schoen zu hoeren wenn der bereich nicht ganz so ueberlaufen wird.
ist vielleicht auch besser so, sonst waeren die abbrecherquoten wohl noch hoeher...
ich habe selber 3 jahre die ausbildung zum fachinformatiker systemintegration, nach dem abschluss des allgemein bildenden abitur, genossen.
ich hatte mich damals fuer eine ausbildung in dem bereich entschieden weil ich mit mathe ab der 12. klasse auf dem kriegsfuss stand, it bzw. etwas in richtung informatik mich interessiert hat und ich eben mathe aus dem weg gehen wollte.
an sich war das eine schoene ausbildung allerdings habe ich mich unterfordert gefeuhlt.
an der beruffschule wurde uns toll erklaert das, dass niveau der berufsschulen in baden-wuerttemberg eines der beste waere. ich fand das nievau extrem schlecht.
meiner meinung nach haette man sich die berufsschule komplett sparen koennen und sich autodidaktisch in 2 wochen auf die abschlusspruefungen/ihk pruefungen vorbereiten koennen die nach schema f ablaufen- aber das ist ein anderes thema.
gott sei dank hat der betrieb mit eigenen schulungen/seminaren das wissen, das eigentlich an der berufsschule haette vermittelt werden sollen, in theorie und praxis vermittelt.
meine erfahrungen an der berufsschule:
softwareentwicklung: wir haben uns mit der programmiersprache c bzw. c++ beschaeftigt.
an der berufsschule wurden grundlegende sachen wie rekursion z.b. noch nicht einmal erwaehnt. dynamische speicherreservierung mit funktionen wie malloc wurde vielleicht mal am rande erwaehnt. gut war allerdings das sie uns uml-digramme, use-case diagramme, struktorgramme und programmablafplaene sowie strukturierte, modularisierte programmierung gezeigt haben.
in einem prorammierungkurs innerhalb von 10 abenden an der vhs habe ich mehr in sachen programmierung gelernt als in 3 jahren ausbildung an der berufsschule.
datenbanken hatten wir auch in einem kleinen teil. der lehrer hatte selber kaum ahnung von dem materie und hatte als loesung fuer eine klausur z.b. sql abfragen die nicht ausfuehrbar bzw. komplett fehlerhaft waren. wenigstens wurden erm-modelle ein wenig angesprochen--> lief aber auf autodidakdisches lernen hinaus...
it-systemtechnik ein lehrjahr nur damit verbracht minischaltungen zu berechen. also kleine reihenschaltung oder parallelschaltung von widerstaenden. das hoechste der gefuehle war dann der kondensator und das ersatzschaltbild eines kabels.
der rest war messen/rumspielen mit dem oszi und erstellung von digitaltechnische schaltungen (kleiner anriss zu flipflops,muxer/demuxer, zur boolschen algebra/aussagenlogik, allerdings wurden uns keine quantoren geboten)
im 3. lehrjahr gings dann hauptsaechlich um subneting, bissle routing(rip) und das wars dann schon. falls es jmd sagt das erste semester ccna hatte z.b mehr zu bieten und das ist ja noch ned so cisco spezifisch wie die restlichen semester.
an mathe war da vielleicht noch das "schwierigste"den leitungswiderstand eines kabels zu berechnen und da hat der lehrer dann nen taschenrechner an die tafel gemalt damit auch jeder die logarithmustaste findet. ansonsten noch umrechnen von binaersystem in hex.
fouriertransformation hatten die lehrer mal angesprochen bzw. nur anhand eines kleinen programmes die ueberlagerung von den verschiedenen sinusschwingungen gezeigt.
nach der ausbildung habe ich sofort nen job angeboten bekommen bzw. meine firma wollte mich uebernehmen, musste allerdings eh noch zivi machen und wollte sowieso studieren.
gut nun stand ich vor der qual der wahl des studiums an der uni oder fh:
an der uni hab ich mir die vorlesungen mal angeschaut (freund von mir besuchte zu diesem zeitpunkt informatikvorlesungen als nebenfach), als programmiersprache wurde das meiner meinunng etwas praxisferne ada95 gelehrt. jede woche abgabe von programmieraufgaben die ziemlich knackig sind und gleich am anfang so krams wie palindrom test und cesar verschluesselung. wenn man keine vorkenntnisse hat, also schon programmieren kann, wird es schon ned all zu leicht.
der rest lief aufs mathe studium hinaus egal wie die faecher heissen. z.b fing es in einem fach auf er ersten seite des skriptes schon mit tupeln usw... an. sah fuer mich damals aus wie chienesisch und wo zwischendurch mal paar mathematische zeichen wie das summenzeichen erkannt wurden. gut fuer mich war es nix und zu praxisfern. ausserdem hat es mirnicht so zugesagt mit 500 und mehr leuten in einem riesen hoersaal zu hocken, zusaetzlich eilte der uni der ruf vorraus etwas chaotisch zu sein. da ja eh schoen gesiebt wird sinds ausserdem nach dem grundstudium nur noch ein kleiner bruchteil der leute.
