Der Itanium sollte halt auch in Regionen vorstoßen, die zu damaliger Zeit mit x86 unerreichbar waren: Mainframes und High-End-Systeme. Dort, wo sich noch Ende der 90er diverse Anbieter und Architekturen getummelt haben (DEC Alpha, HP PA/RISC und Co.) und wo heute praktisch nur noch IBM (Series z), Oracle (SPARC M7) und vielleicht noch Fujitsu zu finden sind. HP hält hier noch die Flagge mit den alten Itanium Maschinen hoch, oder eben den neuen auf x86-basierten Superdome-X und NonStop-X-Systemen.
Aber der Markt wird eher kleiner als größer.
Der Sargnagel für Itanium wurde m.E. schon mit dem Pentium Pro gelegt, lange bevor der Itanium überhaupt rauskam. Bis zum Pentium Pro war die x86-Architektur aufgrund des CISC-Prinzips ein "fett" geraten, insbesondere wenn neue Befehlsätze dazu kamen. Mit den Pentium Pro hat man schließlich angefangen, die Mikro-Ops zuerst zu dekodieren und in mundgerechte "Häppchen" zu teilen, um sie dann deutlich effizienter ausführen zu können. Als man später in der Entwicklung der Xeon MP-Linie (heute Xeon E7) auch noch diverse RAS-Features spendiert hat, war das Schicksal dann endgültig besiegelt. Irgendwie schade, aber auf dem Friedhof der gescheiterten CPU-Architekturen findet man schon viele Grabsteine.