In welchem technischen Beruf werden Leute händeringend gesucht?

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layereight

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Servus,

in den letzten Monaten hab ich mich um eine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration beworben. Gut hundert Bewerbungen kamen zusammen. In zehn Betrieben durfte ich dann vorstellig werden - auch hier Absagen... dabei wähnte ich mich relativ sicher. Nicht um sonst wird in dieser Branche, in regelmäßigen Abständen, der Mangel ausgerufen. Ich bring Vorwissen mit d.h. ich weiß schon mal mit Windows und Linux umzugehen, ich weiß wie ein Netzwerk aufgebaut ist und ich Bau meine Hardware selber zusammen - das alles natürlich aus einer laienhaften Sicht. Ich bring Interesse und Verständnis für diesen Beruf mit. Mein mittlerer Bildungsabschluss ist auch okay. Mehr muss man - für eine Ausbildung - doch nicht vorzeigen?!

Nun gibt es bei mir zwei Punkte in meinem Lebenslauf, die eine Einstellung hemmen könnten. Meine Überlegung ist, oder war, dass ich mich um Ausbildungsberufe Bewerbe, für die man "händeringend" Leute sucht, sodass diese Hemmnisse eine untergeordnete Rolle spielen. Also das man um jeden Bewerber dankbar ist, der ins Profil passt. Aber solange "manchmal Nuancen" über Einstellung oder Nichteinstellung entscheiden, habe ich natürlich verloren und überhaupt zweifle ich dann an einen Mangel.

Lange rede kurzer Sinn: es muss ein Strategiewechsel her. Ich frage euch um Rat - in welchen technischen Berufen (Metall, Elektronik, Chemie) werden dringen Leute gesucht?
 
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Du hast eine völlig falsche Vorstellung. Es gibt ein Fachkräftemangel im MINT Bereich - okay. Was heißt das aber im Detail? Gesucht werden studierte Leute mit Berufserfahrung (meist jenseits der 5 Jahre).

Du hast "nur" eine Ausbildung und anscheinend noch keine Berufserfahrung. (Ausbildungsjahre sind keine Berufserfahrung)

Weiterhin machst du dir kein Plan bei deinen Bewerbungen, sondern schickst massenhaft - wahrscheinlich - die gleiche lieblose Bewerbung ab. Firmen sehen es sehr schnell in Anschreiben, ob dieses auf die ausgeschriebene Position formuliert wurde oder ob es eine Copy und Paste Bewerbung ist.

Also, bitte Strategiewechsel hin zu:
- weniger ist mehr
- Zeit nehmen ein Bewerbungsschreiben aufzusetzen (ich brauchte bisher ca. 8 Stunden für eine Bewerbung, darin inbegriffen sind Recherche zur Firma, wie stellen die sich vor etc und Anschreiben aufsetzen)
- nicht ziellos Bewerbungen raushauen ...
- mehr zeigen, dass die Bewerbung die du jetzt rausschickst auch die Stelle ist die du wirklich haben möchtest!!!

Viel Erfolg.
 
_killy_ schrieb:
Du hast "nur" eine Ausbildung und anscheinend noch keine Berufserfahrung.

Hab keine Ausbildung. Ich suche eine Ausbildung! Dachte das hätte ich schon im ersten Satz klargestellt...

_killy_ schrieb:
ich brauchte bisher ca. 8 Stunden für eine Bewerbung, darin inbegriffen sind Recherche zur Firma, wie stellen die sich vor etc und Anschreiben aufsetzen

8 Stunden um einen Individuellen Text zu verfassen mit dem Ziel eine Ausbildung zu besetzten, deren Inhalt in 100% der Fälle sowieso gleich sein sollte? Zudem wird man in 100% der Fälle ebenfalls mit einer generischen Absage abgespeist. Ich durfte in einem Betrieb hospitieren. Am Ende habe ich eine Absage mit den Hinweis auf meine Papier-Bewerbung (E-Mail) erhalten.

Ein Unternehmen hat ein Binärcode auf der Webseite. Hab mir den spaß erlaubt diesen zu Übersetzten und die Bedeutungen im Vorstellungsgespräch aufgezählt. Vorbereiten tu ich mich schon. Aber, wie gesagt, solange Nuancen über die Einstellung entscheiden sehe ich keine Chance.

