(Einsteiger-) Gehalt IT-Consultant/Software-Engineer

@DubZ
Dass wir unterschiedliche Auffassung haben ist auch für mich OK. :p;)
Das hat sicher auch mit den eigenen Erfahrungen zu tun, die man machen muss(te).
Du musst aber trotzdem ehrlich an eine Berechnung rangehen. Und das was Du als auf faktenbegründete Berechnung siehst, halte ich für völlig unrealistisch. Schau Dir einfach mal ein paar Bilanzen an. Nach Deiner Berechnung würden in gut funktionierenden Firmen 70% für Personalkosten drauf gehen. Das ist an sich schon sehr hoch gegriffen und eher unrealistisch. Hinzu kommt, dass man auch Personal hat, was keine direkten wirtschaftlichen Output hat, was aber auch bezahlt werden will. Wovon bezahlst Du die Sekretärin, den Hausmeister, den Empfang, die Hotlinemitarbeiterin, den Compliancemenschen, der eher von Schäden bewahrt, aber so erstmal keinen wirtschaftlichen Output hat, den Steuermenschen, und all die anderen Mitarbeiter etc. etc., die Servicezeiten, etc. Deine Berechnung mag vielleicht für einen 2 Mann Klitsche denkbar sein, aber nicht für ein größeres Unternehmen.
Und die verbleibenden 30% sollen für alle Kosten reichen? Wovon machst Du Werbung? Kaufst Du Büroausstattung? Zahlst Reisekosten? Mieten, etc. 30% sind völlig unrealistisch, zumindest, wenn das Einkommen allein oder überwiegend durch Arbeitsleistung und nicht etwa durch Marge im Verkauf erbracht wird. Außerdem habe ich Dir ja aufgezeigt, dass man die von Dir kalkulierten Summen praktisch gar nicht zu erreichen ist. Bei 80% Beschäftigung (also 32h/w *52 = 1664/a). Wie soll man das realistisch als Consultant erreichen? (Urlaub, Feiertag, Krankheit, Ausfallzeiten, Urwirtschaftlichkeitszeiten etc. noch abzuziehen?). Dein Berechnungsmodell ist so Spitz auf Knopf, dass es, wenn überhaupt, nur dann funktioniert, wenn der Laden brummt und alles perfekt läuft. Du bist aber Pleite in der Sekunde, wo es mal ein bissIe hakt. Warum sollte ein AG das Risiko eingehen, nur damit ein AN fürstlich entlohnt wird?
Ob im Angestelltenbereich 6-stellige Consultinggehälter "normal" sind wage ich auch zu bezweifeln. Das mag vielleicht im selbständigen Bereich zutreffen. Aber da hat man auch ganz andere Kosten und Risiken.
 
Smartin schrieb:
Ob im Angestelltenbereich 6-stellige Consultinggehälter "normal" sind wage ich auch zu bezweifeln.
nicht normal. ich sage nur, dass sie teilweise vorkommen (und manchmal) zurecht.

wenn du dir meinen ersten Beitrag durchliest (Post #35), dann habe ich bereits Büro, Vertrieb, Strom, etc.pp. in den SG&A grob aufgelistet gehabt. Sonst würde ich von 36k€ die der TE p.a. bekommt, nicht auf 80k€ aufschlagen ;) Die Zahl stimmt schon so ganz im Groben. Ich arbeite selbst als Consultant in einem Großkonzern mit mehr als 150000 Mitarbeitern Weltweit und kann daher teils aus Erfahrung sprechen, ebenso über die Kosten der SG&A (die natürlich in jeder Firma anders ausfallen... schon klar, aber die grobe Richtung wird schon stimmen von meiner Rechnung).
 
