News Internationale Raumstation stellt auf Linux um

ChilliConCarne schrieb:
Dieser Satz impliziert (nach ganz nüchterner Logik), dass das vorherige System nicht stabil und zuverlässig genug war. Impliziert wieder (auch wieder Logik), dass für deren Einsatzbereich und Ansicht Stabilitätsprobleme existierten. Die mögen für uns absolut exotischer Natur sein, aber sie dürften von denen registriert worden sein.

Tut er eben nicht. Dein Verständnisfehler beruht darauf dass Du die Hinterhofübersetzung von CB heranziehst anstelle die Originalquelle zu zitieren. Mal davon abgesehen dass man immer die Originalquelle zitieren sollte, verfälscht die Satzstruktur der Übersetzung eine etwaige Implikation.

Wenn Du nur diesen Satz im englischen Original heranziehst ist es durchaus möglich dass er Stabilitätsprobleme bei Windows impliziert - aber nicht zwingend. Denn das Konstrukt
We migrated key functions from Windows to Linux because we needed an operating system that was stable and reliable – one that would give us in-house control. So if we needed to patch, adjust or adapt, we could.
besetzt die Aussagen "stable", "reliable" und "in-house control" mit derselben Wertigkeit.
Es ist also erstmal davon auszugehen dass sie sich an closed source gestört haben und deswegen auf open source wechselten. Da auf den angesprochenen Rechnern nicht die Station an sich läuft sondern der ganze Zusatzkram wie Experimente, Bildgebung und eben auch Internet ist es sicherlich möglich dass bei einigen speziellen Anwendungsgebieten und der besonderen Experimentalsoftware Probleme auftraten - ausgesagt wurde dies aber nicht, es handelt sich also lediglich um Vermutungen.

Wenn man die Quelle liest steht da im Endeffekt nur dass Debian 6 stabil, zuverlässig und von ihnen selbst anpassbar ist. Oder zumidnest diesem ideal am nächsten kommt. Die anderen Distris dürften alle ähnlich anpassbar sein, ergo haben sie im Bereich stable und reliable den Kürzeren gezogen. Windows ist per se nunmal kaum anpassbar.

Wenn wir Vermutungen anstellen könnte ich auch sagen sie wollten Linux da oben da Windows dem Standarduser zuviele Möglichkeiten einräumt doch noch Bockmist zu verzapfen und man unter Linux ein restriktiveres Accountmanagement hinbekommt - nicht jeder Astronaut ist Programmierer :freak:
 
Sehr vernünftig, so können die Kosmonauten nicht mehr Freelancer dort oben heimlich zocken. *g*
 
@TenDance: Vor allem sind "stable", "reliable" und "in-house control" auch Anforderungskriterien gewesen an das System, das in Zukunft verwendet werden soll. Daraus zu schließen, dass das alte System sie nicht erfüllt hat, ist Unsinn. Wenn ich einen Diesel habe, und das Auto geht kaputt aber ich finde, dass ein Diesel super ist, dann sage ich auch "Ausschlaggebend für den Kauf des neuen Autos war, dass es ein Diesel ist". Aber das sagt nur, warum ich dieses Auto gewählt habe und nicht, was mich zu einem Kauf veranlasst hat.

Das sind verschiedene Dinge. Der Autor des Artikels scheint dies entweder bewusst oder unbewusst nicht wahrgenommen zu haben, dass in der Quelle keine Aussage dazu gemacht wurde, warum umgestellt wurde.
 
@hudsonthereal: Was ist denn mit dir verkehrt und zeige mir ein AKW das von einem PC gesteuert wird :D

Bitte liebe Forum Community tut nicht so als ob ihr Ahnung habt von den Dingen.
Wenn ich lese was hier alle so schreiben könnte man der Auffassung sein, dass manche tatsächlich die Abläufe bei NASA kennen und wissen was für Bedürfnisse sie haben.

Seine Meinung zu äußern ist eine Sache aber iwelche Rückschlüsse zu ziehen oder Aussagen zu treffen, dafür fehlt es hier jedem an Know How.
Ich kann mich natürlich irren aber für die Meisten trifft das wohl zu.
 
