News Infineon entlässt 160 Mitarbeiter in Dresden

florian. schrieb:

Weil für die Wartung der Roboter keine 200 Mitarbeiter eingestellt werden müssen, eventuell wird diese Aufgabe sogar bestehendem Personal aufgedrückt.

Es ist ein großes Problem unseres Systems das die Effizienzsteigerung durch Maschinen letztlich nur dem Besitzer der Maschinen nützt, nicht der Allgemeinheit. Maschinen zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben und sollten eigentlich allen dabei helfen sich nicht mehr für gewisse Arbeiten den Rücken kaputt arbeiten zu müssen - leider landet die gesteigerte Wertschöpfung jedoch nur beim Unternehmer in Form von mehr Gewinn / Ausbeute...

Aber gut, war abzusehen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe einmal 3 Monate lang am Infineon Standort in Villach(Österreich) in der Produktion als Ferialarbeiter gearbeitet. Es gibt wirklich einige Arbeitsschritte die besser ein Roboter erledigen sollte. Noch dazu verfolgt Infineon ja die Zero Defect Strategie. Die wird nur mit zunehmender Automatisierung möglich sein, da der Mensch im Reinraum der größte Schmutzproduzent ist. Natürlich ist ein Arbeitsstellenverlust nie gut, aber gerade bei Infineon mit der ganzen Waferproduktion ist eine niedrige Defektdichte extrem wichtig um bei Kunden punkten zu können. Sobald Infineon den Großteil ihrer Produktion auf ihre neue 300mm Wafertechnologie umstellt werden warscheinlich noch mehr entlassen. Dann brauchen sie nämlich nur noch Arbeiter um die Waferboxen von Maschine zu Maschine zu bringen. Kein umhorden von Scheiben durch den Arbeiter mehr nötig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch man sollte den Teufel nicht an die Wand malen. Schon mal durch das VW Presswerk in Wolfsburg gefahren ? Da hat man Glück wenn man mal einen Mitarbeiter sieht. Dennoch arbeiten bei VW in Wolfsburg 70-80.000 Menschen. Das bei Infineon die Mitarbeiter entlassen werden ist natürlich nicht schön - aber immerhin ein Chipfertiger der noch in Deutschland (ok, bekommen Subventionen ohne Ende..) sitzt.
 
Das Problem ist nicht die zunehmende Automatisierung und der Ersatz von Menschen durch Maschinen, das Problem ist die Gesellschaft die noch immer an veralteten Wirtschaftsmodellen festhängt.
Maschinen sollten ruhig alle "Arbeit" verrichten, wir sollten nur noch forschen, entwickeln, fortbilden und Arbeiten verrichten die uns Spaß machen. Natürlich können Maschinen derzeit noch nicht alle Arbeiten erledigen, aber die Zahl der Arbeiten die Maschinen noch nicht übernehmen können wird immer geringer. Auch sind viele Maschinen schon so allgegenwärtig das deren Existenz als solche schon gar nicht mehr wahrgenommen wird: keiner echauffiert sich darüber das es Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlschränke und fließend Wasser gibt, auch wenn deren Existenz Jobs kostete.
 
Diablokiller999 schrieb:
Weil für die Wartung der Roboter keine 200 Mitarbeiter eingestellt werden müssen, eventuell wird diese Aufgabe sogar bestehendem Personal aufgedrückt.

ein Moderner Traktor ersetzt ganze Horden von Menschen.
Die Effizienzsteigerung wird durch günstigere Produkte an die Allgemeinheit weitergegeben.
Ich finde die letzten 50 Jahre sind wir mit der Strategie recht gut gefahren.
 
@ karuso:
Klingt in der Theorie schön, aber leider sind nur ein Bruchteil der gut 80 Mio Bürger hier in der Lage auf einem sinnvollen Niveau zu forschen oder zu entwickeln.
Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass bessere Bildung das im notwendigen Maße beheben kann, Klaus vom Schrottplatz-Sortierband arbeitet in der Regel da weil er schlichtweg nicht mehr kann.

