Ist der ALC1220 Chip ausreichen für ein beyerdynamic DT 990 Pro

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Nein, Leli, genausowenig wie irgend ein beliebiger Soundchip auf irgend einer Karte einer ist. Auch ein externer DAC ist kein Verstärker.
 
Wieso nicht? Was definiert denn einen Verstärker abseits des DAC? Steht da nicht extra "Kopfhörerverstärker" dabei?
 
Das ist technisch unterteilt. DAC sind sensible, digitale IC's, die sich nur um die Umwandelung von einem digitalem Datenstrom in ein analoges Audiosignal kümmern. Da sind dann höchstens noch digitale Filter, DSPs und die NF-Signalerzeugung drin. Und selbst die ist auf vielen DAC nicht intern, sondern wird extern umgesetzt.
Was man also vom DAC erhält ist ein schwaches Audiosignal, das nicht oder nur bedingt für Kopfhörer geeignet ist.
Ein KHV verstärkt dieses Signal in Strom als auch Spannung auf ein Niveau, das den Betrieb von Leistungsbauteilen wie Kopfhörern erlaubt. Niederohmige Kopfhörer benötigen in der Regel viel Strom, dafür geringere Spannung und hochohmige Kopfhörer eine hohe Spannung, dafür weniger Strom.
Und hier schlampen viele Mainboardhersteller gewaltig. Denn abseits von bspw. dem TPA6120A (die teuren Xonar, Stryx und Creativekarten) gibt es nur wenig Chips, die man werbewirksam als KHV bewerben könnte. Also wird meist irgendeiner von unzähligen Operationsverstärken verbaut, die sich mehr oder weniger für diesen Einsatzzweck eignen.

Heutige DACs(ich spreche hier von den Chips an sich) unterscheiden sich nur in Nuancen, selbst günstige (PCM5102, ESS9023,...) liefern bereits Ergebnisse, die 99,5% des möglichen entsprechen. Wie gut das ganze klingt wird also in der Beschaltung dieser Bauteile entschieden, nicht im Bauteil selbst.
Ob also Kopfhörer X am Mainboard Y angemessen betrieben werden, kann man im Vorraus nie wissen. Angaben zum verwendeten Soundchip sind hier nicht hilfreich und Angaben zur maximalen Impedanz sind höchstens grobe Richtwerte zur maximalen Signalspannung. Man kauft also auch weiterhin die Katze im sack, auch wenn das Marketing den Sound dieser Boards in den Himmel preist.
 
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Wenn man dem unteren Link #10 folgt und nach unten scrollt kann man sehen welche Bausteine verbaut sind .
 
Und das gesamte Gerät würde ich als Verstärker bezeichnen ;)
 
ghecko hat eigentlich alles relevante zu dem Thema gesagt und es deckt sich auch 1:1 mit meinen Erfahrungen. Die tollsten Angaben zu irgendwelchen Soundchips und Kopfhörerverstärkern bringen nichts wenn die Spannung beim Betrieb eines Kopfhörers mit 250 Ohm oder mehr einfach nicht ausreicht. Gerade bei höheren Pegeln passieren dann so lustige Dinge wie Frequenzen die verschluckt werden. Kommt z.B. etwas Basslastiges, treten die Höhen und Mitten deutlich in den Hintergrund und werden wieder lauter wenn der Bass nachlässt. Sehr SEHR nervig. Habe dieses nun schon an zig Mainboards beobachten können und wie schon gesagt, selbst ne 20 Jahre alte SB Live hat da mehr drauf obwohl KEIN extra "KHV" verbaut wurde. Der Klang ansich ist dann wieder ein anderes Thema :D
 
JackA$$ schrieb:
Hier ein Beitrag mit Bildern, wie nen 150€ DAC mit KHV aussieht. Das sind unterschiedliche Bauteile, der eine wandelt logischerweise digitale Signale in analoge um und der andere kümmert sich um die Leistung des analogen Signals.
https://forum.tech-port.de/thread/579-10-speaka-dac-von-conrad-mal-sehen/

Schönes Beispiel.
TAS1020B ist der USB-Streamingcontroller. Er ist das eigentliche USB-Audiodevice, das sich am PC als Audiooutput meldet. Er bekommt per USB vom PC den Ton als PCM-Stream und macht daraus ein I²S Signal für den DAC.

ESS9023p ist der eigentliche DAC. Hier wird das I²S Signal zu einem Analogen Audiosignal gewandelt. Der Chip gibt bereits Audiosignale mit 2VRMS aus, was für normale Cinch/Aux/Klinkeübertragung zu Verstärkern ausreicht.

