Hauptschulabgänger heutzutage nicht selten ein geradezu lächerliches Grundwissen haben.

Wenn man von 45 Minuten Schulstunden 40 mit ermahnen, diskutieren, disziplinieren, usw. verbringt, kann man einfach nicht allzuviel Stoff vermitteln - da nutzt das beste Fachwissen nichts.
 
Zurück
Oben