News Jetzt offiziell: Globalfoundries geht mit hohen Schulden an die Börse

Ach guck.
Totgesagt leben länger. Mal ein wenig Spielgeld investieren.
Nachdem immer mehr Autobauer ihre Lieferfristen verlängern und ganze Fertigungslinien stillegen, kann Chipfertigung eigentlich nur aufwärts gehen.
Zumindest bis die Nachfrage einigermaßen befriedigt ist.
Und bis dahin wird es noch sehr lange dauern.
 
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Mich würde es eher interessieren mit welchen Wert sie bei der Börse einsteigen werden.
 
dgschrei schrieb:
Also zumindest die Investoreninfos sagen dass von 850k Wafern pro Jahr Kapazität
Ich bin mir nicht ganz sicher wie das "space" zu deuten ist - hätten die nur Reinraumplatz für eine solche Kapazität oder ist der Reinraum stand jetzt auch dafür ausgerüstet?

Umgekehrt wäre auch möglich dass sich der Geschäftsführer in dem Interview nicht auf die Gesamtkapazität bezog sondern nur auf die neuen Bereiche (Consumer-/Autoelektronik) und die Fab evtl nur teils dafür ausgerüstet ist...
 
Der Nachbar schrieb:
Wenn die Eigner das Unternehmen nicht mit deren Ölkapital fit bekommen haben, wird es die Börse auch nicht tun.
Deutschlands gewählte Politiker hatten auch genug Zeit das Potenzial die Dresdner Fabs zu erkennen und sich schon zu Zeiten AMD als Eigentümer zusammen setzen können, als es kneifte.
Die Politik hat den Bau der Fabriken massiv subventioniert. Die Fertigungsentwicklung die als Namlab aufgebaut wurde, wurde massiv subventioniert. Die Ansiedlung von Forschungsinstituten im Bereich wurde (ist?) massiv subventioniert. Die Ansiedlung von Zulieferern wurde massiv subventioniert. Es wurde extra ein Lobbyorganisation ins Leben gerufen (Silicon Saxony). Genauso wie GF fröhlich Kurzarbeit subventioniert wurde, als sie es für nötig hielten.
Im Rahmen dessen was möglich ist, ohne dass einem das EUGH wegen illegaler Subventionierung aufs Dach steigt wurde ausgeschöpft. Alles darüber hinaus ginge dann bald schonwieder in jene Richtung, wie vür über 30Jahren Halbleiterindustrie als Staatsbetrieb künstlich am Leben gehalten wurde. Das war schon mal eine recht bescheidene Idee..

Der Nachbar schrieb:
GloFo könnte im Ökologiesektor Fuß fassen, wo zukünftig weit komplexere Halbleiter wichtig werden, wo BOSCH derzeit nicht mal den Markt bedienen könnte.
Von BSH bekomme ich nicht mal dieses Steuermodul mehr. Soviel zur Halbleitertechnologie in Produkten, die wirklich gut elektronisch, programmiert ein System steuern konnten.
https://www.siemens-home.bsh-group.com/de/shop-produktliste/00495985#/Togglebox=manuals/
Die Grüchteküche meint, dass GF sowieso schon MEMS (oftmals Umweltsensoren) fertigt. Eines der Probleme ist da aber auch, dass eine Produktionslinie die auf planare ICs ausgelegt ist nicht unbedingt die optimale Taktung für MEMS erreicht.

Und das Steuermodul welches du da willst ist für Haushaltsgeräte. Das ist für Bosch ein Zubrot und wird bereitwillig geopfert wenn man mit den selben Komponenten Margeträchtige Steuergeräte für die Industrie bauen kann.