Smartin schrieb:
@Nanotic
ach komm dann frag nicht, dann mach halt einfach. Ich finde es eher fragwürdig, wenn beim Kunden ein "nicht ausgebildeter Hiwi", und das bist Du halt einfach mal, wenn Du Deine Ausbildung nicht abgeschlossen hast, als vollwertige Fachkraft mit Berufserfahrung abgerechnet wird. Das hat auch nichts mit der Qualität Deiner Arbeit zu tun. Die kann besser sein, als die des Meisters. Trotzdem kenne ich keine! Branche, wo da voll abgerechnet wird. Aber was weiß ich schon? Und all die anderen hier? Das muss aber letztlich Dein Ex-Chef selbst wissen. Wenn Du deshalb meinst Du bist als Berufseinsteiger die erfahrene Fachkraft, dann mach. Dann frag aber auch nicht, denn die Antwort willst Du doch eh nicht hören.
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Du vergisst, dass er nur 80% arbeitet (+Urlaub, Wochenende, Feiertage, Krankheiten, etc.). Da allein auf 1600h zu kommen, ist schon sehr abenteuerlich. Dazu müsste er wahrscheinlich jede Arbeitsminute in einer abrechenbaren Tätigkeit sein...

Ich behaupte weder das ich eine erfahrene Fachkraft bin, noch, dass ich besser bin als ältere Kollegen. Der große Unterschied zu manch anderen Branchen ist, dass in der IT das Wissen, welches aktuell benötigt wird, wichtiger ist, als Wissen, welches vor 30 Jahren benötigt wurde. Klar, wenn man weiß, dass etwas in der alten Technologie über einen bestimmten Weg funktioniert und sich erkundet, wie die heutigen Technologien funktionieren, kann man Analogien finden und sein Wissen "anwenden". Dies ist aber, gerade in dem Bereich in dem ich tätig bin, nicht gerade normal, da es um relativ neues Spezialwissen geht.
Ist denn ein Ungelernter deiner Meinung nach weniger wert, als ein Ausgelernter? Hast du dir mal angeschaut, wie viele Freelancer keine fertige Ausbildung/Studium etc. haben?

Wie bereits im Eingangspost erwähnt, habe ich in den letzten zwei Jahren 98% verrechenbare Stunden geleistet. Dies war dadurch möglich, da das Projekt für solch eine lange Dauer geplant war und zu jeder Zeit genügend Arbeit da war. Ja, es war Urlaub dabei, jedoch habe ich über die 2 Jahre 40 Urlaubstage angespart, plus Überstunden, welche noch in Gleittage umgerechnet werden können. An sich kann ich dich auch verstehen, dass die 1600h unrealistisch scheinen. Jedoch musst du auch bedenken, dass du von einem normalen 8h Job ausgehst. Davon war hier nie die Rede, sondern wurde einfach festgelegt. Rechne mal mit je 9h, substrahierst die Urlaubstage und die 6 Tage Krankheit. Dann sieht die Zahl genau wie aus? Richtig, 1600. Die letzten zwei Jahre waren kein Zuckerschlecken und ich möchte mich darüber auch nicht aufregen. Jedoch sollte eine vernünftige Führungskraft das auch zu würdigen wissen.
 
Hmm, Mindesturlaub ist 4 Wochen. 40 Urlaubstage ansparen (ich nehme an ohne den diesjährigen, weil das wär ja sinnfrei zu erwähnen) ist eine Leistung in 2 Jahren...

Die Sache mit der 30% Marge... Man muss bedenken das der TE den Auftrag ziemlich sicher nicht alleine verantwortet und schon gar nicht alleine an Land gezogen hat. Es kostet auch Geld die Kontakte zu Kunden aufzubauen und zu erhalten. Dazu kommen dann die Kosten für den TE selber die anfallen - Lohnabrechnung, Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub (^^) usw.
Dazu die Projekte die schief gehen - die müssen quersubventioniert werden. Eine 30% Marge wäre mMn tödlich, aber gut. Ich hab schon Verhandlungen um weitaus höhere Margen (200%) gesehen - die Antwort vom Chef war eig. immer die selbe, entweder du gehst jetzt oder du gehst für immer. Man finanziert sich als Mitarbeiter ja nicht nur selber sondern eben auch Investionen des Unternehmens, von denen man in Zukunft eben auch profitieren sollte...
 
