Straputsky schrieb:
USB hatte durchaus seine Vorteile gegenüber den alten seriellen Steckern: Deutlich kleiner und damit leichter zu handhaben. Der eingesparte Platz ist wertvoll bei mobilen Geräten. Keine Verwechslungsgefahr (z.B. Maus in den Tastaturport) oder das Problem einen Stecker falsch herum einzustecken. Plug'n'Play war damals glaube ich auch ein Stichwort: Das Gerät wird automatisch erkannt. Hot Pluging oder wie man das nennt (also das aus und einstecken nach Belieben) war glaube ich auch neu.
Die Stecker sind bei USB noch das Schlechteste. Man sollte den Typen, der sich diese Dinger ausgedacht hat mit einem USB-Kabel auspeitschen.
Selbst bei den alten seriellen und parallelen Ports war schon klar zu erkennen, wie rum man die stecken muss. Bei USB hilft nur ausprobieren. (PS/2 ist zugegebenrmaßen genauso bescheuert.)
Die alten Schnittstellen waren außerdem robuster und die Stecker verschraubbar.
Der USB-Stecker ist vor allem eines: billig.
Das Plug&Play war damals wirklich eine große Sache, aber funktionierte bei USB am PC anfangs auch mehr schlecht als recht. Man erinnere sich an den legendären Bluescreen bei der Windows 98-Präsentation mit dem peinlich berührten Bill Gates persönlich. Der Übeltäter war ein USB-Scanner, mit dem Plug&Play (damals meist aus gutem Grund Plug&
Pray genannt) demonstriert werden sollte.
TB hat bis jetzt einen sehr viel besseren Start hingelegt, als damals USB. Es wird von aktuellen Betriebsystemen unterstützt und funktioniert wie es soll. (Und man höre und staune, der Mini-DisplayPort-Stecker hat sogar eine unsymetrische Form, damit man ihn nicht verkehrt herum einstecken kann. Wobei der große DP mit seiner Verriegelung nochmal sehr viel besser ist, aber das ist ein anderes Thema.)
JamesFunk schrieb:
Apple hat USB 1998 erstmalig im iMac verbaut.
USB wurde 1996 eingeführt...
Und wo wurde USB vor dem iMac in der Praxis wirklich eingesetzt? Gar als Ersatz für die alten Schnittstellen und nicht nur als Option?
Ich bin keineswegs ein Apple-Fan, aber es war damals definitiv Apple, die USB als erste gepuscht haben. Die restliche PC-Branche hielt sich vornehm zurück und bis in die Jahrtausendwende hinein blieben am PC USB-Geräte exotisch und teuer und die Unterstützung durch Windows rudimentär und instabil.
(Das erste wirklich nativ USB-taugliche Windows war übrigens ausgerechnet das allseits verhasste Windows ME.)
Und nochmal allgemein zum Thema:
Ich bin ernsthaft verblüfft, wie viele es hier für gut und richtig halten, dass wir in alle Ewigkeit mit einem halben Dutzend inkompatibler externer Schnittstellen für digitale Signalübertragung leben sollen.
Was ist so furchtbar an einem einheitlichen, flexiblen Anschluss für Tastatur, Maus, Speicherstick, externe Festplatte, Scanner, Drucker, Monitor, Netzwerk, externe Grafik- oder TV-Karte usw. usw. ... eben für alle externen Geräte, die vom PC (oder Tablet) digital angesteuert werden?
Es ist doch nur praktisch und einleuchtend, alle externen digitalen Schnittstellen, die ja letztlich alle ein und das selbe tun, zu einem flexibel nutzbaren Standard zu vereinheitlichen.
Wie gesagt ist das vor allem bei Mobilgeräten sogar unbedingt notwendig. Wie genial wäre es am Subnotebooks, statt z.B. zwei USB-Anschlüssen, einem eSATA, einem HDMI, einem Displayport und einem Ethernet-Anschluss, einfach nur drei oder vier TB-Anschlüsse zu haben, an die man wirklich alles (auch externe PCIe-Geräte) in beliebiger Kombination anschließen kann?
Vielleicht scheitert TB wirklich z.B. an überzogenen Lizenzforderungen, aber der Bedarf für so eine vereinheitlichende Schnittstelle ist nunmal unbestreitbar da und technisch ist das direkt auf PCIe aufsetzende TB eine sehr sinnvolle Lösung für diese Aufgabe.
Meinetwegen kann die neue Standardschnittstelle auch "Karl-Heinz-Universalport" heißen und von irgendeiner Garagenfirma entwickelt werden. Aber etwas in dieser Richtung muss und wird kommen. Und TB gibt es nunmal schon und es steht kein geringerer als Intel dahinter.
Was soll eine bessere Chance haben als das?