Lemiiker schrieb:
Warum ist Dresden zu weniger als 50% ausgelastet?? 🤔
Kommt wie immer darauf an, wie die Bemessungsgrundlage für den Prozentwert ausschaut. Mit dem aktuellem Maschinenbestand und der aktuellen Personaldecke ist Dresden gut ausgelastet. In der Fertigungshallen soll aber noch Platz für mehr Maschinen und Personal sein. Zudem gilt die Faustregel, dass man die Produktion nur zu 80-85% sinnvoll auslasten kann. Den Rest braucht es für Wartung und die Kompensation von Pannen. Da müsste man dann wirklich mal den Bericht lesen, wie die 100% definiert sind.

dgschrei schrieb:
Und dass sie dank deutscher Energiewende und den horrenden Strompreisen wahrscheinlich die teuerste der Fabs ist und man dementsprechend lieber erst mal alle anderen Werke auslastet.
Industriestrom für Großabnehmer ist gar nicht so teuer und GF Dresden hat eh ein eigenes, konventionelles Kraftwerk.

dgschrei schrieb:
https://pics.computerbase.de/1/0/0/7/2/7-8f4b252ed963218e/1-630.dbc39ebb.png

Also zumindest die Investoreninfos sagen dass von 850k Wafern pro Jahr Kapazität nur 310k Wafer produziert worden sind.

Und nachdem man bei Falschaussagen in solchen Dokumenten schnell mal in den Bau wandert würde ich das tendenziell auch glauben.
Danke fürs raussuchen. "Fully equipped" wird als 100% angesehen. GF Dresden ist derzeit aber nicht voll ausgestattet.
 
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dgschrei schrieb:
Und dass sie dank deutscher Energiewende und den horrenden Strompreisen wahrscheinlich die teuerste der Fabs ist und man dementsprechend lieber erst mal alle anderen Werke auslastet.
Ähm, GF zahlt nicht den Preis, den wir zahlen für den Strom.

Und der Strompreis ist da nicht der alleine Faktor, der eine Firma ggf. uninteressant macht. Wir haben es jetzt in einigen Themen gehabt, dass man ja hier wegen den Lohnnebenkosten, Energiekosten usw. keine Firma auch machen würde und man eh nicht hier her will. Das sind aber alles Halbwahrheiten und Stammtischparolen - im anderen Thema ba ich es mir verkniffen da mal was drauf zu schreiben.

In Deutschland ist es aktuell eher entscheidend, welcher Industrie du angehörst und wie viel Energie du verbrauchst. Für industrielle Großabnehmer mit sehr hohen Mengen standen 2000 ca. 6,75 Cent pro kW/h auf der Uhr und heute ca. 8,50 Cent und damit bewegt man sich in der normalen Inflation.

Kritisch wird es eher für Betriebe mittlere bis kleiner Größe, die zahlen dann je nach Abnahmemenge dann eher 12 Cent - 18 Cent für 1 kW/h. Wir sind damit aber nicht pauschal die teuersten, sondern werde auch gerne mal von UK überholt und andere sind nicht soweit weg. Primär betroffen von dem hohen Strompreis in Deutschland sind die Endverbraucher sowie die kleinen und mittleren Unternehmen.

Bei den Energiepreisen wichtiger ist aber, dass hier für Firmen oft auch ganz andere Vertragsformen gewählt werden und die ihren Strom über ihren Anbieter auch anders beschaffen und der gerne mal auch entsprechenden Schwankungen unterliegt. Wenn man als große Firma seinen Verbrauch sehr gut planen kann und konnte, kam man auch sehr günstig beim Strom in Deutschland weg, weil der Preis auf der Strombörse quasi nicht vorhanden war.

Und alles weitere, was hier ja gerne angeführt - Lohnnebenkosten usw. - stimmt oft in der Form auch nicht, sondern ist, wie geschrieben, eher Stammtischgeplapper als Realität. Und auch der Bau einer "Fabrik" geht in Deutschland eigentlich realtiv gut von statten, wenn man sich nicht gerade in ein Wasserschutzgebiet in Grüneheide ansiedelt, weil die eigentlichen gerwerblichen Flächen nicht "passen" oder schon in Investorenhand sind und die natürlich dann weit über Wert verkaufen wollen. ;)

Manchmal wird - auch hier im Forum - manche Sachen eher überspitzt oder dramatisiert, weil man ein paar Beispiele hat in den Medien, dabei geht es in den Medien oft eben um diese Ausnahmefälle.
 
