HomeServer Betriebssystem: Windows vs. Linux

Drakonomikon

Commander
Registriert
Okt. 2005
Beiträge
2.764
Ich möchte mir einen HomeServer anschaffen. Dazu stelle ich mir einen Haswell-Rechner zusammen mit der Option bis zu 10 Festplatten anzuschließen. Das Board hat zwei SATA-Controller. Ich möchte ein einziges! Raid-5-Verbund mit WD Red Platten aufbauen (auch Controllerübergreifend). Zuerst nur mit 3 HDDs, später nach Bedarf erweitern.

Der Server soll folgendes bewältigen:
  1. FTP-Server
  2. SNMP
  3. Streaming (z.B. via uPnP)
  4. Cloud
  5. Mailserver
  6. Webserver
Die letzten beiden Punkte sind für die Zukunft geplant und vorerst nicht entscheidend.

Das RAID-5-Verbund soll Softwareseitig laufen. Es soll erweiterbar sein, aber auch rekonfigurierbar bleiben. D.h. im Falle eines Ausfalls, möchte ich die defekte Platte ohne großen Aufwand aus dem Array nehmen können und durch eine andere ersetzen.
Ich möchte weiterhin ein Konfigurierbares Webinterface oder Remotedesktop, AES Verschlüsselung, Virenscan und ganz wichtig eine Desktop-Umgebung. Ich arbeite nicht mit Konsolen.

Das Problem ist die Wahl des Betriebssystems und der entsprechenden Software die nötig ist. Ich habe Windows Server 2012 R2 Datacenter sowie Debian Wheezy mit OpenMediaVault in einer VM getestet. Folgende Ausschlußkriterien haben sich beide eingefangen:

Windows: Ist nicht in der Lage ein RAID 5 Volume zu erweitern oder bei einem Ausfall zu handeln ohne das Array neu zu konfigurieren. Die Speicherpools sind zwar erweiterbar, aber Windows kommt auch hier mit einem Ausfall nicht zurecht ohne neu zu konfigurieren, d.h. nicht ohne ein Backup auf unabhängige HDDs. Außerdem kann man leicht den ganzen Pool zerschießen.

OpenMediaVault: Bietet kein Desktop Environment. Also musste ich eines nachträglich installieren (GNOME). Ich kenne mich nur sehr schlecht mit Linux-Systemen aus. Es muss alles konfigurierbar sein ohne die Konsolenbefehle zu kennen. Insbesondere bei einem Ausfall. Aber auch hier ist OMV nicht in der Lage die ausgefallenen Platten aus dem Volume zu nehmen und durch andere zu ersetzen. Dafür ist das RAID aber wenigstens erweiterbar und alle o.g. Punkte sind auf einen Schlag erschlagen.


Ich bevorzuge Windows aber nur aufgrund der Bedienführung. Allerdings traue ich einem Linux-System im Schadensfall mehr zu, da Windows sehr beschränkt ist. Das bringt mir allerdings nichts, wenn ich mich damit nicht auskenne. Ein wenig Brainstorming wäre an dieser Stelle von euch wünschenswert. Was würdet ihr tun, wie würdet ihr daran gehen? Gibt es für Windows auch Servertools von Drittanbietern die was taugen? Was würdet ihr mir empfehlen?
 
Drakonomikon schrieb:
Windows: Ist nicht in der Lage ein RAID 5 Volume zu erweitern oder bei einem Ausfall zu handeln ohne das Array neu zu konfigurieren. Die Speicherpools sind zwar erweiterbar, aber Windows kommt auch hier mit einem Ausfall nicht zurecht ohne neu zu konfigurieren, d.h. nicht ohne ein Backup auf unabhängige HDDs. Außerdem kann man leicht den ganzen Pool zerschießen.

...

Ich bevorzuge Windows aber nur aufgrund der Bedienführung. Allerdings traue ich einem Linux-System im Schadensfall mehr zu, da Windows sehr beschränkt ist. Das bringt mir allerdings nichts, wenn ich mich damit nicht auskenne. Ein wenig Brainstorming wäre an dieser Stelle von euch wünschenswert. Was würdet ihr tun, wie würdet ihr daran gehen? Gibt es für Windows auch Servertools von Drittanbietern die was taugen? Was würdet ihr mir empfehlen?

