(Einsteiger-) Gehalt IT-Consultant/Software-Engineer

Mir kommt es so vor, als ob du es einfach in allen Punkten besser weisst und so dermassen von dir überzeugt bist. Ich habe nach meiner Ausbildung ca. 36000 Euro Brutto verdient und das in der Schweiz! Ich bin jahrelang ziemlich unten durch finanziell, gerade wenn man nicht bei den Eltern wohnt. Ich habe mit ddn Studiengebühren einen ordentlichen Haufen Schulden generiert und wäre zufrieden gewesen mit den dir angebotenen Konditionen für den Start.

Ich möchte dir noch eine Kehrseite zeigen: Wenn du mehr willst und bekommst als der Durchschnitt, sind auch andere Erwartungen beim AG gesetzt und du wirst deutlich mehr Mühe haben bei den ersten Lohnverhandlungen bei den Quali-Gesprächen.

Wieso fragst du hier nach Meinungen und nach Rat, wenn du nur Bestätigung suchst.
 
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Ich kann nicht beurteilen ob deine Arbeit schlecht war oder nicht, das spielt auch nur eine untergeordnete Rolle. Ich zahle keinen vollen Tagessatz für eine ungelernte Fachkraft. Da gibt es keine Diskussion.
 
mastaqz schrieb:
Aus Sicht der Arbeitgebers kommen noch einige andere Sachen hinzu.
(...)
[Du bist] auch ein Marketinggegenstand.
(...)
Dienste [müssen verkauft werden].
(...)
18 Jahre alt sein [ist] ein klarer Nachteil ggü. bspw. 30 Jahre alt sein.
Dabei geht es um reine Wahrscheinlichkeiten.
Nanotic schrieb:
Mir kommt es so vor, als würdet ihr meine Arbeit beim Kunden als qualitativ schlechte Arbeit ansehen. Wodurch lässt sich das denn belegen?

Qualitative Unterschiede fair bewerten ist aufgrund des hohen Beitrags individueller Fertigkeiten nie möglich, denn man muss zur Bewertung immer irgendeine Aufgabe, irgendeine Metrik, ... bemühen und selbst wenn die Fertigkeiten von Person A langfristig viel gewinnbringender für ein Unternehmen wären, kann Person B in einzelnen Aufgaben, Metriken, ... eben besser abschneiden, sodass es die Bewertung verfälscht wird und kein faires Endergebnis existiert.

Das, in Kombination mit üblichen Erfahrungswerten für eine bestimmte Tätigkeit (Problemlösungen haben häufig z.B. damit zu tun, ähnliche Probleme überhaupt schonmal gehabt zu haben), Normalverteilungen vom IQ, der Verteilung aller und/oder ähnlicher Akademiker, ... führt dazu, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass man mit 18 oder überhaupt als Berufsanfänger schon deutlich besser ist als Menschen, die über mehrjährige Erfahrung verfügen.

Hinzu kommt außerdem noch der Dunning-Kruger-Effekt, der ebenfalls weit verbreitet ist.


Solange man also keine respektive kaum qualitative Merkmale hat, die ein anderes Bild zeichnen, liegt man im Mittel immer damit richtig, schlicht nach Wahrscheinlichkeit zu gehen und genau das ist hier im Forum passiert und wahrscheinlich ebenso bei deinem Chef.
 
Was ist an deinem Gehalt unangemessen? Du kriegst 36.000€ Brutto pro Jahr (3.000€ pro Monat) und der AG zahlt dir deinen Master. Da du dem AG nur 4 Tage die Woche zur Verfügung stehst und 2 Tage für deinen Master ranmusst, kriegst du eben keine 45.000€, sondern anteilig 36.000€ und er übernimmt die Kosten für den Master. Also besser geht es eigentlich nicht. Dein jetziger AG schätzt dich schon. Vielleicht solltest du mal die Füße am Boden festtackern ...

Kenne Master-Trainees die mit 42.000€ einsteigen für 18 Monate... Du kriegst jetzt quasi 24 Monate lang 36.000€ als Bachelor und deinen Master bezahlt...
 
