News Intel MKL: Workaround erhöht Leistung auf AMD Ryzen signifikant

Dai6oro schrieb:
Nathan Kirsch Gründer von Legit reviews. Also quasi ein Niemand ....

Letztendlich spielt es keine Rolle, wer er ist... Autorität ist niemals ein Argument. Es gab auch schon genug Wissenschaftler mit guter Reputation, die über Jahre Daten gefälscht haben.

Ich nehme mich da nicht aus, weil es menschlich ist, den Fehler habe ich selbst schon oft genug begangen, aber Menschen übernehmen meistens dann unkritisch bloße Behauptungen als Tatsache, wenn es zufällig mit ihrer Meinung übereinstimmt.
 
Nun er richtet seinen Tweet direkt an Intel und ein Dementi habe ich nicht von denen gelesen. Insofern halte ich diese Quelle für glaubwürdig. Dass du das nicht tust dann evtl. dann nicht weil es nicht mit deiner Meinung übereinstimmt?!
 
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@Dai6oro

Könnte sein, dass ich so denke, weil es nicht mit meiner Meinung übereinstimmt - aber dazu kann ich dir nur sagen, dass ich durchaus zu Selbstkritik fähig bin und guten Argumenten gegenüber zugänglich: ich interessiere mich neben Technik seit meiner Jugend für Philosophie (von den Griechen bis zur Gegenwartsphilosophie) und war deswegen immer wieder gezwungen, lieb gewonnene Vorstellungen über Bord werfen zu müssen. Und bei bestimmten "Weltbildern" ist die persönliche Kränkung, die man empfinden kann, wesentlich stärker als bei so einem letztendlich nicht so wichtigen Thema wie dem hier.

Und ein ausbleibendes Dementi erhöht für mich nicht die Glaubwürdigkeit.

Erinnert mich etwas an die Psychologie der 60er Jahre in den USA: wenn es einmal eine Diagnose gab, wurde sowohl das Schweigen als auch das Dementieren als Bestätigung die Diagnose betrachtet.
 
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@calluna
Warum spielst du das runter?
Ich meine mit der Vorgeschichte von Intel 2 mal verurteilt wegen Wettbewerbswiedrigen verhalten mit jeweils Milliarden strafen, vor kurzen wurde öffentlich das man bewusst Kunden getäuscht hat mit den Cascade Lake fix der eigentlich keiner ist und da gibt es noch einige andere Dinge z.b. Enterprise Partnern bewusst defekt CPUs verkaufen ....

Damit kann man durchaus Intel Kriminelle Energie vorwerfen
 
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@Benij18

Das mag alles korrekt sein - deswegen wird aus einer Behauptung einer Person trotzdem keine Tatsache. Ich bin oft genug auf Messen und Konferenzen... da erzählt man sich Abends im Hotel mit den Vertretern der anderen Firmen so einige Dinge, die man eigentlich nicht sagen dürfte.

Und wenn mir da irgendeiner von denen etwas sagt, kann ich nicht einfach "Firma-XYZ hat gesagt" machen, solange ich nichts Schriftliches habe.

Und für mich ist der Name Intel austauschbar. Mir ist weder Intel noch AMD sympathisch - das sind beides amerikanische Unternehmen, die nicht unbedingt nett mit ihrer Mitarbeitern umgehen. Und keines der Unternehmen fertigt in Deutschland... Intel hat zumindest eine Fabrik in Irland... von AMD kommt alles durch Auftragsfertiger aus Asien.

Ich bin da opportunistisch... ich bin keinem Unternehmen treu... wenn ich Rechenleistung privat brauche, dann will ich das beste für mein Geld. Das wäre derzeit, wenn ich 500 Euro für die CPU ausgeben wollen würde, eben AMD. Nächstes Jahr ist es vielleicht wieder Intel.
 
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Da würde mich dann noch interessieren ob sowas in Spielen von TotalWar Hilfreich sein könnte..... Da prangt ja alle 5 Pixel ein Intellogo im Spiel. Würde mich daher nicht wundern wenn da Ryzen auch benachteiligt wäre.