Lösung des Windows-Problems: Drive Bender http://www.drivebender.com/

Und Linux ist nur so gut wie der Anwender, der davor sitzt. Wenn dir also Win besser von der Hand geht, dann bleib dabei.

Habe selber einen Win-Server. Backups laufen problemlos. Virenscanner überwacht alles, was raufkommt, abgeht und überhaupt draufliegt. Ich versorge via Plex mehrere Geräte usw usf.

Linux hab ich probiert, fand ich zu ... kompliziert, um es einmal richtig einzurichten und am Laufen zu halten. Zudem habe ich es nicht hinbekommen, eine einfache aber fixe RDP-Verbindung hinzubekommen. War meist lahm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für sowas würde ich generell schon ein Linux einsetzen. Aber dann sollte man auch was von der Kommandozeile wissen. Linux braucht halt mehr Wissen als Windows, um administriert zu werden. Bei Windows kann man im Fall der Fälle einfach alles anklicken bis es läuft. Unter Linux ist das schon schwieriger. Aber da kann man sich auch etwas einarbeiten.
Ich persönlich halte von RAID als Softwareraid nicht soviel. Kann man natürlich alles einsetzen, aber dazu habe ich schon zuviele Schadensfälle gelesen und auch selbst einen gehabt, wo das RAID futsch war mit allen Daten.


"Ich möchte weiterhin ein Konfigurierbares Webinterface oder Remotedesktop, AES Verschlüsselung, Virenscan und ganz wichtig eine Desktop-Umgebung. Ich arbeite nicht mit Konsolen."
Wobei dann wohl doch Windows....
 
Dafür hört dein Linux nie wieder auf zu laufen, wenn du es einmal eingerichtet hast, es ist weniger Virenanfällig und auf dauer WESENTLICH weniger im Aufwand als Windows behaftet ;)
Wenn du hier Hilfe benötigen solltest, helfe ich dir gerne, außerdem bedient man Linux NUR über SSH und NIEMALS über RDP... ist ja wie wenn man mit dem Ferrari sich im Jungle wundert warum man nicht aus der kleinen Pfütze kommt!
 
Wozu brauchst du eine grafische Oberfläche bei OMV? Die Web-Oberfläche ist doch ausreichend.

Wenn du Soft-Raid willst,

schau dir ZFS von FreeNAS oder NAS4Free an.
 
Du kennst Dich nicht mit Linux aus?
Du willst nicht mit einer Konsole arbeiten.

Deine Frage ist in meinen Augen beantwortet.
 
Danke an euch allen für eure Antworten.

@Singler: Das DriveBender werde ich mal testen. Wobei das anscheinend eher Richtung JBOD statt RAID geht. Was für ein System hast du denn mit Windows und DriveBender am laufen?

@Storm88: Es müsste eigentlich kein Raid 5 sein. Ich möchte eigentlich nur Redundanz haben für den Fall das eine Platte ausfällt. Hinzu kommt das ich nur ein Volume aus allen Platten haben will. Keine weitere Stückelung. Echtes Hardware-RAID fällt wegen den Kosten sowieso schon aus. Beim Software RAID ist es mir natürlich auch wichtig dass man es wiederherstellen kann, falls das Wirtsystem fallen sollte.

@riff: Die grafische Benutzeroberfläche ist für die Fälle gedacht, bei denen ich mit dem Rechner nebenher arbeiten kann. D.h. ein wenig Browsen und evt. Musik abspielen. Das bietet sich eben an, da der Server im Esszimmer stehen wird. Mehr wird es aber nicht. Von daher verschmerze ich auch jede noch so rudimentäre Linux GUI. Iceweasel und nen MediaPlayer, mehr brauche ich nicht.



Für die Konfiguration nehme ich es schon in Kauf mit der Konsole zu arbeiten. Das ist nicht unbedingt das Problem. Aber gerade im Schadensfall habe ich nicht die Kompetenz bei Linux um Entscheidungen und Maßnahmen zu treffen.
 
