Ich finde es etwas albern, wie HARDOPC sich darüber empört, dass Intel die SB-E und (in geringerem Maße) die IB-E unter anderem auch als "ultimative Desktop-Gaming-CPUs" anpreist. Sie bezeichnen das wörtlich als
"horse shit".
Ich kann diese negative Beurteilung nicht nachvollziehen. Als die SB-E rauskamen, waren sie den aktuellen normalen SB (z.B. dem 2500/2600K) in keiner Weise unterlegen, auch nicht bei reinen Single-Thread-Spielen. Jedenfalls nicht, wenn man sie auf ähnlichem Niveau getaktet hat, was keinerlei Problem ist, wenn man nicht in die absoluten Grenzbereiche geht.
Bei Spielen, die von mehr als 4 Cores/8 Threads profitieren (die zwar selten sind, aber doch nach und nach mehr werden) oder auch Spielen, die etwas von dem großen Cache und/oder dem breit angebundenen Speicher usw. profitieren, hat SB-E die Nase erwartungsgemäß mehr oder weniger deutlich vor den normalen SB.
Also mindestens gleich gut oder besser, was unterm Strich
besser bedeutet.
Erst mit den Ivy Bridge kamen Quadcores (und kleiner), die bei ähnlichem Takt etwas mehr Single-Thread-Leistung haben. Bis da hin war Intels zugegebenermaßen großspurige Werbeaussage 100%ig korrekt.
Bei IB-E ist die Sache nicht mehr ganz so klar, denn die S1150-Haswells, die wiederum einen minimalen IPC-Vorsprung vor Ivy Bridge haben, sind schon vorher auf dem Markt. Deshalb hält Intel sich mit Aussagen zur "ultimativen" Spieleistung wohl auch etwas mehr zurück als damals bei SB-E. Aber da Spiele, die von mehr Threads profitieren immer zahlreicher werden (und mit den kommenden Konsolen dieser Trend noch stärker werden wird), kann man unterm Strich wohl immer noch sagen, dass die IB-E mindestens so gute Gaming-CPUs sind, wie die besten Haswell-Quadcores.
Wohlbemerkt, hier geht es um die Frage nach der
"ultimativen" Desktop-Gaming-CPU. Nicht nach der mit dem besten Preis/Leistungs-Verhältnis. Den Titel würden auch die S115x-Quadcores (i5 und i7) nicht bekommen, sondern wahrscheinlich ein günstiger i3-Dualcore oder sogar spotbillige Pentiums/Celerons. Je mehr Multithreading man mit in die Betrachtung zieht, möglicherweise auch AMDs FX-6000er.
Letztendlich ist es eine Frage des Budgets. Wenn das nicht limitiert, würde ich immer noch die S2011-Six-Cores als die "ultimativen" Gaming-CPUs ansehen. Die leichten Nachteile in der Single-Thread-Leistung gegenüber Haswell macht man locker durch andere Stärken wieder wett. Unter anderem auch durch mehr Overclocking-Spielraum dank verlötetem Heatspreader.