Hat da zufällig jemand ne Ahnung, oder wie ich das Testen könnte
 
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Ich frage mich seit ungefähr 27 Seiten, was genau nun neu sein soll. Die Tatsache, dass die Intel-Compiler Code generieren können, der zum Prozessor passende Instruktionen wählen kann, ist doch seit Jahren bekannt und wird auf den Intel-eigenen Veranstaltungen auch fleißig beworben - inklusive der Tatsache, dass die Performance auf anderen Plattformen als den hauseigenen entsprechend schlechter sein kann. Selbstverständlich betrifft dies dann auch jede Bibliothek, die durch einen Intel-Compiler gelaufen ist (hust MKL) und damit dann auch jede Software, die MKL nutzt und keine Möglichkeit bietet auf Alternativen auszuweichen.
 
Mag mal jemand linpack extreme damit testen?
Es scheint die Systemvariable abzufragen, die MKL scheint also statisch verlinkt zu sein.
Also ob sich das Ergebnis vom Benchmark durch setzen der Systemvariable verbessert?
https://www.techpowerup.com/download/linpack-xtreme/
Vielleicht wird dann die AMD CPU auch noch heißer ;-)

Mit meinem FX Prozessor steigt das Programm aus, wenn man die Systemvariable auf 5 setzt.
 
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Ich lese seit Start des topics interessiert und erstaunt mit.

Noch viel zu lernen ich habe :D
 
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nazgul77 schrieb:
Es scheint ja einen Patcher zu geben, der in Intel-compilierten Binaries das unfaire Verhalten des Dispatcher beraubt und den CPU Verndor-Check abschaltet.

1574353014203.png


Finger weg!
 
Intel gehört eigentlich geteert & gefedert. danach verklagt, wegen Wettbewerbsverstöße. :grr:
 
Ok, ich gebs mal weiter weils hier einige Bedenken gab. Ich bin mit dem Mathworks Support in Kontakt. Die sind erstaunlich entspannt.

Ich hab sie auch aufgrund der hier aufgekommenen Bedenken gefragt ob sie einen Testrun mit ihren QC Mitteln über den fix laufen lassen können.

Die Antwort ist: "our LAPACK test suite passed with the AVX2 flag on a 1700 and 3700x without a problem"
 
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Ned Flanders schrieb:
Die Antwort ist: "our LAPACK test suite passed with the AVX2 flag on a 1700 and 3700x without a problem"

Die Prozessoren werden an sich ja schon erkannt, kann trotzdem auf SSE laufen.
Die spannende Frage ist ja eher, ob sie, die Performancesprünge die du auf den Tisch gebracht hast, bestätigen können.
Zusätzlich natürlich, ob sie diesen Umstand verbessern wollen.
 
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Argoth schrieb:
Die spannende Frage ist ja eher, ob sie, die Performancesprünge die du auf den Tisch gebracht hast, bestätigen können.
Zusätzlich natürlich, ob sie diesen Umstand verbessern wollen.

a) we are excited for the performance improvements
b) We're aware of the interest and the discussion and are investigating but have no recommendations at this time

b= Nicht autorisiert dazu etwas anderes zu sagen
 
Niemand kann mir erzählen, dass die Matlab-Entwickler nicht wissen, dass MKL durch einen Intel-Compiler gelaufen ist und dementsprechend einen Instruktions-Dispatcher verwendet, der AMD benachteiligt.
 
Ich denke stattdessen, dass die ganze MKL selbst korrupt ist, nicht nur dass sie durch einen korrupten Kompiler gelaufen ist.

Man kann anscheinend noch weitere Debug Parameter hinzufügen, müsste man probieren, ob das noch etwas zusätzlich bringt, vielleicht ist das Beispiel so auch nicht ganz korrekt:
MKL_DEBUG_CPU_TYPE=7,MKL_ENABLE_INSTRUCTIONS=AVX2,BMI1,XOP,FMA3,FMA4
Es läuft aber so auch auf FX Bulldozer, wenn man statt AVX2 nur AVX angibt, nur eben halt nichts schneller.
 
