News Intel-Quartalszahlen: 36 % weniger Umsatz und 2,8 Milliarden USD Verlust

gaym0r schrieb:
Indem die Ausgaben gestiegen sind.
Nein, nicht zwangsläufig. Die Bilanz, die Intel hier vorstellt, ist immer die Bilanz für das Finanzamt. Hier kommen dann Abschreibungen noch hinzu, die auch auf das Inventar und Co erfolgen können. Hier kann eine Firma ins Minus rutschen, ohne dass die Firma wirklich ein Minus hatte.

Einfaches Beispiel: Wenn deine Firma 500.000 € "echtes" Geld einnimmt und 250.000 € am echten Geld ausgaben hat, dann bleiben 250.000 € am Ende übrig, die du versteuern müsstest. Wenn du nun ein Lager mit Waren hast, dass 500.000 € Buchwert hat und du musst diesen korrigieren, sagen wir auf 150.000 € weil die Ware weniger wert ist, dann kannst du die 350.000 € als Abschreibung in der Bilanz für das Finanzamt geltend machen. Für das Finanzamt hast du dann statt 250.000 € Plus, nun einen Verlust von 100.000 € gemacht.

Entsprechend sollte man sich, wenn man investieren will, nicht nur die Bilanz fürs Finanzamt ansehen, sondern auch die anderen Kennzahlen, die vor Abschreibungen und am Ende auch Steuern stehen. Das ist auch ein Grund, warum Firmen ihren Aktionären, trotz nomineller Verluste oft auch Dividenden zahlen können, weil im Cashflow das Geld vorhanden ist.
 
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DocAimless schrieb:
Dies sehe ich leider nicht so kommen, in der heutigen Zeit bzw. junge Generation ist ein PC kein Argument mehr. Da wird alles und da mein ich wirklich alles am Smartphone gemacht, die haben höchstens noch ein Tablet, aber das war es dann auch schon. Ich sehe es doch selbst bei unseren Azubis, die wegen etwas zum Drucken damit in die Arbeit kommen, da zu Hause nicht mal mehr ein Drucker vorhanden ist.
Die Zeiten, wo in Haushalt mehrere PCs vorhanden sind, ist langsam zu Ende. Sehe es ja im Freundeskreis, da gibt es höchstens noch ein Laptop, aber sonst wird alles am Mobile Gerät erledigt.
Für die meisten Anwendungsfälle reicht es auch einfach aus. Ich sehe das bei meiner Ex-Frau (Lehrerin). Ihre komplette Vorbereitung macht sie am Tablet. Früher wars der PC, hat ewig gedauert und war viel zu statisch. Heute hat sie ein paar Apps und ein iPad mit Stift und Co. Damit geht alles erheblich einfacher und flexibler.
PC ist in meinen Augen nur noch interessant für immer weniger Nischen (Entwicklung, Gaming, etc). Dieser Umstand kommt jetzt einfach zum Tragen. Aber das war doch eigentlich absehbar, oder?
 
BAR86 schrieb:
ich wünsche es dir, ich schätze schon, dass eine Firma wie Intel da wieder rausfindet
Danke, davon gehe ich auch aus, von daher werde ich definitiv nicht verkaufen.
BAR86 schrieb:
Das hoffe ich auch, vor allem weil das neben Foundry 2.0 ja noch ein wachstumsmarkt wäre, und betrachtet man die aktuellen ASPs, ein recht lukrativer
Die Frage ist eben nur, wie viel es noch kosten wird, bis es wenigstens kein minus mehr einbringt und mit Nvidia als Marktführer ist es für neue Firmen eben auch sehr schwer dort fuß zu finden.
mcsteph schrieb:
Schluss ist bei Null. Geh raus solange du noch was dafür bekommst.
Vielleicht das einzig richtige, ich werde aber dennoch nicht verkaufen, entweder geht das Geld mit Intel unter oder ich mache in einigen Jahren vielleicht doch noch ordentlich Profit, wissen tut es eben keiner.
NedFlanders schrieb:
Naja, hast ja in der Zeit zumindest Dividende kassiert, die müsste man gegenrechnen.
Das stimmt, auch wenn das jetzt nicht so viel war, wie man vielleicht denken mag.
NedFlanders schrieb:
Hast hoffentlich nicht alle, bzw, zu viele Eier in einen Korb gelegt.
Nein, hauptsächlich habe ich Aktien und wert Anlagen in anderen Bereichen. Vielfalt ist das wichtigste beim Kauf von Aktien, das ist mir schon klar. Dank meiner finanziellen Lage muss ich mir um die Intel Aktie auch keinen zu großen Kopf drum machen, ärgerlich ist es natürlich dennoch.
NedFlanders schrieb:
Ich trauere immer noch, dass ich 2016 damals für 1,79€ nicht noch mehr AMD Aktien gekauft habe, sondern nur für ein paar Tausend, dann könnte ich jetzt mit dem Arbeiten schon aufhören, aber irgendwas ist ja immer.
Man weiß es vorher leider nie, das selbe könnte man bei fast jeder Aktie sagen, vorallem bei kryptowährungen.
mfJade schrieb:
In ein einzelnes Portfolio soviel Geld zu investieren ist unfassbar kurzsichtig. Die Aktie war selten so hoch wie 2020.
Viel ist ein relativer Begriff.
 
