Inkasso-Forderung unverschämt hoch - Unterstützung/Empfehlungen benötigt!

Wie sich herausstellte, handelt es sich bei den Beträgen um die Kosten von Mittagessen in meiner Firmenkantine, die ich, wenn ich mal dort bin, per EC-Karte bezahle.
Was ich ehrlich gesagt noch nicht so ganz verstehe ist, wie du Girocard Zahlungen widerrufen hast.

Bezahlst du in der Kantine mit Girocard und Unterschrift?
Weil girocard mit PIN und kontaktlos kann man eigentlich gar nicht zurück holen ohne einen Kartendiebstahl/-missbrauch bei der Bank zu melden.
 
Wenn man EC-Debit-Karte zahlt, war es meiner Erfahrung nach schon immer so, dass man entweder mittels Pin-Eingabe oder mittels Unterschrift bezahlen konnte. Welches der beiden Verfahren genutzt wurde, hat dabei der Verkäufer entschieden. In meinem Fall hier war es so, dass ich ohne Pin-Eingabe bezahlt hatte - also per einmaliger Einzugsermächtigung. Eine Unterschrift musste ich hierzu aber noch nie leisten.
 
BeBur schrieb:
Je nach Umständen bist du automatisch in Zahlungsverzug wenn du nicht bezahlst.
Bei Zahlungsverpflichtungen, die zu einem festen Zeitpunkt erfolgen sollen, ist regelmäßig keine Mahnung erforderlich (vgl. § 286 BGB).
 
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Hallo zusammen. Kurzes Update zu dieser Sache: Wie es scheint, hat nun alles ein glückliches Ende gefunden! :)

Ich hatte ja mit der Kantine und deren Rechnungsabteilung Kontakt. Die waren auch auf meiner Seite. Die Abrechnung selbst lief aber einen dedizierten Anbieter und der wiederum hatte noch einen weiteren Anbieter für die Abwicklung im Hintergrund.

Dorthin Kontakt aufzubauen, war gar nicht so leicht; zum Glück stand ich ganz am Anfang mal auf CC und hatte zumindest eine E-Mail-Adresse. Nach mehreren Mails mit der dringenden Bitte um Kontaktaufnahme und Klärung der Angelegenheit, kam irgendwann eine genervte E-Mail zurück, dass die Sache an Inkasso abgetreten sei und dass es jetzt keine Handhabe mehr gäbe! Zusätzlich wurde auf die Waageschale gelegt, dass es sich ja um mehrfaches Fehlverhalten handelt und dass das Inkasso-Unternehmen mir ja schon ein Vergleichsangebot unterbreitet hätte (ca. 280 Euro statt 330).

Daraufhin schrieb ich eine lange, freundliche E-Mail, in der ich den Sachverhalt nochmal darlegte (es war ein Missverständnis; es war für mich ein einzelner Vorgang; warum wurde vorher nicht gemahnt oder einfach bei mir nachgefragt; Unverhältnismäßigkeit der Gesamtkosten; nicht eindeutig identifizierbare Abbuchung auf dem Kontoauszug) ... und siehe da: am nächsten Tag hatte ich Antwort in meiner Inbox, in der mir zum einen Verständnis für meine Situation gezeigt wurde und zum anderen, dass das Mahnverfahren für den Moment ausgesetzt sei und sich jemand bzgl. einer endgültigen Lösung bei mir melden wird!

So war es dann auch: zwei Tage später rief mich (mit unterdrückter Rufnummer) das Inkasso-Unternehmen an und bot mir einen Gesamtvergleich in Höhe von 95 Euro an. Diesem stimmte ich natürlich sofort zu, und es ist nun auch schon bezahlt und das zugehörige unterschriebene Dokument auf dem Weg zurück.

Von daher habe ich meine Lektion gelernt und ich habe nicht komplett den Glauben an die Menschheit und das Universum verloren! ;)
 
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Ich verstehe nur nicht, wie man ständig mit Karte zahlen konnte und sich nicht wundert das dies nie abgebucht wird. Und wie der Anbieter nun doch was machen kann, wenn er doch die Forderung komplett abegetreten hat, und wie man ohne Utnerschrift eine Lastschrift erteilen kann.