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Piktogramm schrieb:
Intel darf nicht aktiv den Wettbewerb verhindern indem sie Nachteile für ihre Wettbewerber aktiv entwickeln / in ihre Produkte einbauen. Genauso darf Intel Dritte nicht dazu bringen eben dies zu tun. Im Zweiten Absatz von 2.3 steht dafür aber genauso klar, dass eben dieser Punkt NICHT dazu führen darf, dass Intel gezwungen wird ihre Produkte für ihre Wettbewerber optimieren muss.
Dem Kommt Intel sauber nach. Bibliotheken und Compiler optimieren fröhlich auf neure Intel CPUs und alles andere nutzt einen Default der nicht viel mehr nutzt als SSE2 (was glaub auch der Default vom GCC und VisualC Compiler ist, solang man keine spezfischen Architekturen bzw. Featuresets angibt).

Es wird nix dagegen unternommen, weil es legal ist. In System mit freier Wirtschaft kann man Marktteilnehmer nicht dazu zwingen für die Konkurenz zu entwickeln.

Die Mathebibliotheken von Intel sind in Bezug auf Leistungsumfang, Performance und liberaler Lizenzierungsmodell recht allein am Markt.


Nüchtern betrachtet, wenn man Intel CPUs kauft, kauft man eben auch die Softwareunterstützung mit. Das man das als Anbieter gern mit beworben haben möchte ist logisch.

Problematisch wird es eigentlich erst, wenn auf der Seite des Journalismus die Kompetenz nicht ausreicht um das alles für Leser / Konsumenten ordentlich einzuordnen.
Sehr schön erklärt, wenn auch der erste Absatz naive Theorie beinhaltet. Wie soll man das (vor Gericht) nachweisen? Ohne Whistleblower keine Chance und die findet man in der Industrie deutlich seltener als bei Milität oder Politik.
Letztlich gibt es viele Möglichkeiten das Marktszenario zu betrachten, aus Sicht der Hardwareentwickler, der Softwareentwickler, des Endkunden oder auch der Aktionäre der jeweiligen Unternehmen.
Mich wurmt es immer, wenn ich an der Software rumfrickeln muss oder beim Hardwarekauf unnötige Gedanken zu technisch irrelevanten Fakten machen muss.
Es nervt das Intel andere Hersteller aktiv benachteiligt, da Intel den Markt so lange mit viel Einfluß dominiert hat. Andererseits kann man auch sauer auf AMD sein, da sie lange weder einen ACC noch etwas mit VTune vergleichbares geliefert haben, um von MKL und anderen Libs gar nicht erst anzufangen.

SV3N schrieb:
Ich rede davon, weshalb niemand auf die Idee gekommen ist, eine vierzeilige Batch-Datei zu schreiben, wie es @Ned Flanders getan hat! Wenn man damit die Performance auf AMD-CPUs so signifikant verbessert, ist es mir unerklärlich weshalb das in 10 Jahren niemand vollbracht oder zumindest versucht hat.
Die Batch Datei löst nicht das ganze Problem, sondern nur an einer Stelle von vielen.
Es gab/gibt viele Lösungen für Teile des Problems, viel zu kompliziert für die meisten User, speziell Firmen.

KuestenNebel schrieb:
Niemand kann mir erzählen, dass die Matlab-Entwickler nicht wissen, dass MKL durch einen Intel-Compiler gelaufen ist und dementsprechend einen Instruktions-Dispatcher verwendet, der AMD benachteiligt.
Selbst wenn sie es wussten, was nicht sicher ist, was hätten sie machen sollen? Ich hatte schon mit vielen Entwicklern zu tun, das sind größtenteils ganz normale Leute, keine Götter oder Supermänner.
 
vander schrieb:
Selbst wenn sie es wussten, was nicht sicher ist, was hätten sie machen sollen? Ich hatte schon mit vielen Entwicklern zu tun, das sind größtenteils ganz normale Leute, keine Götter oder Supermänner.

Der 08/15-Klicki-Bunti-GUI-Frickler hat typischerweise keine Ahnung von solchen Details, klar. Wer hingegen am Backend von Matlab arbeitet, dürfte es schwerer haben sich herausreden zu können. Was die Alternativen angeht, so gibt es selbstverständlich eine Welt jenseits von MKL. Auch wenn diese Bibliothek letztendlich als Performance-Goldstandard gilt, sind die Abstände zur Konkurrenz überschaubar. Wurde hier im Thread bereits munter durchgekaut.
 
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