News Infineon entlässt 160 Mitarbeiter in Dresden

Ein Schritt den ich voll nachvollziehen kann. Das liegt daran das die Leute immer das billigste kaufen müssen. Und wie kann ein Unternehmen Preise drücken? Automatisierung anstatt Menschen die am Fließband stehen. Und dieser Schritt ist mir immernoch lieber als wenn die komplette Fabrik nach China geht und hier 2000 Arbeitslose mehr unterwegs sind.
Zudem muss man sagen: Leiharbeiter kommen meist woanders unter und der Rest das sind sicher Leute die in den Ruhestand gehen. Sonst wäre das ein teures Unterfangen. Ich denke es werden vllt ein viertel davon anschließend Arbeitslos sein. Trotzdem traurig für die...

Hier in Freiberg hat man versucht alle weiter zu beschäftigen. Jetzt ist die ganze Solar Firma pleite da die Solarplatten aus China billiger sind. Dort hat man die Automatisierung verpasst. Resultat sind nun knapp 2000 Arbeitslose.
 
hardwarekäufer schrieb:
Ich dachte Infineon wäre schon seit Jahren INsolvent und markttechnisch irrelevant ?!

Du siehst Infineon wohl immer noch als RAM Hersteller, haben sie schon lange abgestoßen (Qimonda) . Die haben dann Insolvenz gemacht.

Bei Infineons Kernsegmente läuft es ganz gut.
 
Warum ist die Überschrift des Artikels denn nicht "Einsatz von Robotern bei Infineon"? Soll hier eine Meinung gegen Infineon gemacht werden?

Ihr wollt schließlich weiter möglichst günstig gute Elektronik bekommen. Soll alles den Chinesen überlassen werden?

Ich habe auch im Reinraum gearbeitet, es ist gut, das stoischen Arbeiten wie das Bestücken endlich automatisiert werden. Gerade bei Nachtschichten schleichen sich Fehler ein, die ein Roboter nicht macht.
 
can320 schrieb:
Die 35 Stunden Woche hat in Frankreich nicht funktioniert und wurde wieder eingesackt. Bringt auch nicht viel, wenn sich die Unternehmen nur die Rosinen unter den Arbeitnehmer herauspicken, mit denen sie die höchsten Gewinne erzielen können.

Bei Unternehmen mit IG Metalltarif, wie zB Audi oder BMW in Deutschland hast du als Ingenieur doch eine 35 Stunden Woche, verdienst locker 50-80k Brutto im Jahr + Bonus und ohne Personalverantwortung, wo ist das Problem? Ist die Firma etwa nicht erfolgreich?

Schau dir mal viele Großkonzerne an, wie elendig sinnlos viele Stellen dort heute schon sind. Es sind reine Erwerbsstellen. Man ist körperlich anwesend, damit man Geld kassiert. Und bei vielen Beamten ist es doch das gleiche.

Man kann dieses sinnlose Spielchen schon noch ewig weiterspielen, aber besser wird es davon nicht.

Im Gegenteil, soziale Unruhen und Bürgerkrieg beschwört man damit regelrecht herauf, und das wird richtig böse! Viele Teile Deutschlands sind doch heute schon total verarmt, während die anderen gar nicht mehr wissen, wohin mit all ihrem Geld. Die einen wohnen bis zur Rente in Miete, die anderen schenken ihren Kindern mit 18 schon Häuser und Autos.

Das ist scheinbar die Gesellschaft, die wir wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem an der Geschichte ist die wegfallende Produktivität von Arbeitskräften. Roboter zahlen keine Steuern, Arbeiten aber. Wo kommen die Steuern her? Woher kommt das Geld für diejenigen die keinen Job mehr finden weil sie sowohl zu alt zum vermitteln aber auch zu jung für die Rente sind? Das macht mir Global betrachtet mehr sorgen.
 
Maschinen sind aber nur 30%. Die "anderen" 70% sind billige Energie. Denn ohne elektrische Leistung oder einen Liter Öl dreht sich bei der Maschine rein gar nichts.

