News Internetsperren gegen Terrorismus in Frankreich gestartet

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Interessant, vor allem auch deswegen, weil es doch auch welche gibt die sich das für Deutschland wünschen.

Die Frage die sich meiner Meinung nach hier stellt ist, hat man nun das verstanden was einem diese Nachricht sagen will, oder hat man die Nachricht in der üblichen Feierabendmüdigkeit am Rande vernommen und sagt nun, ist ja gegen den Terrorismus also muss es gut sein?

Das Problem unserer Medien ist, sie berieseln uns am Rande, von der Seite, wir nehmen solche Dinge doch kaum mehr wirklich wahr, wir machen uns keine Gedanken darüber, wir nicken sie nur ab und legen sie sogleich wieder ad acta, denn wir haben doch überhaupt keine Zeit um uns überhaupt mit den Nachrichten und den Dingen zu beschäftigen welche um uns herum oder in der Welt geschehen.

Die erste Frage die sich stellen sollte ist beim Thema Terrorismus doch: Was ist Terrorismus überhaupt? Und wenn ich mir dann selbst ein Bild davon mache was Terrorismus überhaupt ist, erst dann kann ich doch überhaupt beurteilen ob diese Entscheidungen die meine Volksvertreter (oder in diesem Falle die Volksvertreter der Franzosen) für mich Fällen überhaupt in meinem Sinne sind und (was ja noch wichtiger ist) ob sie mir überhaupt nutzen oder ob sie (was ja eigentlich noch viel schlimmer ist) mir nicht evtl. sogar schaden.

Die wichtigste Frage die sich stellt ist allerdings, welchen Schutz gibt es vor Terrorismus? Vor allem vor solchem wie er uns von den Medien vorgespielt wird. Selbstmordanschläge, Autobomben etc. etc.

Nüchtern betrachtet kommt man zu der erschreckenden Tatsache, dass wenn es eine Gruppierung wie z.B. die ISIS darauf anlegen würde hier in Deutschland Terror zu verbreiten, dann hätten wir Terror.

Wie?

Nun einfache Gegenfrage, wie will man z.B. jemanden erkennen der bewaffnet eine(n) Straßenbahn/U-Bahn/Zug besteigt um dort ein Attentat zu verüben? Wenn sich die betreffende Person nicht gänzlich ungeschickt anstellt, wird sie niemand bemerken, bis es zu spät ist.

Und das ist nur ein Beispiel, es gibt viele Möglichkeiten und es ist ja auch schon geschehen. Man erinnere sich nur an Anders Behring Breivik [1] und den Schaden den in diesem Fall eine Person anrichten konnte. Nun überlege man sich was eine terroristische Gruppe wie z.B. die ISIS anrichten könnte (wenn sie es denn wolle). Die Frage die sich nun stellt ist, warum bemerkt man bei uns "nichts" von diesem Terror, wir bekommen zwar von den Medien immer die Information bezüglich Terrorgefahr und gelegentlich Meldungen von vereitelten Terroranschlägen, über diese erfährt man aber nichts genaues nicht.

Aber sind wir einmal ehrlich, rein nach mathematischer Wahrscheinlichkeit müssten bei der im Moment angeblich bestehenden Terrorgefahr viel öfters etwas passieren als es in Wirklichkeit der Fall ist. Sprich die gefühlte Terrorgefahr ist weit höher als die wirklich vorhandene Terrorgefahr.

Ein Punkt welcher den Regierungen in die Hände spielt, denn Angst beeinflusst das Handeln des Menschen und was liegt da näher, als diese Angst "sinnvoll" zu nutzen und evtl. die öffentliche Meinung welche im Moment etwas unpassend ist in eine etwas passendere zu steuern.

Als bestes Beispiel dafür kann man den 11 September 2001 ansehen, es scheiden sich bis heute die Geister ob es sich hierbei um einen realen oder um einen fingierten Terroranschlag gehandelt hat. Die AIA zweifelt bis heute daran und fordert eine Erneute Untersuchung, die Begründung warum findet man unter anderem hier: *klick*

Oder warum verschwieg der BND dem BKA, dass ihm der Aufenthaltsort von RAF Mitgliedern bekannt war? *klick*

Und was Charlie Hebdo betrifft, auch hier gibt es Unstimmigkeiten *klick*

Oberflächlich betrachtet gab es zu allen diesen Geschehen entsprechende Nachrichten, welche beim beiläufigen Zuhören aufgenommen, akzeptiert und eben abgelegt wurden. In der Regel ohne das man groß darüber nachgedacht hatte. Ein Fehler, denn je mehr man sich damit beschäftigt umso unstimmiger und unlogischer werden die Geschehnisse meiner Meinung nach.