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dgschrei schrieb:
Und dass sie dank deutscher Energiewende und den horrenden Strompreisen wahrscheinlich die teuerste der Fabs ist und man dementsprechend lieber erst mal alle anderen Werke auslastet
Typische Stammtisch Parolen. Man kommt sich fast vor wie auf rt.de.
Glofo Dresden ist fast Autark. Das einzige was denen evtl weh tun könnte ist der aktuelle Gaspreis, falls sie keinen langfristigen Vertrag mit Gasprom o.ä. haben sollten.

Der nicht weit entfernte Halbleiterhersteller Globalfoundries hat hingegen zwei eigene Energieversorgungszentren - unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. «Das hat uns vor großem Schaden bewahrt», sagte Unternehmenssprecher Jens Drews der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings sei die Produktion inzwischen so gewachsen, dass nicht mehr alle Bereiche durch die dezentrale Energieversorgung abgedeckt werden könnten. Daher habe der Stromausfall zu «geringen Auswirkungen» unter anderem in der Produktion geführt. Details nannte das Unternehmen nicht. «Der Vorfall am Montag hat uns in unseren Anstrengungen bestärkt, in den nächsten fünf Jahren völlig unabhängig vom öffentlichen Netz zu werden», sagte Drews.
https://www.welt.de/regionales/sach...fft-auch-Halbleiterhersteller-in-Dresden.html
Edit: Ups, da war einer schneller ;)
 
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Piktogramm schrieb:
Auch an dich, GF hat in Dresden ein eigenes Kraftwerk stehen.
Das weiß ich, es geht aber allgemein auch um diese ständigen Halbwahrheiten und aufgebauschten Medienberichten, die hier einige Bemühen um unseren Untergang herbei zureden.
 
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Ich bin dabei, aber mehr als die Schulen noch nachdrücklicher auf die Digitalisierung hinweisen und noch mehr Fortbildungen für Lehrern anbieten und mich bei Poltikern unbeliebt machen und bei unserem Bildungsbürgertum, in dem ich forder, dass wir Lehrern endlich Medienkompetenz verbindlich bei bringen, kann ich nicht.
 
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Quasi instant Tournaround-Wette ab Börsendebüt. Hat man auch nicht alle Tage.

Aber guter Zeitpunkt. Was die letzten 1-2 Jahre so alles an die Börse ging und instant mit zweistelligen Milliardensummen bewertet wurde ist schon hart. Von Hafermilchproduzenten über dauerdefizitäre Lieferservices bis zu "Greentech-Klitschen", die teilweise noch Jahre von einem Produkt entfernt sind, war alles dabei. Dann kann GloFo das auch.
 
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DevPandi kann sich gerne als "Stammtischzerstörer" gerieren.
dass wir Lehrern endlich Medienkompetenz verbindlich bei bringen,
Es empfiehlt sich allerdings die Quellen, die man verlinkt auch zu studieren - ich meine so im Rahmen der Medienkompetenz.

I.
Werden diese berücksichtigt, betrug der Strompreis inkl. Steuern für industrielle Verbraucher im selben Jahr [2020, Anm. durch mich] rund 18,55 Cent pro Kilowattstunde. Inklusive der Steuern stiegen die Industriestrompreise gegenüber dem Jahr 2000 deutlich um über zehn Cent pro Kilowattstunde
Quelle: Strompreise in D über die Jahre

II.
Strompreise in D 2020 im Vergleich mit europäischen Ländern
Hier sieht man ganz klar D an der Spitze innerhalb der EU und mit etwa 100% (!) höhren Stromkosten für die Industrie als Frankreich, welches sich über den ähnlichen Charakter seiner Wirtschaft gut vergleichen lässt.
Ich würde sagen: 1:0 für den Stammtisch!

Leider sind diejenigen, welche einen Mangel an Medienkompetenz der anderen so laut bejammern häufig eben jene, welche ihn am deutlichsten zeigen.

Das eigene Kraftwerk von Global Foundries schützt vor der EEG-Umlage dabei nicht zwangsläufig
Eigenversorger müssen unter bestimmten Voraussetzungen auf den selbstverbrauchten Strom EEG-Umlage an den zuständigen Übertragungsnetzbetreiber abführen. § 61 EEG
Quelle
 
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@Kr2Myo
http://www.gesetze-im-internet.de/eeg_2014/__64.html
Wenn GF nachweisen kann, dass sie zu "Stromkostenintensive Unternehmen" gehören, könne sie sich von der EEG befreien lassen[1].