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nik_ schrieb:
Kenne Master-Trainees die mit 42.000€ einsteigen für 18 Monate... Du kriegst jetzt quasi 24 Monate lang 36.000€ als Bachelor und deinen Master bezahlt...

Wobei man hier ja durchaus dazu erwähnen sollte, dass 42k für einen Master in den allermeisten Lokalitäten und Branchen das Lower-End ist.

Bei uns z.B. liegt der Durchschnitt immer um die 50k Einstieg und dann muss man eben schauen, ob Branche, Tätigkeit, Lebenslauf, extracurricuale Aktivitäten, ... realistisch rechtfertigen unter oder über dem Durchschnitt anzusetzen.

Nur weil es welche mit weniger gibt, muss man sich ja nicht auch günstig verkaufen. Es kommt zwar stark auf Branche, Tätigkeit, Lokalität, ... an, aber nichtsdestoweniger ist selbst im Bundesmittel >45k jetzt auch nicht überzogen viel für einen Bachelor.
 
Wir reden hier von Trainees, wo in den 18 Monaten nochmals ungefähr dasselbe was an Gehalt gezahlt wird für Schulungen drauf gehen wird ...
 
@nik_ ja, und? Absolventa (und auch andere Quellen) messen bei IT, Consulting, usw. für Trainees aktuell 42k Einstieg im Bundesdurchschnitt und da Osten, ländlich, Einzelhandel, ... das stark runterzieht, werden die meisten mehr verdienen.
Wenn man das nach Branche & Lokalität filtert, dann gibt es halt ein paar die sehr schlecht zahlen was den Durchschnitt entsprechend drückt.
 
Nicht vergessen, es geht dabei um 45'000€ bei 100% bzw. 36'000€ bei 80% PLUS 500-600€ Studiengebühren pro Monat!

Im vergleich zu 50'000€ Brutto komme ich da auf +/- 55'000€ Brutto / Monat bei 100% Pensum
 
@aNi_11 stimmt, die Studiengebühren hatte ich jetzt unterschlagen. Also ja, für den TE selbst ist das mit diesem Benefit kein schlechtes Angebot. Hatte jetzt nur über das reine Gehalt "philosophiert".
 
aNi_11 schrieb:
Mir kommt es so vor, als ob du es einfach in allen Punkten besser weisst und so dermassen von dir überzeugt bist.

Wieso fragst du hier nach Meinungen und nach Rat, wenn du nur Bestätigung suchst.
Ich bin weder von mir überzeugt, noch bin ich jemand der Bestätigung sucht. Der ganze Thread war nur dafür gedacht, nach einem Lösungsweg für dieses „Problem“ zu finden. Nicht mehr, nicht weniger. Der Grund für mein Unwohl mit den 45k€ liegt einfach darin, dass Kommilitonen in gleicher Position deutlich mehr vorgeschlagen bekommen.

Unabhängig davon kann ich, ohne das Wissen
über deine Fachrichtung und Ausbildung, dein damaliges Einstiegsgehalt nicht beurteilen.

ascer schrieb:
Hinzu kommt außerdem noch der Dunning-Kruger-Effekt, der ebenfalls weit verbreitet ist.
Ich bin, zu meiner Verteidigung, kein Mensch der sich selbst als kompetent bezeichnet oder empfindet, wenn man nicht durch andere Mitmenschen, und in diesem Fall der Kunde und mein Chef, bestätigt und ermutigt wurde.
Aber genug dazu.

Ich werde mir bei anderen Firmen nun Angebote einholen und dann vergleichen.

Danke für Eure, nicht immer konstruktive, aber ehrliche Antwort!
 
In einer ähnliche Lage, wie du es beschreibst, befand ich mich vor einigen Monaten auch. Man hört während dem Studium meistens utopische Summen über Jahresgehälter, die nur deine Erwartungen steigern. Die Antworten der Anderen kann ich deshalb verstehen, aber ich bin genau deiner Meinung, obwohl ich nicht genau weiß wie es bei einem Software Engineer aussieht.