Und das ist nun der Punkt, an welchem man folgende, bildlich gesprochene Frage gestellt bekommt:

the-matrix-red-pill-lodge-blue-pill2.jpg

Im eigentlichen ist es eine Misere in welcher wir uns alle befinden, wir haben zu viel um die Ohren, das Thema interessiert einen sowieso nicht, was gehen einen die Probleme von Land XYZ an usw. usf. Das Problem daran ist allerdings, dass wenn viele/alle so denken, wer verhindert dann eigentlich die Dinge, welche wir nicht haben wollen?
Richtig, niemand verhindert sie und genau das ist der Punkt über welchen wir uns dringend Gedanken machen sollten, heute sind es Internetsperren, morgen sind es dann Gedankensperren welche mir das Denken an bestimmte Dinge verbieten.

Zum Abschluss noch 8 Minuten Denkanstoß:

[video=youtube;ipe6CMvW0Dg]https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ipe6CMvW0Dg[/video]​
 
Antimon schrieb:
Das Problem unserer Medien ist, sie berieseln uns am Rande, von der Seite, wir nehmen solche Dinge doch kaum mehr wirklich wahr, wir machen uns keine Gedanken darüber, wir nicken sie nur ab und legen sie sogleich wieder ad acta, denn wir haben doch überhaupt keine Zeit um uns überhaupt mit den Nachrichten und den Dingen zu beschäftigen welche um uns herum oder in der Welt geschehen.

Das ist wohl kaum ein Problem der Medien, sondern der Rezipienten. Die Medien entscheiden ja nicht, wann du berieselt wirst, sondern du. Wie kommst du zu diesen Verallgemeinerungen, man nehme etwas kaum wirklich wahr, man mache sich keine Gedanken, nicke nur ab? Nee, das passiert m.E. hauptsächlich, wenn man - nicht persönlich gemeint - von achtminütigen 'Denkanstössen' berieseln lässt, und nicht z.B. in den acht Minuten einen Artikel liest, der auch Substantielles enthält. Es ist ja nicht so, dass niemand wüsste, wie mies die Welt eingerichtet ist, da braucht es keine Youtube-Videos, die mir das nochmal vor Augen führen.

Antimon schrieb:
Die wichtigste Frage die sich stellt ist allerdings, welchen Schutz gibt es vor Terrorismus? Vor allem vor solchem wie er uns von den Medien vorgespielt wird. Selbstmordanschläge, Autobomben etc. etc.
[...]
Nüchtern betrachtet kommt man zu der erschreckenden Tatsache, dass wenn es eine Gruppierung wie z.B. die ISIS darauf anlegen würde hier in Deutschland Terror zu verbreiten, dann hätten wir Terror.
[...]
Nun einfache Gegenfrage, wie will man z.B. jemanden erkennen der bewaffnet eine(n) Straßenbahn/U-Bahn/Zug besteigt um dort ein Attentat zu verüben? Wenn sich die betreffende Person nicht gänzlich ungeschickt anstellt, wird sie niemand bemerken, bis es zu spät ist.
[...]
Und das ist nur ein Beispiel, es gibt viele Möglichkeiten und es ist ja auch schon geschehen. Man erinnere sich nur an Anders Behring Breivik [1] und den Schaden den in diesem Fall eine Person anrichten konnte. Nun überlege man sich was eine terroristische Gruppe wie z.B. die ISIS anrichten könnte (wenn sie es denn wolle).

Ich finde das nicht so nüchtern betrachtet. In den letzten Wochen und Monaten gab es ja nicht wenige Terroranschläge, die entweder verhindert wurden oder eben nicht (z.B. der gestern/vorgestern in Australien). Da zu sagen: Wenn die wirklich wollten, dann kann man eh nichts dagegen machen, ist Defätismus, der nicht sonderlich nüchtern ist. Diese 'Gruppierungen' wollen hier Terror verbreiten und werden davon abgehalten. Das kann man heutzutage nur, wenn man Methoden einsetzt, die in letzter Konsequenz totale Überwachung bedeuten, weil die Terroristen eben, wie du schon erwähnt hast, mit relativ simplen Methoden großen Schaden anrichten können. Aber das wird ja auch am laufenden Band verhindert. Nur ist das öffentliche Gedächtnis dafür nicht sonderlich ausgeprägt, deswegen behauptet man dann, man könne das ja eh nicht verhindern. Ne, so einfach ist das leider nicht, das ist ein schwieriges Abwägen zwischen Freiheit und Sicherheit.

