IT-Systemelektroniker, wie soll es beruflich weitergehen?

BratenPit

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Hallo Community,
Ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem helfen, ich hänge ein wenig in der Luft, was meinen Beruflichen Werdegang betrifft.

Zu mir: Ich bin jetzt 25 Jahre alt und lebe in Berlin.
Ich habe 2008 mein Abitur gemacht, habe dann meinen Zivildienst abgeleistet und im Anschluss daran eine
Ausbildung zum IT-Systemelektroniker bei der Telekom gemacht.
Meine Hauptaufgaben in dieser Zeit waren der Aufbau und die Instandsetzung der Telekommunikationsnetze.
Nach 3 Jahren Ausbildung wurde ich von der Telekom zwar nicht übernommen,
doch bin ich kurze Zeit später in einem anderen großen Telekommunikationsunternehmen untergekommen.
Hier bin ich seit 2012 als "Supervisor" eingestellt.
Meine Hauptaufgabe besteht in der Koordination und Planung unserer Außendienstmitarbeiter für Störungen und Inbetriebnahmen beim Kunden oder Technikstationen.
Ich verdiene momentan ~2000€ Netto.

Und dabei wird es auch bleiben, denn ein Interner Aufstieg ist nicht möglich.

Auf kurz oder lang werde ich mich, aufgrund der schnelllebigkeit der IT Welt, auf dem freien Arbeitsmarkt wiederfinden. Dies wird in ungefähr 3 Jahren der Fall sen.
Das ist leider Fakt.

Ich möchte jetzt was dafür tun, sodass meine Chancen in 3 Jahren, einen besser bezahlten Job zu kriegen, gut stehen.

Meine Frage an euch:

Was wird gesucht?

Welche Qualifizierung soll ich mir holen und wie lange werde ich dafür brauchen?

Freue mich über jede Antwort :)

Grüße BratenPit
 
BratenPit schrieb:
Ich verdiene momentan ~2000€ Netto.

Kein schlechtes Gehalt für jemanden mit Ausbildung.

Und dabei wird es auch bleiben, denn ein Interner Aufstieg ist nicht möglich.

Schlecht ist allerdings, wenn du dich nicht weiterentwickeln kannst, stimmt.

Welche Qualifizierung soll ich mir holen und wie lange werde ich dafür brauchen?

Du hast es vielleicht schon geahnt: Bachelor/Master. Dauer Bachelor: 3-3,5 Jahre. Dauer Master: 1-1,5 Jahre.

Das Einstiegsgehalt für Informatik-Bachelor liegt derzeit bei ~40k Brutto (etwa 2100€ Netto bei Steuerklasse 1). Für Master vielleicht ein bisschen darüber, so bei ~45k. Ob du da mehr bekommst, weil du bereits eine Ausbildung und Berufserfahrung vor dem Hochschulabschluss hast, wage ich mal zu bezweifeln (kann aber natürlich sein).

Zum Thema Aufstiegschancen: Denke mal, selbst mit einem Hochschulabschluss ist es keine Selbstverständlichkeit jenseits der 60-70k zu kommen (später dann mit Berufserfahrung und inflationsbereinigt auf Heute bezogen).

Also 2k Netto ist schon ok. Ob du den Job jetzt hinschmeissen, für die nächsten 3-3,5 Jahre auf das Gehalt verzichten und dir den Studienstress antun willst, musst du wissen. Ich würde es glaube ich nicht mehr machen, zudem es nicht sicher ist, dass du dann auch mehr bekommst.
 
Zuletzt bearbeitet:
auf jeden fall info studieren. der arbeitsmarkt wird immer härter und da kommst du nur mit entsprechender qualifikation weiter.
 
Guten Abend,
Wow hätte nicht so schnell mit Antworten gerechnet, dank euch.
Du hast recht, ~2000€ Netto ist sehr gut, all meine Freunde aus der Ausbildung damals, zu denen ich noch Kontakt habe, liegen in ihrem Beruf bei 1200€-1400€ Netto. Ich weiß meine Arbeitsstelle sehr zu schätzen.