Zudem hättest du bei anderen Modellen immer das Problem, dass Wohlstand nur für den arbeitenden Teil der Bevölkerung funktioniert wenn man den Top Leuten nicht den Anreiz nehmen will zu arbeiten.
Die Klugen forschen und der Rest gammelt im Wohlstand -> funktioniert nicht.


@florian:
Das funktioniert aber nur bis zu einem Gewissen Maße.
Für die 50 Leute, die vor 80 Jahren vom Traktor ersetzt wurden, gab es weiterhin eine Verwendung.
Heute gibt es nicht mehr genug "einfache" Arbeit für Leute, die nicht gerade Einsteins sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hats schon immer gegeben und macht in der Elektronikindustrie aus schon genannten Gründen Sinn. Infineon muss wettbewerbsfähig bleiben und da führt (in kaum einer Industrie) kein Weg an steigendem Automatisierungsgrad vorbei.

Tut mir zwar leid für die betroffenen Mitarbeiter aber so ist es nunmal. Ich denke wer bei Infineon in der Produktion gearbeitet hat muss schon ein paar Qualifikationen vorweisen können und so kommen die betroffenen Mitarbeiter bestimmt woanders unter.
 
Das mit der Qualifikation ist so eine Sache. In der Nasschemie sind viele Arbeiter ohne wirkliche Ausbildung. Ofenlinie, Phototechnik und einige andere Abteilungen setzen ein wenig mehr Ausbildung voraus.
 
Passiert jeden Tag in der Industrie, warum Infineon jetzt nen Artikel bekommt und sich die Leute drüber aufregen muss man glaub ich nicht verstehen. Vorallem weils schlimmeres gibt als Vorruhestand bzw Abfindung. In anderen Ländern werden die Leute einfach heim geschickt und fertig.
 
Sauron Reloaded schrieb:
Mich wundert das echt nicht nach dieser Siemens Aktion.Also nicht neues, sondern ein weiterer Schritt der Weltwirtschaftskrise. :)

Achja.. die bösen Maschinen..

hier ist eine News von vor 200 Jahren.. "Mähdrescher macht hunderttausende Erntehelfer arbeitslos"

damals ging es den Menschen so viel besser als es noch keine Maschinen gab :rolleyes:
 
Blutschlumpf schrieb:
@ karuso:
Klingt in der Theorie schön, aber leider sind nur ein Bruchteil der gut 80 Mio Bürger hier in der Lage auf einem sinnvollen Niveau zu forschen oder zu entwickeln.
Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass bessere Bildung das im notwendigen Maße beheben kann, Klaus vom Schrottplatz-Sortierband arbeitet in der Regel da weil er schlichtweg nicht mehr kann.

Zudem hättest du bei anderen Modellen immer das Problem, dass Wohlstand nur für den arbeitenden Teil der Bevölkerung funktioniert wenn man den Top Leuten nicht den Anreiz nehmen will zu arbeiten.
Die Klugen forschen und der Rest gammelt im Wohlstand -> funktioniert nicht.

Das ist genau die Kehrseite der ganzen Automatisierung. Die Menschheit kann und wird wahrscheinlich irgendwann einen Punkt erreichen, an dem die ganze "monotone" Arbeit automasiert wird und nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung arbeiten muss, um die Versorgung der Gesellschaft sicherzustellen. Und das werden dann hauptsächlich hochqualifizierte Jobs in Forschung und Entwicklung sein (sofern sich die Maschinen noch nicht von selbst weiterentwickeln), während der ganze Rest der Menschheit einfach nur noch Ballast darstellt der durchgefüttert werden muss und konsumieren soll.

