Honorarberater / Versicherungsvermittler

Ich empfehle deine Finger komplett von Versicherungsprodukten zur Altersvorsorge lassen. Die Versicherungen müssen sich selbst nämlich durch diese Produkte mitfinanzieren und obendrein können auch die nicht zaubern und am Ende muss ein Zins immer durch Kapitalinvestment erwirtschaftet werden. Viel möglichkeiten gibt es dabei auch nicht.
  1. Staatsanleihen
  2. Unternehmensanleihen
  3. Aktien
  4. ETFs
  5. Aktive Fonds
  6. ETCs
Wirklich sinnvoll sind von diesen aufgelisteten Punkten eigentlich auch nur 3-6, wobei ETFs in der Regel ggü Einzelaktien und aktive Fonds zu bevorzugen sind, weil man mit einem Weltindex eine maximale Diversifizierung bei gleichzeitig minimalen Gebühren ist.

Ich kann mir beim besten Willen kein Versicherungsprodukt vorstellen, dass auch nur annähernd an einen All-World ETF in Rendite, Ausfallsicherheit, Diversifikation und Flexibilität schlagen könnte. Ggf. könnte man noch eine kleine Beimischung von 5% Xetra / EUWAX Gold zur antizyklischen Absicherung hinzufügen.

Mit einem Weltindex ist man international und branchenweit gestreut, hat praktisch keine laufenden Kosten (~0,2%) und kann die Positionen jederzeit online kaufen, verkaufen oder die Raten anpassen. Aktien sind Sondervermögen und vor Insolvenz eines Brokers geschützt, während Versicherungsprodukte immer an der Gesundheit des Versicherungsunternehmens hängen. Im Falle einer Insolvenz hast du einen astreinen Bail-In dank dem SAG, d.h. dein lang angespartes Vermögen ist (teilweise) weg.

Ich habe meine Riester Rente im März gekündigt, weil ich den Corona Crash für Aktienkäufe nutzen wollte. Tja, das Geld war letztlich nach über zwei Monaten überwiesen worden. Corona-Chance weitestgehend verpasst, zumindest mit diesem Geld. Sowas hat man mit Aktien nicht, die sind in Sekunden verkauft.

Zur eigentlichen Frage würde ich eher im Internet in Foren nach freien Meinungen ohne Gewinnabsicht Ausschau halten. Jeder Makler will Geld an dir verdienen und berät daher nicht neutral.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Silent1337, nebulein, xpower ashx und eine weitere Person
Generell geb ich dir da Recht @Stunrise. Das meiste meines Vermögens liegt bereits in ETFs bzw. Edelmetallen.
Nur hab ich eben noch die "Altlast" der Versicherungen, die neben den Sparplänen laufen.
Das ist neben dem Riester aber auch noch so eine Rürup/BU-Kombi. Ich brauch also auch ggf. eine neue BU, falls der Rürup nichts ist. (immerhin sind beide Fond-Gebunden, wenn such so ein komischer DWS-Dach-Fond)
Generell bin ich dem Konzept Rentenversicherung nicht abgeneigt, zumindest als Beimischung. Zum einen wenn man sie als tatsächliche Versicherung sieht, die mich gegen Langlebigkeit absichert, da die zahlt, bis ich tot umfalle. Ein ETFs Topf kann, je nach Wirtschaftslage, auch mal Leer sein. Und mit knapp 96k € im letzten Jahr gehöre ich wohl zu der Gruppe der Arbeitnehmer, für die sich, beim richtigen Vertrag, auch die Steuerersparnis lohnen kann. Zumal mal man ja den Rürup bzw. Riester einfach so kündigen kann. Den Rürup kann man ja nur "stilllegen" um beim Riester muss man, wenn ich richtig informiert bin, die Zulagen wieder zurückzahlen.
Und das würde ich halt gern mit einem "Profi" durchsprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stunrise schrieb:
Jeder Makler will Geld an dir verdienen und berät daher nicht neutral.
Ja Teufel noch eines, die wollen Geld verdienen und für ihre BEratung/Arbeit bezahlt werden? Welch Unverschämtheit!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ThomasK_7
@Nilson
1. Das kann Dir doch keiner ernsthaft beantworten. Geht's um Millionen oder geht es um einen 25 Eur monatlichen Sparvertrag?