So wie es aussieht, ist es damit aber in spätestens 3 Jahren vorbei.

Ich würde meinen Job nicht schmeissen, für mich würde nur in Frage kommen neben der Arbeit zu studieren,
sodass ich den Bachelor, beim Wiedereintritt in den freien Arbeitsmarkt, in der Tasche habe.

Informatik ist zugegeben überhaupt nicht mein Gebiet, ich hab mich damals in der Ausbildung da irgendwie durchgemogelt.
So ging es auch vielen meiner Bekannten und mir wurde von denen der Bachelor in Wirtschaftsinformatik oder Medieninformatik nahegelegt. Der Anteil an Programmierung soll dabei nicht so hoch sein wie bei dem reinen Informatik Studium. Macht dies Sinn? Lohnt es sich?

Beim überfliegen verschiedener Foren wurde auch öfters auf den "staatl geprüften Techniker" hingewiesen.
Kann mir jemand dazu näheres sagen?

Grüße BratenPit
 
Hey BratenPit!

Informatik ist zugegeben überhaupt nicht mein Gebiet, ich hab mich damals in der Ausbildung da irgendwie durchgemogelt.
So ging es auch vielen meiner Bekannten und mir wurde von denen der Bachelor in Wirtschaftsinformatik oder Medieninformatik nahegelegt. Der Anteil an Programmierung soll dabei nicht so hoch sein wie bei dem reinen Informatik Studium. Macht dies Sinn? Lohnt es sich?
Informatik ist 'nicht dein Gebiet'? Warum würdest du dann einen *informatik-Studiengang wählen wollen?
Mir kommt das nicht besonders sinnig vor, aber hinter den Schilderungen 'duchgemogelt' und 'nicht mein Gebiet' kann sich zugegebenermaßen so ziemlich alles verbergen. ;)

Den genauen Aufbau der Studiengänge entnimmst du am Besten den einzelnen Studienordnungen der jeweiligen Hochschule - gleichnamige Studiengänge können sich je nach Hochschule ziemlich heftig unterscheiden, wenngleich die 'Grundlagenphasen' natürlich meistens ähnlich sind.

Ähnlich ist es mit den sgT - je nach Fachrichtung (Aufnahmekriterien beachten; Auflistung ['einige Zweige'] wrsl. nicht vollständig!) sind die Lehrpläne unterschiedlich.
Da Bildung bekanntlich 'Ländersache' ist, variiert das Ganze wahrscheinlich (<- hier spricht Halbwissen!) von Bundesland zu Bundesland.
Grundsätzlich sehe ich im sgT eine Art 'kleines Studium'.
SgT besetzen mWn. auch hier und da 'Bachelorstellen'.

Insbesondere für Personen mit Ausbildung, Studienwunsch und ohne Abitur eine mMn. unterschätzte Weiterbildungsmöglichkeit.
Da du ein Abitur besitzt (ich weiß, ich weiß - es geht u. best. Vorauss. auch ohne), könntest du natürlich auch ziemlich einfach ein Studium anfangen.
Ob man da eine solche, 'kleinere, schnellere Zwischenebene' mitnehmen will (Zeitaufwand / '-Verlust' auf der Einen, Vorbereitung auf's Hochschulstudium und kleine Absicherung gegen Risiken wie 'nicht bestandenes Studium' o. dgl. auf der anderen Seite), oder ob einem das hinterher gar schon reicht und man garkein Hochschulstudium mehr beginnen möchte, muss man natürlich selbst abwägen und entscheiden.

Viel Erfolg!

Grüße,
cb-leser
 
Zuletzt bearbeitet: (Typo)
Ich habe auch IT-Systemelektr. gelernt. Hatte direkt nach der Lehre allerdings nichtmal Brutto was du nun Netto hast. Du bist echt in einer spitzen Position.

Im prinzip bleibt nicht mehr viel übrig. Ich habe 1 Jahr nach meiner Lehre den Staatlichen Techniker gemacht was sich finanziell natürlich gelohnt hat und das Gehalt letztendlich über deinem liegt, das ist nun schon gut 3-4 Jahre her, jetzt bin ich 26. Aktuell mache ich nebenbei noch ein Fernstudium was sich hoffentlich auch wieder gut auswirken wird.