Ich selbst (24) habe kein duales Studium hinter mir, sondern habe Mechatronik studiert und habe "nur" ein Bachelor, hatte keine praktische Erfahrung im Engineering, außer ein 6-monatiges Praktikum bei einem der großen, deutschen Automobilhersteller.
In meiner Bewerbungsphase, nach dem Studium, hatte ich zahlreiche Vorstellungsgespräche und konnte mir einige Angebote der Arbeitgeber anhören. Ich selbst kann dir sagen, dass ich nur ein Angebot hatte, das unter 45k€ p.a., bei einer 35 std. Woche war. Habe hier noch in meinen Emails ein Angebot, das ich nach den Gesprächen mal bekommen habe. ( 35std. Woche)

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Vlt. kannst du dir dadurch eine bessere Meinung bilden, die meisten Angebote lagen jedoch bei ca. 52k€-56k€.

Ich würde dir raten, bei anderen Firmen Angebote einzuholen, jedoch würde ich mich beim Einstieg nicht auf die Bezahlung fokussieren.
 
Nanotic schrieb:
Mir kommt es so vor, als würdet ihr meine Arbeit beim Kunden als qualitativ schlechte Arbeit ansehen. Wodurch lässt sich das denn belegen?

In vielen Bereichen des Lebens geht es um Relativität.
Entscheiden zwischen mehreren Möglichkeiten.
Mit unvollständigen Informationen.
Dazu werden Heuristiken genutzt.

Ist das immer zu 100% passend und fair? Nein.
Oft aber aus KUNDENSICHT sehr sinnvoll.
Und diese Kundensicht muss dein Arbeitgeber beachten.
Es ist sinnvoll, dich zu manchen Kunden gar nicht erst mitzunehmen,
weil du dort auf Grund von Alter/Geschlecht/Hautfarbe/Aussehen/Verhalten nicht ernst genommen wirst.
Ist das immer fair? Nein. Jedoch absolut menschlich.
Genau so wie du dich auch nicht mit/bei jedem Menschen gleich wohl fühlst.

Dementsprechend ist es sinnvoll für jemanden, der mit Kunden zu tun hat,
Wissen über Soziologie und Psychologie zu erlangen.
 
arslanpower schrieb:
ein Angebot, das ich nach den Gesprächen mal bekommen habe.
Hier wären mehr Infos gut.
65.000 nach bereits 10 Monaten ist sehr sehr selten.
Einsatzwoche bzw Monat hört sich für mich nach Leiharbeitsbude an.
Ob man dann überhaupt so lange in dem Projekt oder beim Kunden ist und nicht schon beim nächsten kann dir dann vermutlich keiner Garantieren.
 
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Ungard schrieb:
65.000 nach bereits 10 Monaten ist sehr sehr selten.

Verglichen mit allen Akademikern und natürlich auch als Bachelor ja, aber bei Derartigem kommt es ja auch immer auf die Details an. Es gibt ja durchaus diverse Fachgebiete und Branchen, die sehr deutlich überdurchschnittlich zahlen. Ingenieurskram in gewissen Fachrichtungen, vor allem bei Luftfahrt, Automobilbranche usw. gehört da auf jeden Fall dazu. Wenn man dann noch von einer Elite-Uni kommt, ist sowas nichts großartig besonderes mehr.

Ein Bekannter von der TU München beispielsweise ist letzten Sommer fertig geworden (bis auf kurzes Praktikum nie gearbeitet, auch nicht Werkstudent o.Ä., wurde von Eltern gesponsert) und mit über 70k bei BMW eingestiegen und er gehört(e) lange nicht zu den wirklich guten an der TUM. Wobei er allerdings auch einen Masterabschluss hat.

Klar ist das grundsätzlich viel, auch wenn man z.B. hier auf CB in den Gehaltsthread guckt, aber eben nicht unbedingt selten/unüblich, je nachdem womit es vergleicht. Z.B. eben in dieser und ähnlichen Spezialisierungen etwa unter TUM-Absolventen wird das ganz sicher nichts besonderes sein.
 