Und dann haben wir noch das größte Problem: ich denke mal die meisten Leute wollen ja auch arbeiten. Klar mal ein Jahr frei oder endlich Rente - wer träumt nicht ab und zu davon - aber da muss man schon verdammt gut sein darin sich selbst zu beschäftigen. Allen anderen wird nach ein paar Wochen/Monaten langweilig, Antriebslosigkeit setzt ein (weil ja kein äußerer Druck da ist) und man ist zunehmend unmotivierter überhaupt noch irgendwas zu machen... von daher, die Beschäftigung der Bevölkerung wird irgendwann ein riesiges Problem darstellen, da die Jobs die durch Automatisierung geschaffen werden nicht von den Leuten aufgefüllt werden die ihre Jobs durch Automatisierung verloren haben. Vor allem nicht in einem 1:1-Verhältnis.
 
Diablokiller999 schrieb:
Es ist ein großes Problem unseres Systems das die Effizienzsteigerung durch Maschinen letztlich nur dem Besitzer der Maschinen nützt, nicht der Allgemeinheit. Maschinen zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben und sollten eigentlich allen dabei helfen sich nicht mehr für gewisse Arbeiten den Rücken kaputt arbeiten zu müssen - leider landet die gesteigerte Wertschöpfung jedoch nur beim Unternehmer in Form von mehr Gewinn / Ausbeute...

Aber gut, war abzusehen

Ich lach mich schlapp.. jedes Produkt deines täglichen Lebens wurde mit Maschinen hergestellt. Wenn man das alles per Hand herstellen würde könntest du dir nicht einmal einen Bleistift leisten und würdest mit Tinte und Feder schreiben.

Ein Auto hättest du dann z.B: natürlich auch nicht.. wie die Menschen ohne Maschinen leben kannst du dir ja im tiefsten Hinterland in Afrika angucken oder irgendwo im Jungle. Wenn das für dich ein besseres Leben ist kannst du ja gerne dort hin fliegen und alles deine Unterlagen verbrennen und dort für immer bleiben :freak:
Ergänzung ()

CD schrieb:
Das ist genau die Kehrseite der ganzen Automatisierung. Die Menschheit kann und wird wahrscheinlich irgendwann einen Punkt erreichen, an dem die ganze "monotone" Arbeit automasiert wird und nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung arbeiten muss, um die Versorgung der Gesellschaft sicherzustellen. Und das werden dann hauptsächlich hochqualifizierte Jobs in Forschung und Entwicklung sein (sofern sich die Maschinen noch nicht von selbst weiterentwickeln), während der ganze Rest der Menschheit einfach nur noch Ballast darstellt der durchgefüttert werden muss und konsumieren soll.

Und dann haben wir noch das größte Problem: ich denke mal die meisten Leute wollen ja auch arbeiten. Klar mal ein Jahr frei oder endlich Rente - wer träumt nicht ab und zu davon - aber da muss man schon verdammt gut sein darin sich selbst zu beschäftigen. Allen anderen wird nach ein paar Wochen/Monaten langweilig, Antriebslosigkeit setzt ein (weil ja kein äußerer Druck da ist) und man ist zunehmend unmotivierter überhaupt noch irgendwas zu machen... von daher, die Beschäftigung der Bevölkerung wird irgendwann ein riesiges Problem darstellen, da die Jobs die durch Automatisierung geschaffen werden nicht von den Leuten aufgefüllt werden die ihre Jobs durch Automatisierung verloren haben. Vor allem nicht in einem 1:1-Verhältnis.

das macht doch gar keinen Sinn.. so etwas hättest du auch vor 200 Jahren erzählt als die ersten Maschinen eingeführt wurden..

die meisten Jobs die es heute gibt konnte man sich damals noch gar nicht vorstellen.. nach deiner Theorie müssten wir ja jetzt schon alle Arbeitslos sein..
Ergänzung ()

CD schrieb:
von daher, die Beschäftigung der Bevölkerung wird irgendwann ein riesiges Problem darstellen, da die Jobs die durch Automatisierung geschaffen werden nicht von den Leuten aufgefüllt werden die ihre Jobs durch Automatisierung verloren haben. Vor allem nicht in einem 1:1-Verhältnis.