Ich perönlich würde in deiner Situation was berufsbegleitendes machen. Ist hart, aber die 2k links liegen lassen wäre meiner Meinung nach ein fataler Fehler.
 
Hallo
Hanni2k schrieb:
Ich perönlich würde in deiner Situation was berufsbegleitendes machen. Ist hart, aber die 2k links liegen lassen wäre meiner Meinung nach ein fataler Fehler.
Das kann ich nur ganz dick unterstreichen. Ja es ist anspruchsvoll aber andere haben es auch geschafft und du verdienst weiter gutes Geld.

BratenPit schrieb:
Beim überfliegen verschiedener Foren wurde auch öfters auf den "staatl geprüften Techniker" hingewiesen.
Kann mir jemand dazu näheres sagen?
Wenn du nicht studieren willst gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten die du beide berufsbegleitend in Teilzeit nachmittags/abends machen kannst.
Wenn du dich fachlich verbessern willst bietet sich der Staat. gepr. Techniker an und wenn du in die Richtung Führung gehen willst der Meister, in deinem Fall würde sich der Informationstechnikermeister anbieten.
Informationstechnikermeister: http://de.wikipedia.org/wiki/Informationstechniker oder https://www.google.de/search?q=Info...ter&oe=&gws_rd=cr,ssl&ei=FroMVam7KcjiaP7GgagI
Staatl. gepr. Techniker: http://de.wikipedia.org/wiki/Staatlich_geprüfter_Techniker oder https://www.google.de/search?q=Staatl.+gepr.+Techniker&oe=&gws_rd=cr,ssl&ei=97kMVYvTFonpUqvQgpgK
Der Meister dauert in Teilzeitform 1,5-2 Jahre und der Staatl. gepr. Techniker 3-4 Jahre und für beide kann man Meister-BAföG beantragen.

Info am Rande: http://de.wikipedia.org/wiki/Meister#Europ.C3.A4ischer_Qualifikationsrahmen
Zitat:
"In Deutschland einigten sich Bund und Länder sowie weitere Partner im Februar 2012 darauf, an Handwerks-, Industrie- und Handelskammern erworbene Meisterbriefe im Rahmen der Erstellung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) auf die Stufe 6 von 8 einzuordnen. Damit steht ein Meisterabschluss mit dem Bachelor (B.Eng., B.Sc.) auf der gleichen Stufe, ebenso der Techniker. Meister und Bachelor wurden dem Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) zugeordnet, weil es sich um gleichwertige, nicht aber gleichartige Qualifikationen handele. Beide Qualifikationen wurden in unterschiedlichen Bildungsbereichen erworben und unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihrer Kompetenz- als auch Aufgabenprofile; der DQR beseitigt diese Unterschiede nicht, vielmehr bleiben alle bisherigen Abschluss- und Qualifizierungsarten erhalten. Ebenso wird das bestehende System der nationalen Zugangsberechtigungen vom DQR nicht berührt. Insofern berechtigt ein Meisterbrief wie bisher zum direkten Zugang zum Bachelor-, nicht jedoch zum Masterstudium. Auch berühren die Zuordnungen zu den Niveaus des DQR nicht bestehende tarif- oder besoldungsrechtliche Regelungen.
Zu diesem Sachverhalt veröffentlichte der VDI ein Positionspapier, welches herausstellt, dass die Meister- und Techniker-Abschlüsse dem gleichen Kompetenzniveau zum Bachelor entsprächen, jedoch nicht gleichartig seien."


Grüße Tomi
 
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kingler schrieb:
Kein schlechtes Gehalt für jemanden mit Ausbildung.