@Nanotic lass dich von den Kritikern hier nicht unterbuttern. Ich habe deine Posts weder als arrogant oder sonst wie negativ aufgefasst. Und deine letzten Posts sind lediglich Rechtfertigungen gewesen.

Das Problem ist, das Menschen immer auf sich selbst reflektieren. Und wenn diese Personen selbst, trotz Studium, mit lächerlichen 30k€ angefangen haben, dann empfinden die deine Argumentation als völlig fragwürdig und perplex.

@alle anderen, der TE sucht nach Möglichkeiten, Wege, Argumentationen und sonstigem einen vernünftigen Lohn auszuhandeln. Nach dem, was er geschrieben hat, ist er mMn mehr Wert (und euch sollte es völlig egal sein, mit welchem Lohn ihr gestartet seid. Der TE möchte ja nicht die gleichen Fehler machen wie der Ein oder Andere von euch und für sich selbst das Bestmögliche aushandeln). Ob das natürlich stimmt was der TE schreibt weiß hier niemand außer er selbst. Zudem sind die Lebenskosten in FFM auch nicht ohne...

Trotzdem sind hier ein paar sinnvolle Posts geschrieben worden. Da du unzufrieden bist such doch einfach parallel nach anderen möglichen Arbeitgeber.
Was ich mir fast nicht vorstellen kann ist, wie du parallel zum Studium 200 PT (verrechnet!) gearbeitet haben sollst. Selbst ohne Studium ist es mir Urlaub, Krankheit, Wochenenden etc. schon schwer diesen Wert zu erreichen! Aber falls die 200 PT stimmen sollten... wie hoch ist dein/euer Tagessatz? Zeig deinem Chef, dass du xxx.xxx Euro Umsatz pro Jahr während der Studienzeit gemacht hast.
Man sagt normal, das eine Marge von >30% als äußerst Profitabel gilt. Wenn deine Person den Arbeitgeber ca. 45000 Euro (36k die du verdienst + den Aufschlag den der Arbeitgeber zusätzlich abführen muss an Steuern, Versicherungen etc) + Bahn/Flug + sonstige SG&A ... also sagen wir round about 80000 Euro kostest und du über 104000 Euro an Dienstleistung einbringst (was bei 200 PT ja ein klacks ist), dann bist du sehr profitabel!

Es gibt zwar sicherlich andere Leute die deinen Job machen können (wobei noch immer Fachkräftemangel herrscht), aber der Arbeitgeber trägt das Risiko dass dies Zeit dauert diese Person zu finden und es könnte sein, dass diese Person halt nicht so gut ist wie du selbst ;) Zudem muss diese wieder angelernt werden etc.