Aber es waren ja immerhin günstige Lehrgerld
 
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brettler schrieb:
man ohne Utnerschrift eine Lastschrift erteilen kann.
Vllt für den ein oder anderen hilfreich: Bei meinen bisherigen AG habe ich bei Vertragsunterschrift noch diverse andere Dokumente erhalten, bei denen ich dann bspw. die Einzugsermächtigung der Kantine (meist nicht vom AG selbst betrieben) von meinem Konto (Scan und Zuordnung erfolgt per MA-Ausweis) eben per Unterschrift erteilt habe.
Dies ist imo gängige Praxis.

Wenn ich aber eh mit EC-Karte zahle, bedarf es ja aber keiner expliziten Ermächtigung. Ist ja wie wenn ich im Supermarkt Einkäufe.

Natürlich kann es auch Modelle geben, bei denen es vom Lohn abgezogen/verrechnet wird. Dies wird aber meinen Erfahrungen nach alles transparent vor Arbeitsbeginn dargelegt werden.

Bezüglich Forderung: vllt war es ja "unechtes" Factoring, wo der Anspruch wieder auf den ursprünglichen Kreditor übergehen kann.

MfG, R++
 
Dies wird aber meinen Erfahrungen nach alles transparent vor Arbeitsbeginn dargelegt werden.
Deswegen wundert mich es ja, das es nicht bekannt war oder ohne Unterschrift ging, Eines von beiden muss ja der Fall gewesen sein.
 
King_Rollo schrieb:
So war es dann auch: zwei Tage später rief mich (mit unterdrückter Rufnummer) das Inkasso-Unternehmen an..
Unseriöses Verhalten durch das Inkassobüro bis zum Schluss.
Magst Du uns den Namen verraten?
 
Delta Inkasso GmbH (im Brief wird dann auch die PAIJ SERVICE GmbH genannt) aus Ludwigshafen.

Und ja: komisch ist das alles trotzdem ein bisschen. Mit unterdrückter Rufnummer anrufen ist meines Wissens im geschäftlichen Umfeld gar nicht rechtens.

Und auch, dass der Zahlungsdienstleister scheint ja im direkten Kontakt mit Inkasso zu stehen, wenn sie wussten, dass bereits ein erster Vergleich angeboten wurde und sie später das Verfahren pausieren können!

Aber sei es, wie es sei: 95 Euro halte ich für angemessen und ich habe nun (hoffentlich) meine Ruhe! :)
 
King_Rollo schrieb:
Mit unterdrückter Rufnummer anrufen ist meines Wissens im geschäftlichen Umfeld gar nicht rechtens.
Ich glaube das beschränkt sich auf Werbezwecke. Aber da ich zum Beispiel bei der Telekom Anonymous Caller Rejection aktiviert habe, kann mich niemand mit unterdrückter Nummer anrufen. Der Anrufer bekommt eine automatisierte Ansage, das ein Anruf ohne Rufnummer nicht möglich ist.

Wenn Du etwas schriftliches hast über die Einstellung des Vorgangs nach Zahlung der Summe, ist es doch gut.
 
brettler schrieb:
Und wie der Anbieter nun doch was machen kann, wenn er doch die Forderung komplett abegetreten hat,
Die Kantine ist Kunde beim Zahlungsdienstleister und die sind Kunden vom Inkassounternehmen und die wollen ihren Kunden jeweils behalten und sind daher offenbar entgegenkommend.

Das Inkassounternehmen ist jetzt ja auch nur von "krasse Abzocke" runter auf "immer noch zu viel". Hier im Einzelfall die Wogen zu glätten ist für die sinnvoller, als wenn am Ende noch jemandem auffällt, was für eine Verarschung die betreiben. Denn das Kunden derart abgezockt werden ist ja womöglich gar nicht im Sinne der Kantine oder des Zahlungsdienstleisters. Wenn da mal jemand zu viel Staub aufwirbelt verliert das Inkassounternehmen den Zahlungsdienstleister als Kunden womöglich.
 
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Man könnte auch sagen, für das Inkassounternehmen hat es sich gelohnt.

Einfach mal 10 mal so viel androhen, dann gibt sich der "Zahlungspflichtige" auch mit dem 3 fachen zufrieden.
 
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brettler schrieb:
Ich verstehe nur nicht, wie man ständig mit Karte zahlen konnte und sich nicht wundert das dies nie abgebucht wird. Und wie der Anbieter nun doch was machen kann, wenn er doch die Forderung komplett abegetreten hat, und wie man ohne Utnerschrift eine Lastschrift erteilen kann.

