Ist unsere Gesellschaft intolerant gegenüber Intoleranz?

Ich finde die Fragestellung sehr interessant, denn solange man andere Gruppen durch seine eigene Meinung nicht benachteiligt o.ä. sollte rechtlich nichts dagegen sprechen, dass man andere Gruppen eben nicht so mag.
Allerdings ist das Problem, dass es eine sehr schmale Linie ist zwischen Nichtmögen und mehr, so wurde aus Nichtmögen im 3.Reich schnell durch Volkshetzung deutlich mehr.

Ich pers. gebe auch zu, dass ich nicht jeden mag, aber ganze Volksgruppen finde ich pers. etwas zu pauschalisierend, denn es gibt von jedem Völkchen nette Menschen, nur weil sie vllt. nicht in deinem Umfeld leben heißt das noch nicht, dass sie nicht existieren und man so pauschalisieren kann bzw. darf.

Nur mal meine Meinung zu dem Thema.

Zum Thema Homosexuelle, ich pers. habe im Umgang mit ihnen kein Problem o.ä. doch ihre "Lebensweise" muss ich ja nicht gleich mögen bzw. annehmen.
 
Acrylium schrieb:
... haben halt die umgänglicheren Homosexuellen pech gehabt und werden aus Sicherheitsgründen gleich mit ausgeschloßen.

Was wohl auch völlig okay ist - von deiner Warte aus gesehen.
Wenn du also von einer Person auf alle Anderen schließt, dann musst du dich eben auch mit dem Gegenwind zu dieser Äußerung abfinden. "Freie Meinungsäußerung" bedeutet ebenfalls, dass andere Menschen meine Meinungsäußerung hören und darauf reagieren.
Eventuell finden alle außer mir meine Meinung scheiße, damit muss man auch leben können. Die meisten sind aber leider dann beleidigt und verklagen die Kritiker im äußersten Falle. ... =/

In diesem Falle hast du dann wohl eben Pech gehabt und musst dich mit dem dir von den Lesern deiner Anzeige aufgestempelten Meinung abfinden. Genau wie die HS sich damit abfinden müssen, dass sie grundlos ausgeschlossen werden.

Kinderschänder mit Homosexuellen zu vergleichen ist ein wenig daneben. Steh´ doch wenigstens zu deiner irrationalen und pauschal diskriminierenden Einstellung und rechtfertige sie nicht ständig - das könnten dann vielleicht manche eher akzeptieren. Wenn man von einer Erfahrung traumatisiert ist, kann das durchaus vorkommen. Steht aber in einer Anzeige "keine Homosexuellen beim Gesellschaftsspiel", dann hat das nichts mit erzwungener Toleranz zu tun, wenn jemand das als nicht ok empfindet. Du würdest dich ja auch aufregen, wenn du in einem Forum lesen würdest "Forumstreffen! Alle dürfen kommen, nur bitte keine Neger, ist nicht böse gemeint."

Natürlich kommt nun wieder der alte Voltaire Spruch:
„Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.”
 
Ich stehe auch zu meiner Meinung. Ich kann auch wunderbar damit leben dass andere diese nicht teilen oder gar scheiße finden. Aber dass ich wegen meiner Meinung persönlich angegriffen, beschimpft, angefeindet, gesperrt und verklagt wurde, genau das sollte ich aufgrund meiner Meinung eigentlich nicht erdulden müssen denke ich.

Und dennoch geschieht soetwas. Die Menschen glauben, irgendwo Intoleranz ausgemacht zu haben, und schon greifen sie zu allen noch so fragwürdigen Mitteln um die vermeindliche Intoleranz zu attakieren anstelle sich mal zu fragen, ob das Recht des Homosexuellen auf tolerante Behandlung nicht durch mein Recht, selbst zu bestimmen wen ich in meine Wohnung lasse, eingeschränkt wird.

Was ich damit sagen will, ist doch nur, dass man in Namen der Toleranz nicht wilkürlich alles Mögliche fordern kann. Toleranz darf nicht ungefragt und unreflektiert und grenzenlos eingefordert werden. Und ich frage mich, wie man dies vernünftig begründen kann, so dass auch die selbsternannten Verfechter der Toleranz damit leben und es akzeptieren können.
 