Daher: sei dir bewusst ob du wirklich so gut bist wie du es schreibst und ob die 200 PT stimmen. Sei dir ebenfalls bewusst was für Alternativen dir zur Verfügung stehen. Mit einer Alternative im Hintergrund lässt sich immer freier verhandeln und wenn die Verhandlung fehl schlägt, gibt es eben noch die Alternative. Wenn du allerdings mit der Angst zu kämpfen hast wenn das mit deinem jetzigen Arbeitgeber nichts geben sollte, dann überlege zwei Mal, ob du weiter deinen Chef ärgern möchtest ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich sehe das wie die meisten hier. Das Angebot halte ich eigentlich für fair. Sieh es doch mal aus Sicht des Arbeitgebers. Er gibt dir 45.000 Eur (stundenbereinigt), macht es mit, dass Du Dich weiterbilden und entwickeln kannst (er könnte auch sagen, nee ich nehme mir einen fertigen und der soll auch die volle Zeit bei mir malochen. bei 80%-Arbeitern fehlen mir 20 %) und noch mal gut 7000 Eur on Top für die Ausbildung, in dem Wissen, dass Du eh wegen einer Gehaltserhöhung angekleckert kommst (zu Recht), wenn Du Deinen Master hast. Willst Du jetzt schon 65.000 und danach 80.000?
Und das mit dem Alter ist schon ein Punkt. Du bist frisch fertig und ein junger "Knirps". Und erwartest so einzusteigen, wie andere, die schon seit Jahren in der Firma arbeiten, schon gereifter sind und "richtige" Berufserfahrung haben. Was glaubst Du denkt einer, der einen Master hat und da frisch einsteigen würde, und Du bekommst das Gleiche oder gar mehr als er? Oder einer der seit Jahren in der Firma arbeitet und sich erst finanziell "hocharbeiten" musste. Jeder muss sich finanziell "hocharbeiten".
Manchmal frage ich mich echt, wo immer die Erwartungshaltung herkommt. Ich will gar nicht sagen, was ich mit 30 Jahren als Einstiegsgehalt hatte, trotz 2 Staatsexamen, Doktortitel, 3 Fachausbildungen und insgesamt 10 Jahren knallhart durchgezogener Ausbildung (hat nichts damit zu tun, dass ich Dir das neide oder sonst missgünstig bin). Und ja ich habe auch jahrelang vorher schon Berufserfahrung gesammelt, weil ich neben meiner Ausbildung schon "gearbeitet" habe.
Ich sehe es wie einige hier. Mach deinen Master und Du hast ein dickes Pfund in der Hand für Deinen nächsten Gehaltssprung.
 
DubZ schrieb:
@Nanotic lass dich von den Kritikern hier nicht unterbuttern. Ich habe deine Posts weder als arrogant oder sonst wie negativ aufgefasst. Und deine letzten Posts sind lediglich Rechtfertigungen gewesen.
...
....

Daher: sei dir bewusst ob du wirklich so gut bist wie du es schreibst und ob die 200 PT stimmen.

Erst einmal Danke für dein Feedback!

Die 200PT bzw. 1600 Stunden stimmen tatsächlich. Durch viele Überstunden auch an dem Wochentag, an dem normalerweise das Studium dran war, und ein paar Wochen, wo vorlesungsfreie Zeit war. Der Stundensatz lag meistens bei knapp 120€. Also an und für sich, kein schlechter Deal für meinen Chef.

Smartin schrieb:
Und das mit dem Alter ist schon ein Punkt. Du bist frisch fertig und ein junger "Knirps". Und erwartest so einzusteigen, wie andere, die schon seit Jahren in der Firma arbeiten, schon gereifter sind und "richtige" Berufserfahrung haben. Was glaubst Du denkt einer, der einen Master hat und da frisch einsteigen würde, und Du bekommst das Gleiche oder gar mehr als er? Oder einer der seit Jahren in der Firma arbeitet und sich erst finanziell "hocharbeiten" musste. Jeder muss sich finanziell "hocharbeiten".
Was ist an meiner Berufserfahrung nicht "richtig"? Ich glaube, so manche denken wirklich, ich hätte nur Kaffee geholt und Exceldateien aufgeräumt. Und wie bereits DubZ sagte, ich kann ja nichts dafür, was andere verdienen bzw. wie sie sich verkaufen.
Andauernd bekommt man gesagt, gerade als fast fertiger Student, dass man sich bloß nicht unter Wert verkaufen sollte, und so will ich nun auch agieren. Ebenfalls bekommt man wöchentlich Nachrichten auf Xing und LinkedIn von Headhuntern oder Personalchefs, wobei nicht alle professionell sind, mit Gehaltsangaben deutlich über der 45k Grenze und meistens mit Firmenwagen on top.
 
Smartin schrieb:
Sieh es doch mal aus Sicht des Arbeitgebers.

Doktortitel? Ich sehe es wie der Arbeitgeber. Vorausgesetzt es stimmt was der TE sagt, verdient der TE 36k€ im Jahr, der Arbeitgeber zahlt <80k€ im Jahr, nimmt aber 1600 x 120 Euro = 192000 Euro im Jahr ein.