Domi83 schrieb:
Joa, dem stimme ich voll und ganz zu.. Aber wieso setzen sie auf Debian 6, wenn Debian 7 gerade "stable" geworden ist?! :D

In der Raumfahrt zählen andere Sachen, als immer das Neueste zu haben. Auch wenn Debian 7 als "stable" ausgegeben wird, können immer noch Probleme vorkommen. Bei einem geschlossenen System mit klar abgestecktem Anwendungsgebiet hätte mich auch nicht gewundert, wenn da ein 10 Jahre altes Betriebssystem genannt worden wäre. Auch bei anderer Computerhardware ist viel wichtiger, dass sie absolut zuverlässig läuft und immer zu ersetzen ist. Deshalb werden in der Raumfahrt auch immer wieder erstaunlich alte Chips verbaut.
 
@TenDance: Als aller erstes mal habe ich den original Artikel gelesen. Nur weil ich ihn nicht zitiere heißt das nicht, dass ich nur die Übersetzung gelesen habe. Außerdem frage ich mich, wie du so selbstsicher darauf kommst. Desweiteren verstehe ich nicht, was an der Übersetzung "Hinterhof" sein soll. Wie sehe denn deine aus?

We migrated key functions from Windows to Linux because we needed an operating system that was stable and reliable
Der Satz nennt ein Ereignis und eine Begründung dafür. Da gibt es nix zu interpretieren. Die Migration fand statt weil ein stabiles und zuverlässiges Betriebssystem gebraucht wird. Ob das nun dadurch erreicht wird, dass Linux an sich stabiler ist, oder die Freiheit der Erweiterbarkeit das gewährleistet tut nichts zu den Beweggründen. Und wenn, wie man wohl annehmen kann, diese nicht aus Spaß existierten, dann bleibt als Ursache wohl nur die Negation des Angestrebten. Das heißt, denen war es nicht stabil und zuverlässig genug.
 
@ChilliConCarne: Es kann auch genug andere Beweggründe gegeben haben... wie gesagt, z.B. das Support-Ende für Windows XP...
Welchen Grund es gab, ein neues OS zu finden, darüber schweigt leider der Artikel und auch die Quellen.

Und implizieren nach Logik tut es das nicht. Da muss ich dir widersprechen.
Streiche jetzt mal Windows aus dem Satz und setzte "Debian 5" (und für Linux halt dann Debian 6 sonst gibt's nicht so viel Sinn ^^)... der Satz funktioniert immer noch. Weil das because ja nur sagt, warum man Debian 6 genommen hat. Nicht warum man weg ist von Windows. (also so dass er so heißen würde: "We migrated key functions from Debian 5 to Debian 6 because we needed an operating system that was stable and reliable")

Ich geb dir allerdings recht, man spricht dem anderen diese Eigenschaften zu einem gewissen Punkt ab. Aber die Beweggründe für die Suche nach einem neuen OS bleiben ein Rätsel. Bzw. woher der Autor der News die "Stabilitätsprobleme" hat...
 
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Ich bekomm unter Debian nicht mal Chrome installiert :S
Unter Ubuntu ging es.. ka wo da der Unterschied ist
 
1668mib schrieb:
Aber die Beweggründe für die Suche nach einem neuen OS bleiben ein Rätsel. Bzw. woher der Autor der News die "Stabilitätsprobleme" hat...

die nasa wird schon einen Grund haben? :freak:

Microsofts Windows-Betriebssysteme auf Rechnern der Streitkräfte und zivilen Behörden führten dazu, dass eine Menge Geld für Lizenzen ins Ausland abgeführt werden mussten. ( die offizielle Version / Hintergrund: Wirtschaftsspionage )
Türkische Verteidigungs- und Bildungsministerien, Rundfunk- und Fernsehräte, Gesundheitsministerien setzen auf Pardus(gnu/linux // pardus.org)

Chinas setzt auf http://www.redflag-linux.com/
 
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1668mib schrieb:
Schon alleine der Satz mit "Stabilitätsprobleme" ist vom Niveau her leider Bild-Zeitungsstil.[…]

Und man sieht, selbst unter Linux rechnet die NASA, dass Patches benötigt werden...

Aus meiner Sicht ebenso eine Fehlinterpretation. Da steht, dass sie das machen könnten(!), falls es notwendig sein sollte(!). Dass die damit rechnen, steht da nicht. Es steht nur da, dass jetzt die Möglichkeit dazu besteht.
Genau genommen machst du damit das, was du dem Autor vorwirfst...
 
Da blühen die Linux-Fanboys und die Microsoft-Hater richtig auf, wenn es solche News gibt.

