fdsonne schrieb:
Es gibt im Unternehmensbereich eine ganze Menge Dienstleister, viele davon können sogar recht viel gleichzeitig abdecken. Aber bei so ziemlich keinem davon bekommst du ALLES. Gibts einfach nicht... Oder kannst du Beispiele benennen?
Der einfachste Beispiel?
Microsoft.
Hier bekommst du ab dem
Office 365 Enterprise E5 Plan praktisch alles an Infrastruktur gestellt. Dazu kannst du noch
Dynamics oder Salesforce hinzufügen und natürlich zig weitere Services von der Datensicherung bis zu Malware Abwehr. Das ist dann aber letztlich auch erst er Anfang weil du mit
Microsoft Azure ein beliebiges Szenario auch selbst abbilden kannst.
Darum geht es aber nicht, weil Microsoft kein Dienstleister ist!
HP ist ein Dienstleister und bietet von Endgeräten, Storage, Netzwerk bis zum Endkundensupport alles aus "einer Hand". Aus einer Hand darfst du hier aber nicht wörtlich nehmen, da auch HP logischerweise Sachen zukauft, das ist ein Vorgang das praktisch jedes Unternehmen macht. HP hat Erfahrung mit Azure, AWS und auch SAP neben der eigenen Dienste natürlich. Für dich als Kunde ist nur eines entscheidend, die Lösung funktioniert und du bist glücklich oder sie geht nicht und dann ist HP dafür zuständig OHNE das sich 2 darüber streiten wer Schuld ist. HP sichert dir schlichtweg eine Verfügbarkeit und Reaktionszeit zu und du kannst dich entspannt zurücklehnen oder sie verklagen.
Wie so eine Lösung aussehen würde?
Das meiste ist oben schon genannt. HP schlägt den Rollout von einer HP Elite x3 Lösung vor, leistet den Support und die Konfiguration der Geräte für den Kunden. Im Hintergrund werkelt eine Office365 Lösung von Microsoft, als WaWi kommt eine
Cloudbasierte SAP zum Einsatz und spezielle Geschäftsanwendungen kommen in das HP Workplace. Daten werden in der Azure Cloud gesichert worüber entsprechender Speicherplatz, SQL Datenbanken, Web Server und BizTalk Services bereitgestellt werden.
Für den Kunden ist der einzige Ansprechpartner HP und eine eigene EDV Abteilung wird nicht benötigt. Die Kosten eigenes Personal für so eine Lösung entsprechend zu schulen würde mit Sicherheit einige Millionen kosten. Der Kunde spart letztlich Zeit und Geld und HP spart sich jede Menge Aufwand durch eine standardisierte Plattform mit der Elite x3 Lösung. Am Ende zählt die hohe Verfügbarkeit und Geräte können ohne grosses Aufwand bereitgestellt werden, ebenso leicht können defekte Geräte ausgetauscht werden. Für solche Vorgänge "verschwendet" die IT sonst unendlich viel Zeit beim Einsatz von Thick Clients.
Ist das eine Lösung für jedermann? Nein! Aber es ist eine Lösung auf die Unternehmen gerne zurückgreifen. Nichts anderes mache ich in einem Systemhaus mit einer wesentlich kleineren Belegschaft aber seit Jahren. Eigene IT Abteilungen verursachen häufig unkalkulierbare Kosten und hängen an alten Strukturen fest die dann einem Unternehmen schnell zum Verhängnis werden können. Die IT Welt ist heutzutage so komplex geworden, dass Schulungen und eine ständige Weiterentwicklung der Mitarbeiter notwendig ist. Das kostet aber Geld, was ein Unternehmen nicht ausgeben möchte oder Zeit die die Mitarbeiter nicht aufwenden wollen. Dann stagniert die Infrastruktur und das Unternehmen verliert den Anschluss.
Es gibt aber auch bei den Dienstleistern genauso schwarze Schafe und vermutlich noch viel mehr Techniker, die auf dem Stand von Jahr 2000 sind. Das ist natürlich ein Problem, das es in jeder Branche gibt.
Ein wichtiger Aspekt ist jedoch. Solche Lösungen stehen heutzutage nicht nur Großunternehmen zur Verfügung, die sich die für solch umfangreiche Implementierungen auch früher die nötige Serverlandschaft hätten leisten können, sondern dank Cloud und Virtualisierung praktisch jedem Unternehmen. Das vereinfacht die Geschäftsprozesse erheblich, bringt gleichzeitig aber viele Systemhäuser in Problemsituationen. Geld wird schon lange nicht mehr durch Kistenschieben verdient sondern durch Dienstleistung, Consulting und Prozessentwicklung. Im gleichen Schritt macht es aber solche Lösungen erst für den Mittelstand interessant wodurch der Weg in die Cloud geebnet wurde und da befinden wir uns erst am Anfang.
Manchmal brauchen die Firmen aber auch erst einen Schubs von Außen. Weil die Telekom gerade ISDN abschafft, sterben endlich veraltete TK Anlagen und werden durch Cloudbasierte oder lokal installierte SIP Lösungen ersetzt. Weil immer mehr Softwareprodukte nur noch als Mietmodell vorliegen verlagern sich die Lösungen immer mehr in die Cloud und werden dort als SaaS angeboten. Am Ende werden Geräte wie die Chromebooks oder das im Artikel genannte Gerät keine Sonderlösung sein sondern die klassischen Geräte ersetzen. Bei der derzeitigen Geschwindigkeit dürfte es aber noch gut 10-20 Jahre dauern. Das was wir bisher gesehen haben, sind nur die ersten Schritte um das Revier schon mal abzustecken und wir sind auf dem Stand eines
XP Tablets aus dem Jahr 2000. Da hat man sowas ebenfalls noch als ein Exot angesehen.