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Für mich gibt es aus dem ganzen was gepostet wurde nur eine Konsequenz.

Geh an den Markt und check deinen Marktwert; also bewirb dich extern.

Je nach dem was du dort an Angeboten bekommen wirst kannst Du ja dann deinem Chef die Chance zum Nachbessern geben oder auch nicht.

Etwas anderes hilft aus meiner Sicht nicht wenn man mit seinem Gehalt unzufrieden ist und seine Leistung unterbewertet sieht.
 
DubZ schrieb:
Wenn der frische Absolvent weniger oder genau so viel kann, wie der loyale ausgebildete Mitarbeiter kann ich die Aussage verstehen.

Selbst das würde ich kritisieren. Was bringt dir denn der loyale Mitarbeiter mit 15 Jahren Berufserfahrung, wenn er gerade mal so viel hinbekommt wie der Neuling? Mit dem Alter wird man schlechter in allem, außer der Erfahrung. Und die Erfahrung ist genau deshalb so wertvoll, weil man erst durch sie bestimmte Probleme überhaupt erst lösen und/oder effizienter lösen kann.
Man findet eben schneller eine Lösung oder elegantere Lösungen.

Wenn der Mitarbeiter mit 15 Jahren Berufserfahrung aber einen Neuling nicht um Längen ausstechen kann, dann ist der Mitarbeiter schlecht und nichts anderes. Da sehe ich keine Begründung, dem mehr zu zahlen. Wofür denn, nur weil er älter ist? Älter wird jeder.

Natürlich kommt das sehr häufig vor in der Realität, da es für viele Berufe auch einfach zu aufwendig ist überhaupt zu versuchen qualitative Maßstäbe zur Bewertung anzulegen. Und selbst dann die Bewertung, wie vormals bereits erwähnt, immer noch unfair ist...aber das ändert ja nichts an der hypothetischen Debatte und legitimer Kritik ;)



Smartin schrieb:
ach komm dann frag nicht, dann mach halt einfach. Ich finde es eher fragwürdig, wenn beim Kunden ein "nicht ausgebildeter Hiwi", und das bist Du halt einfach mal, wenn Du Deine Ausbildung nicht abgeschlossen hast, als vollwertige Fachkraft mit Berufserfahrung abgerechnet wird. Das hat auch nichts mit der Qualität Deiner Arbeit zu tun. Die kann besser sein, als die des Meisters. Trotzdem kenne ich keine! Branche, wo da voll abgerechnet wird. Aber was weiß ich schon? Und all die anderen hier? Das muss aber letztlich Dein Ex-Chef selbst wissen. Wenn Du deshalb meinst Du bist als Berufseinsteiger die erfahrene Fachkraft, dann mach. Dann frag aber auch nicht, denn die Antwort willst Du doch eh nicht hören.

Das hört sich aber auch in der Tat extrem nach "meine Erfahrung ist valide, du hast keine" an.

45k ist, wie ich auch schon mit Statistiken belegt habe, nicht viel. Besonders, wenn die Angaben des TE wahrheitsgemäß waren.
Ich habe ja auch nur gesagt, dass es ein faires Angebot ist, weil @aNi_11 recht hatte mit dem Einwand, dass zu dem Betrag zusätzlich noch das bezahlte Studium kommt, womit wir bei >50k sind und langsam in überdurchschnittliche Regionen vorstoßen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo7 schrieb:
Die Sache mit der 30% Marge... Man muss bedenken das der TE den Auftrag ziemlich sicher nicht alleine verantwortet und schon gar nicht alleine an Land gezogen hat. Es kostet auch Geld die Kontakte zu Kunden aufzubauen und zu erhalten. Dazu kommen dann die Kosten für den TE selber die anfallen - Lohnabrechnung, Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub (^^) usw.