Ben_computer_Ba schrieb:
Danke, davon gehe ich auch aus, von daher werde ich definitiv nicht verkaufen.
Die Frage ist eben nur, wie viel es noch kosten wird, bis es wenigstens kein minus mehr einbringt und mit Nvidia als Marktführer ist es für neue Firmen eben auch sehr schwer dort fuß zu finden.
Ja das ist wahr.
Aber für Intel die einzige Chance neben dem auch auf Dauer schrumpfenden x86 Markt wo Fuß zu fassen.
Worst case wird man sonst in 10 Jahren nur noch eine Foundry sein: x86 kein Markt mehr am Server und Desktop/Notebook sehr klein geworden - da kann es sein, dass man das Business abstößt.
Was hat Intel dann noch?
Alle anderen Sparten hat man (weil miss-managed) abgestoßen.


Ben_computer_Ba schrieb:
Vielleicht das einzig richtige, ich werde aber dennoch nicht verkaufen, entweder geht das Geld mit Intel unter oder ich mache in einigen Jahren vielleicht doch noch ordentlich Profit, wissen tut es eben keiner.
Du hast halt das Pech gehabt die Firma am Höhepunkt zu kaufen (bei Intel eher kurz nach dem Höhepunkt)
So wie man aktuell wohl kein Tesla oder Apple kaufen müsste... Kann sein, dass man weiter wächst, aber wie sehr ist die Frage.
Ich hab nicht so viel "Spielgeld", aber ich kaufe immer Firmen wenn die Zeichen auf deutlich bessere Zeiten stehen.
Das heißt du könntest bei Intel nochmal nachkaufen, wenn der Markt dann tatsächlich nicht mehr schrumpft und man wieder kurz davor steht gesunde Zahlen zu zeigen, das Foundry Business Früchte trägt. Bis dahin ist das Licht am Ende des tunnels eher dunkel und der Aktienkurs wird wohl weiter in das Tal fahren :(

Umgekehrt: die Aktie hat heute eh vermutlich zugelegt, weil die Prognose schlechter war als das Ergebnis.
Sollte Intel heuer noch mit einem Plus um die Ecke kommen wär das verwunderlich, aber für dich natürlich gut. Ich wünsch es dir!
Produkte wie Mobileye und Co machen immerhin jedes Jahr mehr Plus, das könnte was werden.
Würde Battlemage noch heuer kommen, hätte ich auch ein besseres Gefühl, vor allem weil in einer anderen News vermeldet wurde, dass auch AMD/Nvidia bis 2025 in 4nm festhängen, man also nicht so weit hinterher wäre wie gedacht.
 
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Ben_computer_Ba schrieb:
Viel ist ein relativer Begriff.
Ja das stimmt. Wenn 50k für dich eher Spielgeld sind dann ist das natürlich weniger ärgerlich :D
 
gaym0r schrieb:
Welche Abschreibungen gab es denn bei Intel in solcher Milliardenhöhe?
Für Intel kann ich das - Stand jetzt - noch nicht sagen. Ich muss mir noch den Aktionärsbericht durchlesen.
Als Beispiel, wie schnell hier auch Milliarden "verschwinden" in der finalen Billanz verschwinden, kannst du dir aber in der Bilanz von AMD für das 4. Quartal auf deren Webseite ansehen. In der Bilanz wird für das 4. Quartal ein Verlust von 149 Millionen Dollar ausgewiesen nach Abschreibungen und Co, werde diese heraus genommen, hat AMD aber 1,2 Milliarden Dollar Gewinn gemacht.

Richtig zugänglich ist bei Intel aktuell nur das 4. Quartal - bereits hier weißt Computerbase bereits einen "Verlust" aus von 664 Millionen Dollar, in der Bilanz ohne Steuer und Abschreibungen hat Intel aber einen "kleinen Gewinn" von fast 2 Milliarde Dollar gemacht.