Natürlich weiß ich auch das der FISI je nach Betrieb (z.B. Systemhaus oder interne IT-Abteilung) andere Aufgaben hat. Meine Bewerbungen überarbeite ich auch.

Naja, war auch nicht meine Frage.
Wäre schön, wenn mir diesbezüglich jemand frischen Input geben könnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also 8 Stunden für eine perfekt auf den Betrieb zugeschnittene Bewerbung halte ich jetzt auch für übertrieben. Wenn es dann zum Vorstellungsgespräch geht, sollte man schon perfekt vorbereitet sein. Aber Bewerbungen sind einfach in gewissem Sinne ein Massenprodukt, dessen ist man sich auch im Personalmanagement bewusst. Natürlich variiert die Akzeptanz da etwas, im Handwerk geht das etwas lockerer ab, wenn man sich als Bankkaufmann bei der Sparkasse bewirbt, wird deutlich mehr Perfektion erwartet, das ist wohl auch keine Überraschung.

Deine Orthografie ist tadellos, das ist bei uns oft schon das erste Auswahlkriterium. Nicht weil da ein paar Fehler zu finden sind, nur manche Bewerbungen versteht man inhaltlich schon nicht mehr, wenn man sie liest. Ich kann natürlich nicht beurteilen, was Deine angedeuteten 'Hemmnisse' ausmachen.

Wir suchen momentan relativ erfolglos Auszubildende als Industrieelektroniker. Wir finden selbst ausgelernte Techniker in ähnlichen Bereichen (Mechatroniker, KFZ-Elektroniker etc.) für unsere Fertigung kaum und selbst die Zeitarbeitsagenturen finden keine auch nur annähernd passenden Arbeitskräfte.
 
geh studieren, warum tust du dir den quatsch mit ausbildung ueberhaupt erst an?
 
Weil Studenten auch auf der Straße sitzen oder trotz Studiums in einfachen Berufen arbeiten müssen?

Die Zeiten, wo ein Studium ein Job-Garant war, sind lange vorbei. In einem Zeitalter wo gefühlt 99% aller Schüler ein Gymnasium besuchen, aber nicht mal die Grundrechenarten oder rudimentäre Rechtschreibung beherrschen, ist manchmal eine 'einfache' handwerkliche Ausbildung wertvoller.
 
Wobei ich auch die Grundrechenarten beherrsche ;).

Zum Thema Studium: so ungefähr (oder ja, schemenhaft) weiß ich ja was ich möchte und was nicht. Warum sollte ich dann eine allgemeine Hochschulreife erwerben? Ich müsste mich wohl wieder mit einer zweiten Fremdrache herumschlagen. Sprachen sind so gar nicht mein Fall...
 
Wie hast du die 100 Betriebe ausfindig gemacht? Haben die aktiv nach Azubis gesucht? Ist das Arbeitsamt informiert? Hast du dort schon gesucht?

Den Fachkräftemangel gibt es nicht. Die Leute verlangen nur zu viel und die Unternehmen wollen das [noch] nicht zahlen.
 
cartridge_case schrieb:
Wie hast du die 100 Betriebe ausfindig gemacht?

Nunja, ich hab einerseits über diverse Jobbörsen geschaut und dann eben noch auf den jeweiligen Webseiten...

cartridge_case schrieb:
Den Fachkräftemangel gibt es nicht.

Ich weiß auch nicht mehr was ich glauben soll. Die einen sagen so - die anderen so :(.

Wenn es keinen Mangel gibt und die Arbeitslosen quasi unverschuldet arbeitslos sind, dann soll doch bitte ein BGE her.
 
birday schrieb:
geh studieren, warum tust du dir den quatsch mit ausbildung ueberhaupt erst an?

Weil ja auch jeder heute Akademiker sein muss und nicht mehr wirklich Hands-On braucht? Weil wir ja auch nur noch Geistesarbeiter benötigen und Handwerker, Mechaniker, etc. völlig überbewertet sind?
Würde dir empfehlen, schleunigst von deiner arroganten Grundeinstellung herunterzukommen!
 