B3ttWuR5tNapAlm schrieb:
Dafür hört dein Linux nie wieder auf zu laufen, wenn du es einmal eingerichtet hast, es ist weniger Virenanfällig und auf dauer WESENTLICH weniger im Aufwand als Windows behaftet

Falsch. Auch auf Linux-Systemen bzw. linuxbasierten File/Media-Servern liegen Viren, allerdings greifen die kein Linux-System an. Allerdings ist es sehr viel einfacher, bei Windows einen normalen Virenscanner zu installieren und damit jeden Dateizugriff zu prüfen.




Drakonomikon schrieb:
Danke an euch allen für eure Antworten.

@Singler: Das DriveBender werde ich mal testen. Wobei das anscheinend eher Richtung JBOD statt RAID geht. Was für ein System hast du denn mit Windows und DriveBender am laufen?

Eigentlich ganz simpel. Einen älteren 4Kern-Phenom II 955 mit 8GB Ram. Dazu eine handvoll Festplatten. Als OS ein normales Windows8 (brauche den Schnickschnack von WinServer nicht). Die Platten werden dann mit drivebender zu pools zusammengepackt. Und ja, ist eher JBOD. Aber, es gibt auch da einen Workaround für Raid5: http://www.hardwareluxx.de/community/f101/drive-bender-mit-snapraid-982080.html
 
Ich verfolge das Thema auch ein wenig. Ist Windows Server 2012 nicht sehr teuer?
 
Ja ist es. Aber ich habe zum Glück ne Lizenz für lau bekommen. Sonst würde ich auch nicht darüber nachdenken. Wäre zu teuer.
 
lgm schrieb:
[...] Ist Windows Server 2012 nicht sehr teuer?

Im Regelfall sind das Lizenzen aus Microsoft MSDNAA Programmen. Hier im Forum dürften sich eine Menge Studenten tummeln, die genau daher ihre Lizenzen haben. Anderenfalls würde kaum einer auf die Idee kommen einen Windows Datawarehouse Server privat zu betreiben (und zu zahlen). :)
 
Ja, das trifft auf viele zu. Wobei ich nun gehört habe, dass viele der dort angebotenen Schlüssel nur dann legal genutzt werden dürfen, wenn bereits vorher eine Windows-Lizenz vorhanden war:

EULA schrieb:
3c. [...] Sie dürfen diese Produkte nur auf einem Computer installieren, für den bereits eine Lizenz zur Ausführung einer Vollversion eines Windows-Betriebssystems besteht, was durch ein gültiges, am Computer angebrachtes Certificate of Authenticity (COA, Echtheitszertifikat) für ein Windows-Betriebssystem belegt wird.

Außerdem kommt noch hinzu
Die DreamSpark-Produkte dürfen nur im Rahmen von Forschung und Lehre eingesetzt werden.
aber auch
Für die nutzungsberechtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität ist es erlaubt, auf privaten Computern ebenfalls die DreamSpark-Produkte zu installieren.

Letzteres würde auf mich zutreffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich habe es jetzt endlich hinbekommen, meinen "alten" Rechner mit NAS4free einzurichten und zum Test eine kleine HDD mit Mediadaten zu füttern.
Import einer NTFS gefüllten Platte habe ich nicht hinbekommen.
Wie ist das eigentlich mit dieser RAID Sache?
Ich kann, wenn ich 2 HDD´s eingebaut habe, in NAS4free einen RAID Verbund einrichten.
Muss/kann ich dann im BIOS das auch als RAID einstellen? Ich kann ja AHCI, IDE und RAID einstellen (ich habe es immer auf IDE stehen lassen müssen, da mein XP vorher auf diesem Rechner das AHCI nicht raffte). Oder kann/muss ich das im BIOS dann weglassen?

Ich habe komischerweise mehrere Netzwerkverbindungsabbrüche (WLAN), wenn ich einen Film oder auch nur mp3 über TV/Receiver laufen lasse. Also jetzt vom NAS4free Rechner aus.
Das hatte ich z.B. mit meinem Pi (als OpenELEC-Client) nicht und mit der Test-HDD per USB am Router eben so nicht.
Als Vermittler war immer der ASUS Router im Spiel.
Oder sind es evtl. Einstellungen im Konfigurationsmenü von NAS4free?

schönen Sonntag noch
:)
 
Ich habe mich im übrigen für die Plextor M6e entschieden. Da es sich dabei um eine PCIe SSD handelt, habe ich einen weiteren SATA Platz gewonnen und kann so mein RAID theoretisch noch weiter vergrößern. Insbesondere kann ich alle 6 Intel SATA-Plätze nutzen.