Der Vergleich mit Breivik z.B. hinkt da ja sehr. Dieser Attentäter war ja gerade so effektiv, weil er alleine handelte, also keine 'Gruppe' hatte, zudem war es ein neues Phänomen des Terrorismus, auf das keiner gefasst war und bis zu einem gewissen Grad akzidentiell, d.h. unvorhersagbar, weil individualpathologisch.

Antimon schrieb:
Aber sind wir einmal ehrlich, rein nach mathematischer Wahrscheinlichkeit müssten bei der im Moment angeblich bestehenden Terrorgefahr viel öfters etwas passieren als es in Wirklichkeit der Fall ist. Sprich die gefühlte Terrorgefahr ist weit höher als die wirklich vorhandene Terrorgefahr.

Nach welcher ausgeklügelten stochastischen Methode müsste das denn so sein? Es passiert ja fast jeden Tag ein terroristischer Anschlag oder wird verhindert. Die 'gefühlte' Terrorgefahr korrespondiert m.E. ziemlich gut mit der real vorhandenen.

Antimon schrieb:
... 11 September 2001 ... warum verschwieg der BND dem BKA, dass ihm der Aufenthaltsort von RAF Mitgliedern ... Und was Charlie Hebdo betrifft, auch hier gibt es Unstimmigkeiten

Auch wenn es schwer fällt, bitte, bitte beim Thema bleiben. Wilde Spekulationen von irgendwelchen Bloggern und Pseudo-Experten oder irgendwelche 'investigativen' Youtube-Videos helfen in einer solchen Diskussion nun wirklich nicht weiter.
 
Abe81 schrieb:
Das ist wohl kaum ein Problem der Medien, sondern der Rezipienten. Die Medien entscheiden ja nicht, wann du berieselt wirst, sondern du.

Es kommt darauf an, wenn man eine gefestigte Persönlichkeit ist, welche schon ab frühesten Kindesbeinen an fest im Leben steht, dann mag das stimmen, wenn man allerdings schon als Kleinkind den Fernseher kennenlernt, damit die Eltern keinen Stress haben und der/die Kleine abgelenkt ist, dann dürfte es nur sehr schwer möglich sein differenziert an die Meldungen der Medien heran zu gehen. Und meines Erachtens bzw. durch das was ich so quer durch die Gesellschaft mitbekomme trifft eher letzteres zu denn ersteres. Und etwas das man ja von klein auf gewohnt ist und was immer da war kann doch gar nicht schlecht sein, oder doch? Und entscheide ich wirklich selbst, wenn die Gewohnheit obsiegt?

Wie kommst du zu diesen Verallgemeinerungen, man nehme etwas kaum wirklich wahr, man mache sich keine Gedanken, nicke nur ab? Nee, das passiert m.E. hauptsächlich, wenn man - nicht persönlich gemeint - von achtminütigen 'Denkanstössen' berieseln lässt, und nicht z.B. in den acht Minuten einen Artikel liest, der auch Substantielles enthält. Es ist ja nicht so, dass niemand wüsste, wie mies die Welt eingerichtet ist, da braucht es keine Youtube-Videos, die mir das nochmal vor Augen führen.

Keine Sorge ich nehm´s nicht persönlich und das Video hatte ich deswegen gewählt, weil es kurz und prägnant die Dinge auf den Punkt bringt. Anders als in unseren Medien wo oft nur noch ein winziger Teil brauchbare Information enthalten ist und der Großteil eher unwichtiges Beiwerk darstellt. Was das Wahrnehmen betrifft, nehme ich als Maßstab Gespräche mit Kollegen, Freunden, Bekannten, Kunden, wenn man sich so über das aktuelle Weltgeschehen unterhält. Viele können ein Ereignis evtl. noch betiteln weil sie es eben in den Nachrichten erwähnt wurde. Dass aber im Moment in Europa die Hütte brennt, dass haben die wenigsten realisiert. Wenn man dazu noch versucht über aktuelle Dinge in´s Gespräch zu kommen, dann politische und wirtschaftliche Dinge schnell ad acta gelegt und Dinge wie das neue Smartphone/Tablet/Errungenschaft XYZ wichtiger. Und daher Maße ich mir an, aufgrund der Erfahrungen mit vielerlei Mitmenschen, eine solche Aussage tätigen zu können.

