Tick-Tock ist ja nicht zwangsläufig tot, nur weil die ursprüngliche Zeit nicht eingehalten wird. Das Modell besagt doch nur, dass sich Shrink und neue Architektur immer abwechseln. Die Zeit ist doch nur ein grober Leitfaden.
Und es ist klar, dass es nicht so weiter gehen kann. Es ist ja schon fast ein Mysterium, wie Intel 14nm noch mit Immersionslitographie hinbekommen will. Klar, dass man da nicht ewig diesen Wahnsinnsrythmus einhalten kann. Vor allem nicht, weil die Investitionen kaum noch zu händeln sind. Gibt es nicht irgendwie ein zweites Moorsches Gesetz, das besagt, dass sich in gewissen Zeiträumen die Kosten für eine Fab immer verdoppeln und sagte der weise Herr nicht schon vor Ewigkeiten, dass absehbar ist, dass irgendwann nur noch die größten und irgendwann sogar nur die größten gemeinsam das ganze stemmen können?
Man sieht es ja schon an der aktuellen Situation: Intel ist noch bei "nur die größten" während sich IBM, GF, TSMC andere schon taktisch zusammen getan haben um sowohl FinFET als auch neue Strukturen mit erträglichen Kosten entwickeln zu können.
Und im Endeffekt kehrt man zu den Wurzeln zurück. Die Shrinks von "grobes Schnitzwerk in Silicium eingeritzt" auf 180nm auf 120nn auf 90nm haben ja gefühlt ewig gedauert. Wir sind verwöhnt von diesem unvorstellbaren Tempo bei 65->45->32->22nm bei Intel. Das ging ja wirklich Schlag auf Schlag.