Du vergist aber auch das durch Automatisierung Produkte billiger werden, überleg mal was z.B. ein Handgefertigtes Auto kosten würde.

und mal als Beispiel, wenn ein Speicherchip nur noch 25 statt 30€ kostet, dann geb ich diese 5 gesparten € doch wieder wo anders aus, also wenn irgendwo ein Job wegfällt (weil ich für den Speicherchip nur noch 25 statt 30€ bezahle) entsteht doch woanders wieder ein Job weil ich dann dort meine 5 gesparten € vom Speicherchip wieder ausgebe..
 
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CD schrieb:
Das ist genau die Kehrseite der ganzen Automatisierung. Die Menschheit kann und wird wahrscheinlich irgendwann einen Punkt erreichen, an dem die ganze "monotone" Arbeit automasiert wird und nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung arbeiten muss, um die Versorgung der Gesellschaft sicherzustellen.

Auch zum betreiben einer hoch automatisierten Fabrik braucht es genug Mitarbeiter für Wartung, Bedienung, Qualitätssicherung, Logistik, Prozessoptimierung etc. Diese Fabrik von Infineon ist einfach nur etwas veraltet und wird modernisiert.
 
@Knuddelbearli
Ich habe von Asien geschrieben. Südkorea und Taiwan haben durchaus den Grad an Bildung und trotzdem lagern diese Asiaten viel nach China aus, weil ein gebildeter Chinese sogar mit dem eigenen Kopf besser rechnen kann. Japan ist ein Hochtechnologieland und selbst von dort kommt keine Einstiegsdigitalkamera mehr her. Automatisation wird da angewendet, wo man sich noch wirtschaftlichen Wachstum verspricht und der Standort bezahlbar bleibt.

Da trotzden Billig gefragt ist, reichen auch die Qualitäten der Chinesen. Sieht man gut im Wettbewerb rund um Windräder und Solarzellen. Beim Preis gewinnt dann oft der günstigste Anbieter und Kompetenzen rund um Mitarbeiter und Umwelt stehen bei solchen Verträgen ganz hinten an.

Was glaubst du wird an den Universitäten gelehrt? Das, was Gewinne macht. Bildung ist zur kurzfristigen Investition geworden mit Wettbewerbsfaktor. Es geht nicht darum den Menschen eine glaubwürdige und anwendbare Bildung zu vermitteln, sonst würde Abitur nicht verkürzt werden, sondern der Bildungsgrad den indivudellen Interessen der Bildenden und damit der Zukunft angepasst. Die Wirtschaft will aber ihre eigene Zukunft bilden. besonderns günstig, besonders hörig im Wissen ohne Hinterfragen.

Der Strom ist natürlich in Deutschalnd für die Großindustrie mit der EEG Umlage günstig. Man muss ja staatlich sozial gerecht die Kosten auf die eigenen Arbeitnehmer umschlagenm, damit die Gewinne im Wettbewerb stimmen. Fällt die so tolle Exportwirtschaft, weil sich keiner im Land die eigenen Produkte mehr leisten kann um sie im Kreislauf zu refinanzieren, was schon in der Automobilindustrie der Fall ist, wird die so oft gesund propagierte Marktbereinigung auf Kosten der Menschen durchgeführt. Im Automobilbereich hat man durch den gewinndruck sich auch egen Kleinstadt Flitzerentwicklung entschieden. Es ist besser die Werke zu schliessen, statt den Marktwandel und die kunden asu einer obejktiven Sicht für die eigene Mitarbeiterverantwortung zu betrachten.

Nur mal so am Rande, die Roboter stellen sich auch nicht von allein dahin und der Wirtschaftszweig der Industrie für Automation sucht händeringend Arbeitskräfte. Ich arbeite in so einem Unternehmen und sowohl bei uns als auch bei der Konkurrenz sind immer Stellen frei.
Arbeit ist da und die Leute wollen ein günstiges Produkt, verstehe nicht, wie man sich über solche Meldungen da ansatzweise wundern kann.
Suchen heißt nicht selbst ausbilden. Ein Schmnied hat selbst Lehrlinge ausgebildet, weil er die Arbeitskräfte benötigt hat. Einige zogen auch in die Welt hinaus. Heute wird nur Arbeotskraft gesucht um günstig zu bleiben und bloss nicht zu investieren. So beist sich die Industrie selbst in den Hintern. Zusätzlichg, weil sie den Ausbildungs und Arbeitsmarkt selbst definiert.
Sie erzieht die Leute für billige Produkte, erwartet aber relevante Qualifikation zum akteullen Wettbewerbszeitpunkt ohne Investitionen, sei es in neue Standorte. Das färbt natürlich auch auf die Mitarbeiter ab.