Technischer Beruf gepaart mit Außendienst sind diese Gehälter zumindest im Süden Deutschlands die Regel nicht selten sind 50K + Spesen drin. Zusätzlich dazu kommt ein gestelltes Auto und die Arbeitszeit beginnt und endet an deiner Haustüre. Wenn man das runterbricht auf den reinen Stundenlohn, zumal oft im Innendienst eine gewisse Anzahl an Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind, ist es heute nicht nötig zu studieren, bezogen auf den Verdienst. Gute Leute mit Ausbildung zu bekommen ist schwierig, Bachelor Absolventen findet man an jeder Ecke. Oftmals macht man erst ab der Leitungsebene einen wirklichen Sprung. Da wird aber bekanntlich die Luft dünn.

Die Gehälter werden schon über Angebot und Nachfrage geregelt.
 
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Hallo
Polishdynamite schrieb:
Technischer Beruf
Da möchte ich gerne noch hinzufügen, jemand der mehr kann als PC's zusammen zu bauen und Windows klicki klicki, also jemand der auch wirklich Ahnung von Technik und Elektronik hat.

Polishdynamite schrieb:
ist es heute nicht nötig zu studieren, bezogen auf den Verdienst. Gute Leute mit Ausbildung zu bekommen ist schwierig, Bachelor Absolventen findet man an jeder Ecke.
Das erlebe ich auch immer mehr.
Was ich bei uns in der Firma (und auch anderen Firmen) erlebe ist immer wieder das gleiche, wenn ein Bachelor gesucht wird kommen stapelweise Bewerbungen aber wenn ein Techniker gesucht wird kommt nichts bis ganz wenig.
Es studieren mittlerweile zu viele Leute, alle haben von Ihren Eltern eingetrichtert bekommen geh studieren, so nach dem Motto Studium ist Wohlstandsgarantie und mittlerweile ist der Markt einfach übersättigt.
Wir suchen mittlerweile einen neuen Medizintechniker Kollegen (gerne auch ohne medizinische Erfahrung) mittels Headhunter.
Wenn man mal heutzutage in die Stellenanzeigen und Stellengesuche guckt dann sind die Marktchancen für einen Meister oder Staatl. gepr. Techniker aus den technischen Bereichen deutlich besser als für einen Bachelor.
Das werden Bachelor jetzt nicht gerne lesen aber beim Bachelor höre ich bei vielen Firmen, vor allem von älteren Chefs, immer wieder der hat ja nicht zu Ende studiert.
Im technischen Bereich hatte der gute alte Diplom Ingenieur ein unerschütterliches Ansehen, beim Master und vor allem beim Bachelor sind da viele immer noch unsicher, das Studium ist mittlerweile stark abgewertet worden.

Polishdynamite schrieb:
Oftmals macht man erst ab der Leitungsebene einen wirklichen Sprung.
Die Firmen honorieren Meister oder Staatl. gepr. Techniker die jahrelange Berufserfahrung und ihre Qualifikation berufsbegleitend abends nebenbei erreicht haben mehr als Bachelor die nur 1-2 Jahre gearbeitet haben.
Sehr oft verdient ein Meister der Technischer Leiter, Werkstattleiter oder Hallenmeister in der Industrie ist oder ein Staatl. gepr. Techniker der gut ist und sich spezialisiert hat mehr als ein Bachelor.

Grüße Tomi
 
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2k netto ist echt der Hammer für einen Ausbildungsberuf.
Hier im Osten ist sowas fast nie möglich.
 
Hallo
pr1meONE schrieb:
2k netto ist echt der Hammer für einen Ausbildungsberuf.
Hier in der Gegend (Neuss/Düsseldorf/Köln) ist das für einen guten Facharbeiter mit Berufserfahrung der was kann machbar und kein Hexenwerk, natürlich nicht für Berufe wie Lagerist, Friseurin, Floristin, Bäckereifachverkäuferin.
In München ist das fast zu wenig um halbwegs vernünftig zu leben.

pr1meONE schrieb:
Hier im Osten ist sowas fast nie möglich.
Dafür sind im Osten aber auch die Lebenshaltungskosten deutlich geringer.