Fakt ist doch, dass die erstmal dieses Linux ein paar Jahre einsetzen müssen, um über die Stabilität urteilen zu können.
Es wurden nie die "Stabilitätsprobleme" genannt, also kann es eine 0815-Aussage sein, wie sie jedes Unternehmen oder Politiker treffen. Die genauen Hintergründe kennt niemand von den "ComputerBase-Profis" hier.
Jahre lang habe die im Weltall überlebt, mit Microsoft, also kann es so schlecht nicht gewesen sein.

Und die Lizenzkosten sind das Letzte, an was die ISS denken muss. Das ist ein so winziger Betrag im Vergleich zu allen anderen Kosten, dass man es nicht mal erwähnen müsste. Würde mich nicht wundern, wenn die es von der selben Kasse zahlen, aus der das Klopapier, der Cafe und die Kugelschreiber gekauft werden.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Unternehmen schlecht von Windows redet, auf Linux umsteigt und am Schluss aufgrund von deutlich größeren Problemen und Kosten wieder auf Windows setzt.
Ob die ISS somit auf Linux dauerhaft bleiben wird, werden wir noch sehen, auch wenn die Fanboys und Hater bis dahin weiterhin ihren Spaß ausleben werden und einfach mal Dinge ohne Fakten behaupten oder das Halbwissen von anderen Hatern mit Halbwissen einfach nachlabern.
 
Highspeed Opi schrieb:
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Unternehmen schlecht von Windows redet, auf Linux umsteigt und am Schluss aufgrund von deutlich größeren

Meinst du, dort sitzen nur Deppen bei der nasa herum? Unabhängig von fanboy-Gelaaber werden die Herrschaften sich wohl schon was gedacht haben?
( vermutlich wurde debian parallel schon ausgiebig das letzte Jahrzehnt getestet? )

Microsoft ist für Murkser, nur so viel dazu :D
 
@1668mib:
Ein anderer Beweggrund wird aber nicht genannt. Und wenn es andere gäbe, dann ist dieser hier im Artikel immer noch präsent und nicht negiert. Und andere Gründe, wie das Supportende von XP sind zum Teil transitiv. Was folgt denn aus dem Supportende eines OS?
Und ob ich Windows durch was anderes ersetze spielt hier keine Rolle. "Windows", "Linux" etc. sind hier nur Werte für Variablen. "P(A) and P(B)" ist genau eine prädikatenlogische Aussage. Egal was ich für A und B einsetze.
Es tritt hier ein Ereignis zu einem anderen Zustand aufgrund einer bestimmten Voraussetzung ein. Das heißt, der vorherige erfüllte diese nicht. Ob es dabei weitere Voraussetzungen und implizit damit Gründe gab, wissen wir nicht. Aber diese hier ist genannt. Man wird nur weitere Voraussetzungen hinzuvermuten, aber diese nicht ersetzen können.

Da gibt es nix zu drehen. Die Aussage ist: der NASA reichte die Stabilität und Zuverlässigkeit nicht. Ob sie dabei zu doof waren auf Windows 7/8 oder sonstwas zu migrieren, oder ob die Argumentation hinsichtlich "in-house-control" zu Stabilität und Zuverlässigkeit, transitiv zu verstehen ist, spielt hier keine Rolle.
Wenn schon in die eine Richtung so gemutmaßt werden darf, dann kann ich das auch in die andere Richtung: Wenn migriert wird um Stabilität und Zuverlässigkeit zu erreichen, dann könnten sie diese vorher wohl auch gar nicht gehabt haben.

Die Frage ist dann hier eher, ab wann man von Stabilitätsproblemen reden kann.

@fabi_amd: Chrome ist unfrei. Das ist nicht in den Debian Repositories.

@Highspeed Opi: Du hast schon gelesen, dass die NASA schon ein ganzes Weilchen Linux einsetzt? Zudem läuft die Diskussion hier sehr angenehm. Deine "Hater" und "Fanboy" Triaden, was man sonst nur von eher infantilen Forenpostern kennt, steigern das Niveau hier nicht unbedingt.
 
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Mir sowieso unverstaendlich, warum die Nasa dort je M$ eingesetzt hat. Duerfte wohl daran liegen, dass die Nasa sich nunmal an die kapitalistische Regierung halten muss. Und dort passt so ein FricklerOS von langhaarigen Kommunisten nunmal garnicht in den Plan. Technisch gibts naemlich kein einziges Argument fuer Windows.