Jungs ihr kennt den Begriff SG&A, oder? (Hier zum nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Vertriebsgemeinkosten)

Ihr braucht hier nicht alle aufzählen dass neben seinem Gehalt auch andere Personen bezahlt werden müssen. Ist mir bewusst.
Ist euch bewusst, dass ich nun 2x (nun ein drittes Mal) geschrieben habe, dass wenn er ein Gehalt von ca. 36k€ bekommt, man ganz grob davon ausgeht, er der Firma eigentlich 80k€ kostet?
Und ist euch bewusst, dass wenn der TE die Wahrheit sagt und 1600 Stunden verrechnet hat, bei einem Stundenlohn von 120 Euro, dass er der Firma 192000 Euro eingebracht hat. Wir reden hier abzüglich aller Kosten sogar von mehr als 30% Marge!

Mal davon abgesehen, ist dass nicht annehmen des Urlaubsanspruchs gesetzwidrig und somit gar nicht erlaubt und auch gar nicht offiziell rückstellbar ist.
 
Urlaubsanspruchs gesetzwidrig und somit gar nicht erlaubt und auch gar nicht offiziell rückstellbar ist.

Das liegt doch nur daran, dass gesetzlich keine Fristen vorgeschrieben sind bis wann der Urlaub zu absolvieren ist und Unternehmen idR gegen Ende März ihren Jahresabschluss machen. Der Urlaubsanspruch bleibt ja erhalten und verfällt nicht
 
@Airbag
Nach § 7 Abs. 3 BUrlG verfällt ein Urlaubsanspruch am 31.12. eines Jahres (§ 7 Abs. 3 S. 1 BUrlG), es sei denn, dass dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe eine Übertragung in das Folgejahr rechtfertigen (§ 7 Abs. 3 S. 2 BUrlG) oder ein Fall des Teilurlaubs nach § 5 Abs. 1 Buchstabe a BUrlG vorliegt und der Arbeitnehmer eine Übertragung verlangt (§ 7 Abs. 3 S. 4 BUrlG).

Erfolgt eine Übertragung nach § 7 Abs. 3 S. 2 BUrlG, so verfällt der Urlaubsanspruch spätestens am 31. März des Folgejahres.

das zum Thema Fristen. Der Arbeitgeber MUSS den Urlaub gestatten.
 
@DubZ
zu #47
nur weil du es wiederholst, wird es auch nicht besser. ;) Wir haben dich schon verstanden. Der Kasus Knacksus liegt aber darin, dass in einem normalen Wirtschaftsbetrieb quasi nie eine komplette Auslastung (im Sinne von voller Abrechenbarkeit gegenüber einem Kunden) der Mitarbeiter erfolgen kann und damit die 1600h schon völlig theoretisch sind. 30% Marge sind ein Witz. Aber seis drum, wenn Du anderer Meinung bist auch gut.

@Airbag
Du liegst völlig falsch.
siehe § 7 Abs. 3 BurlG
Du musst den Urlaub bis Ende des Jahres nehmen. Ausnahmsweise ist eine Übertragung bis zum 31.03. des Folgejahres möglich. Nur im Krankheitsfalle gibt es davon ggf. noch Ausnahmen. Oder wenn sich beide einig sind, dass er später genommen werden soll. Ansonsten ist Dein Urlaub weg.
Wenn der AN von sich aus auf den Urlaub "verzichtet" bzw. diesen nicht nimmt, hat er Pech. Der AG hat ein Problem, wenn er den Urlaub permanent verweigert, obwohl betriebliche Gründe nicht dagegen sprechen, dass der AN in den Urlaub geht. AG muss aber auch nicht einfach so zu jeder Zeit, wie der AN es gerade will, dessen Urlaub zustimmen (nämlich wenn betriebliche Gründe dagegensprechen). Die Aussage, der AG MUSS Urlaub gestatten, ist somit ebenso falsch.
 