Ich finde das nicht so nüchtern betrachtet. In den letzten Wochen und Monaten gab es ja nicht wenige Terroranschläge, die entweder verhindert wurden oder eben nicht (z.B. der gestern/vorgestern in Australien). Da zu sagen: Wenn die wirklich wollten, dann kann man eh nichts dagegen machen, ist Defätismus, der nicht sonderlich nüchtern ist.

Waren es Terroranschläge? Waren es Amokläufe? War es eine Mischung aus beidem, aber weil es im Moment passend ist wird es eben nur noch als Terroranschlag verkauft? So inflationär wie im Moment der Begriff Terror verwendet wird, müssten wir erst einmal die genaue Definition des Begriffes Terror festlegen. Und hier ist ja auch wieder das Problem zum Thema, Frankreich -> Internetsperren gegen Terrorismus (was so Sperren wirklich bringen ist ja inzwischen hinlänglich bekannt), dazu kommt, dass es in Frankreich schon genügt, wenn man kritische Worte zum Thema Charlie Hebdo von sich gibt um ein Verfahren an den Hals zu bekommen. Wurde nicht gerade in Frankreich nach eben diesem Terroranschlag von 4 Millionen Menschen und ein paar Volksvertretern eben für die Meinungsfreiheit demonstriert? Für welche Meinungsfreiheit war das denn, wenn man eben dort nun seine Meinung nicht mehr frei äußern darf? Bzw. man nur noch eine Meinung äußern darf, welche politisch korrekt ist.
Das und die anderen Aktionen die seither statt fanden, legen meiner Meinung nach eher nahe, dass es im eigentlichen um ganz andere Dinge ging, welche sich eben nach so einem schrecklichen Ereignis mit Leichtigkeit umsetzen lassen.

Und als Defätismus würde ich es nicht bezeichnen, eher als Realismus. Ist es denn nicht so, dass es seit Jahren Stellenabbau und Kosteneinsparungen bei der Polizei gibt? [1] Da passt es ja durchaus, dass sich die Bedrohungslage durch Terrorismus in Deutschland "abstrakt hoch" ist [2] Gibt es deswegen mehr Geld für die Polizei? Nein, aber die Bevölkerung fängt an selbst Bürgerwehren zu stellen [3] Und bei diesen Randbedingungen soll einer keinen Terroranschlag durchbringen, wenn er wirklich will? Wenn selbst der Verfassungsschutz angibt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, damit geben sie ja indirekt zu, dass sie nichts dagegen machen können! [4]. Mir sagt die Sache allerdings auch, dass wenn bis jetzt kein Terror Seitens der IS in Deutschland erfolgt ist, es auch kein wirkliches Interesse daran gibt, hier durch Terror auffällig zu werden. Denn wenn sie wollten dann hätten sie schon längst.

Diese 'Gruppierungen' wollen hier Terror verbreiten und werden davon abgehalten. Das kann man heutzutage nur, wenn man Methoden einsetzt, die in letzter Konsequenz totale Überwachung bedeuten, weil die Terroristen eben, wie du schon erwähnt hast, mit relativ simplen Methoden großen Schaden anrichten können.

Eben da ist doch der Punkt, wie viele Terroranschläge, vor allem von den großen, wurden denn durch die Überwachung verhindert? Wie viele Unschuldige wurden aufgrund falscher Ergebnisse der Überwachung bereits getötet?

Aber das wird ja auch am laufenden Band verhindert. Nur ist das öffentliche Gedächtnis dafür nicht sonderlich ausgeprägt, deswegen behauptet man dann, man könne das ja eh nicht verhindern. Ne, so einfach ist das leider nicht, das ist ein schwieriges Abwägen zwischen Freiheit und Sicherheit.

Und dabei sollte man die Worte von Benjamin Franklin beherzigen: "Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann um eine geringfügige bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit." [5]
Denn eben durch diese Überwachung wird eine ganz andere Form von Terror geschaffen, der Terror des Staates gegenüber seines eigenen Volkes. Und wir sind es dann die unter der einen oder der anderen Form zu leiden haben oder gar unter der nächsten, welche in Form eines Bürgerkrieges eben aus dieser Überwachung und Unterdrückung entsteht.