2. In der Sache wollen alle Geld verdienen. Das ist legitim. Egal ob es ein Versicherungsvermittler in Ausschließlichkeit (Vermittler nur einer Versicherungsgesellschaft), ein Versicherungsvermittler als Mehrfachagent (Vermittler mehrerer Gesellschaften), Versicherungsmakler (einer, der mit einer Vollmacht Deine Versicherungen komplett betreut (wäre ich sehr vorsichtig mit) - alle zuvorgenannten arbeiten üblicherweise auf Provisionsbasis - oder ein Honorarberater ist (hier zahlst Du direkt ein Honorar, aber glaubst Du ernsthaft, dass diese komplett unabhängig und frei von wirtschaftlichen Interessen sind? Der will genauso sein Honorar rechtfertigen und auf "Stunden" kommen oder zahlst Du ihm ein paar Hundert Euro dafür, dass er nichts an den Verträgen ändert und Dir sagt, passt schon? Vorsichtig muss man da v.a. bei den Verträgen und deren Beiträgen sein. Die mögen auf dem ersten Blick zwar niedriger wirken, aber nur deshalb, weil keine Provisionen einkalkuliert sind). Ein
Honorarberater wird dir auch Verträge angedeihen lassen, denn der will Honorar verdienen.
Und ein provisionsbasierter Vermittler will halt wegen der Provision Verträge vermitteln. Aber auch nicht zwangsläufig, da er teilweise Bestandsprovision bekommt und nicht nur Abschlussprovision, d.h. auch ein legitimes Interesse hat, den "alten" Vertrag zu erhalten. Ein Honorarberater hat das nicht unbedingt. Da hast Du nur den Vorteil, dass er direkt haftet.
Kurzum: am besten ist es, sich selbst einzulesen. Und dann ist es letztlich egal, was man für einen Berater hat. Hauptsache der Berater taugt etwas (und das ist Erfahrungs- und Vertrauenssache)! Erfahrungsgemäß ist das Geschäft ein eher schmutziges. Dabei muss provisionsbasiert aber kein zwingender Nachteil sein. Von irgendetwas müssen ja alle leben. Allerdings würde ich die Finger von DVAG Schneeballsystemen lassen. Gehe lieber zu einem direkten Vermittler, z.B. Check24, Verivox und wie sie alle heißen.
Du kannst Dich auch bei Finanztip mal einlesen. Die haben viele gute Tipps und auch Anbietervergleiche.
 
Stunrise schrieb:
hat praktisch keine laufenden Kosten (~0,2%)
Das ist ganz wichtigst: Man muss immer auf die Kosten achten! Jede Gebühr geht vom Vermögen ab und gerade die jährlichen Kosten summieren sich durch den Zinseszinseffekt am gewaltig.
Nilson schrieb:
Nur hab ich eben noch die "Altlast" der Versicherungen, die neben den Sparplänen laufen.
Da hast Du Dir aber schön was aufschwatzen lassen, wie z.B.:
Nilson schrieb:
wenn such so ein komischer DWS-Dach-Fond
Dachfonds sind der letzte Mist, da verdienen nur der Verkäufer und die Fondsgesellschaft doppelt und daher werden die gerne verkauft, zumal dort die wirklich Kosten ganz legal intransparent sein dürfen, denn der Dachfonds kostet und jeder Fonds in den er investiert ist kostet nochmal Gebühren, aber unterschiedlich viel und da die Verteilung und damit die TER ja schwanken kann, kann und muss diese gar nicht genau angegeben werden. Daher werden die gerne verkauft, wenn der Verkäufer nur an eine Provisionen denkt und dann läuft dies hier noch über eine Versicherung die nochmal daran verdient. Das sind so Konstruktionen wo die Leute sich auch nach steigender Aktienkurse nicht zu wundern brauchen, wenn das Geld sich nicht vermehrt, jedenfalls nicht bei ihnen, bei den ganzen beteiligten Gesellschaften und den Verkäufern aber schon.
Nilson schrieb:
Generell bin ich dem Konzept Rentenversicherung nicht abgeneigt, zumindest als Beimischung.
Wenn es nur eine Beimischung sein soll, dann wäre die Rente daraus am Ende so gering, dass man es auch gleich sein lassen kann, zumal sich eine Rentenversicherung nur lohnt wenn man wirklich ungewöhnlich alt wird. Wie alt sind Deine Vorfahren so geworden? Wenn da nicht wirklich viele wirklich sehr alt geworden sind, sollte man sich wirklich überlegen ob man nicht besser alles in die renditestärkste Anlage packt und das waren in den letzten über 100 Jahren auf Dauer nun einmal Aktien, nicht Renten, Immobilien oder Gold.

