Killagokkel schrieb:
Natürlich wird damit erst vor Gericht gegangen, wenn das Produkt schon seit Ewigkeiten auf dem Markt ist, damit man im Idealfall noch mal kräftig abkassieren kann.
Götterwind schrieb:
Wenn die Uni wirklich an ihrem Patent interessiert gewesen wäre, hätte sie sofort geklagt und nicht erst 7 Jahre später. Man hat aber eher wieder mal abgewartet, ob sich die Sache auch lohnen kann
1998 erzielt man das Patent, 2001 trat man mit Intel in Verhandlungen. Es gab 2001 noch keine Core-Architektur (eingeführt 2006), höchstwahrscheinlich noch nicht mal entsprechende Planungen. NetBurst dagegen kam im Jahre 2000 auf den Markt...klingelts?
Und nachdem die Out-of-Order-Methoden wohl in der Core-Architektur noch ausgeprägter sind und Intel seit sechs Jahren rumeiert ist denen der Kragen geplatzt, weil sie eben der Meinung sind, dass ihr Patent immer weiter und weiter verletzt wird.
Jakuleg schrieb:
Der Titel ist ziemlich irreführend. Klingt irgendwie so, als wäre die Schuld bewiesen, momentan ist es nur eine Behauptung. Gilt für Intel nicht die Unschuldsvermutung?
Die Unschuldsvermutung gilt bei Strafprozessen. Ist das ein Strafprozess?
![Augen rollen :rolleyes: :rolleyes:](/forum/styles/smilies/rolleyes.gif)
Na also...
B-S-E schrieb:
Ich frage mich, wie die Universität darauf ein Patent bekommen konnte bzw. wie sie beweisen wollen, dass Intel exakt diesen Algorithmus verwendet, denn es handelt sich eigentlich um etwas sehr theoretisches, was man auf x-fache Art und Weise implementieren könnte. Gut dass es nicht schon früher Patentämter gegeben hat, sonst würden wir heute alle mit Handschellen und Anwälten rumlaufen, wenn wir in der ersten Klasse die Addition erlernen und im Alltag anwenden:
In den USA kann man eben jeden Mist patentieren, entscheidend ist die "Schöpfungshöhe", die eine neue Erfindung bzw. eine Idee haben muss. Intel kann das Patent jederzeit anzweifeln und versuchen, es über dieses Kriterium für ungültig erklären zu lassen. Es war aber dumm, die Sache einfach auszusitzen.
Übrigens laufen Patente nach einer gesetzlich festgelegten Frist aus, du darfst also addieren wie du willst
Thaquanwyn schrieb:
Aber abgesehen davon, weiß ich nicht, ob ein Patenthalter dazu gezwungen werden kann, sein geistiges Eigentum zu lizensieren ...
Nein, aber darum geht es hier nicht. Wenn die Uni vor Gericht mit Intel verhandelt, kommt irgendwas dabei raus (Rechtsverletzung oder keine Rechtsverletzung).
Natürlich könnte sich die Uni ggf. nach einem Urteil gegen Intel hinstellen und sagen "ihr bezahlt jetzt eure Strafe für die bereits verkauften CPUs und wir geben euch keine Lizenz für weitere", aber das würde das wissenschaftliche Ansehen der Einrichtung massiv beschädigen. Außerdem würde die Industrie das Patent dann (falls möglich) mit technischen Workarounds umgehen, um weiteren Strafzahlungen zu aus dem Weg zu gehen. Da würde ich als Patentinhaber lieber immer weiter abkassieren oder Intel das Patent für richtig viel Geld verkaufen.
Auch ich finde, das die Überschrift schlecht forumiert ist.
Generell finde ich aber, dass Wissen, verwertbare Technologien und Patente, die im öffentlichen Bildungsraum entstehen, für alle zugänglich und verwertbar sein müssten, da schließlich auch alle diese Forschungsaktivitäten finanzieren. Das gilt also auch z. B. für Doktorarbeiten, die in der Realität manchmal kommerziell verwertet werden (z. B. als Buch).