IT-Consultant - Wäre ich dafür geeignet?

derdevil100

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Hallo,

Ich stehe kurz vor dem Ende meines Studiums (Informatik) und hatte eigentlich vor als Java-Entwickler anzufangen.
Was ich aber immer etwas ignoriert hatte, war der Beruf des IT-Consultants. Ich möchte hier nun versuchen festzustellen, ob ich denn als IT-Consultant in Frage käme.

Vorweg: Mir sind die Nachteile des IT-Consultant (Arbeitszeiten, Reisebelastung etc. bekannt.

- IT-Consultants stelle ich mir vom Aussehen her schon fast Modelartig vor. Immer top gepflegt und top gestylt. Es gibt ja Berufe, bei denen muss man einfach eine gewisse Optik mitbringen. Gehört der IT-Consultant dazu? Wäre Akne beispielsweise ein No-Go?

- Ich weiß, dass man präsentieren können muss. Aber muss man auch die Verkaufsader eines Versicherungverterers besitzen, sprich die Fähigkeit besitzen anderen Leuten gut etwas andrehen zu können?

- Wie sieht es mit der Sozialkompetenz aus? Braucht man die Sozialkompetenz eines Psychologen, oder reicht da die Sozialkompetenz des "durchschnittlichen Informatikstudenten"?

- Ich würde mich selber als eher ruhig und zurückhaltend bezeichnen. Wenn was gesagt werden muss, dann sag ich das natürlich, aber außerhalb bin ich eher ruhig. Ein No-Go als IT-Consultant?

- Eine der Hauptgründe des IT-Consultants wäre das "Reise"-Leben, also ständig unterwegs zu sein, am besten international. Am besten nach dem Motto "morgen in New York und in 3 Monaten in Tokio". Das man nicht zum Urlaub reist ist klar, aber reisen machte mir schon immer spaß (insbesondere das Fliegen).

- Wie realistisch sind solche internationalen IT-Consultant Stellen, bei der man wirklich ständig am rumfliegen ist? Gibts das nur bei den großen Beratungsfirmen (McKinsey, BCG etc.)?

- Wie realistisch ist es bei einer der großen Beratungsfirmen als IT-Consultant einzusteigen? Ist der Bedarf so groß, dass man da locker reinkommt?

- Ein weiterer Hauptgrund wäre der, dass ich gerne mal in den USA arbeiten möchte. Als SW-Entwickler eher unrealistisch. Aber als IT-Consultant wäre es ja wohl nur eine Frage der Zeit bis man mal in den USA ein Projekt hat oder?
 
So. meine 2Cents (etwas kürzer als ich eigentlich schreiben möchte, da auf dem Ipad unterwegs. Vorweg, ich war selbst zwei Jahre lang IT-Berater bei einer der grossen Buden, bin jetzt bei einer etwas kleineren mit ca. 5k Mitarbeitern. habe denselben Background wie du.

Aussehen: Gepflegt, ja, Model musst du ganz bestimmt nicht sein ... auch Akne sollte kein Nogo sein ... dass du verschiedene Arten beherrsxht, die Krawatte zu binden, kommt mit der Zeit ;)

Verkaufen: Man muss sich selbst verkaufen können, aber ganz bestimmt niemanden etwas andrehen ... ernstzunehmende Verkaufsziele kommen ohnehin erst auf Level 4.

Sozialkompetenz: Ähm, durchschnittlicher Informatiker ist so ne Saxhe, ich würde sagen, durchachnittlicher Wirtschaftsinformatiker.

Zurückhaltung: Man wird mit ser Zeit aufgeschlossener, kein Nogo.

Reisen: Du wirst vorrangig in Deutschland reisen, Uslandsrinsätze kommen in aller Regel erst später.

Beratungsfirmen: McKinsey und BCG sind keine IT-Beratungen ... grosse IT-Beratungen: Accenture, Capgemini, IBM, t-systems, ...

USA: Sorry, ist unrealistisch ...
 