Anscheinend ist der Leidensdruck mit Windoof so gross geworden, dass sich die Techniker endlich gegen die Managerentscheidung durchsetzen konnten!
 
Verstehe nicht, worin genau das 3 Seiten Gezanke verursachende Problem liegt.
Windows ist in jeder Variante immer ein Massenprodukt. Wer spezielle Anforderungen stellt, welche nicht den Anforderungen der Masse gleichen, muss man sich eben eine Sonderanfertigung besorgen.
Einfach oder?
 
ChilliConCarne schrieb:
Ich denke, auch wie paar andere hier, dass die Lizenzkosten hier überhaupt gar keine Rolle spielen. Nicht in solch kritischen Bereichen. Und wen es beruhigt: Windows wird zumindest noch in Atomkraftwerken, auch bei uns, genutzt.

Is doch prima, dass wenigstens WIR unsre Windows-Atomkraftwerke abschalten :freak: (erst gestern gabs wieder ne Tsunamiwarnung für die Isar...)

@ganz weit vorne: Die weltraumzertifizierten Thinkpads sind aber auch schon ganz alte Möhren. Und mit zunehmender Strukturverkleinerung wirds nicht einfacher, modernere Technik dort zuzulassen. Aber hat auch seine Vorteile, zum einen wird bei der NASA etc. (deshalb) noch anständig programmiert, und zum anderen müssen Astronauten nicht mit Lenovos arbeiten ;)
 
http://en.wikipedia.org/wiki/ThinkPad

"Throughout 2006, a ThinkPad A31p was being used in the Service Module Central Post of the International Space Station and seven ThinkPad A31p laptops were in service in orbit aboard the International Space Station.[2] As of 2010, the Space Station was equipped with 68 ThinkPad A31 computers along with 32 new Lenovo ThinkPad T61p laptops plus a dedicated IP phone which also has limited video phone capabilities.[29] Work incorporating those laptops into the station's LAN continued into June 2011.[30] All laptops aboard the ISS are connected to the station's LAN via Wi-Fi and are connected to the ground at 3 Mbit/s up and 10 Mbit/s down, comparable to home DSL connection speeds.[29]"
 
sizeofanocean schrieb:
Ich hab mich schon immer darüber amüsiert, dass die da oben auf Windows gesetzt haben. Aber man muss ja zugeben, dass es lange sehr gut funktioniert hat.

Ich frage mich eher, wie die das bewerkstelligen. Fliegt in der nächsten Sojus ein System-Admin mit? :D

Im Gegensatz zu meinen Usern, traue ich es der ISS Besatzung durchaus zu Remote Hands selber zu machen xD

Zumal das eh alles komplett durch gescrippte Installationen werden, die Stecken einfach nur noch einen USB Stick dran und 2 Stunden Später Läuft die ISS mit Pinguin Power^^

Viel aufwendiger halte ich die ganzen Test, die Steuerungssoftware für Linux anzupassen. Wenn das so läuft, wie 99% aller Migrationen, dann wird mindestens ein Schlüssel System nicht wie gewünscht funktionieren xD

Wobei ich als Windows Admin jetzt Windows nicht so instabil finde. Probleme verursachen zu 99% die Anwendungen die darauf laufen und dafür kann Windows ja nix...
 
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Andreas75 schrieb:
along with 32 new Lenovo ThinkPad T61p laptopsAll laptops aboard the ISS are connected to the station's LAN via Wi-Fi and are connected to the ground at 3 Mbit/s up and 10 Mbit/s down, comparable to home DSL connection speeds.[29]"
Naja neu ist das T61 auch nicht mehr :D Obwohl die T61 mega genial sind :)

Ist das WLAN eigentlich verschlüsselt? Ich hoffe doch. Nicht dass die getarnten Aliensonden sich noch in die ISS haken...

3 MBit/s up und 10 MBit/s down? Das ist ja mehr als der durchschnittliche Kabel Deutschland Kunde an upload hat und der Telekomkunde nach seiner Drosselung :D

jan4321 schrieb:
Probleme verursachen zu 99% die Anwendungen die darauf laufen und dafür kann Windows ja nix...

Das Problematische ist aber, dass wenn bei Windows eine Anwendung oder Treiber nicht richtig läuft, das komplette System abstürzt. Aber das hat sich ja glücklicherweise mit Win 7 deutlich gebessert.
 
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