Aber es waren ja immerhin günstige Lehrgerld
So kleinstbeträge habe ich auf meinem konto auch nicht auf dem Schirm....ist von meiner Seite aus komplett verständlich
 
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brettler schrieb:
Deswegen wundert mich es ja, das es nicht bekannt war oder ohne Unterschrift ging
Kleinbeträge (meist unter 20 Euro) die via EC Karte bezahlt werden brauchen in der Regel weder Pin noch Unterschrift. Das ist überhaupt nichts besonderes und seit Jahren regelmäßig der Fall.

Ich musste z.B. beim Bäcker um die Ecke noch nie meine PIN eingeben oder eine Unterschrift leisten.

Gerade in grösseren Kantinen ist das auch nicht untypisch, allein schon dem Durchsatz wegen wird darauf bei den kleinen Beträgen verzichtet.
 
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henpara schrieb:
Man könnte auch sagen, für das Inkassounternehmen hat es sich gelohnt.
Naja, die Bank will bestimmt 6 mal Rücklastschriftgebühr von dem Zahlungsdienstleister, und ob seriös oder nicht, hat es auch Arbeitszeit gekostet. Glaube nicht, dass die 95 EUR kostendeckend waren.
 
Kleiner Tip am Rande ....

Das Inkassounternehmen hat einen Schuldtitel gegen dich.
Diesen kannst du nach Tilgung verlangen so das er dir ausgehändigt wird.
Ohne eigenes verlangen ist das Inkassounternehmen nicht verpflichtet ihn dir zu schicken.

Machen sie aus zwei gründen nicht
Zum einen wozu der Arbeitsaufwand ...
Zum anderen muss man wissen das ein Schuldtitel 35 Jahre gültig ist
Worst case wäre das Inkassounternehmen schickt dir in 35 Jahren erneut eine Forderung über die Summe plus Zinsen.
Und jetzt das beste .....die haben den Titel und somit ihr Anrecht bewiesen und du mußt nun beweisen das du die Summe schon gezahlt hast.
Dann kannst du nur hoffen das du die Quittung 35 Jahre aufgehoben hast :freak:

Ansonsten .....nochmal zahlen


Falls es jemand interessiert was ein Vhs Videorecorder nach 30 Jahren +Zinsen kostet der mal für 1200 DM über die Theke ging (bzw über Raten gekauft und nicht vollständig bezahlt)...........8750 € beim zweiten mal :rolleyes:
 
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True Monkey schrieb:
Das Inkassounternehmen hat einen Schuldtitel gegen dich.
Woher soll der kommen? Erkläre das mal bitte.

Kannste nicht oder? Das Inkassounternehmen hat nämlich gar nichts gerichtliches eingeleitet, sondern man hat sich schlussendlich geeinigt. Wo soll nun der Titel aus dem Hut gezaubert werden? Denn ein Gericht war gar nicht involviert.

Du solltest deinen "kleinen Tipp am Rande" also eventuell noch mal überdenken.

Ganz davon abgesehen, ist es fast ausgeschlossen, dass hochgetriebene Forderungen, welche nicht den rechtlichen Voraussetzungen entsprechen, jemals gerichtlich eingefordert werden. Das wäre ein Schuss ins eigene Knie. Man würde mit Briefen bombardieren, ja. Um die Forderung eben noch weiter hoch zu schrauben (dann hört sich das überzogene Angebot nämlich immer besser an).

Hier ist alles richtig gelaufen. Von den 6 einzelnen Stornierungen mal abgesehen. Das hätte man in einem Rutsch machen sollen (ein Vorgang), falls das möglich war. Ansonsten: Gespräch mit dem direkten(!) ggü. gesucht, dann mit dessen Partner und schlussendlich hat das Inkassounternehmen klein beigegeben. Imho so klein, dass sie ihre Kosten lange nicht decken. Denn sie wollen ihren Kunden nicht verlieren.
 
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Du verwechselst da einiges... Ohne Titel kann ich nicht zwangsvollstrecken. Das ist aber sicher nicht die Aufgabe eines Inkassobüros.

Ergo ist
True Monkey schrieb:
Ohne Titel kann man nicht an ein Inkasso verkaufen

falsch.

Punkt 4 sagt übrigens nur, dass ich Verlust mache, wenn ich eine titulierte Forderung verkaufe.

Ich kann jede beliebige Forderung an einen Geldeintreiber verkaufen. Was der dann daraus macht, ist dann eben nicht mehr mein Problem. Ich habe aber zumindest meinen Verlust gemindert.
 
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