News Intel-Foundry: Entscheidung über neue US- oder Europa-Fab noch 2021

Ned Flanders schrieb:
8 Milliarden Euro Subventionen? Im Ernst? Sorry Intel, andere Foundries haben auch schöne Töchter. Da würde ich mal bei anderen nachfragen was die für die Hälfte bieten.

Vielleicht sollte sich die EU nicht zu viel erhoffen.
TSMC hat doch bereits höflich abgesagt:
FAZ: Die Begeisterung von TSMC, in Europa Fabriken aufzubauen, hält sich offenbar in Grenzen. Zwar sprach Breton am Freitag auch mit deren Europa-Chefin, Maria Marced. Die Taiwaner haben aber signalisiert, dass sie derzeit nicht im großen Stil in Europa investieren wollen.

Oder um TSMC selbst zu zitieren: "economically unrealistic"

Bezüglich Samsung:
FAZ: Ein Gespräch mit Samsung kam bisher nicht zustande.

Südkoreas Präsident hat später dann hier bereits den Subventionskampf angesagt und enorme Vorteile für Samsung & Co. in Aussicht gestellt. South Korea first "Preemptive investments should further strengthen our domestic industry ecosystem, so it cannot be shaken by external shocks." In dem Artikel kann man bereits erste Details zu den geplanten Subventionen entnehmen.

Zu Bidens 50 Mrd. Dollar Programm heißt es: “You’re not going to get to number one with that amount.”

Wir reden hier wohl von enormen Summen und die EU kann nicht einfach abwarten und sagen "Lass die mal kommen. Wir suchen uns dann in Ruhe den besten aus." In der heutigen Welt sind die großen Konzerne am längeren Hebel.
 
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Bayern?

Ne bitte nicht.
Da geb ich allen anderen Bundesländern (auch Mallorca) damit die da ne foundry hinbauen.
Wenn die das bekommen, dann fangen die CSU Granden an sich gegenseitig.... und das am liebsten schön in allen Medien.
 
Matthias B. V. schrieb:
Sagt aber auch viel über die Ansicht der Hersteller über Europa aus das man es dennoch ignoriert.
International ist Deutschland als Technologiestandort abgeschrieben. Selbst Siemens zieht sich immer mehr aus Deutschland zurück. Dafür haben wir das NetzDG als Exportartikel, wir finanzieren einen Großteil der griechischen Renten und natürlich - tataa - wir sind Spitzenreiter im antifaschistischen Häuserkampf, bei der Quotenregelung und der Finanzierung eines Staatsrundfunks.

Ist doch auch was.
 
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Seien wir mal ehrlich: Intel ist mittelfristig die einzige verbliebene Chance für Europa, doch noch moderne Fertigungsstätten an Land zu ziehen.
 
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Beitrag schrieb:
Das kann ich dir nicht sagen.
Aber ich find's einfach abstrus, wenn die EU sich hinstellt und sagt, sie möchten jetzt auch mal ein bisschen was für die Halbleiterbranche tun und dann damit anfängt ausländische Unternehmen zu pushen

Ich kann es dir sagen. Infinion hat abgewunken, von Bosch hört man dazu auch nichts. GloFo ist auf den Börsengang fokusiert und TSMC und Samsung haben praktisch abgesagt.
Und viel mehr gibts es halt nicht.

Ein Fab an sich bringt auch noch nicht wirklich viel. Man braucht einer sein die Supply Chain und andererseits auch das danach. Die Validierung und das packaging sind in der Regel nochmal Fabs. Intel schickt seine Chips von Europa meines Wissens nach Isreal um sie dort fertig zu bauen.
Validierung hatten sie mal in Deutschland, bevor es Apple gekauft hat, allerdings wäre das für eine Fab eh zu klein gewesen.

Die derzeitgen Kapazitäten sind alle komplett ausgelastet, insofern kann man hier nicht nur die Wafer Produktion betrachten, sondern muss auch das davor und danach beachten. Und da bleiben nicht viele Kandidaten die das alles überhaupt anbieten können und überhaupt wollten tut bis jetzt anscheinend nur einer.
 
