"Die Vergaberegeln verbieten nach Angaben des Sprechers, dass man die Bedingung aufstellt, die Computer müssten die Chips eines bestimmten Herstellers beinhalten. "
manche aufgeregtheiten sind halt auch kinderkram. ich meine, das gibt es schon immer:
in der automobilindustrie z.b. gängige praxis. man entwickelt bremsen, achsen, reifen, einspritzdüsen usw. mit einem oder zwei herstellern, die zur mitentwicklung eingeladen werden. und von denen man weiß, dass sie gut sind. und die deshalb später liefern werden. nach gemeinsam erarbeiteter spec.. und dann steht fest, was der neue 7er für bremsbeläge VA bekommt. und wenn das alles eben durchgetestet und festgelegt ist, schreibt man nachträglich die spezifikation(en) so, dass ein ferodo oder ein taiwan-hersteller oder wer auch immer im einzelfall nicht liefern kan, weil der nicht erwünscht ist. z.b. weil man in sorge ist, der könnte unbemerkt schwankende produktqualität liefern.
na klar läuft das mit pcs auch so. und na klar geht es manchmal nicht mit rechten dingen zu. werden normen und specs. verabschiedet, um einen hersteller auszugrenzen, weil er u.a. auch nicht genug bakschisch dazu lieferte.
das es das auch im öffentlichen bereich gibt sicherlich klar. gerade bei hochprofitprodukten wie intel-cpus. da rechnet sich das halt, andere via spezifikation vom markt fernzuhalten, einen absatzkanal (eine bestimmte behörde, die regelmässig stückzahlen abnimmt) zu verstopfen. dagegen muß man gegen vorgehen. aber sich aufregen?
und oft hat es sogar eine gewisse logik, wenn behörde und intel z.b. so zusammenarbeiten: es kann durchaus billiger und effizienter sein nur mit intel zu testen und zusammenzuarbeiten (statt mit intel und amd parallel zu testen), "weil es halt nur um ein paar blöde pc's geht", als zwei sorten pc's/cpu's usw. usf. zu testen. weil die behörde nämlich eigentlich andere aufgaben hat, nicht spezialist dafür pc- u. softwarevergleiche ist.
(und was externe berater erst kosten, wenn man die "um der gerechtigkeit willen" hinzuziehen muß, berger&partner usw.. da kann man wirklich gleich intel kaufen. da sind die gerechtigkeitskosten so hoch.... naja. aber auch die berger&partner sind für die EU und die gerechtigkeit: verschafft ihnen doch schließlich ein gutes zubrot. macht nur das volk arm, den steuerzahler, der die behörde und alles am ende finanziert.)
daher gilt auch: ein abteilungsleiter bei der bfa in berlin nebst mitarbeiterstab kostet derart viele 1000 euro/tag, dass die auswahlberechtigkeit für amd herzustellen möglicherweise sehr viel teurer käme/kommt, als gleich unbesehen intel zu kaufen.
früher hat man gesagt "es wurde noch nie ein manager dafür gefeuert IBM gekauft zu haben". war auch so. warum also die anderen testen? bringt doch bloß in versuchung, nicht ibm zu kaufen, also sich selbst zu gefährden. und wer will das schon, rein menschlich?
ich finde den gerechtigkeitsvorstoß sehr wohl gut. alle sollen ihre chance bekommen. oft kostet das aber durchaus mein geld. deshalb lasse ich mich nicht mehr unbesehen vor jeden karren spannen, der bei mir auf die gerechtigkeitstränendrüse drücken will. alle haben ihre egoistischen absichten. sogar amd evtl. manchmal auch.