Ist Deutschlands Osten für Farbige lebensgefährlich?

MacII

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Der ehemalige Regierungssprecher Uwe-Karten Heye hat in einem Interview mit dem Deutschlandradio farbige WM-Touristen davor gewarnt, den Osten Deutschlands zu besuchen. Er hatte dazu wörtlich gesagt: “Ich glaube, es gibt kleine und mittlere Städte in Brandenburg und anderswo, wo ich keinem, der eine andere Hautfarbe hat, raten würde, hinzugehen. Er würde sie möglicherweise lebend nicht mehr verlassen“.

Meine Meinung dazu:
Unter dem Eindruck der letzten Vorfälle ist es sicher nachvollziehbar, daß Heye insbesondere das Land Brandenburg wegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anprangert. Und richtig erscheint mir auch, daß besonders in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verstärkt Neo-Nazis auftreten.

Für völlig falsch halte ich jedoch, daß damit der Eindruck erweckt wird, dieses sei ein ausschließliches Phänomen der Ostdeutschen Länder. Ich habe aus der Vergangenheit noch sehr gut eine wahre Neo-Nazi-Reisewelle von West nach Ost in Erinnerung. Und es ist leider eine traurige Wahrheit, daß die sehr hohe Arbeitslosigkeit und extreme Perspektivlosigkeit im Osten einen guten Nährboden für die westlichen Rattenfänger gebildet hat. Ich würde es daher für fatal halten, dieses Problem als ein „reines Ostdeutsches“ darzustellen, während sich der Westen klammheimlich aus der Mitverantwortung stiehlt.

Was meint ihr?
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

So sehe ich das eigentlich auch.
Recht hat er, ist aber nich nur da so.
Hier in Dortmund gibbet auch so Ecken wo man weder als Deutscher noch
als Ausländer hingehen sollte. Aber das ist in jeder ( nicht bayrischen ) Großstadt so ;)
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Fakt ist aber auch, dass rechte Übergriffe in Ostdeutschland gehäuft vorkommen, und das trotz einer geringeren Bevölkerungsdichte und einem geringeren Ausländeranteil. Insofern hat Heye also Recht, schade dass er unter der Kritik eingebrochen ist. Wie so oft ist es der Bote, der getötet wird.
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

ich finde es eine frechheit, dass der typ sowas öffentlich propagiert!
was soll das? der tut ja regelrecht so, als wenn es nur hier in brandenburg neonazis gibt :freak:
ich kenne genug farbige menschen hier und dielaufen immernoch quicklebendig rum
man man, sowas kleingestiges

MacII schrieb:
Für völlig falsch halte ich jedoch, daß damit der Eindruck erweckt wird, dieses sei ein ausschließliches Phänomen der Ostdeutschen Länder. Ich habe aus der Vergangenheit noch sehr gut eine wahre Neo-Nazi-Reisewelle von West nach Ost in Erinnerung. Und es ist leider eine traurige Wahrheit, daß die sehr hohe Arbeitslosigkeit und extreme Perspektivlosigkeit im Osten einen guten Nährboden für die westlichen Rattenfänger gebildet hat. Ich würde es daher für fatal halten, dieses Problem als ein „reines Ostdeutsches“ darzustellen, während sich der Westen klammheimlich aus der Mitverantwortung stiehlt.
dem kann ich (leider) nur beipflichten
rassismus ist sicherlich nicht nur im osten ein problem

Joshua schrieb:
Insofern hat Heye also Recht, schade dass er unter der Kritik eingebrochen ist. Wie so oft ist es der Bote, der getötet wird.
ich hätte ja kein problem damit, wenn Heye das nicht so spezifiziert hätte ...
 
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AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Nordirland ist für Katholiken gefährlich ... die US-Ghettos für Weisse ... Palästinenser sollten in Israel aufpassen und umgekehrt ... etc. pp. ... und da ist Brandenburg doch mehr als harmlos gegen, womit der gute Mann redlich übertreibt.