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Laphonso schrieb:
Wie bitte? Der Bund macht doch seit Jahrzehnten den Kniefall vor der Industrie, das wurde ironischerweise unter der Schröder Regierung ab 1998 schlimmer als es CDU und FPD jemals geschafft haben. Deregulierung, Förderprogramme, Steuererleichterungen und Deutschlands Platzierung in den Korruptionsranglisten sprechen ein völlig anderes Bild.
Besser wäre, wenn all diese Firmen nicht mehr in Deutschland produzieren. Ist sicherlich günstiger, als die Steuererleichterungen. :rolleyes:
 
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Laphonso schrieb:
Wie bitte? Der Bund macht doch seit Jahrzehnten den Kniefall vor der Industrie, das wurde ironischerweise unter der Schröder Regierung ab 1998 schlimmer als es CDU und FPD jemals geschafft haben. Deregulierung, Förderprogramme, Steuererleichterungen und Deutschlands Platzierung in den Korruptionsranglisten sprechen ein völlig anderes Bild.

Vielleichte sollte Intel mit der Autoindustrie oder Lufthansa kooperieren, hier bücken sich seit Jahrzehnten alle deutschen Minister und Kanzler.
Hm, geht es uns vielleicht deshalb so gut?

Korruption? Top 10 weltweit laut denen hier: https://www.transparency.de/cpi/
Klar kann man und sollte man da weiterhin mehr machen, aber wo genau siehst Du da ein Problem?
 
Die werden ihre Fabrik wohl nur in Deutschland bauen, wenn die im Gegenzug auch gewisse versprechen von der Politik im Bezug auf Strom und Steuerkosten bekommen. Ansonsten würde es sich garnicht lohnen, wenn du etwas mehr Strom benötigst. Die Firma in der ich arbeite hat leider keine exklusiv Deals mit der Politik machen können, was zur Folge hatte das wir nun knapp 800 Arbeitsplätze in Deutschland aufgegeben haben und ein neues Werk in Polen aufgebaut haben, welches das deutsche Werk ablöst. Denn 1000 Produkte in Deutschland herzustellen kostet 24 Euro. In Polen 9 Euro. Wer da noch in Deutschland ein Werk errichten will, hat wohl nicht mehr alle Latten am Zaun, oder gute Verbindungen in die Politik, um andere Strom und Steuermodelle zu bekommen.
 
Ned Flanders schrieb:
[...]warum wollen wir denn eine Foundry Fab auf deutschem Boden und warum ist das "kritische Infrastruktur" für uns?
[...]
8 Milliarden ist nicht Peanuts![...]

Ich wollte mit der Aussage auch nicht sagen, dass man das Geld unbedarft zum Fenster raus werfen soll, aber wenn man sieht, wie die weltweite, europäische und damit deutsche* Wirtschaft am Tropf der Halbleiterhersteller hängt, ist das mMn schon jetzt, und zukünftig noch stärker, durchaus eine kritische Infrastruktur.
Ob das Geld jetzt bei Intel, TSMC, GlobalFoundries, Samsung oder UMC landet, kann und muss man natürlich kritisch abwägen, aber zum Bau zwingen, kann man eben auch keinen der Hersteller. Und mal eben ne europäische Alternative aus dem Boden stampfen, kann man auch nicht.
Da sehe ich lieber ne stark subventionierte Intel Fabrik in Bayern**, als gar keine Fabrik.

*Autobauer gehen ja in den letzten Monaten immer mal wieder in Kurzarbeit, weil Chips fehlen.
**Eben mit den entsprechenden, verpflichtenden Wafermengen für die europäische Wirtschaft
 
v_ossi schrieb:
Muss es dass denn?

Da hängen doch unzählige mehr oder minder lokale Unternehmen und Jobs dran.
Die Fabriken wollen erst mal gebaut werden und wenn sie laufen, braucht es kontinuierliche Zulieferungen.
Gilt das nicht für Investitionen in andere Firmen auch? Muss man es dann noch berücksichtigen?
 