TI 2CWZ44N ist der eigentliche Kopfhörerverstärker auf diesem Board. Aufgrund der niedrigen Versorgungsspannung von 5VDC sind hier keine Wunder zu erwarten, für die meisten gebräuchlichen KH bis 150Ohm reicht es aber aus. Vorallem niederohmige KH lassen sich hier problemlos betreiben.

Übrigens sind das alles Centartikel. Nachbauten dieses Kopfhörerverstärkers gabs auf Conrad für 10€.
Und die waren jetzt keinesfalls schlecht. 150€ wäre mir das Teil allerdings nicht wert gewesen, da erwarte ich schon eine eigene Spannungsversorgung und einen galvanisch isolierten USB-Port.
 
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Habe ich mir gedacht, genau deshalb habe ich gefragt. Die Frage "Reicht ein ALC1220 für XYZ?" wird dann doch ad absurdum geführt, weil ein ALC1220 das Signal sowieso nicht verstärkt und es folglich - bezogen auf die Lautstärke - lediglich eine Frage des verbauten Verstärkers ist.
 
ghecko schrieb:
Übrigens sind das alles Centartikel. Nachbauten dieses Kopfhörerverstärkers gabs auf Conrad für 10€.
Und die waren jetzt keinesfalls schlecht. 150€ wäre mir das Teil allerdings nicht wert gewesen, da erwarte ich schon eine eigene Spannungsversorgung und einen galvanisch isolierten USB-Port.
Die 150€ bezogen sich jetzt nicht auf den SpeaKa, sondern das selbe Gerät (identische Bauteile) gabs auch von Audioquest (Dragonfly 1.2) und der kostete 150€ und die ganze Welt sah den Preis als gerecht an für die Klangqualität, nunja...
Im Prinzip hast du aber recht, die Bauteile sind Cent-Artikel und keines Falls das Geld wert, die Sache ist nur die, wieso kein Hersteller mal auf die Idee kommt und die Teile wirklich für Lau produziert und verkauft, der SpeaKa war ja auch nur dank Abverkauf 10€ günstig.

Immerhin hat schonmal eine der Low-Budget-Firma einen KHV im Angebot: https://www.amazon.de/CSL-Kopfhörer...rgabe-Ausgangsimpedanz-schwarz/dp/B078HFCZFB/
 
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mfJade schrieb:
Und das gesamte Gerät würde ich als Verstärker bezeichnen

Deshalb ist ein DAC oder ausgeschrrieben Digital to Analog Converter immer noch kein Verstärker. Und Jackass schrieb ausdrücklich MIT KVH.

Aber bevor du hier weiter schreibst beschäftige dich doch erst mal mit den technischen Grundlagen und lies dich ein.
 
Vielleicht solltest du, bevor du hier einen auf Professor machst mal versuchen zu verstehen ;) Ein DAC inklusive KHV ist ein Verstärker - das impliziert schon allein das Wort Verstärker in Kopfhöhrerverstärker (Das heißt btw. KHV ausgeschrieben ;) )
 
Kann man so bezeichnen, ist aber nicht richtig. Genauso wie eine Endstufe kein Vollverstärker ist.
Und deshalb macht man sich die Mühe, das Ding "DAC mit KHV" zu nennen, und nicht einfach Verstärker. Denn sonst weiß am ende keiner mehr ob das Gerät nun ein Kopfhörerverstärker ist, ein DAC, beides, eine Endstufe, ein Vorverstärker oder ein Vollverstärker.
 
Willst du es nicht verstehen, oder kannst du es nicht, mfJade? Wirklich nicht? Und du willst hier ernsthaft Ratschläge geben und kannst nicht mal die einfachsen Dinge unterscheiden? Sondern machst mich noch dumm an, obwohl du absolut keinen Durchblick hast?
 
Wie es in den Wald hineinruft schallt es auch wieder heraus, denk mal drüber nach.
@ghecko
Ich werf einfach nochmal den obligatorischen Autovergleich rein: Ein SUV ist genauso ein Auto wie ein Cabrio - allerdings mit Allrad. So far BTT ;)
 
Passender wäre da eher noch ein Vergleich von Auto, LKW und Flugzeug. Alle haben Räder, aber jeweils nur einer von den drei kann Fliegen oder 40 Tonnen bewegen. Und genau deshalb ist die Unterscheidung wichtig.
Sonst kauft sich jemand ein Flugzeug um 40 Tonnen von A nach B zu bringen.
 
JackA$$ schrieb:
... Die Sache ist nur die, wieso kein Hersteller mal auf die Idee kommt und die Teile wirklich für Lau produziert und verkauft...

Könnte daran liegen dass es wirtschaftsunternehmen sind. Nur so ne Idee.
 
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