Smartin schrieb:
Der Kasus Knacksus liegt aber darin, dass in einem normalen Wirtschaftsbetrieb quasi nie eine komplette Auslastung (im Sinne von voller Abrechenbarkeit gegenüber einem Kunden) der Mitarbeiter erfolgen kann und damit die 1600h schon völlig theoretisch sind. 30% Marge sind ein Witz.
Nicht jeder Mitarbeiter eines Unternehmens schafft es zu 100% ausgelastet zu sein, jedoch gibt es auch Fälle, und dies ist bei mir und vielen anderen Kollegen auch der Fall, dass die 100% oder sogar noch mehr geknackt werden. Schau dir doch mal die Auslastung irgendeines Unternehmens (IT-Dienstleister) an. In der Regel kann man in dieser Branche von 85%-95% ausgehen. Ausgehend davon, dass Mitarbeiter erst eingearbeitet werden müssen (Azubis, duale Studenten, Werksstudenten, Trainees etc.), muss es logischerweise auch Mitarbeiter geben, welche über der 100% Marke sind.
 
Was heißt 100% ausgelastet?

Das kommt doch komplett auf die Definition und woher der Zielwert stammt... Sofern du meinst, dass dem Kunden mehr Stunden verrechnet werden können als du für etwas benötigst - ja das wäre möglich. Ansonsten ist 120% vom Zielwert genausoschlecht wie 80% und deutet eine fehlerhafte Projektplanung an. Vorteilhaft ist da nur, dass man früher fertig wird.
 
Die Auslastung bezieht sich auf die 40h Woche bzw. in meinem Fall 32h. Dies hat an sich erstmal nichts mit dem Projekt zu tun. Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass man bei einem Kunden mehrere Projekte hat und ebenso kann es mehrere Kunden geben. Daher kann man mal so eben auf 120% "Workload" kommen.
 
Also zu den Gehältern gibt es zumindest seitens der IG Metall für die ITK-Branche (SAP, IBM, T.*,...) "offizielle" Zahlen: http://www.itk-igmetall.de/files/verdienstmoeglichkeiten_in_der_itk-branche.pdf
Bedenken sollte man aber, dass die meisten Unternehmen, die diesen Tarifvertrag nicht abgeschlossen haben i.d.R. 10-20% weniger zahlen.


Das Ergebnis sieht man meist auch ganz gut an der Lünendonk-Liste (https://luenendonk.de/wp-content/uploads/2017/08/LUE_PI_Sonderanalyse_IT_Mittelstand_2017_Grafik_f030817.jpg, https://www.computerwoche.de/a/neue...uer-it-beratung-und-systemintegration,3545241).
Der durchschnittliche "pro Kopf" verdienst kann sich jeder selbst ausrechnen. Der Durchschnitt liegt so in etwa bei 160k pro Person und da ist alles von Tarif(300k) bis Bodyleasing(100k) dabei.

Ansonsten ist glassdoor ein Blick wert, wenngleich die Zahlen manchmal um +/-10k schwanken.

Ich selbst bin ein Fan der Erfolgsbeteiligung. D.h. wenn ich eine Auslastung von 90-100% oder sogar mehr habe und die Marge passt soll auch entsprechend ein prozentualer Anteil (mind. 50%) an mich fließen. Diese Grundlage bietet oft eine bessere Verhandlungsposition als ein festes Fixgehalt.
Damit tun sich aber viele Firmen schwer, obwohl sie dadurch Risiken wie Mitarbeiter-Ausfall/fehlende Projekte etwas abfedern könnten.

Was ich allerdings nicht akzeptieren würde wären pauschal abgegoltene Überstunden/Überstunden zum Mindestlohn/Reisen auf eigene Zeit/Rufbereitschaft für nen Apfel und ein Ei.

Zum Einstiegssignal: In den meisten Beratungsbuden ist leider immer noch 42-48k für Bachelor und technische Berater/Softwareentwickler die Regel.
Für Master gibt's meistens 1-4k mehr.

Der Witz sind dann aber die Gehaltsverhandlungen in denen jedes Jahr prozentual mit 5%, oder 10% argumentiert wird. Das mag zwar im Vergleich zur Lohnsteigerung in Deutschland ganz ok sein, nur bis man dann mal ein vernünftiges Gehalt hat und einen fairen Anteil an seinem pro Kopf Umsatz bekommt dauert es locker 5-10Jahre. Im Vergleich dazu: Wenn du in tarifgebundenen Unternehmen der Metall und Elektrobranche einsteigst bekommst du locker 55k bei 35h/Woche.

