Tja was soll man zu dem Test sagen?
Nachdem ich so einige Kleinigkeiten beim Grafiktest der kürzlich statt gefunden hat seltsam fand und sich auch erwiesen hatte, dass den Grafiken nicht ungefragt vertraut werden sollte, habe ich den Test parallel mit diesem bei Anand gelesen:
http://www.anandtech.com/cpuchipsets/showdoc.aspx?i=3704&p=1
Ich muss sagen, dass Aufgrund der fehlenden Informationen hier auch die falschen Schlüße bei so manchem Test gezogen werden und auch entsprechend die Benchmarks nicht richtig interpretiert werden.
Grundsätzliches zur Architektur:
Den 32nm Clarkdale CPUs wird eine Grafikeinheit in 45nm mit angeklebt. Allerdings ist auch der Speichercontroller nicht auf der CPU sondern mit auf der GPU in 45 nm. Das führt automatisch zu 2 Dingen:
Speicherlatenz ist ca. 70 % höher da CPU<->QPI<->GMA<->Speicher ein längerer Weg ist als beim Lynfield und die Leistungsaufnahme ist höher als bei den Lynfields.
Tatsächlich entspricht der Speichercontroller dem älteren P45/x48 Chipsatz. Diese Kenntnis erklärt so einige Ergebnisse und zeigt wohl auch deutlich, dass Intel hier keine Konsequenten Schritt gegangen ist und diese CPUs nur als Zwischenschritt sieht zur nächsten Plattform. Das zeigt vor allem das seltsame Gefrickel mit den Chipsätzen, die allesamt der 1156 Plattform nicht zu einer vernünftigen Position im Markt verhelfen können und eigentlich nur billig sind damit die OEMs was verkaufen.
Anand schrieb:
Here’s where things get disgusting. Memory latency is about 76% higher than on Lynnfield. That’s just abysmal. It’s also reflected in the memory bandwidth scores. While Lynnfield can manage over 15GB/s from its dual-channel memory controller, Clarkdale can’t break 10. Granted this is higher than the Core 2 platforms, but it’s not great.
What we’re looking at is a Nehalem-like CPU architecture coupled with a 45nm P45 chipset on-package. And it doesn’t look very good. If anything was going to hurt Clarkdale’s performance, it’d be memory latency.
Der Turbo Modus nützt dem 2-Kern Clarkdale recht wenig verglichen mit den 4-Kern Lynfields wo auf mehr Reserven zurück gegriffen werden kann. Es sind gerade mal 4% Zuwachs bei 2 Kernen und ca. 8 % bei 1 aktiven Kern. Das weglassen des Turbomodus bringt mehr im Verhältnis zum Preis->siehe i3 Clarkdales, die als einzigste der neuen CPUs Sinn machen und Konkurrenzfähig sind.
Und dennoch: wer kauft sich 2 Kerne für den Preis von 4 und selber Leistung wo die 4 Kerne nicht verwendet werden? Die Limits der 1156-Plattform noch gar nicht berücksichtigt?
Ich bin ja mal gespannt auf die Tests mit dem Hxx Chipsatz der ja eigentlich zum Clarkdale gehört und der ja nur dann Sinn macht wenn man die IGP nutzen will - also keine Spiele spielen will. insofern ist es eigentlich richtig gewesen die Tests hier mit dem P55 durchzuführen.
Nur ist sind einzigen wirklich guten CPUs hier die nicht zu teuer in den Markt einsteigen die beiden i3. Und deren Stärke ist wohl eindeutig HTPC da die Spielleistung auch günstiger mit mehr Kernen zu bekommen ist. Nur genau da bei HTPC versagt die IGP. Hier sind Nvidia und AMD selbst mit den älteren IGPs gleichauf oder besser.
Was Intel nun geschafft hat ist einen 45nm IGP/Speichercontroller auf einem eigenen Die neben die 32nm CPU zu kleben. Ich denke das wird auch der Grund sein warum wir keine Benchmarke Werte des auf 4,5 GHz übertakteten i5-661 zu sehen bekommen haben. Die Werte waren wohl trotz hohem Takt nicht wesentlich besser.
Das wird daran liegen dass der QPI Takt nicht mit angepasst wurde und somit zum Flaschenhals wurde - passt man QPI dem CPU takt an, kommt auch das erwünschte Ergebnis zustande
Dazu muss man natürlich wissen, dass der Speichercontroller den Umweg über QPI geht:
4853 MHz stable comes in with a processor load voltage of around 1.438V. Memory performance is related directly to the QPI link ratio. For best performance, keep the QPI link speed as close as possible to CPU core speed to minimize buffer hold times for lower memory access latency.
Nun ja, ausser das der Test voller falscher Resümees ist die im Widerspruch zu den gezeigten Grafiken stehen und die Architektur der CPU und der Chipsätze nicht richtig analysiert.
So fehlt z.B. dem H55 die RST-Technik, was RAID vollkommen ausschließt und AHCI nur vielleicht ermöglichen wird. Also muss jeder Kunde eines Clarkdales schon mal auf RAID und Crossfire/SLI verzichten. Ebenso muss jedem der sich über die Overclocking Möglichkeiten freut auch bewusst gemacht werden, dass ein RAM-Takt über 1600 MHz nicht sonderlich sinnvoll sein wird wegen dem veralteten Speichercontroller den Intel hier verbaut hat:
Anand schrieb:
Another caveat with Clarksdale overclocking is that the platform seems to be limited to memory speeds below 1600MHz as soon as you increase BCLK significantly (speeds over 1600Mhz are possible at stock BCLK). We’d hedge bets this is due to the memory controller relying on a preset DRAM clock skew table like Intel’s Front Side Bus architectures of old. The current DRAM frequency ceiling means that you’ll be shooting for CAS 5/6 capable memory between 1300-1600MHz for best performance with 4GB of RAM. 8GB configurations require a loose set of sub-timings, and also a 2N Command Rate to achieve 1600 MHz stable on our sample processor.
Tja nun kann man sich streiten worin der Sinn des Tests hier bestand:
Für Spieler? Für Enthusiasten? Hmmm irgendwie wurden heir die Hausaufgaben von Anand besser gelöst und entsprechend auch mit sinvollen Rückschlüen getestet.
Sorry aber der Test erfüllt meiner Meinung nach nicht seinen Zweck. Da ist so viel unklar/falsch/ungenau das ich mir beim lesen notiert hatte, dass ich hier noch 4 mal so viel schreiben könnte - stattdessen verweise ich einfach nochmals auf den Test wie er hätte sein können:
http://www.anandtech.com/cpuchipsets/showdoc.aspx?i=3704&p=1
Edit:
Intel will anscheinend auch nur die i3 verkaufen und rechnet nicht mit Stückzahlen der i5 CPUs - die sind da realistisch:
Intel admitted that these high end SKUs aren't going to be very high volume. Most users are expected to opt for the Core i5 750 instead of the i5 661 unless they absolutely need Intel's HD Graphics for some bizarre reason. The real volume is going to be in the Core i3 and that's where I believe Intel has a real winner here. Unlike the entry-level Lynnfield, you don't give up Hyper Threading with the Core i3 540 and 530. All you lose is Turbo. And since these are dual-core CPUs, Intel's Turbo Boost doesn't buy you all that much extra performance (+133MHz or +266MHz at most).