Grüße Tomi
 
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@Tomislav
Klar Facharbeiter etc. ist Grundvoraussetzung. Bei uns ist es ähnlich, die Bachelorbewerbungen stapeln sich, bei Servicetechnikern sieht es sehr sehr mau aus. Wenn man in seinem Fachbereich ein "Crack" ist werden für Facharbeiter Summen gezahlt, da ist man deutlich über den 2K exklusive Spesen im Außendienst.
 
Sind wir mittlerweile soweit, dass ein IHK-Ausbildungsabschluss mehr wert ist als ein Bachelor?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Nachfrage groß ist und kaum Leute da sind, kannst du sehr gute Facharbeiter nur über den Lohn locken. Wenn es Leute wie Sand am mehr gibt nimmst du den der am wenigsten will auf irgendeinen Sachbearbeiterposten.

Diese Tendenz gibt es aktuell.

Klar als Facharbeiter kommt man da nicht eben hin, da muss man schon was geleiset haben, der Bachelor bekommt "grundlos" 40K. Wenn er sich beweisst liegt die Latte deutlich über dem Facharbeiter da brauchen wir nicht drumherum reden, allerdings ist die Luft nach oben eben begrenzt, da nicht jeder Bachelor eine leitende Position einnehmen kann.

Die goldenen Jahre in dennen man als Ingenieur ein hohes Ansehen genossen hat sind vorbei, allein durch die Masse. Früher war das Verhältnis Ing zum FA deutlich "zu Lasten" des FA gegangen, heutzutage hat man gefühlt mehr Ing`s als FA`s.

Wenn man sieht auf welchen Positionen mittlerweile Ing`s sitzen kann man nur den Kopf schütteln, weil man versucht irgendwie die noch unter zu bringen.
 
Wieso "mittlerweile"?

Mal zum Vergleich. Eine Ausbildung dauert 3 Jahre. Du hast praktische Erfahrung und im Prinzip sofort einsetzbar.

Bachelor hat ne Regelstudienzeit von 6(?) Semestern. Aber wer schafft das schon. Ausbildung meist sehr theorielastig. Sofort einsetzbar? Ehr weniger.

Aber was geb ich mir überhaupt Mühe. Hier gabs ja letzthin erst nen Thread, in dem kingler einfach mal so gar nicht verstanden hat, warum Akademiker keine besseren Menschen sind.
 
Ich denke nicht, dass Hochschulabsolventen bessere Menschen sind. Ich denke nur, dass ein Hochschulabschluss ein besserer Abschluss als ein Berufsschul-/IHK-Abschluss ist. Und einen Hochschulabschluss können ja auch Gesellen/Meister nachholen bzw. machen.

Kenne da ein Paar, die bereits einen IHK-Abschluss oder sogar Meister/Techniker-Abschluss haben und trotzdem auf Bachelor studieren. Vereinzelt teilweise sogar schon über 30.

Die haben es im Studium (ggf.) auch einfacher, da sie ja schon Vorwissen aus Beruf/Ausbildung mitbringen, im Gegensatz zu Abiturienten (und auch die persönliche Reife), dürfte aber logisch sein.

Ich kanns natürlich nicht beurteilen, aber ich vermute, dass früher einfach (viel) Wert auf Papier gelegt wurde und das heute zum Teil immer noch so ist. Vielleicht ändert sich das ja auch gerade. Aber zumindest auf dem Papier dürfte doch ein Bachelor über dem Meister/Gesellenabschluss liegen. Und das mit der Berufserfahrung: Das Studium ist ja generell sehr breit gefächert. Wenn jemand mehrere Jahre Berufserfahrung in einem speziellen Fachgebiet hat (z.B. Datenbanken), dann ist er einem frischen Absolventen natürlich darin klar voraus. Wenn er jetzt aber seinen Beruf wechselt und was kompeltt anderes macht, könnte ihm der Absolvent voraus sein, da dieser (vielleicht) im Studium schon einmal etwas davon gehört hat, er aber noch nicht.