Ganz ehrlich, da gibt es einfach nicht mehr zu sagen! Es ist doch völlig irrelevant wie toll die 50 jährigen sich jahrelang in ihren Job reingearbeitet haben. Offensichtlich (ich betone, sofern der TE ehrlich ist) kann er völlig selbstständig seine Aufgaben übernehmen und somit 1600h im Jahr verrechnen... und wenn er 15 Jahre alt ist - die Kunden scheinen ihn zu akzeptieren. Was interessiert den Arbeitgeber sowie seine Kollegen/in, dass er erst fiktiv 15 Jahre alt ist... das ist einfach nur Lohndumping und Neid, nichts anderes - außer der TE schummelt bei der ein oder anderen Angabe ;)
 
@Nanotic
ach komm dann frag nicht, dann mach halt einfach. Ich finde es eher fragwürdig, wenn beim Kunden ein "nicht ausgebildeter Hiwi", und das bist Du halt einfach mal, wenn Du Deine Ausbildung nicht abgeschlossen hast, als vollwertige Fachkraft mit Berufserfahrung abgerechnet wird. Das hat auch nichts mit der Qualität Deiner Arbeit zu tun. Die kann besser sein, als die des Meisters. Trotzdem kenne ich keine! Branche, wo da voll abgerechnet wird. Aber was weiß ich schon? Und all die anderen hier? Das muss aber letztlich Dein Ex-Chef selbst wissen. Wenn Du deshalb meinst Du bist als Berufseinsteiger die erfahrene Fachkraft, dann mach. Dann frag aber auch nicht, denn die Antwort willst Du doch eh nicht hören.
Ergänzung ()

DubZ schrieb:
Wieso das Fragezeichen hinter dem Doktortitel?

DubZ schrieb:
Ich sehe es wie der Arbeitgeber. Vorausgesetzt es stimmt was der TE sagt, verdient der TE 36k€ im Jahr, der Arbeitgeber zahlt <80k€ im Jahr, nimmt aber 1600 x 120 Euro = 192000 Euro im Jahr ein.

Du rechnest nicht wie ein AG. Du rechnest bestenfalls nach Selbständigkeitsmaßstäben. Und selbst das ziemlich unrealistisch. Schön, dass das Leben keine Mathematik ist. Du vergisst, dass er nur 80% arbeitet (+Urlaub, Wochenende, Feiertage, Krankheiten, etc.). Da allein auf 1600h zu kommen, ist schon sehr abenteuerlich. Dazu müsste er wahrscheinlich jede Arbeitsminute in einer abrechenbaren Tätigkeit sein. Und ich kann mir niemanden vorstellen, bei dem jede Anwesenheits-/Arbeitsminute auf Honorarbasis voll abrechenbar ist. Verzichtet er auch auf sein Gehalt, wenn in einer Phase mal keine Aufträge reinkommen? Wenn er mal nicht abrechnen kann? Wenn mal ne echte Flaute ist und er vielleicht monatelang gar keine Aufträge hat aber trotzdem sein Gehalt haben will?

Einnahmen und Ausgaben sind in der Praxis wenig relevant (bestenfalls bei Zielvereinbarung/Boni oder Beteiligungen). Was meinst Du was ein Rechtsanwalt in einer Kanzlei "erwirtschaftet" und was er selbst davon letztlich bekommt? Und das wird noch ein Bereich sein, wo der Anteil sehr groß ist, verglichen mit anderen Bereichen, da sie in einem mindestens partnerschaftlichen Verhältnis sind und nicht "bloß" Angestellten/AG-Verhältnis . Was meinst Du erwirtschaftet eine Regaleinräumerin im Supermarkt und was bekommt sie? Das sind doch alles Milchmädchenrechnungen. Wenn er selbständig ist, arbeitet er für seine Tasche.
Dann hat er aber auch die Kosten für Miete, Betriebsausstattung, Strom, Betriebskosten, Schäden, Verdienstausfall, etc. Verzichtet er auch auf sein Gehalt, wenn in einer Phase mal keine Aufträge reinkommen? Das Leben ist keine Mathematik.