Der Vergleich mit Breivik z.B. hinkt da ja sehr. Dieser Attentäter war ja gerade so effektiv, weil er alleine handelte, also keine 'Gruppe' hatte, zudem war es ein neues Phänomen des Terrorismus, auf das keiner gefasst war und bis zu einem gewissen Grad akzidentiell, d.h. unvorhersagbar, weil individualpathologisch.

Keine Gruppe, dass hatten geschichtlich bereits viele Attentäter und auch sonst gilt für Terror nur die Regel, dass größter möglicher Schaden angerichtet und Panik verbreitet werden soll. Also nichts, wo der IS nicht auch dazu in der Lage wäre bzw. schon längst gewesen wäre.

Nach welcher ausgeklügelten stochastischen Methode müsste das denn so sein? Es passiert ja fast jeden Tag ein terroristischer Anschlag oder wird verhindert. Die 'gefühlte' Terrorgefahr korrespondiert m.E. ziemlich gut mit der real vorhandenen.

Wenn ich so in die Liste der Sprengstoffanschläge der Wikipedia schaue, dann ist es schon eine ganze Weile her seit in Deutschland der letzte war (Rohrbombenanschlag auf die Kirche in Emmerich [6]) ansonsten war im Westen in der Richtung weit weniger los als im mittleren Osten [7] somit herrscht bei uns, zumindest was Terror mit Sprengstoffen angeht doch eher tote Hose. Was Anschläge im Schienenverkehr angeht, auch da sind wir hier eher unbehelligt [8]. Die Listen werden zwar sicher unvollständig sein, allerdings ist die Tendenz deutlich, weltweit haben wir wohl deutlich mehr Tote in den Brennpunktländern als hier bei uns in den westlichen Industrienationen.

Diese Aussage hilft evtl. die Sache auch ein wenig zu verdeutlichen:

Gemessen an der Zahl der Toten liegen islamistische Terroranschläge in den USA aber wegen 9/11 klar an erster Stelle. Ohne diesen Sonderfall sieht die Lage anders aus. Danach starben zwischen 1992 und 2012 exakt 28 Menschen durch Amokläufer, zehn durch Rechtsextremisten, sieben durch christliche Abtreibungsgegner und drei durch islamistisch motivierte Terroristen. Wer die Terrorproblematik auf 9/11 verkürzt, übersieht auch, dass die Antiterrorkriege des Westens für die Menschen des Mittleren Ostens um ein Vielfaches verheerender waren als 9/11 für die USA. Al-Kaida tötete vom 11. September 2001 bis Ende 2012 laut Global Terrorism Database im Westen 3223 Unschuldige. George W. Bush jedoch hat laut „Ärzte gegen den Atomkrieg“ allein in Afghanistan bis zu 100.000 Menschen auf dem Gewissen. Die Zahl der Todesopfer des völkerrechtswidrigen Irakkriegs liegt nach einer wissenschaftlichen Untersuchung dreier amerikanischer und einer irakischen Universität bei mindestens einer halben Million.

Niemand darf das barbarische Unrecht von 9/11 relativieren. Das Gleiche gilt auch für das mehr als hundertfache Unrecht, das der Westen Zivilisten in Afghanistan und dem Irak angetan hat. Bushs „Antiterrorkrieg“ war ein alles in den Schatten stellender Terroranschlag auf die muslimische Welt.

Quelle

Evtl. sollten wir auch hier anfangen darüber nach zu denken, warum wir das, wovor wir uns eigentlich fürchten (den Terrorismus) mit sehendem Auge selbst züchten (die anti-Terrorkriege).

Auch wenn es schwer fällt, bitte, bitte beim Thema bleiben. Wilde Spekulationen von irgendwelchen Bloggern und Pseudo-Experten oder irgendwelche 'investigativen' Youtube-Videos helfen in einer solchen Diskussion nun wirklich nicht weiter.

Womit wir wieder am Anfang wären, ist man gewillt Nachrichten und Medien zu hinterfragen sowie andere Meinungen zuzulassen um sich ein Bild von etwas zu machen und die Wahrheit zu erfahren, oder lässt man sich berieseln und freut sich, dass die eigene vorgefertigte Meinung bestätigt wird?