Was wir hier sehen bei Intel ist also das, was in der Buchhaltung für die Steuer aufbereitet wird. Es gibt ein paar eitere Kennzahlen, die man betrachten muss am Ende.
Ben_computer_Ba schrieb:
Viel ist ein relativer Begriff.
Bei Aktien sollte es einem in der Regel zu einem Zeitpunkt x egal sein, ob man zu einem Zeitpunkt y 500,-; 5.000,- oder 50.000,- € investiert hat, sofern man nicht auf "schnelle" Profite aus ist. Ich hab im Portfolio auch Aktien, die aktuell ca. 20 - 30 % weniger "wert" sind, als vor 2 Jahren, gleichzeitig kauf ich aktuell bei den entsprechenden Firmen dennoch nach, weil die Zahlen nicht "schlecht" sind und dadurch auch in Zukunft der aktuell stehende Buchverlust, wieder ein Gewinn werden könnte und bei zwei Aktienpaketen haben die Dividenenzahlung bereits die damals initiale Investition schon weitgehend amorisiert, so dass ich jetzt selnst mit einem Kursverlust, mit einem Gewinn heraus gehen würde.

Bei Aktien sollte man immer Geduld haben und vor allem nur das Geld nehmen, auf das man NICHT angeweisen ist.
 
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Cleric schrieb:
Gründe gibt es viele. Aber man muss sich zumindest um den PC-Markt mittlerweile Sorgen machen. Ein Upgrade-Motor war immer Gaming. Und das fällt dank der Preisentwicklung bei Grafikkarten weitestgehend flach.
Jepp ist ein nicht unwesentlicher Faktor und der Treiber ist NVidia, die killen grad eines ihrer Standbeine durch Gier!
 
Eher weniger. Gaming ist für NVIDIA - man mag es kaum glauben - nicht mehr das primäre Standbein und das Geld macht NVIDIA im Bereich Datacenter. Hier sind die Margen für NVIDIA deutlich höher und es ist auch interessanter.

Gaming ist - wenn man es so will - Nebenbeschäftigung und Hobby. Wenn es wegfällt ist es schade für NVIDIA, aber kein Beinbruch mehr, wie vor ein paar Jahren.
 
xexex schrieb:
Sie meinen? Gelsinger war von 2012-2021 CEO von VMware und hatte mit den Entscheidungen bei Intel so gar nichts zu tun.
Hast du Recht, hab ich nicht mitbekommen, dass der zwischendurch bei VMware war. Mir ist der Name noch geläufig aus seiner früheren Zeit bei Intel, deshalb dachte ich, er wär permanent dabei gewesen.
Ergänzung ()

pacifico schrieb:
Firmen mit so hohen Gewinnen sollten selbstredend ihre Eigentümer (Aktionäre) auszahlen.

Der Gewinn gehört den Eigentümern und nicht der Firma....
Du scheinst ziemlich wenig bis keine Ahnung zu haben, oder?

Die Dividende ist aber ein Nullsummenspiel. Wenn zB 2€ Dividende gezahlt werden, sinkt der Kurs auch um exakt 2€. Was ja auch nur logisch ist, weil aus der Firmensubstanz ja eben genau diese Summe entnommen wird und die Aktien damit entwertet.

Anders gesagt: wenn die Firma im Jahr pro Aktie 10€ Gewinn macht, ist der Kurs nach dieser Zeit im Idealfall 10€ höher als exakt vor einem Jahr (spekulative Schwankungen jetzt Mal aussen vor gelassen).
Werden dann Teile der Gewinne ausgeschüttet, dann wird der Kurs um genau das wieder gekürzt.
Zugleich fehlt dem Unternehmen aber das Geld um damit weiter zu arbeiten und man hat weniger zur Verfügung, was man reinvestieren kann um künftig noch höhere Gewinne zu realisieren oder um Schulden abzubezahlen um Zinskosten zu verringern.
Es ist für die Aktionäre also eher von Nachteil, weil sich das Unternehmen dadurch potentiell schlechter entwickelt.

Der einzige Vorteil von Dividenden ist, dass man als Aktionär dadurch eine permanente Rendite erhält und diese auch jährlich mit Freibeträgen versteuern kann.
Ansonsten würde der Aktienkurs eben immer höher und zum realisieren der Rendite wäre eine Verkauf notwendig und eine einmalige Versteuerung.

Man sichert sich langfristig eben etwas ab, weil man schon zwischendurch Geld rauszieht, aber das könnte man mit Verkäufen ebenso erreichen.
Klar, das kostet Ordergebühren, aber das kostet das reinvestieren von Dividendenerträgen auch.

Hoffe du verstehst das Thema jetzt ein wenig mehr.
 