 
Justuz schrieb:
Die werden ihre Fabrik wohl nur in Deutschland bauen, wenn die im Gegenzug auch gewisse versprechen von der Politik im Bezug auf Strom und Steuerkosten bekommen. Ansonsten würde es sich garnicht lohnen, wenn du etwas mehr Strom benötigst. Die Firma in der ich arbeite hat leider keine exklusiv Deals mit der Politik machen können, was zur Folge hatte das wir nun knapp 800 Arbeitsplätze in Deutschland aufgegeben haben und ein neues Werk in Polen aufgebaut haben, welches das deutsche Werk ablöst. Denn 1000 Produkte in Deutschland herzustellen kostet 24 Euro. In Polen 9 Euro. Wer da noch in Deutschland ein Werk errichten will, hat wohl nicht mehr alle Latten am Zaun, oder gute Verbindungen in die Politik, um andere Strom und Steuermodelle zu bekommen.
Strom und Steuern haben das Produkt, um fast den Faktor 3 teurer gemacht? I smell bullshit!
 
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Justuz schrieb:
Die werden ihre Fabrik wohl nur in Deutschland bauen, wenn die im Gegenzug auch gewisse versprechen von der Politik im Bezug auf Strom und Steuerkosten bekommen. Ansonsten würde es sich garnicht lohnen, wenn du etwas mehr Strom benötigst. Die Firma in der ich arbeite hat leider keine exklusiv Deals mit der Politik machen können, was zur Folge hatte das wir nun knapp 800 Arbeitsplätze in Deutschland aufgegeben haben und ein neues Werk in Polen aufgebaut haben, welches das deutsche Werk ablöst. Denn 1000 Produkte in Deutschland herzustellen kostet 24 Euro. In Polen 9 Euro. Wer da noch in Deutschland ein Werk errichten will, hat wohl nicht mehr alle Latten am Zaun, oder gute Verbindungen in die Politik, um andere Strom und Steuermodelle zu bekommen.
Strom und Steuer sind da eigentlich nur ein kleiner begrenzender Faktor. Bosch oder Siemens haben längst eingesehen das es recht aussichtslos ist in Deutschland noch mal ein Werk zu errichten und die haben null Probleme Steuer und Strom so zu regeln das sie von Abgaben befreit werden. Fakt ist wer sich an alle Auflagen und Regularien in allen Bereichen, z.B. Umweltschutz oder Arbeitsrecht, hält ohne Ausnahmeregeln und dies selbst finanziert ist schlicht nicht in der Lage wettbewerbsfähige Produkte herzustellen. Das war und ist auch so gewollt um einheimische Industrie den EU Binnenmarkt zu sichern, globale Unternehmen können in Deutschland ohne herrvoragende Kontakte zu Behörden und Politik nicht wettbewerbsfähig produzieren und bei der Einfuhr gibt es für Unternehmen mehr Zollschranken als man gemeinhin für möglich hält. Die EU Osterweiterung fällt De natürlich krass auf die Füße weil diese gar nicht soviel einheimische Industrie haben. Aber das grundsätzliche Problem ist das Regulatorien die für den Schutz einheimischer Industrie extra scharf aufgestellt wurden nun vom Amtsleiter einer 3 Mann Behörde genutzt werden um Sympathien zu bekunden.

Bosch und co sehen in Deutschland mittlerweile in etwa die selbe politische Stabilität bzw Investitionssicherheit wie in Uganda weil jeder Behördenjunker einfach Nachbesserung in Höhe von mehreren Millionen Euro verlangen kann wenn Grenzwerte nicht eingehalten werden die es nur gibt um Mitbewerber draußen zu halten.
 
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duckycopper schrieb:
Strom und Steuern haben das Produkt, um fast den Faktor 3 teurer gemacht? I smell bullshit!