Eine Großstadt wie Berlin ist ein Industriezentrum. Mit Dienstleistungen ohne Produktionseinkommen fallen die Löhne in das Bodenlose. Was passiert dann wohl in Dresden, wenn der Produktionsstandort und die damit verbundenen Produktivlöhne ausbleiben? AMD ist da auch nicht mehr und GF hält sich so lange die Auftragsgrundlage mit der Forschungsgeschwindigkeit um kleinere Strukturen auch wettbewerbsfähig bleiben. Bildung und Arbeit bei bedarfsgerechter Entlohnung stehen dem Wettbewerb oft hinten an.


Die Welt und viele Menschen darin klammern sich zu sehr am Geld als Wertstabilität, statt dem Menschen Bildung und Arbeit zu geben. Wer nicht arbeiten kann oder die Arbeit zu schweren Schäden führen würde, für den gibt es Automatisation.

Wir leben in einer Luxusgesellschaft mit verschobener Sichtweise. Fliessend warmes Wasser, warme Wohnung und Essen im Überfluss mit viel Wegwerftechnologie lassen die wichtigen Sachen aus den Blickwinkel treten.
Automatisation wie auch jede andere Technologie wird uns keinen Wohlstand bringen und den Hunger der Welt stillen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier wird IMO viel Quatsch geschrieben. Die Arbeitsplätze, die durch Roboter ersetzt werden sind in der Regel pure monotone Transport- und Handhabungsaufgaben. Statt, dass Behälter von Menschen von Maschine zu Maschine getragen werden, machen das nun Roboter. In der Halbleiterindustrie (und nicht nur da) gibt es nun einmal den Gegensatz zwischen einer Fertigung in Asien mit viel billigem Personal oder einer hochautomatisierten Fertigung in Hochlohnländern. Natürlich ist es schade, wenn Leute entlassen werden müssen, aber wie sieht es aus, wenn die Alternative eine Abwanderung nach Asien ist? Der Vergleich mit der Landwirtschaft und den Mähdreschern ist IMO passend. Die Roboter kommen übrigens auch aus Dresden (Quelle MDR), womit die Maßnahme auch wieder andere Arbeitsplätze schafft (natürlich keine 200).

@Steinie1990: In 300mm Fabriken erfolgt der Transport zu den Maschinen in der Regel sowieso komplett durch ein automatisches Transportsystem. Das Umhorden der Wafer wird eigentlich auch so gut wie gar nicht mehr von Menschen gemacht.
 
florian. schrieb:
ein Moderner Traktor ersetzt ganze Horden von Menschen.
Die Effizienzsteigerung wird durch günstigere Produkte an die Allgemeinheit weitergegeben.
Ich finde die letzten 50 Jahre sind wir mit der Strategie recht gut gefahren.

Ich hatte mal ein Propaganda-Buch des DDR-Landwirtschaftsministeriums in der Hand - Die flächendeckende Einführung von Traktoren in der Landwirtschaft wurde als glorreiche Errungenschaft und Arbeitserleichterung der entsprechend Beschäftigten gefeiert...

Zu Infineon:
Würde der Betrieb seine Fertigung nicht an der ausländischen Konkurrenz anpassen, stünde der wirtschaftliche Fortbestand des Gesamtkonzern wohl ihn Frage und somit die berufliche Existenz von bedeutend mehr Angestellten als die erwähnten 160.
 