Und genau wegen dieser fortschreitenden Technisierung brauchen wir das bedingungslose Grundeinkommen. Nur so können die "Freigesetzten" ein menschenwürdiges Leben führen. Piraten sag ich nur... :rolleyes:
 
dadurch das mehr/Billiger Produziert werden kann, blähen sich die Ganzen Vertriebs und Logistik bereiche auf.
Da kommen auch nen haufen Leute Unter.
Das Zeug verkauft sich ja nicht von alleine.

das gleicht sich alles irgendwo aus.
hat die Letzten 200 Jahre doch wunderbar funktioniert
 
Nur muss man es selbst nicht akzeptieren und seine Vorgestzten aufmerksam darauf machen. Als Bauer lasse ich meine Ernte auch nicht den Maden zum Frass und schlimmer noch wenn die eigenen Pflücker sich um den eigenen Lohn bringen, weil sie auf die Schädlinge nicht aufmerksam machen.
Das funktioniert nur, wenn ich biologisch und veratwortungsvoll ausbilde und einstelle. Wenn es mir nur um das Geld geht, dann ist mir der kluge Mitarbeiter und das Produkt egal, so lange der Dünger und Chemie höheren Profit erlauben.
Dann stelle ich auch dumme Maschinen mit einem dummen Bediener ein und setze den Rest unter Konkurrenzkampf mit Lohndumpingmöglichkeiten trotz Gewinnen.

Infineon gehörte zu Siemens. Siemens als Mischkonzern und tragende Rolle im deutschen Wirtschaftssystem hat mit seiner Konzernspitze hier über Jahre trotz Gewinnen durch Outsourcing zu diesem Problem beigetragen. Damit auch zum Verfall von Qualifikationen bei Aufrecherhaltung einer hohen Qualifikation.

Statt bei Infineon und im eigenen Betrieb auf Ausbildung, Qualifikation und stabile Wirtschaftlichkeit auch im Regionalen zu setzen und nicht jedem Prozentpunkt der Aktie hinterher zu rennen, soll der Arbeiter und damit der eigene Kunde billig werden. Damit wird das Produkt asl Werkzeug wertlos, weil es nur um Geld geht.

Nehmen wir die ehemalige Berliner Waschmaschinenproduktion von Siemens. Das waren aus meiner Erinnerung um 450 Menschen aus dem Produktvbereich. Diese Stellen ernähren weit mehr Leute im Dienstleistungsbereich.
Das polnische Waschmaschinenwerk wird mit Steuervergünstigungen und niedrigen Löhnen finanziert. Trotzdem kosten hier in Berlin durch den Wegfall der Produktivarbeitsplätze und damit gesunkenen Löhnen die Siemens Waschmachinen nicht weniger.
 
lynx007 schrieb:
Roboter zahlen keine Steuern, Arbeiten aber.

Darum wurde auch schon oft vorgeschlagen, Roboterarbeit zu besteuern.

Ürigens will Porsche gerade seine 38 Stunden Woche zur 34-Stunden-Woche verkürzen. So viel zum Thema "kürzere Arbeitszeit funktioniert nicht".
 
Obs funktioniert siehste ja erst in ein paar Jahren. ;)
 
Ich habe so das vage Gefühl, dass Porsche auch in ein paar Jahren noch erfolgreich sein wird ;)
 
Das hat damit ja erstmal gar nichts zu tun bzw. macht nur einen Bruchteil des "Erfolges" aus.
Porsche macht knapp 14 Mrd Umsatz und 2,5 Mrd Gewinn:
http://www.porsche.com/germany/aboutporsche/overview/dataandfacts/

Klar wird das die nicht in den Ruin treiben wenn die ein wenig an der Arbeitszeit drehen (ich lese übrigens was von einer Stunde, 35 auf 34h/Woche, nicht von 38 auf 34).
Trotzdem kann das Modell ja Mist sein.
Stell doch mal ne Firma mit vollen Auftragsbüchern, die aber kurz vor der Pleite steht, von 40 auf 34 Stunden um und nicht nen Selbstläufer.
 
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