Beratung ist heutzutage auch nicht mehr unbedingt Beratung und das "rumkommen" wird auch immer stärker zurückgefahren. Aber spätestens sobald der Nachwuchs da ist geht das Interesse an Auswärtstätigkeiten eh stark zurück.
 
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Nanotic schrieb:
Die Auslastung bezieht sich auf die 40h Woche bzw. in meinem Fall 32h. Dies hat an sich erstmal nichts mit dem Projekt zu tun. Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass man bei einem Kunden mehrere Projekte hat und ebenso kann es mehrere Kunden geben. Daher kann man mal so eben auf 120% "Workload" kommen.

Das ist löblich, aber abgesehen vom reinen Umsatz ergeben sich Gehaltsentwicklungen natürlich auch sehr stark durch die individuelle Qualität und den Charakter der Leistung. Typische Consultants gibt es, seitdem mehr Wi-Inf als Inf an Unis abschließen, im Vergleich zu spezialisierten Dingen, wie Sand am Meer.

Dein Gehalt (wenn man den bezahlten Master berücksichtigt) finde ich ja, wie gesagt, ok. Ob das für dich wirklich fair ist, musst (1) du selbst wissen und (2) anhand qualitativer Vergleiche bemessen.

Bei uns (Master allerdings) lag der durchschnittliche Einstieg immer um die 50k (Elite-Uni). Und es gibt bei uns auch viele, die in typische Softwareingieursstellen, Consulting usw. mit <50k einsteigen, weswegen der Durchschnitt überhaupt bei 50k.

Die spezialisierten Leute, etwa im Technologie-Consulting, steigen deutlich höher ein. Vor allem Technolgie-Consulting im Bereich Security, Robotik, HPC/Cloud, Machine Learning / DataScience usw. höre ich sehr häufig von deutlich über 60k Einstieg.
Da ist die Nachfrage eben hoch und der Bereich so spezialisiert, dass den Job viel weniger ausüben können.

Also auch wenn dein Umsatz stimmt, ist die Frage ja auch, ob es nicht direkt 10 andere gäbe, die deine Tätigkeit relativ fix übernehmen könnten. Bei den hochspezialisierten Sachen ist ja teilweise die Gewinnmarge nicht viel größer, aber wenn es da eben nicht jedes Jahr Tausend Absolventen gibt, die das auch machen können, dann kann man eben deutlich andere Summen abrufen.

Das ist im Prinzip die lange Version von:

NuminousDestiny schrieb:
Beratung ist heutzutage auch nicht mehr unbedingt Beratung und das "rumkommen" wird auch immer stärker zurückgefahren. Aber spätestens sobald der Nachwuchs da ist geht das Interesse an Auswärtstätigkeiten eh stark zurück.

Ein Bekannter hat früher (vor 2000) noch ohne Studium in einer Unternehmensberatung schnell was gefunden und lange Jahre richtig Asche gemacht. Mittlerweile gibt es aber so viele Wi-Inf-Absolventen, dass das Konkurrenz den Preis drückt.

Die IT-Branche ist natürlich immernoch ein Jobgarant, aber Angebot und Nachfrage haben sich eben verändert. In die hochspezialisierten Bereichen schaffen es Viele eben nicht, sodass dort das Angebot an Arbeitskräften geringer ist, der Nachfrage an Security, Robotik, HPC/Cloud, Machine Learning, ... dank diversers Trends aber eben stark steigend.

Zur Zeit meines Abschlusses gab es bei uns z.B. weniger als 10 Absolventen, die wirklich gut waren und sich auf ML spezialisiert haben, <20 in Robotik usw. aber über 200 Wi-Inf'ler ohne extreme Spezialisierung, die also alle irgendwo ins typische Projektmanagement, Consulting, ... drängen.
 
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