Ich habe früher im Sommer immer bei Infineon (nicht in Dresden) in der Chipproduktion gearbeitet und werde in einem Jahr dipl. Krankenpfleger sein.
Nun, ob das für die Leute ein Fortschritt wäre, wenn sie in die Kranken- bzw. Altenpflege wechseln ist für mich nicht allzu sicher. Immerhin habe ich damals als Ferialarbeiter in etwa gleich viel verdient, wie ich in Zukunft als Pfleger bekommen werde. Klar, damals musste ich im Schichtbetrieb arbeiten, aber beides hat seine Vor- und Nachteile. Und die Arbeit am Krankenbett ist sicherlich körperlich anstrengender als in der Chipproduktion.

Und dass die entlassenen Arbeiter im Sozialbereich überhaupt Platz finden würden sei auch mal dahin gestellt. Ja, die Medien vermitteln einem, dass es dort viel zu weniger Personal gibt. Das stimmt auch, ich sehe aber den Grund v.a. darin, dass die Betriebe nicht mehr Personal einstellen möchte.


Irgendwann wird in Zukunft alles automatisiert sein und dadurch verdammt günstig, trotzdem wird es sich keiner leisten können, da zu viele Leute ohne Job sind. Irgendetwas wird sich auf jeden Fall an unserem System ändern müssen. Ein Anfang wäre es für mich schon mal, wenn die Firmen für jeden Roboter (geringe) Sozialabgaben leisten müssten.
 
@DerNachbar

Da trotzden Billig gefragt ist, reichen auch die Qualitäten der Chinesen. Sieht man gut im Wettbewerb rund um Windräder und Solarzellen.

Das ist eher ein schlechtes Beispiel, auch wenn ich dir ansonsten Recht gebe. Die Solarzellen in China werden überwiegend in automatisierten Fabriken gebaut (meistens mit Maschinen von deutschen Unternehmen). Und die Qualität ist gut. Aber die Produktion ist nicht wesentlich billiger in diesem Fall in China, sie verkaufen wie viele andere teilweise unter den Produktionskosten.
 
Natürlich ist es schade, wenn Leute entlassen werden müssen, aber wie sieht es aus, wenn die Alternative eine Abwanderung nach Asien ist?
Es ist nicht schade, sondern gezielte Druckausübung im Marktwettbewerb und Arbeitsmarktwettbewerb.
Wenn jemand diese Arbeit machen will, also Wafer tragen, dann lasse man ihn tragen. Wenn jemand im Stollen selbst graben will, dann soll er graben. Vielleicht macht er es gut und es ist seine gefühlte Lebensaufgabe am Abend glücklich erschöpft in das Bett zu fallen.

Mein Freund fährt gerne Laster. Ungern sieht er und ich auf die Entwicklung des Fahrzeitdrucks und schnelleren Transprtbwegung. Automatisierte Laserführung mit GPS und Tempomat machen die Aufgabe nicht besser, wenn die Welt im Konsumwahn frisst und wegwirft und für diese Zwecke automatisiert. Trotrzdem gleichzeitig die Arbeitnehmer rädert.

Wäre der Sinn der Automatisation verständlich, dann müsste kein billig gekaufter Asiate am Fliessband arbeiten, wenn er denn nicht selbst wollte.

@ calluna
Selbst wenn die Produktion mit deutschen Maschinen in China teuer ist, dann hat der Hersteller der Roboter trotzdem sein Geld bekommen und der Anbieter ist weiterhin in der Lage billig seine Ware anzubieten. Druckmittel Arbeitnehmer. Die Automaten dienen in diesem Fall weiterhin als Druckmittel um intern und extern den Menschen schlechte Verhältnisse zu schaffen. Selbst den Käufern, die mit dem eingesparten Geld nicht mal die Mitarbeiter entlohnen und so gesehen auch sich den eigenen Lohn nehmen.