@Acrylium
Das Problem ist, dass du nichts vernünftig begründen kannst, wenn der Ursprung der Debatte in der irrationalen und affektgeladenen Ablehnung einer Menschengruppe liegt. Du kannst niemandem vernünftig klarmachen, dass du einfach eine unbegründete Ablehnung hast. Das widerspricht sich schlicht.
Du musst damit leben, dass wenn du deine Ablehnung, die du nicht näher begründen kannst oder willst, trotzdem an die öffentliche Glocke hängst, dass dir Gegenwind ins Gesicht blasen wird. Das hat nichts damit zu tun, dass Intoleranz tabuiert wird, sondern nur damit, dass etwa im Falle der Homosexuellen, du dich einer recht harmlosen Gruppe bedienst, die es, würde ich mal sagen, auch ohnehin nicht so einfach haben. Wenn man dann auch noch offene Ablehnung zeigt, dann sollte es klar sein, dass man sich damit keine Freunde macht. Warum kannst du das wiederum nicht akzeptieren?
 
@Acrylum:

Eigentlich ist es das Gleiche, als würde ich sagen:

Ich mag Acrylum nicht.

- Warum?

Nur so. (Ich kannte mal einen anderen Acrylum, den ich nicht leiden konnte)

Wir können daraus auch ein Teekesselchenspiel machen.


Klar kannst du auf meine Meinung pfeifen, oder dich beleidigt fühlen, warum ich dich nicht leiden kann, ohne dich zu kennen.
Bin gespannt, was passieren würde, wenn ich alle FBler zum Grillen einladen würde und nur dich ausschließe. (ob du Grillen magst oder generell wert drauf legst, sei mal dahingestellt, ist jetzt auch nicht von Belang)

Deine Reaktion wäre vermutlich: WTF? Why? Völlig berechtigt.

Du zeigst mit dem Finger auf ein paar Leute, sagst, dass sie scheiße sind und bist entrüstet über die Intoleranz der Leute, die deine Meinung nicht einfach aktzeptieren können und wir brauchen fast ne Forumseite um darüber zu diskutieren. :D
 
Nein nein, ich sage ja ausdrücklich nicht, dass sie scheiße wären. Ganz und gar nicht. Ich sagte lediglich, dass ich sie aus persönlichen sehr unangenehmen Erfahrungen aus meiner Wohung und einem Teil meines Privatlebens ausschließe; sie mir gleichzeitig allerdings als gesellschaftliche Gruppe reichlich egal sind und sie machen sollen was sie wollen und was sie glücklich macht. Sollte es zu irgendeiner öffentlichen und gesamtgesellschaftlichen Unterdrückung kommen, würde ich möglicherweise sogar gegen diese Unterdrückung demonstrieren. Irgendwie tut es mir persönlich sogar leid auf eventuell interessante und nette Mitspieler verzichten zu müssen, aber die Gefahr (so gering sie eventuell auch sein mag) wieder an solch einen Vertreter zu geraten wie schon mal, habe ich für mich persönlich einfach als zu groß eingestuft, so dass der damit einhergehende Nachteil von mich geringer gewichtet wird als die "Gefahrenabwehr".

Ich finde das ist ein ganz gravierender Unterschied als wenn ich einfach nur sagen würde, sie wären scheiße oder sonst was. Genau das tue ich nämlich nicht.
 
@Acrylium
Eigentlich kanns dann ja nur die Angst um eine eventuelle Aidsansteckung sein. Hab ich recht?
 
Nö, da liegst Du falsch. Sind Homosexuelle heut zu Tage denn wirklich noch signifikant häufiger mit diesem verfluchten Virus infiziert als Herterosexuelle? Vermutlich hätte ich dann wohl eher Afrikaner ausschließen müssen...
Weil wenn ich davor Angst hätte, dann müsste ich ja gleich von jedem Mitspieler eine komplette Unbedenklichkeitserklärung des Gesundheitsamtes verlangen...
 
Ob du sagst, dass sie scheiße sind, bärtige Leute oder meinetwegen skilled Ninjas sind, ist nebensächlich.

Fakt ist, dass du eine Gruppierung paschalisiert hast und das öffentlich gemacht hast.
Man könnte den Umstand erklären. Einfach nur mal so. Ich weiß nicht, was das Problem bei euch gewesen ist, aber wenn ein Homosexueller sagen würde, dass er keine Heteros beim Rollenspiel dabeihaben möchte, denkt jeder sicher sofort an das, woran ich zugegebenermaßen auch gerade dachte.^^
Dreh es einfach mal um. ;)
 
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