Wenn ich nun beim exakt beim Thema bleibe, dann können wir uns darüber unterhalten ob Internetsperren gegen Terrorismus sinnvoll sind oder nicht. Macht ja auch Sinn, wenn wir uns über ein Symptom unterhalten, oder?
Wäre es nicht besser wir würden uns über die Ursache unterhalten, welche ja zweifelsohne auch Teil der Diskussion sein sollte? Und wenn wir schon so weit sind, macht es dann nicht auch Sinn die Wegpunkte von der Ursache bis zum Symptom zumindest einmal an zuschneiden?

Und im übrigen würde ich die Vereinigung der Architekten und Ingenieure der USA nicht unbedingt als Pseudo-Experten abstempeln.
 
Wäre es nicht besser wir würden uns über die Ursache unterhalten, welche ja zweifelsohne auch Teil der Diskussion sein sollte? Und wenn wir schon so weit sind, macht es dann nicht auch Sinn die Wegpunkte von der Ursache bis zum Symptom zumindest einmal an zuschneiden?

Nein, da sollten wir uns nicht über die vermeintliche Ursache unterhalten, weil das einfach nur zu wildem Denken führt. Verschwörungstheorie zu 9/11, RAF und 'Unstimmigkeiten' bei Charlie Hebdo sind keine 'Ursache' von irgendwas, sondern freie Assoziation.

Die Ursache von Terror wäre - gaaanz abstrakt formuliert - das global durchgesetzte Kapitalverhältnis und das dadurch in Konsequenz gesellschaftlicher Reichtum in Eigentumsform gebannt ist.

Die Ursache von Internetsperren wäre die genannte Antinomie aus Freiheit und Sicherheit des bürgerlichen Staates. Da hilft auch kein zitieren von Franklin, nur weil das irgendwie berühmt ist, denn der historische Kontext dieses Zitates ist ein zu diesem Thema gänzlich anderer und es wäre schlecht abstrakt, einfach nur das eine gegen das andere ausspielen zu wollen. Sondern man sollte sich Gedanken darüber machen, was das bedeutet, dass das eine reale Antinomie ist und wie man damit umgeht.

Du ziehst aus deiner Ansicht, islamistischer Terror spiele keine Rolle, den Schluss, deshalb sollte Terrorbekämpfung auch keine spielen. Aber aus deiner wie ich finde: falschen - Prämisse (aber das wäre eine Frage der Empirie), kann ebenso folgen, dass die niedrigen Anschlagquote mit dem Erfolg der Terrorbekämpfung zusammenhängt. Und nach allem, was man über versuchte und verhinderte Anschläge weiß, ist das die plausibelste Erklärung.

Wenn du einfach nur 'skeptisch' gegenüber Medien oder offiziellen Darstellungen von Ereignissen sein möchtest, kannst du das sein. Aber reiner Skeptizismus ist ein leeres Prinzip, wenn man keine Maßstab hat, der einem zu einem Urteil darüber befähigt - d.h. du musst angeben könne, was deine Interpretationen plausibler macht, als die medialen Darstellungen (die ja in sich auch nochmal alles andere als homogen sind). Dafür musst du auf irgendwas verweisen. Meistens geht diese 'Methode' so, dass man dafür Medien/Artikel/Videos/Berichte bedient, die der eigenen Weltanschauung zupass kommen um die Medien/Artikel/Videos/Berichte, die der eigenen Weltanschauung widersprechen, abzulehnen und mit dieser leeren Skepsis zu belegen. Dein Vorschlag ist, einfach so skeptisch zu sein und dein logischer Fehlschluss daraus ist, dass deshalb - aus der reinen Haltung, alles 'skeptisch' zu sehen - alles anders sein müsse, als es dargestellt wird. Das geht so nicht auf.

Das merkt man auch daran, dass diese Argumentation in sich widersprüchlich ist. Zum einen wird ein reales Bedrohungspotential geleugnet, zum anderen wird behauptet, man könne ja eh nichts dagegen machen - und somit implizit wiederum postuliert.
 
5@n!töt3r schrieb:
VPN, Tor, Proxy,.... alles keine neue Erfindung und macht diese leicht zu missbrauchende Lösung sinnfrei.

Deshalb geht Frankreich nun auch einen Schritt weiter und so fordert die Polizei ein Verbot, u.a. von TOR:

http://www.zdnet.de/88253873/franzo...-verbot-von-tor-und-oeffentlicher-wlan-netze/

Wenn ich so lese, was sonst noch so gefordert wird, hat der Terrorismus insofern gewonnen, als dass wir unsere Lebensweise und die damit verbundenen Rechte freiwillig einschränken.
 
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