CD schrieb:
Das ist genau die Kehrseite der ganzen Automatisierung. Die Menschheit kann und wird wahrscheinlich irgendwann einen Punkt erreichen, an dem die ganze "monotone" Arbeit automasiert wird und nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung arbeiten muss, um die Versorgung der Gesellschaft sicherzustellen
Irgendwann wird auch das Beten monoton.
Wer seine Arbeit nicht schätzt, weil er sie gelernt hat und damit kann, der schätzt auch keine Entwicklung, weil er sie letztlich nicht erkennt. Arbeit verliert ihren Wert einer persönlichen Leistungsbereitschaft. Ebenso die Fähigkeit sein Herz für etwas zu investieren. Damit werden selbst Talente zweck entfremdet.

Einfaches Beispiel anhand von Javascript. Tolle Umsetzung und Code bei Eingaben nicht selbst zu schreiben. Trotzdem habe ich es deaktiviert, weil mit Javascript gleich eine Datenflut an unwichtigen Informationen mein teures Volumen aufbrauchen und die Systemlast unnötig erhöhen. Von der Werbung sind 2% für mich brauchbar. So entsage ich explizit der Vereinfachung, wenn ich dabei noch was lernen kann. Rechtschreibkorrrektur als Hilfe ist auch nicht aktiviert.
Trotzdem bin ich über die Cherry G80 Tastatur enttäuscht, weil diese billig in Tchechien produziert wird und qualitativ ein noch besseres Schreibgefühl ohne wackelige Tasten bieten könnte. So habe ich trotzdem 50€ weggeworfen, weil als Werkzeug minderwertig und trotzdem teuer über den Namen verkauft.
 
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mp4-18 schrieb:
Ich habe früher im Sommer immer bei Infineon (nicht in Dresden) in der Chipproduktion gearbeitet und werde in einem Jahr dipl. Krankenpfleger sein.
Nun, ob das für die Leute ein Fortschritt wäre, wenn sie in die Kranken- bzw. Altenpflege wechseln ist für mich nicht allzu sicher. Immerhin habe ich damals als Ferialarbeiter in etwa gleich viel verdient, wie ich in Zukunft als Pfleger bekommen werde. Klar, damals musste ich im Schichtbetrieb arbeiten, aber beides hat seine Vor- und Nachteile. Und die Arbeit am Krankenbett ist sicherlich körperlich anstrengender als in der Chipproduktion.

Und dass die entlassenen Arbeiter im Sozialbereich überhaupt Platz finden würden sei auch mal dahin gestellt. Ja, die Medien vermitteln einem, dass es dort viel zu weniger Personal gibt. Das stimmt auch, ich sehe aber den Grund v.a. darin, dass die Betriebe nicht mehr Personal einstellen möchte.

Irgendwann wird in Zukunft alles automatisiert sein und dadurch verdammt günstig, trotzdem wird es sich keiner leisten können, da zu viele Leute ohne Job sind. Irgendetwas wird sich auf jeden Fall an unserem System ändern müssen. Ein Anfang wäre es für mich schon mal, wenn die Firmen für jeden Roboter (geringe) Sozialabgaben leisten müssten.

Alles was man ohne spürbaren Qualitätsverlust automatisieren kann, sollte man auch automatisieren. Die Zukunft der Menschheit hängt davon ab, wie schnell und gut sich die Gesellschaft weiterentwickelt. Und zur Weiterentwicklung gehört nunmal auch Bildung und die Beschäftigung in Arbeitsfeldern, welche durch Maschinen nicht ersetzt werden können. Alle anderen Jobs, und es tut mir Leid wenn ich das mal so klar sagen muss, sind komplett überflüssig und bringen uns keinen Schritt weiter.
Das man bestimmte Berufe durch Querfinanzierungen endlich subventionieren muss, das steht ausser Frage. Gerade im sozialen und medizinischen Bereich läuft etwas gehörig schief. Eine Möglichkeit wäre ein Ausgleich über Steuerentlastungen für bestimmte Berufsgruppen. Das geht dann logischerweise mit einer Erhöhung der Steuern für andere Berufsgruppen einher.
Ich persönlich arbeite in keinem dieser Bereiche, bin aber durchaus bereit mehr Steuern zu bezahlen, wenn diese Berufsgruppen davon deutlich profitieren würden.
 
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