DubZ schrieb:
Ganz ehrlich, da gibt es einfach nicht mehr zu sagen! Es ist doch völlig irrelevant wie toll die 50 jährigen sich jahrelang in ihren Job reingearbeitet haben. Offensichtlich (ich betone, sofern der TE ehrlich ist) kann er völlig selbstständig seine Aufgaben übernehmen und somit 1600h im Jahr verrechnen... und wenn er 15 Jahre alt ist - die Kunden scheinen ihn zu akzeptieren. Was interessiert den Arbeitgeber sowie seine Kollegen/in, dass er erst fiktiv 15 Jahre alt ist... das ist einfach nur Lohndumping und Neid, nichts anderes - außer der TE schummelt bei der ein oder anderen Angabe ;)
Ich unterstelle ihm keine Unehrlichkeit. Warum sollte ich auch?
Ein Betrieb hat aber auch eine soziale Verantwortung. Und grundsätzlich sollte einfach mal ein "Älterer" mit mehr Berufserfahrung und langer Betriebszugehörigkeit, vielleicht noch mit Kindern und anderen finanziellen Verpflichtungen etc. mehr zu verdienen, als ein junger Berufseinsteiger. Einzige Ausnahme ist vielleicht im Öffentlichen Dienst, wo nach vorgegeben Tabellen bezahlt wird (und auch da wirst Du nach Betriebszugehörigkeit bezahlt). Ich würde mir jedenfalls als Arbeitnehmer auch ziemlich verarscht vorkommen, wenn ein "frischer" von der Uni das Gleiche Geld bekäme wie ich, der seit zig Jahren in der Firma arbeitet und bereits seine Treue zum AG unter Beweis gestellt hat. Alles andere ist Träumerei und Wunschvorstellung einer "Generation Z", wo ein Berufseinsteiger das gleiche Gehalt wie der Chef haben will, weil er die gleiche Arbeit macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Smartin ich denke einfach, dass wir unterschiedliche Ansichten haben und das ist auch völlig ok. Ich sehe es anders.

Smartin schrieb:
Ein Betrieb hat aber auch eine soziale Verantwortung.
ja klar. so argumentiert jeder Arbeitgeber. Ich denke über 30% Marge ist verantwortungsbewusst genug um eine Firma am leben zu erhalten inkl. Wachstum. 60% ist unverschämt. Und die ganzen Senior Manager welche die Firma in den Ruin treiben und somit zehntausende Stellen abgebaut werden haben sich letztlich dann doch die Taschen vollgemacht... jede Seite hat auch eine Kehrseite, daher bleibe ich lieber bei den Fakten und das sind die Zahlen die einfach nicht wegzureden sind.

Smartin schrieb:
Ich würde mir jedenfalls als Arbeitnehmer auch ziemlich verarscht vorkommen, wenn ein "frischer" von der Uni das Gleiche Geld bekäme wie ich, der seit zig Jahren in der Firma arbeitet und bereits seine Treue zum AG unter Beweis gestellt hat
Ansichtssache. Wenn der frische Absolvent weniger oder genau so viel kann, wie der loyale ausgebildete Mitarbeiter kann ich die Aussage verstehen. Es gibt aber auch genug Gegenbeispiele wo die alten Leute sich auf den faulen Arsch hinsetzen und das, was mal vor Jahren im Studium gelernt wurde, a) nicht mehr anwenden können b) nicht mehr zu ihrem Aufgabenbereich gehört und sich zum selbstständigen Fortbilden zu schade sind.

Aber das hat rein nichts mit einer fairen Bezahlung zu tun. Was kann ich dafür, wenn ein loyaler Mitarbeiter mit guter Ausbildung nur 80000 Euro im Jahr bezahlt bekommt, obwohl er 200000 Euro +- jedes Jahr für die Firma einnimmt? So muss man das Ganze auch mal sehen...
Es hat schon seinen Grund, wieso manche Consulting Stellen einen 6 stelligen Betrag verdienen.
 
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