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mfJade schrieb:
Ja das stimmt. Wenn 50k für dich eher Spielgeld sind dann ist das natürlich weniger ärgerlich :D
Spielgeld ist ebenso relativ ;) 50.000 ist eine Menge Geld, von denen man mehr oder weniger ziemlich viel kaufen kann, der Bezug zur Realität muss immer behalten werden. Aber Ja, es ist kein Betrag, über den ich mir jetzt nachts Gedanken mache. Nur von ausgeben bzw. Geld verlieren wird das Geld nicht mehr, unabhängig von der Summe die man hat, von daher arbeiten und schlau anlegen.
DevPandi schrieb:
Bei Aktien sollte man immer Geduld haben und vor allem nur das Geld nehmen, auf das man NICHT angeweisen ist.
Da hast du absolut Recht, ich habe aber auch schon massiven Gewinn in kürzester Zeit erlangt, je größer das Risiko ist, welches man eingeht, desto höher ist häufig die Wahrscheinlichkeit in kurzer Zeit einen großen Gewinn zu erzielen. Ich habe bis jetzt jährlich, über alle Aktien hinweg gesehen, immer einen ordentlichen Gewinn gehabt, das erfordert aber natürlich auch einen guten Berater, sofern man sich da nicht selbst rein knien möchte.
 
NedFlanders schrieb:
Ich trauere immer noch, dass ich 2016 damals für 1,79€ nicht noch mehr AMD Aktien gekauft habe, sondern nur für ein paar Tausend, dann könnte ich jetzt mit dem Arbeiten schon aufhören, aber irgendwas ist ja immer.
Feel you... War auch zu feig damals. Aber wenn man ehrlich ist, war damals auch nicht absehbar ob die Firma überhaupt überlebt. AMD war damals auch oft als Übernahmekandidat mit Squeeze-Out gehandelt.
Das hätte teuer werden können, wenns dazu gekommen wäre und der Kurs noch weiter gefallen wäre. Bis hin zum Totalverlust.
 
Sehr schöne Nachricht 😌, hoffe es geht für Intel weiter so. Technologie verschleppen und jetzt kommt die Quittung, sehr gut 👍🏻
 
pacifico schrieb:
die Vergangenheit gezeigt hat das die meisten Nvidia Käufer nicht bereit sind eine andere Marke zu kaufen.
Jederzeit gern, wenn ich von anderen Marken das gleiche Paket bekomme wie von Nvidia wechsel ich sofort.
 
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BAR86 schrieb:
Entgegen der Milchmädchenrechnungen hat Intel nicht den Berg Barreserven die man annehmen würde. Dieses Geld wird üblicherweise schnell mal wieder wo investiert, bei einer Inflation über mehrere Jahre vergammelt das ja sonst nur

Da sie sonst immer hochprofitabel waren, werden sie wohl mehr als das 1 Quartal aus Barreserven überbrücken können. Aber korrekterweise geht es eigentlich um die sogenannten kurzfristig liquiden Mittel. Dazu zählen Guthaben, Aktien, Beteiligungen, Optionen, Rentenpapiere etc.
 
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Ich habs nicht persönlich gemeint.
Man darf halt nur nicht einfach die reinen Gewinne addieren, weil es hypothetisch sein kann, dass der Gewinn aus dem Vorquartal längst in die Zahlen des nächsten eingeflossen sind als Forschung usw.
 
BAR86 schrieb:
Entgegen der Milchmädchenrechnungen hat Intel nicht den Berg Barreserven die man annehmen würde.
naja die haben schon 20 Milliarden rumliegen. Zwar nicht wie Apple, aber schon nicht ohne.
 
aspro schrieb:
So lange du uns keine Begründung lieferst, vermutlich schon.
Weil im Normalfall Gewinnausschüttungen bzw. Rückzahlungen von Eigenkapital nur bei positivem Jahresergebnis zulässig sind um zu verhindern. Werden hier Zahlungen geleistet so können diese Zahlungen von Gläubigern im Insolvenzfall in den nächsten Jahren (der nicht so unwahrscheinlich ist) in bestimmten Situationen rückgefordert werden. Das sorgt speziell bei den kleineren Privatanlegern für nicht viel Freude, wenn man nicht nur das Kapital verloren hat, sondern auch (eventuell bereits ausgegebene) Gewinnausschüttungen zurückzahlen muss.
Mag sein, dass Intel hier ein Schlupfloch gefunden hat. Ob das in der Praxis auch hällt kann ich jedoch nicht sagen deshalb meine Skepsis.
 
mfJade schrieb:
naja die haben schon 20 Milliarden rumliegen. Zwar nicht wie Apple, aber schon nicht ohne.
arm sind sie nicht, keine Frage. Haben aber auch viel Geld bei Übernahmen rausgeblasen und dann wurde nix draus. Es geht ihnen jedenfalls natürlich besser als AMD zwischen 2006 und 2016.
 
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