Ozmog schrieb:Bei Spielen kommt aber die Rohleistung nicht auf dem Bildschirm, woran es auch immer scheitert.
Software. nVidia hat mit Kepler ihren scheduler in den Treiber ausgelagert. Zum einen macht das die Chips billig (weniger Flächenverbrauch) zum anderen kann man so sehr genaue Anpassungen an die Software vollziehen. Hinzu kommt dass nVidia ein Heer von Ingenieuren (software engineers - also keine Maschinenbauer ) zu jeder Spieleschmiede schickt die das zulassen. Dazu müssen sie nicht mal alle gameworks Technologien nutzen, die "helfen" auch so dem Entwickler mit knowhow. Somit lässt nVidia tech einfliessen welche auf ihren Karten gut läuft und kann die eigenen Treiber/Scheduler gut anpassen.
Bei vielen Spielen merkt man das wenn nVidia ihren Treiber etwas zu spät rausbringt, da sind häufig 15-20% Leistung drin. Im Umkehrschluss sind die Spiele welche von großen publishern ohne nVidia-support realisiert werden jene in denen ein Gleichstand bei den Karten herrscht oder AMD vorne liegt.
Aber gerade kleinere Studios können nVidias support fast nicht abschlagen...
edit:man sieht derzeit am Battlefront 2 Test wie das ohne nvidia-Support aussehen kann. Ich wäre nicht überrascht wenn angepasste Treiber seitens nVidia da noch mal 15% rausholen (bei Pascal, der Abstand zu Maxwell muss ja gewahrt bleiben) wohingegen AMD nur so ~5% dazugewinnt.
@Xeon-PHI: Das ist quasi eine x86 GPU, aus dem Larrabee-Projekt. Larrabee ist zwar gescheitert, aber die PHIs sind nicht das einzige Produkt in das daraus gewonnene Erkenntnisse eingeflossen sind.
https://en.wikipedia.org/wiki/Xeon_Phi
https://en.wikipedia.org/wiki/Larrabee_(microarchitecture)
P.S.: Für deep learning/AI hat Intel erst neulich Nervana vorgestellt - alles was Raja bei Intel machen kann, wird sowieso frühestens in fünf Jahren bereit sein. Das sind in etwa die Entwicklungszyklen.
Ergänzung ()
Odysseus277 schrieb:Vega ist keine Enttäuschung per se; das vergessen hier immer ganz viele!
Vega ist auch ganz klar auf den Profimarkt zugeschnitten. Features wie der Speichermanager sind für Spieler nicht interessant, für Profis bei denen auch 24GB Karten zu wenig Speicher bieten, öffnet das aber neue Möglichkeiten. Das ist nur der logische Schritt nach der SSG (https://www.anandtech.com/show/10518/amd-announces-radeon-pro-ssg-fiji-with-m2-ssds-onboard) und wird in Verbindung mit schnellerem non volatile memory wie 3dxpoint noch viel interessanter. Im Prinzip hat AMD damit eine Schnittstelle geschaffen um ALLE Arten von Speicher direkt an die GPU zu dübeln.
Für Spieler interessant ist zudem dass AMDs tiled rasterizer auf Vega noch nicht läuft. Das ist leider eines der Hauptfeatures um das Frontend zu entlasten - dass AMD das nicht hinbekommt ist vermutlich die einzige große Kritik an Vegas Design.
Dass Vega seinen Weg nicht auf custom Karten findet und lediglich auf schlecht angepassten Referenzboards ausgeliefert wird, ist das andere Problem. Die enormen UV-Ergebnisse zeigen dass sie Vega mit einem BIOS ausliefern das kaum auf den Chip angepasst ist und enormen Spielraum lässt damit auch ja jede GPU aus der Fertigung damit läuft.
Und Vegas Release kam locker ein halbes Jahr zu spät, ob diese Verschiebung dem Design, HBM oder Vorablieferungen an Firmen wie Apple für deren Produkte geschuldet war, werden wir vielleicht erst in vielen Jahren erfahren.
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