Du reist dann vllt viel, aber siehst nichts von den Städten, sondern mehr vom Hotel.
 
USA ist unrealistisch, weil die unternehmen üblicherweise in länder unterteilt sind und du der region dach (ger, at, ch) zugeteilt sein wirst .. projekte werden üblicherweise mit leuten aus dem gebiet bedient ... zudem sind deutsche aufgeund der sehr hohen tagessätze für den us-projektleiter kaum interessant ... ausser natürlich, du verfügst über sehr spezielles know how, was als berufsanfänger aber äusserst selten der fall ist ... was jedoch öfters mal vorkommt, sind projekte mit (kurzen) auslandsintermezzi zb während der rolloutphase ...
 
also ich hatte bei meinen Unternehmensberatungshäusern ( Accenture und Co. ) keine Probleme mit Auslandseinsätzen.
Mein erstes Projekt war in Wien ;) später dann die USA und da hab ich auch viel von der Stadt den Städten gesehen. Genrell hatte ich immer das Problem Einsätze in Deutschland zu bekommen.

Liegt vielleicht am Themengebiet ( Bankenumfeld und SAP )...

Als Berater solltest du ein paar Anzüge haben, gute Laune und Nerven und ein paar nette Kollegen. Dann läufts eigentlich von allein. Fachwissen erlangt man als Berufseinsteiger on the job. Oder verkackt halt erstmal richtig :D Berater haben ja immer einen guten Ruf ( vorsicht Ironie )
 
ok, ich bin überrascht ... gut, wien zählt ja zu dach, aber usa ... kenne nur einen, der wirklich ein langfristiges projekt in den usa (auf level < manager) bekommen hat ... aber ich lasse mich ja immer gerne eines besseren belehren und vielleicht habe ich ja auch bald glück :)
 
Ich arbeite seit ungefähr einem Jahr als IT Consultant und Projektleiter und möchte da aber wieder weg. Grund:

Du hast absolut null Praxisberührung mehr. Die einzige Berührung mit der Praxis ist, wenn ich mir mal im RZ die Switche und Server anschauen kann. Ansonsten stimmt alles was hier gesagt wurde
 
Entschuldige, dass ich deinen Thread vielleicht bisschen hijacke, aber da ich selbst oft Empfehlungen bekommen habe in die Richtung hinzuarbeiten (angepeilt ist Master in Wirtschaftsinformatik):

Wie sieht denn der Arbeitsalltag aus? Bzw. was genau macht man als IT-Consultant? Bei "herkömmlicheren" Jobs wie Programmierer, Admin, Projekt-Leiter etc. kann ich mir das ganz gut vorstellen (kenne da auch einige, die in dem Feld arbeiten), aber bei diesen ganzen Berater-Berufen hingegen nicht.

Ich höre immer nur wieder von den "schönen" Seiten des Berufs (Reisen, flexible Arbeitszeiten, vgl.weise hohe Vergütung), aber nie vom Beruf selbst und eben die unschönen Seiten.
 
Also schöne Seiten mal anders betrachtet.
Mein Mitbewohner ist Sonior Consultant in einer lokalen Firma die zum Teil weltweit und vor allem deutschlandweit unterwegs ist und u. a. Desktop Virtualisierung und Softwareverteilung für große Betriebe vertreibt.

Reisen ja, wenn du am Montag um 8 beim Kunden sein musst, und der 500 KM weg ist musst du dementsprechend früh fahren.
Wenn der Termin 2, 3 oder 4 Tage dauert dann musst du dort bleiben auch wenn du schon um 5 aus hast. Mehr wie Essen gehen ist da nicht. Natürlich kann man sich die jeweilige Stadt ansehen aber meistens sind es keine Großstädte. Teilweise auch jeden Tag wo anders. Also in der Früh weg spät Abends heim und am nächsten Tag wieder früh raus.

Du hilft quasi der lokalen IT in den Betrieben das Produkt was du consultest einzusetzen, sprich installieren, konfigurieren und zu verwenden. Evtl. bzw. sehr häufig gibst du dann auch noch Schulungen wie das Programm für die Admins zu bedienen ist.