So sind die Zahlen, kann sie leider nicht ändern, im tschechischen Werk kosten 1000 Produkte herzustellen sogar nur 7 Euro.
Das Werk indem ich arbeite hat auch versucht Kosten zu sparen, durch den Wegfall des Contischicht systems und entlassungen, konnten die Produktionskosten nocheinmal um 4 Euro für den Standort Deutschland gesenkt werden. Und wir stellen mehrere verschiedene Produkte des Alltagsbedarfs her. Jeder von euch wird mindestens ein Produkt von uns zu Hause haben. Man sollte dazu aber auch sagen das die ausländischen Werke meist permanent nur ein und das selbe Produkt produzieren. Während im Deutschen werk alle zwei bis drei Tage auf ein anderes Produkt umgestellt wird. ( Haben ein sehr großes Sortiment mit verschiedenen Marken und Produkten) die Firma agiert global und hat mehrere Werke auf der ganzen Welt verteilt.
Die Produktionsstraßen an sich sind aber alles die gleichen, egal in welchem Werk. Die nicht deutschen Werke sind vom Knowhow her nur nicht in der Lage ein anderes Produkt innerhalb einer bestimmten Zeit zu fahren. Die brauchen zu lange für eine Umstellung, in GER dauert es maximal 3 Stunden. Im türkischen Werk mehrere Tage.. Das Werk in Polen hat z.b. die Produktionsstraßen aus Deutschland bekommen, wurde alle abgebaut und nach Polen gefahren. Die gleiche Produktionsstraße produziert dort für einen Bruchteil der Kosten.
 
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Ich sage nicht, dass es nicht günstiger ist, ich sage nur, es wird nicht nur an den Steuern und Stromkosten liegen, sondern an den Rahmenbedingungen ganz allgemein. Wenn ich eine Maschine habe, die nur ein Produkt produzieren muss, dann bin ich zwangsläufig wesentlich günstiger, als wie wenn ich umrüste.

Das ist halt Schade, oder? Ich bin mir ziemlich sicher am Ende ging es nicht um den Faktor den du beschrieben hast, sondern eher um 20% günstiger. Das wäre natürlich für viele ein Grund umzuziehen, aber 20% sind halt auch schnell weggefressen, wenn du die ersten 3 Jahre Qualitätsprobleme hast.

Das wird oftmals gerne ignoriert.
 
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Halbleiterwerke haben z.t. eigene Kraftwerke und erzeugen ihren Strom/Kälte selbst. Zudem sind aktuelle FABs dermaßen hochautomatisiert, da spielt der Faktor Personalkosten eine kleine Rolle. Taiwan, Singapur, Südkorea, Israel, Irland und auch die USA sind bei weitem keine Niedriglohnländer, wo der Großteil der FABs weltweit stehen. Da kann Deutschland kostenmäßig mithalten.
 
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Shoryuken94 schrieb:
Deutschland ist für solche Projekte doch völlig uninteressant. Ein Wunder, dass Tesla es gemacht hat. Mit unserer Bürokratie, Auflagen und Aktivisten werden solche Projekte sehr teuer und brauchen im Schnitt sehr lange. Da müsste Deutschland schon fast die Fab komplett bezahlen, damit das ernsthaft eine Option ist. Aber für den Standort Deutschland kann man trotzdem hoffen, dass die Entscheidungsträger das nicht sehen und wie Tesla sich dann doch entscheiden.
Tesla hat's gemacht weil Polen in Spuckreichweite ist. Musk wäre nie auf die Idee gekommen eine Fabrik an der Grenze zu BeNeLux oder Frankreich zu bauen.
Außerdem macht die Brandenburgische Regierung die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit schon. Das Tafelsilber wird verramscht, für das bloße Versprechen 5 Arbeitsplätze zu schaffen. Das Geld (Subventionen und Fördermittel) kommt mit der Gießkanne. Siehe Cargolifter, Tropical Island und die zahlreichen anderen Totgeburten. Langsam ist es für mich peinlich in diesem Bundesland zu Hause zu sein.
Tesla findet auch kein Führungspersonal, trotz guter Gehaltsversprechen.
Die Kräfte die von Automanagement Ahnung haben sitzen in NS, BY, BW und die haben dort alle Familie, Haus und Freunde. Warum sollten die für ein paar Groschen mehr das Risiko eingehen in die Brandenburgische Steppe zu kommen?
 
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