Und lass Dich nicht mit dem blöden Argument verunsichern was denn sein soll, wenn die Kurse am Tag des Renteneintritts gerade im Keller sind. Nur eine Vollpfosten wird sein Leben lang in Aktien sparen und dies am Tag des Renteneintritts einer Lebensversicherung zur Verrentung in den Rachen werfen, alle anderen entsparen dann ihre Aktien langsam und bekommen so wie bei Sparplan einen Mittelwert raus. Außerdem bekäme man derzeit sogar weniger Rente raus als die übliche Dividendenrendite beträgt und das Vermögen ist mit dem Tod weg und kann nicht mehr vererbt werden.
Nilson schrieb:
Und das würde ich halt gern mit einem "Profi" durchsprechen.
Das ist sinnvoll, ich fürchte die Produkte die Du da hast sind allenfalls aus Sicht der Anbieter optimal, aber nicht aus Sicht des Kunden. Gehe zu einem Honorarberater oder vielleicht ist auch eine Verbraucherzentrale ein passender Ansprechpartner, die sind zwar auch nicht kostenlos, aber die Gefahr nur unnötige Stunden machen zu wollen, dürfte geringer sein. Rede vielleicht auch mal mit Deinem Steuerberater darüber, die steuerlichen Aspekte sind ja auch ein Thema und die kennen sich oft besser mit anderen Dingen aus als man denkt, die sehen sowas ja auch täglich und der könnte Dir vielleicht einen guten Honorarberater empfehlen.
 
Wenn er gut verdient, ist die Lösung Basisrente mit BUZ durchaus interessant.

Hier hat noch keiner das Thema Steuern betrachtet.

Ob es ein Dachfond ist oder nicht, ist egal.
In der Regel kann man bei solchen Verträgen jederzeit einen kostenlosen Fondwechsel machen.
 
Borderland555 schrieb:
Hier hat noch keiner das Thema Steuern betrachtet.
Doch, im letzten Absatz im Post direkt über deinem.
Holt schrieb:
Rede vielleicht auch mal mit Deinem Steuerberater darüber, die steuerlichen Aspekte sind ja auch ein Thema
Borderland555 schrieb:
Ob es ein Dachfond ist oder nicht, ist egal.
Bzgl. der Kosten ist dies keineswegs egal.
 
Stunrise schrieb:
Ich habe meine Riester Rente im März gekündigt, weil ich den Corona Crash für Aktienkäufe nutzen wollte. Tja, das Geld war letztlich nach über zwei Monaten überwiesen worden. Corona-Chance weitestgehend verpasst, zumindest mit diesem Geld. Sowas hat man mit Aktien nicht, die sind in Sekunden verkauft.

Ich hab so ziemlich das selbe gemacht :D Mein DAX ETF ist sehr grün, auch wenn ich mich nicht ausruhen kann, weil ich mit größeren Korrekturen rechne.
Die Versicherungen legen es, je nach Tarif, ja auch in einen gemanagten Fond an, dafür werden aber Gebühren fällig.
Ich werde mich so langsam vom "Zocken" mit Einzelaktien zurückziehen und dann ein schönes ETF Portfolio zusammenstellen - da brauche ich keine Versicherung.
 
Zurück
Oben