Gebt den Menschen in Brandenburg eine Perspektive und sie müssen sich nicht mit dumpfen Gedankengut auseinandersetzen, nehmt sie ihnen weiterhin und die Übergriffe werden sich häufen.
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

kennyalive schrieb:
rassismus ist sicherlich nicht nur im osten ein problem
jo, es ist auch nicht nur ein deutsches problem! schaut mal nach frankreich, polen, belgien etc... . bei uns wird es halt noch richtig fett medial aufgewertet wegen unserer vergangenheit aber das problem an sich ist mit sicherheit nicht nur ein deutsches!
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Ja schön und gut, aber es ist Deutschland mit seiner braunen Vergangenheit wo dies passiert. Zusätzlich wird es noch durch die starke Medienpräsenz angeheizt (nicht nur im Sommerloch) und ständig ein schlechtes Gewissen eingeredet wegen dieser Vergangeheit. Damit muß endlich Schluß sein. Seit 2 Generationen haben wir bei uns in unseren Familien nichts mit dem letzten Krieg zu tun aber wir werden immer noch angeprangert als ob wir dabei gewesen wären.
Was auch noch dazukommt: Ausländer bekommt eine aufs Maul (warum auch immer) oder fällt besoffen vom Bahnsteig und behauptet es seien rechte Schläger gewesen (jüngstes Beispiel mit dem Italiener in Berlin). Die Leute glauben sowas bereitwillig weil es so "normal" geworden ist. Irgendwas läuft hier total falsch und das ist nicht nur in Brandenburg so.
 
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Er hat es sicher etwas überspitzt formuliert, aber es deckt sich mit meinen Eindrücken. Denn merkwürdigerweise passieren solche Übrergriffe, wie neulich erst, zum überwiegenden Teil im Osten dieses Landes. Keine Frage, es ist nicht tragbar den ganzen Osten quasi unter Generalverdacht zu stellen, aber es scheint dort zumindest mehr ein Problem zu sein als im Westen.

Und richtig, das ist nicht nur ein deutsches Problem!

Scheuch schrieb:
Gebt den Menschen in Brandenburg eine Perspektive und sie müssen sich nicht mit dumpfen Gedankengut auseinandersetzen, nehmt sie ihnen weiterhin und die Übergriffe werden sich häufen.

Sorry, aber es sollte jeder Mensch genug in der Birne haben, um zu verstehen dass DAS nicht der richtige Weg ist! Als Entschuldigung kann das zumindest nicht herhalten. So etwas ist einfach nicht zu entschuldigen. Meine Meinung.
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Warum, die Verantwortung mal eben auf die Gesellschaft zu schieben ist doch heute so richtig en vogue ;)
 
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Es sollte auch jeder Mensch verstehen, das wenn wir z.B. den Regenwald abholzen, unser eigenes Grab schaufeln ... und es wird trotzdem gemacht. Überschätze nicht die Intelligenz der Menschen. Eine Entschuldigung stellt der Inhalt meiner Aussage auch nicht dar, sondern eine mögliche Ursache des Problems.
 
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So, ich bin einer von denen, die man als Ossis bezeichnet. Ich wohne in Greifswald,was in dem schlimmen Mecklenburg-Vorpommern liegt. Die Nazi-Szene ist schon da, das kann man nicht bestreiten, aber ich sehe am Tag wesentlich mehr Menschen mit anderer Hautfarbe als Nazis. Vielleicht ist das hier auch eine uninteressante Gegend für die Braunen. Ich höre aber immer wieder, dass sich diese Menschen gerne in ländlichen Gegenden engagieren; Greifswald ist zwar eine mittelgroße Hansestadt, aber von sehr vielen kleinen Dörfern und Wohnsiedlungen umgeben. Was hier aber sehr stark vertreten ist, ist der Konservatismus. Das hat nichts mit Kavaliersgehabe zu tun, sondern viel mehr damit, dass diese Menschen so denken und so ein Weltbild haben wie in den 60er Jahren die Menschen im Westen hatten. Ich meine die, die den Gegenpol zu den Hippis, Linken,...gebildet haben. Sie sind eben der Meinung, dass wenn ein Ausländer ärger macht, es das beste wäre ihn abzuschieben. Das bezieht sich zu 90% auf Türken(ca 2000 in Greifswald-> bei ca 60000Einwohner). Auf der anderen Seite sind hier mindestens genau so viele Linke(nicht Linksextreme). Es gibt fast jeden Abend vor den vielen Diskos und der Mensa Schlägereien, aber da wird nicht drüber berichtet. Auch nicht wenn Türken beteiligt sind, da diese viel zu oft dabei und es so nichts besonderes mehr ist ;) .
Fahrt mal nach Sachsen oder Frankfurt/Oder. Da ist die Nazi-Szene wesentlich größer, nur hört man von denen in Medien nicht mehr so viel.
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

