Bericht Intel Kaby Lake enthüllt: Sechs Modelle mit deutlich mehr Takt für Notebooks & Co

oldmanhunting schrieb:
Der PC Markt und auch der Mobile Markt ist einfach gesättigt. ... Wer braucht denn heute so viel mehr Leistung?

Ja. Da so ziemlich jeder, der einen Desktop- oder Notebook-PC braucht, schon einen hat, gehen die Umsätze halt zurück. Der Markt für PCs und PC-Komponenten schrumpft also, auch wenn heute wohl mehr Leute PCs nutzen, als jemals zuvor. Dazu kommt, dass die Lebensdauer von PCs heutzutage wesentlich länger ist, als früher, weil es seit Ewigkeiten keine neuen Anwendungen gibt, die wesentlich mehr Leistung brauchen.
Es fehlt einfach eine "Killer-Anwendung", die möglichst viele Anwender zu einem Upgrade bzw. einer Neuanschaffung bewegt.

Was die alte Debatte ARM vs. x86 angeht:
So wie ich das sehe, sind die Effizienzvorteile der ARM-Architektur (im Frontend/Dekoder usw.) um so unbedeutender, je größer und komplexer die CPU bzw. heutzutage eher das SoC wird. Wenn eine sehr einfache Mini-CPU mit ARM-Core 1-2 Watt weniger verbraucht, als ein entsprechender Atom mit x86, dann sind das Welten. Aber wenn diese Cores in einem komplexen, großen Chip stecken, der nicht nur viele Recheneinheiten aufweist (die bei beiden so ziemlich die selben sind), sondern auch große Caches, Speicher- und PCIe-Controller usw. dann verschwinden die Effizienzunterschiede z.B. des ARM-Frontends im Rauschen.
Was übrig bleibt ist der Vorteil der x86-Architektur, dass im PC-Bereich (einschließlich MacOS) sehr viel mehr Software existiert, die nativ darauf läuft.
Entsprechend wenig reizvoll ist und bleibt ein PC mit ARM-CPU.
 
tek9 schrieb:
Bei Intel wären sie schon ziemlich dumm wenn mann sich weiterhin an einem Markt abarbeitet in dem rückgängige Umsätze zu erwarten sind.
Welche absolut unsinnige Logik stekt denn da hinter?
Wenn ein Markt x Milliarden Umsatz bringt, aber auf die nächsten 20 Jahre auf die Hälfte schrumpfen wird, stellt man die Aktivitäten dort ein?
Nach der Logik würdest du heute noch die selben Schulranzen im Laden finden wie vor 30 Jahren, der Markt wird ja seit Ewigkeiten kleiner.
 
Lieber Blutschlumpf,

bitte ließ meine Beiträge aufmerksamer durch bevor du mich zitierst.

Ich habe nicht geschrieben das irgendwas irgendwann eingestellt wird.
 
Herdware schrieb:
Was die alte Debatte ARM vs. x86 angeht:
So wie ich das sehe, sind die Effizienzvorteile der ARM-Architektur (im Frontend/Dekoder usw.) um so unbedeutender, je größer und komplexer die CPU bzw. heutzutage eher das SoC wird. Wenn eine sehr einfache Mini-CPU mit ARM-Core 1-2 Watt weniger verbraucht, als ein entsprechender Atom mit x86, dann sind das Welten.[...]



Jein. :)

Umgekehrt könnte man auch sagen, die ARM-Vorteile werden umso bedeutender, je weniger komplex die Aufgaben gehalten werden ;)

x86-Decoder haben nach wie vor den Nachteil, die Abwärtskompatibilität von 20 Jahren aufrecht erhalten zu müssen. Es werden Logarithmen für 20 Jahre alte Befehlssätze mitgeschleppt, die den Decoder unheimlich aufblähen. Dafür geht zu viel Strom drauf. Atom und Core-M schränken diesen Nachteil durch weniger Befehlssätze ein wenig ein, aber eben nicht komplett. Sonst wärs ja auch kein x86...


Auf der anderen Seite bringt der große Decoder für komplexe Aufgaben natürlich die größere Effizienz mit. Entscheidend ist aber, das die ARM-Architektur in den letzten Jahren genau darauf hin entwickelt wurde, komplexe Aufgaben vorab in derart einfache Aufgaben zu zerstückeln, dass der Decoder einfach gehalten werden kann.

Durch dieses Prinzip sind ARM-Prozessoren heute ohne Probleme zu (ehemals) komplexen CPU-Aufgaben wie Multi-Tasking oder gleichzeitiges Video-Rendering in der Lage. Vereinfacht gesagt, sind somit komplexe CPU-Aufgaben durch effizientes Architektur-Design zu simplen geworden.