Analog dazu: Wenn ein Fachinformatiker mit Berufserfahrung und ohne Abitur ein Informatik-Studium beginnt, hat er es (vielleicht) einfacher als ein Abiturient. Wenn ein Fachinformatiker allerdings ein Germanistik-Studium beginnt, dann hat der Abiturient es einfacher. Ich studiere selbst gerade Informatik im Bachelor und bei meinem Studiengang ist es so, dass sehr viele Themengebiete angeschnitten werden, aber natürlich nichts besonders in die Tiefe geht. Also von allem ein bisschen etwas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein frischer Facharbeiter wird aber nicht an die Einstiegsgehälter eines Bachelors kommen, da er genauso ein Blindgänger ist. Zwischen Ausbildung und der Arbeit ist schon nochmals ein deutlicher Schritt wenn man nicht am Band versauert, alleine was die Kommunikation und Selbstorganisation betrifft.

Mir geht es eher darum, dass viele Bachelors auf ihrem Gehalt sitzen bleiben (Staat mal ausgenommen), da bekommt man mehr Geld nur Aufgrund der Jahre nicht der Leistung man fängt aber auch deutlich tiefer an.

Ein guter/sehr guter FA muß sich vor einem mittelmässigen Bachelor gehaltstechnisch nicht verstecken.

@Kingler
Was heisst mehr wert? Das Gehalt wird aktuell extrem vom Angebot/Nachfrage gesteuert.

Natürlich hat ein HS/UNI Absolvent ein deutlich tiefgreifenderes theoretisches Wissen wenn er wirklich gut abgeschlossen hat. Ein FA weiss das etwas so ist wie es ist, ein Bachelor weiss wenn er gut ist warum etwas so ist. Natürlich sind die Grenzen fliessend aber pauschal kann man es m.M. so sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, dann muss man eben beim Staat arbeiten:

- Festes Tarifgehalt, es wird nach Abschluss bezahlt und unabhängig von Angebot und Nachfrage
- Feste Gehaltsentwicklungen
- Weniger Leistungsdruck und guter Kündigungsschutz

Ansonsten, klar: Bei Unternehmen, die nicht nach Tarif bezahlen, muss man eben knallhart verhandeln und sich nicht ver*****en lassen. Und wenn ich schon höre, dass manche mittelgroße Unternehmen für Bachelor ein Einstiegsgehalt von 30k zahlen wollen, wo selbst Zeitarbeitsfirmen 40k bieten, kann ich nur lachen ;). Selbst schuld, wer darauf reinfällt.

Der Theradersteller lest hier ohnehin nicht mehr mit, denke ich (?).
 
Zuletzt bearbeitet:
kingler schrieb:
Sind wir mittlerweile soweit, dass ein IHK-Ausbildungsabschluss mehr wert ist als ein Bachelor?

Vielen Firmen ist es egal ob jemand eine Ausbildung oder Studien Abschluss hat. Was zählt ist ob derjenige was kann. Der Abschluss spielt da keine Rolle.
Oft sind die Leute mit Ausbildung sogar besser geeignet. Hängt natürlich auch immer von der Firma ab in der die Ausbildung stattgefunden hat. Die Berufsschule ist leider eher Zeitverschwendung.
 
Wieso bricht hier in diesem Forum permanent Ausbildung -eq Bachelor Diskussionen aus?

Im Endeffekt kommt es nur auf eins hinaus: Was hat der Anwärter drauf und wie verkauft er sich.

Ich kenne genügend Leute, die können einem einen Pferdeapfel als richtigen Apfel verkaufen, sodass sie sich selbst auch so verkaufen können. Und schon hat man gute Stellen. In 5 Jahren Interessiert es niemanden mehr, was man vorher gemacht hat.


Persönlich sehe ich das Firmenhopping, solange es möglich ist, als beste Möglichkeit (schnell) aufzusteigen. Kollegen von mir haben so 20-60k Gehaltssprünge (ich meine damit 20-60k mehr Brutto) in 4 Jahren geschafft bei 4 verschiedenen Arbeitgeber. Der eine ist nun nach 5 Jahren Berufserfahrung Support Teamleiter mit 80k+ Brutto und das ohne Studium. Es ist alles möglich, man muss nur wissen wie und sich selbst gut einschätzen können.
 
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