ich komme aus Sachen, Leipzig um genau zu sein, und ich habe festgestellt das ich hier weniger bis garkeinen "Rechte" mehr sehe wie es noch vor 7 Jahren hier war.

Und ich wohnte in einem Teil von LE der die meiste Dichte an "Rechte" hatte, und nun sehe ich hier garkeinen mehr, wirkt schon fast wie als wären sie hier ausgestorben.

Wenn ich überlege das vor ca. 7 Jahren noch hier war :rolleyes:

Grundlegend ist aber zu sagen das Leipzig auch die meiste Anzahl an Ausländern in Ostdeutschland hat, und ich sehe eigentlich nich das sie hier Angst haben, eher müssen wir uns langsam fürchten :rolleyes:
 
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hm, also als erstes. was soll "farbig" heissen? sind die pink? haben die grüne streifen? oder meint er die fanmalereien in den gesichtern der fans? :lol:
falls damit schwarze gemeint sind, nennt sie auch so. farbige ist für manche von denen eine beleidigung wie nigger. (obwohl selbst das wort nigga zu deren sprach gebrauch gehört, wie auch das wort black, aber man weiss es nich was in deren hirn so vor geht, das es mit a am ende normal is aber mit er so beleidigend :lol:). anyways...

ich finde es richtig das man vorher die fans warnt auf sich aufzupassen. nur der weg den er dafür gewählt hat, halte ich für falsch.
im grunde freuen sich die nazis dann doch darüber, das sie so ne präsenz zeigen, das man andere davor warnt und sie aus der gegend fernhalten will. dadurch wird das problem in den besagten regionen in denen die übergriffe vorkamen nur noch weiter hochgeschaukelt und eh man sich versieht denken die glatzen "der ganze osten gehört uns - hahahahaha - das wird ausgebaut und der westen genauso". :freak:
auf die weise wie ers ausgedrückt hat schiesst er damit deutschland selbst ins knie.

bei der WM wird das augenmerk der ganzen welt auf deutschland liegen, und da ist das nicht gerade eine gute werbung, grade wenn man bedenkt das man beispielsweise in den USA immernoch der meinung ist deutschland wird von nazis regiert :lol: :freak:
und solche gedanken sind leider nicht nur bei den amis vertreten.
von anderen ländern stehen wir auf der liste als möglicher unterschlupf für terroristen, weil wir so eine freie einwanderungspolitik haben und im allgemeinen ziemlich multikulturell sind.

hätte er erwähnt das es ein allgemeines problem ist hier im land das wir ("immernoch") damit zu kämpfen haben wäre das halb so wild gewesen und hätte es befürwortet,
aber im großen und ganzen schührt das so nach seinen worten ein verzerrtes bild was glaube ich niemand für das land in dem er lebt haben will.
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Accuface schrieb:
ich komme aus Sachen, Leipzig um genau zu sein, und ich habe festgestellt das ich hier weniger bis garkeinen "Rechte" mehr sehe wie es noch vor 7 Jahren hier war.

Dann nehme ich meine Aussage zurück und entschuldige mich.
Aber wo sind denn nun die Neonazis? Ich sehe vieleicht ein Mal im Monat Jemanden, der zu mindest vom Aussehen her(Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln, von Nazis bevorzugte Marken wie Thor Steinar oder Pitt Bull) einer sein könnte. Dem entgegen gesetzt stehen die Meldungen, dass die Nazis starken Zulauf haben.
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Klischees....Am gefährlichsten sind die Nazis, die man nicht gleich erkennt. Normale Klamotten wie Du und ich aber im Kopf haben sie nicht nur Grütze. Das sind teilweise richtig intelligente Leute aber völlig verklärt in ihren Gedanken. Die die mit Springerstiefel und Bomberjacken rumrennen sind die harmlosesten.

