Piktogramm schrieb:
Intel darf nicht aktiv den Wettbewerb verhindern indem sie Nachteile für ihre Wettbewerber aktiv entwickeln / in ihre Produkte einbauen. Genauso darf Intel Dritte nicht dazu bringen eben dies zu tun. Im Zweiten Absatz von 2.3 steht dafür aber genauso klar, dass eben dieser Punkt NICHT dazu führen darf, dass Intel gezwungen wird ihre Produkte für ihre Wettbewerber optimieren muss.
Dem Kommt Intel sauber nach. Bibliotheken und Compiler optimieren fröhlich auf neure Intel CPUs und alles andere nutzt einen Default der nicht viel mehr nutzt als SSE2 (was glaub auch der Default vom GCC und VisualC Compiler ist, solang man keine spezfischen Architekturen bzw. Featuresets angibt).
Es wird nix dagegen unternommen, weil es legal ist. In System mit freier Wirtschaft kann man Marktteilnehmer nicht dazu zwingen für die Konkurenz zu entwickeln.
Die Mathebibliotheken von Intel sind in Bezug auf Leistungsumfang, Performance und liberaler Lizenzierungsmodell recht allein am Markt.
Nüchtern betrachtet, wenn man Intel CPUs kauft, kauft man eben auch die Softwareunterstützung mit. Das man das als Anbieter gern mit beworben haben möchte ist logisch.
Problematisch wird es eigentlich erst, wenn auf der Seite des Journalismus die Kompetenz nicht ausreicht um das alles für Leser / Konsumenten ordentlich einzuordnen.
Sehr schön erklärt, wenn auch der erste Absatz naive Theorie beinhaltet. Wie soll man das (vor Gericht) nachweisen? Ohne Whistleblower keine Chance und die findet man in der Industrie deutlich seltener als bei Milität oder Politik.
Letztlich gibt es viele Möglichkeiten das Marktszenario zu betrachten, aus Sicht der Hardwareentwickler, der Softwareentwickler, des Endkunden oder auch der Aktionäre der jeweiligen Unternehmen.
Mich wurmt es immer, wenn ich an der Software rumfrickeln muss oder beim Hardwarekauf unnötige Gedanken zu technisch irrelevanten Fakten machen muss.
Es nervt das Intel andere Hersteller aktiv benachteiligt, da Intel den Markt so lange mit viel Einfluß dominiert hat. Andererseits kann man auch sauer auf AMD sein, da sie lange weder einen ACC noch etwas mit VTune vergleichbares geliefert haben, um von MKL und anderen Libs gar nicht erst anzufangen.
SV3N schrieb:
Ich rede davon, weshalb niemand auf die Idee gekommen ist, eine vierzeilige Batch-Datei zu schreiben, wie es
@Ned Flanders getan hat! Wenn man damit die Performance auf AMD-CPUs so signifikant verbessert, ist es mir unerklärlich weshalb das in 10 Jahren niemand vollbracht oder zumindest versucht hat.
Die Batch Datei löst nicht das ganze Problem, sondern nur an einer Stelle von vielen.
Es gab/gibt viele Lösungen für Teile des Problems, viel zu kompliziert für die meisten User, speziell Firmen.
KuestenNebel schrieb:
Niemand kann mir erzählen, dass die Matlab-Entwickler nicht wissen, dass MKL durch einen Intel-Compiler gelaufen ist und dementsprechend einen Instruktions-Dispatcher verwendet, der AMD benachteiligt.
Selbst wenn sie es wussten, was nicht sicher ist, was hätten sie machen sollen? Ich hatte schon mit vielen Entwicklern zu tun, das sind größtenteils ganz normale Leute, keine Götter oder Supermänner.