Die Geekbench-Ergebnisse des iPad-Pro sind hierfür ein Paradebeispiel. Ehemals komplexe Desktop Benchmarkaufgaben sind für moderne ARM-CPU's so 'einfach' geworden, dass ein Tablet einen Core M-5Y31 hinter sich lässt.

iPad-Pro-sc.jpg
iPad-Pro-mc.jpg

Natürlich sieht das bei heutzutage komplexen Aufgaben wieder anders aus, hier würde der Core M / i5 wahrscheinlich die Führung übernehmen. Aber diese werden eben im Consumer-Markt (speziell Mobil: Tablet/Smartbook) nicht benötigt.

Und daher sehe ich für x86 (und damit Intel) in dem Bereich auf absehbare Zeit erstmal kein Land.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sun_set_1 schrieb:
Auf der anderen Seite bringt der große Decoder für komplexe Aufgaben natürlich die größere Effizienz mit. Entscheidend ist aber, das die ARM-Architektur in den letzten Jahren genau darauf hin entwickelt wurde, komplexe Aufgaben vorab in derart einfache Aufgaben zu zerstückeln, dass der Decoder einfach gehalten werden kann.

Genau das ist doch bei x86 schon vor vielen Jahren passiert. Ich glaub angefangen mit dem 486er und spätestens seit dem Pentium Pro, werden intern die komplexen x86-CISC-Befehle in simple Instruktionen aufgespalten. Intern arbeiten die x86er also auch schon lange nach dem RISC-Modell.

Ich sehe es letztlich wie du. Das Frontend, speziell der Decoder, ist bei ARM effizienter, als bei x86. Aber weil sich die CPU-Architekturen darum herum nicht wesentlich unterscheiden (in den eigentlichen Recheneinheiten und der Uncore ist sowieso der selbe) wird ARMs Effizienzvorteil des Frontends halt immer irrelevanter, je größer und komplexer die gesamte CPU bzw. das SoC ist.

Wenn eine minimalistische Tablet-CPU/SoC insgesamt 5W verbraucht, ist es eine große Sache, wenn das effizientere ARM-Forntend 1W einsparen kann.
Hat man eine große PC-CPU mit vielen Recheneinheiten, großen Caches, leistungsfähigem integriertem Speicher- und PCIe-Controller usw. die z.B. über 30W verbraucht, dann ist der 1W-Unterschied halt nicht mehr so bedeutend. Den kleinen Effizienznachteil nimmt man dann auf sich, wenn man dafür native Kompatibilität zum immer noch großen x86-Software-Markt behält.

Der Effizienzvorteil von ARM skaliert einfach nicht wirklich nach oben.

Deshalb bin ich sicher, dass auch in 10 Jahren ARm x86 nicht bei den PCs (von Notebooks über Desktops bis zu den meisten Servern) verdrängen oder auch nur ernsthaft in Konkurrenz treten wird. Und genauso ist es sehr unwahrscheinlich, dass x86 ARM im Ultramobil-Bereich (Smartphones, Tablets usw.) verdrängen kann.

Die einzige Chance für ARM läge darin, dass x86-Software-Kompatibilität irgendwann komplett irrelevant wird, weil eh alles Plattform- und Architekturübergreifen entwickelt wird. Das dürfte aber wegen des Henne-Ei-Effekts, wenn überhaupt, nur sehr langsam passieren.


(Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an ein altes Interview bei Anandtech, da wurde der AMD-Entwickler gefragt, warum denn der damals neue Athlon 64 immer noch x86-kompatibel ist. Warum man diesen alten Ballast nicht beim Schritt auf 64Bit losgeworden ist.
Die Antwort war, dass die für x86-Kompatibilität zuständigen Funktionseinheiten gerade mal 5% der Chipfläche einnehmen würden. Dafür lohnte es sich einfach nicht, die x86-Kompatibilität zu opfern. Dieser Prozentanteil dürfte bei den heutigen, vielfach komplexeren CPUs noch sehr viel kleiner geworden sein.)
 
Also mein 6820HK läuft auf Standard Takt so gut, dass ich das OC wieder rausgenommen habe. Und in 1-2 Jahren kann ich dann immer noch hoch bis 4,0GHz. Bei den CPUs geht nicht mehr soviel ab finde ich. Freut mich für AMD, dass die mal aufholen können, und das hoffe ich sehr, denn die Preise die Intel veranschlagt sind echt extrem. Naja was ich eigentlich sagen wollte ist, dass mein 3930K noch so Mega Deluxe ist, dass ich höchstens aus langer Weile wechseln würde. 6Kerne, 16GB RAM und das System läuft seit Release ich glaube jetzt bald 5Jahre:D
 
Weiß jemand ob mit der Generation auch 2 in 1 Geräte / Convertibles ("Surface") mit >10 h Reallaufzeit rauskommen werden oder bereits angekündigt sind?

Grüße
 
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