Nun stellt sich mir die Frage ob ich die RAID-5 Funktionalität des Boards nutze. Es soll das Asrock Z97 Extreme6 werden. Weiß jemand ob man ein bestehendes RAID 5 bei Asrock erweitern kann?

Neue Fragen: Wo ist der Unterschied zwischen dem Asrock Pseudo-Hardware RAID und einem Software-RAID unter Windows wenn man Intel Rapid-Storage als Bindeglied sieht? Oder welche Vorteile habe ich Intel Rapid-Storage als RAID 5 Manager zu nutzen? Kann man auch hier ein RAID erweitern?
 
Und wo ist das Problem einfach einen Raid Controller zu nehmen? dann hast du doch fast alle Probleme die du jetzt hast auf einen schlag gelöst?!

Gibt welche von HP 410 z.B. gekommt man sehr günstig in der Bucht. Aber auch Adaptec ist ab der 5er Reihe absolut günstig zu bekommen und ist TOP.
 
Danke für die Beispiele. Das ist in der Tat durchaus im Budget. Ich werde mal darüber nachdenken.
Ergänzung ()

Ich zweifel an den RAID Controllern. Bei den HP Modellen die generell teurer sind, müsste ich eine Expander-Karte kaufen. Bei den Adaptec scheint das auch irgendwie ohne zu gehen, wobei die Informationen dazu eher spärlich sind. Größtes Problem sehe ich aber in der Bandbreite. Der Adaptec bietet pro Port nur 3Gb/s=375MB/s. Wenn ich da bereits 4 Platten an zwei Ports dran habe, sind das nur 187MB/s je Platte. Das ist gerademal ausreichend, bei mehr als 4 Platten wird das Ganze nicht besser. Ich müsste die Serie 6 oder höher kaufen.

Zum Thema Rapid Storage Technology (RST) ist das "Bios-RAID" mit dem RST-Treibermodell unter Windows wohl identisch. Hier gibt es wenigstens seitens Intel Informationen wie man im Schadensfall bei einem RAID 5 sich verhält. Ersetzen und erweitern ist möglich. Solange man den gleichen RAID-Chip nutzt ist auch das Tauschen des Board möglich. Jedenfalls in der Theorie.
 
Drakonomikon schrieb:
Bei den HP Modellen die generell teurer sind, müsste ich eine Expander-Karte kaufen. Bei den Adaptec scheint das auch irgendwie ohne zu gehen, wobei die Informationen dazu eher spärlich sind. Größtes Problem sehe ich aber in der Bandbreite. Der Adaptec bietet pro Port nur 3Gb/s=375MB/s. Wenn ich da bereits 4 Platten an zwei Ports dran habe, sind das nur 187MB/s je Platte. Das ist gerademal ausreichend, bei mehr als 4 Platten wird das Ganze nicht besser. Ich müsste die Serie 6 oder höher kaufen.
Das sind SFF-8087-Anschlüsse. Da kannst du pro Port jeweils 4 Platten mit voller Bandbreite (3 oder 6 GB/s je nach Controller) über entsprechende Fan-Out-Kabel anschließen.
 
Sicher dass sich die Bandbreite nicht aufteilt?
Ergänzung ()

Im Datenblatt des P410 steht "x8 6Gb/s SAS physical links (compatible with 3Gb/s SATA)". Evt. habe ich meine Frage damit selbst beantwortet. Allerdings finde ich es höchst verwirrend wieso "x8" dort steht anstatt "8x". Denn ersteres könnte sich auch für die PCIe Anbindung stehen.

Das P410 ist recht günstig zu bekommen. Ob nun SAS Platten oder SATA macht für mich auch keinen Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Drakonomikon schrieb:
Sicher dass sich die Bandbreite nicht aufteilt?
Ja.

Drakonomikon schrieb:
Das P410 ist recht günstig zu bekommen.
Sorry, aber das ist nicht günstig.
Bei eBay gibt's die Dinger für weit unter 100 € (selbst das Modell mit 512 MB Cache). Neukauf macht bei sowas für private Zwecke meiner Meinung nach keinen Sinn.
 
Zurück
Oben