Als Senior Consultant verdient man richtig gut aber man fängt halt klein an.

Nicht anderes ist es bei einem reinen SAP Consultant der zum Kunden für ein SAP Projekt muss. Da bist du der, der die lokale IT dabei unterstützt eine bestimmten Prozess abzubilden oder machst es teilweise selbst.

google mal nach Einstiegsgehalt Accenture oder MHP oder IBM oder Capgemini. Das große Geld verdient man nicht und als "neuer" sind die Arbeitsbedingungen auch nicht rosig. 38 K + Bonus den man sowieso nicht erreicht und das in München.

Für mich ist das nichts.
 
was die Reisetätigkeit angeht:
ich habe gerade eben für Donnerstag einen Termin von 15-16Uhr vom Kunden rein gedrückt bekommen. Das Problem ist, dass ich dafür zum Kunden fahren muss (etwa 400km) und sonst eigentlich am Donnerstag einen Bürotag hätte. Mein Tag sieht dann so aus:

Morgens um 8 ins Büro, gegen 11 losfahren, den Termin wahrnehmen, gegen 17 Uhr losfahren und gegen 21 Uhr zuhause sein. Überstunden sind bei Consultants natürlich mit dem Gehalt abgegolten
 
derdevil100 schrieb:
- Ein weiterer Hauptgrund wäre der, dass ich gerne mal in den USA arbeiten möchte. Als SW-Entwickler eher unrealistisch. Aber als IT-Consultant wäre es ja wohl nur eine Frage der Zeit bis man mal in den USA ein Projekt hat oder?

Wieso als SW-Entwickler unrealistisch? Natürlich musst du dich aber dort direkt bewerben. Bekommst halt H1b. Oder spielst Lotterie, dann hast du mehr Freiheit bei der Wahl des Arbeitsgebers. Würde mich aber erst mit Erfahrung dorthin trauen.
 
luggga schrieb:
google mal nach Einstiegsgehalt Accenture oder MHP oder IBM oder Capgemini. Das große Geld verdient man nicht und als "neuer" sind die Arbeitsbedingungen auch nicht rosig. 38 K + Bonus den man sowieso nicht erreicht und das in München.

Woher hast du denn deine Quelle?
Hier redet man von 40-50k Fixgehalt für durchschnittliche Firmen.
Hier von knapp 40k für kleinere Firmen als

Ich behaupte mal, dass man mit 38k Grundgehalt in München nicht all zu gut leben kann bei den Mietpreisen.

@TE

Es gibt einen alten Dokumentarfilm "Grow Or Go" ich fand den ganz interessant. Es geht zwar nicht explizit um IT-Consultants sondern um Consultants generell, aber die großen Buden werden da gezeigt.
 
NuminousDestiny schrieb:
Woher hast du denn deine Quelle?
Hier redet man von 40-50k Fixgehalt für durchschnittliche Firmen.
Hier von knapp 40k für kleinere Firmen als

Ich behaupte mal, dass man mit 38k Grundgehalt in München nicht all zu gut leben kann bei den Mietpreisen.

hier z. B. da wird rege diskutiert über die Gehälter, was wohl auch sehr unterschiedlich ist.

und keine Frage 38 k in München ist schon arg wenig.
 
RED-Bit schrieb:
was die Reisetätigkeit angeht:
ich habe gerade eben für Donnerstag einen Termin von 15-16Uhr vom Kunden rein gedrückt bekommen. Das Problem ist, dass ich dafür zum Kunden fahren muss (etwa 400km) und sonst eigentlich am Donnerstag einen Bürotag hätte.