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Also mir ging es ähnlich und ich kann dir versichern, dass es einen viel besseren Eindruck macht die Bewerbung selbst abzugeben. Auch wenn du den Chef nicht immer selbst antriffst ist es besser sie dort selbst abzugeben. Wenn dir aber 90 Firmen nicht mal die Chance gegeben haben dich vorzustellen, dann liegt das denke ich an deiner Bewerbung oder deinem Auftreten. Anders kann ich mir das nicht erklären denn es werden auch viele Anfänger gesucht.
 
Azubis im sinne von Auszubildenden, ja... worauf möchtest du hinaus? :)
 
SEK 1 Schulabschluss, demnach keine Hochschulreife. Zwei Punkte im Lebenslauf, die eine Einstellung hemmen können.
Wie möchtest Du dich da gegen die ganzen Mitbewerber mit Abitur und "makellosen" Lebenslauf durchsetzen? Motiviert den Beruf zu erlernen sind die auch und ob man schon privat Rechner schrauben kann oder nicht spielt für die Ausbildung zum FiSi überhaupt keine große Rolle.
Fakt ist auch, dass Betriebe, so sie denn können, Bewerber mit Abitur bevorzugen, da diese im direkten Vergleich einfach nochmal drei Jahre weiter und reifer sind.
Wie wäre es zunächst mit einer Fachoberstufe anstatt einer Berufsausbildung?
 
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Danke für den Hinweis wegen der Fachoberstufe! Werd ich mir genauer anschaun.

Was ich mir auch überlegt hab ist eine FISI Ausbildung auf dem schulischen Weg. Aber da hab ich mächtig Bauchschmerzen. Am Ende steh ich wieder vor dem selben Problem und hab zwar eine tolle Ausbildung aber keinen Job.
 
In einem 'einfachen' handwerklichen Job, kann ein Abitur auch ein Hemmnis sein. Wir habe da so unsere schlechten Erfahrungen als erste sich bietende Möglichkeit genutzt zu werden und nach einem halben Jahr fällt den Azubis auf, dass sie doch für höheres berufen sind oder finden einfach einen interessanteren Beruf und brechen die Ausbildung ab.

Einen guten Realschulabschluss setzen wir für eine Ausbildung auch voraus, gerade weil in der Elektronik Mathematik und ggf. im Kundendienst Rechtschreibung und ggf. zumindest vorhandene Englischkenntnisse nötig sind. Aber Abiturienten bewerben sich glücklicher Weise bei uns selten für einen Handwerksberuf und wenn, dann lässt das vermuten, dass da irgendwo ein Haken an der Sache ist oder wir eben nur als Zwischenlösung geplant sind. Überqualifikation macht in den seltensten Fällen jemanden glücklich, weder den Arbeitnehmer, noch den Arbeitgeber.
 
Ich würde mir auch keinen Beruf suchen "wo Leute gesucht werden", nur damit man reinkommt. Lieber was machen was einen ausfüllt und einem gefällt.

Persönlich habe ich es vor Jahren schon gemerkt, das es ohne Abitur schwer ist einen IT Beruf zu bekommen, sicher nicht unmöglich aber schwer und wenn da noch 2 Ecken im Lebenslauf sind.

Mechatroniker, Elektroniker verschiedener FR werden viele gesucht, aber das muß einem auch gefallen.

Auch wenn ich nicht viel davon halte würde ich mal einen Termin bei der Berufsberatung empfehlen, kenne viele denen da geholfen hat.

Auf der einen Seite haben die "großen" Ihre Azubis für 2018 undn manche für 2019 schon.
 
X_Clamp schrieb:
Weil ja auch jeder heute Akademiker sein muss und nicht mehr wirklich Hands-On braucht? Weil wir ja auch nur noch Geistesarbeiter benötigen und Handwerker, Mechaniker, etc. völlig überbewertet sind?
Würde dir empfehlen, schleunigst von deiner arroganten Grundeinstellung herunterzukommen!
hab gehoert als akademiker kann man auch praktisch arbeiten. man kann sogar landwirtschaft studieren..
und da jeder hanswurst studiert ist es eben quasi pflicht. man kann zwar ohne auch alles erreichen, ich denke aber rein vom zeitaufwand her lohnt sich das studium.
 
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