Genau genommen wird EEG für eine gewisse Menge Energie erhoben, auf diesen Betrag können aber Rabattierungen angewandet werden. Bei dem Kraftwerk von AMD würde ich da an http://www.gesetze-im-internet.de/eeg_2014/__61c.html oder gar eine komplette Befreiung nach http://www.gesetze-im-internet.de/eeg_2014/__61a.html (der ganze Block um §61 f.f. ist interessant)
Sollte es nicht für die komplette Befreiung reichen, haben "Stromkostenintensive Unternehmen" ab einer gewissen Schwelle oft nur 0,0X bis 0,1X Cent je kWh zu zahlen.

Wie was und Überhaupt bei GF Dresden zutrifft, wäre nur abzusehen wenn man die Gegebenheiten genau kennt. Grundsätzlich gilt aber, dass für Unternehmen die viel Energie verpulvern die EEG eher uninteressant ist. Mittelständler, haben hingegen eher mal ein Problem.
 
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@Kr2Myo
Inklusive der Steuern stiegen die Industriestrompreise gegenüber dem Jahr 2000 deutlich um über zehn Cent pro Kilowattstunde
Werden die Preise jedoch ohne auferlegte Steuern betrachtet, ist hierzulande ein Rückgang zu erkennen.
Musst auch den ganzen Text zitieren ;)
Eigenversorger müssen unter bestimmten Voraussetzungen auf den selbstverbrauchten Strom EEG-Umlage an den zuständigen Übertragungsnetzbetreiber abführen.
Aber keine Großverbraucher wie Glofo.
Was meinst denn, warum die EEG Umlage für die (Klein)Verbraucher so hoch ist? Weil die Großen alle befreit sind. Wenn die alle nur einen Cent mehr bezahlen würden, könnte die Umlage für alle schon mehrere Cent sinken. Das war aber nicht die Politik der politische Wille von CDU/CSU/SPD.
Edit: So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. größere Verbraucher werden subventioniert und man bekommt das Volk ganz einfach gg. die EE auf die Barrikaden. Das man die direkten EE Subventionen (EEG Umlage) damals mit Absicht, ohne zeitiges Nachsteuern vollkommen aus dem Ruder laufen ließ und dann die gerade frisch aufgebaute EE Industrie mit Gewalt abgewürgt hat kommt auch noch hinzu.

Aber mal zurück zum Threadthema.
Glofo traue ich eigentlich nicht mehr wirklich zu, den großen Turnaround zu schaffen.
Die Einnahmen aus dem Börsengang gehen doch nicht wirklich in die Firma? Das Geld fließt doch sicherlich zu großen Teilen direkt nach Abu Dhabi?
Für mich wird die Braut mit den schönen Ankündigungen neuer Investitionen nur etwas aufgehübscht, damit noch schnell möglichst viel Geld abgegriffen werden kann.
Glofo hat mMn. seine Zukunft durch das radikale Kürzen bei F&E schon weitgehend verspielt. Das ist wie vor einigen Jahren bei der DB. Da wurde der Laden auch Tod gespart um ihn hübsch aussehen zu lassen.
Einzige Chance für Glofo wäre wohl noch, sich bei Samsung oder TSMC einen neuen Prozess einzukaufen, falls man nicht wirklich dauerhaft in die 3. Reihe abtauchen will.
Von mir bekommen die kein Geld. Vielleicht jongliere ich mit den Papieren etwas rum. Als echte Anlage sehe ich die im Moment nicht.
(Ganz im Gegensatz zu AMD vor 4 Jahren)
 
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T3rm1 schrieb:
63 % USA ^^ Ich glaub nicht, dass das was wird mit dem ETF.
Bei dem geringen Preis, kann man schon eine kleine Position setzen und warten wie sich das entwickelt. Sollte der jemals mal auf 20-30$ hoch gehen, kann man damit gut was absahnen.
 
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