Ach übrigens, ich bin auch OSSI und stolz darauf. Denn die im Westen kochen auch bloß mit Wasser.
 
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tja ich glaube die laufen alle nicht mehr so rum bzw zeigen es nicht mehr so offensichtlich.

Ich kann eigentlich sagen das die meisten "Ossis" ( sorry wenn ich jetzt welche beschuldige oder anmaße das zu sagen ) nicht so gut auf Ausländer zu sprechen sind.

Egal wehn ich kennenlerne alle sagen mir,vorallem die Türken, nicht gut auf ihnen zu sprechen sind

Besonders die Mädels die ich bis jetzt kennengelernt habe scheinen eine Art Abneigung gegen Sie zu haben, was ja verständlich ist wenn sie auch ständig angemacht und angefasst werden in der Öffentlichkeit (Belästigung) :( :rolleyes:

Im Westen scheint sowas vielleicht schon zum Alltag zu gehören und man sich dran gewöhnt haben, im Osten ist es aber "Neu" und deshalb ungewohnt und da ensteht automatisch sowas wie "Fremdenfeindlichkeit"
 
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AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Zero Cool schrieb:
Ach übrigens, ich bin auch OSSI und stolz darauf.
Darauf kann man nicht stolz sein, weil man dazu nichts leisten musste. Du konntest nicht bestimmen wo du das Licht der Welt erblickst. Andernfalls könnt man ja auch sagen, dass man stolz sei, dass der Himmel blau ist.

@Topic
Accuface schrieb:
Besonders die Mädels die ich bis jetzt kennengelernt habe scheinen eine Art Abneigung gegen Sie zu haben, was ja verständlich ist wenn sie auch ständig angemacht und angefasst werden in der Öffentlichkeit (Belästigung)
Das ist hier oben ganz selten. Bismarck hatte wohl Recht, als er meinte, dass wenn die Welt untergehen würde, er nach Pommern(also meine Gegend) zieht, denn da passiert alles 100 Jahre später. Na toll, jetzt habe ich etwas gefunden, was diese Aussage positiv erscheinen lässt;)
 
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AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Die Wahrnung finde ich, ist durchaus berechtigt, allerdings hätte klargestellt werden müssen, dass die Ostdeutschen doch überwiegend nicht Rechtsradikal sind, obwohl sich dort die Zahl der Rechtsextremen Straftaten erhöht hat.
 
AW: Ist Deutschlands Osten für Farbige lebengefährlich?

Ich als Bewohner einer Stadt in Brandenburg muss dazu sagen, dass man rechtsradikale seltener als vor ein paar Jahren sieht, mag aber auch daran liegen, dass die wenigsten so rumlaufen wie sich manche solche vorstellen. ;)

Das es sie noch im Überfluss gibt kann niemand bestreiten.
 
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georg_willi schrieb:
Darauf kann man nicht stolz sein, weil man dazu nichts leisten musste. Du konntest nicht bestimmen wo du das Licht der Welt erblickst. Andernfalls könnt man ja auch sagen, dass man stolz sei, dass der Himmel blau ist.

Ganz so ist es nicht. Wir als Ossis müssen uns keineswegs vor dem Rest in Deutschland verstecken. Wir mußten mit mehr Widrigkeiten vor und nach der Wende fertig werden und leben immer noch. Darauf bin ich stolz. Der Rest der Wessis wird schon noch merken was wir alles können. Nur ist es dazu nötig seine Arroganz und voreilig aufgebaute Vorteile über Bord zu werfen. Nur hat der "Wessi" an sich ein Problem flexibel zu sein weil er durch seine "Erungenschaften" zu lahm und träge geworden ist. Eigentlich hasse ich diese Diskussionen wer besser ist, aber mindestens genauso hasse ich es mich für meinen Stolz auf meine Herkunft rechtfertigen zu müssen. Und dann auch noch vor einen "Ossi". Lol so weit ist es schon gekommen...oder bist du ein "Wessi" der in Greifswald arbeitet oder studiert?
 
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