Bei solchen Entfernungen ist es dann auch ein Unterschied, ob man nun fahren muss oder bereits den Flug bezahlt bekommt. Ich denke das macht dann den Unterschied zwischen Capgemini etc und No-Name Consulting Firma XY aus, oder?
Zumal der Capgemini-Standort in Düsseldorf wohl nicht umsonst direkt am Düsseldorfer Flughafen liegt.

tshape schrieb:
Wieso als SW-Entwickler unrealistisch? Natürlich musst du dich aber dort direkt bewerben. Bekommst halt H1b. Oder spielst Lotterie, dann hast du mehr Freiheit bei der Wahl des Arbeitsgebers. Würde mich aber erst mit Erfahrung dorthin trauen.

Die Lotterie bleibt eine Lotterie (Chance irgendwas um die 1:25 und das eben nur 1x im Jahr). Es gibt Leute die spielen seit 20 Jahren und haben noch nicht gewonnen...
Und H1B-Visum wird nur an Spezialkräfte vergeben, für welches der Arbeitgeber begründen muss, dass er keinen US-Bürger für deise Stelle findet + der Arbeitgeber muss ca. 1/2 Jahr auf dich erstmal warten + das Visum wird (derzeit) ebenfalls verlost, da es zuviele Anfragen dafür gibt.
 
zum gehalt (der wiwi-treff spricht ja bewusst die "strategie"-abteilungen an) - teilweise sind die zahlrn schon etwas älter und meist gibt es verhandlungsspielraum:

acn:41k+überstunden (reisezeit 1/4 arbeitszeit) - kein verhandlungsspielraum+bonus
cap: 45 - 50 k ... je nachdem, in w elxhem bereich, überstunden abgegolten oder ausbezahlt/abgefeiert - reisezeit = 100% arbeitszeit
ibm: 53k - überstunden abgegolten
microsoft: 55k - überstunden abgegolten
mhp: 40k + bonus (eher gering) - überstunden ka
t-systems: 42k - überstunden ka
 
Bei solchen Entfernungen ist es dann auch ein Unterschied, ob man nun fahren muss oder bereits den Flug bezahlt bekommt. Ich denke das macht dann den Unterschied zwischen Capgemini etc und No-Name Consulting Firma XY aus, oder?
Zumal der Capgemini-Standort in Düsseldorf wohl nicht umsonst direkt am Düsseldorfer Flughafen liegt.

Ganz so dramatisch ist das nicht. Hat man einen Kundentermin oder ein wichtiges Kundenprojekt ist es klar, dass man diesen Termine hält = Kundenzufriedenheit. Auf der anderen Seite kann man selbst dafür sorgen, dass man entsprechende Ausgleichstage hat. Bei Accenture zum Beispiel gibt es keine "Bürotage". Bei anderen Klitschen kann man kommen und gehen wie man will. ( Wobei ich eh keinen Consulting Job ohne Homeoffice Vertrag annehmen würde )
Ich würde auch ein bißchen an die eigene Gesundheit danken. Denn ob man Überstunden kloppt wie ein Wahnsinniger oder auch mal einen Termin verschiebt - am Ende dankt es einem keiner, bzw. kann man genauso für die gute Arbeit gelobt werden.
 
Immer aufpassen besonders bei diesen ganzen "Trainee Programmen". Dort werden oft die "unwissenden" von der Uni / FH richtig ausgenommen und ausgenutzt. Konnte ich öfters beobachten, wie sie von großen Namen geworben worden, um dann 60 Stunden die Woche irgendwie "azubi" Arbeiten von den großen Tieren zu machen. Excel Listen Pflegen etc. Und nach den 6 - 12 Monaten werden sie einfach wieder weggeschmissen und neue Leute geholt dafür.
 
Klonky schrieb:
Immer aufpassen besonders bei diesen ganzen "Trainee Programmen". Dort werden oft die "unwissenden" von der Uni / FH richtig ausgenommen und ausgenutzt. Konnte ich öfters beobachten, wie sie von großen Namen geworben worden, um dann 60 Stunden die Woche irgendwie "azubi" Arbeiten von den großen Tieren zu machen. Excel Listen Pflegen etc. Und nach den 6 - 12 Monaten werden sie einfach wieder weggeschmissen und neue Leute geholt dafür.

Das ist leider so
 
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