zu den schwersten vorlesungen/klausuren sollen wohl die theoretische informatik gehoeren. z.B haaben mir 2 bekannte erzaehlt das sie mit geschaetzten 500 angefangen haben und nun sind nach dem grundstudium noch ca .30 uebrig(allerdings softwaretechnik studium an der uni)
btw 2 kommilitone von mir waren 2 von den 500
ich habe mich dann fuer das studium an der fh in richtung medieninformatik entschieden und bisher habe ich es nicht bereut. die abbrecherquote bei uns soll wohl auch relativ hoch sein-die profs reden bei uns von 50%.
angefangen haben wir mit ca. 35 und nun sind wir ca. 20 im 2. Semester. ich denke es liegt hauptsaechlich an den mathevorlesungen/nachrichtentechnik/elektrotechnik im grundstudium und weil sich wohl viele vorstellen das man im studium irgendwelche webseiten designt oder windows installiert. damit hat das studium bisher bei mir nichts zu tun.die vorlesungen werden so gehalten das man mehr oder weniger alles betriebssystemunabhaengig, appliaktionsunabheanging machen kann.
das studium ist schon mathelastig. allerdings wird uns auch unterstuetzung in form von tutorien geboten und man kann die profs direkt fragen(quasi wie in der schule nur ohne anwesenheitspflicht und alles ist etwas schwieriger und die stoffmenge ist viel, viel hoeher, ja mein analysis skript z.b 200 seiten). fuer die pruefungen habe ich schon extrem viel gelernt(ca. 2 Monate durchgehend), bisher habe ich auch alles ziemlich gut bestanden aber ohne den lernaufwand fliegt man gnadenlos durch. in der ausbildung konnte ich im vergleich dazu auch ohne zu lernen ne 1 schreiben.
nachrichtentechnik habe ich ueberstanden bei analysis(aussagenlogik,vollstendige induktion,integrale, differentialrechnung, splines, fouriertransformation usw.)und diskrete mathe(mengenlehre,vektorrechnung, matrizen, komplexe zahlen usw.) warte ich noch auf meine noten. nun gehts weiter mit theoretische informatik(automaten,grammtiken) und angewandte mathe(graphentheorie,wahrscheinlichkeitsrechnung) und dann kommt wohl im 3.semester noch ne algorithmen vorlesung. in softwareentwicklung haben wir mit der programmiersprache c angefangen und echt sehr viele sachen durchgenommen(200 seiten skript), der stoff aus der ausbildung war vielleicht nach 3 vorlesungen abgehandelt. es war echt verblueffend mal zu sehen das es auch noch viele weitere datenstruktuten ausser arrays gibt und warum und wie es zu vielen fehlern in c kommen kann . sozusagen wie die sprache "tickt". ansonsten war es auch mal toll andere algorithmen als nur bubble sort(das war der einzige den wir in der berufsschule besprochen haben) durchzusprechen. auch wusste ich bisher nix von der o-notation.
zusammenfassend finde ich die ausbildung war fuer mich eine gute eintscheidung. ohne waere ich wahrscheinlich direkt an die uni gegangen und haette das "informatik oder fuer mich quasi mathestudium abgebrochen". allerdings sollte man die ausbldung bei einem unternehmen machen das zusaetzliche schulungen der mitarbeiter vornimmt denn laut meiner erfahrung kann man die berufsschulen vergessen. wenn ihr die moeglichtkeit habt ccna/ccnp/lpi oder andere zertifizierungen sei es auch so lustige sachen wie msce zu machen - nehmt so viel ihr bekommen koennt mit.
beim studium im vergleich dazu:
das studium der puren informatik an der uni bedeutet wohl quasi ein mathestudium.
wenn man sich fuer eine mischrichtung z.b. wirtschaftsinformatik, medieninformatik an der fh entscheidet kann man meistens den mathe teil relativ flach halten im vergleich zum puren informatik studium. jedefalls sind das meine eigenen erfahrungen und aus meinem bekannten kreis.
azubis direkt als bloed darzustellen oder umgekehrt studenten halte ich fuer bescheuert. es gibt leute die studieren die sind um einiges weniger fit und umgekehrt genauso. man braucht kein studium um server zu administrieren oder ein netzwerk aufzubauen. in der ausbildung war eher die devise angesagt man muss wissen wo es steht oder wen man fragen kann. im studium ist es eher die devise man soll selbststaendig analogien erkennen, gelerntes anwenden und auch schnelles einarbeiten in das thema. ein studium ist oft auch die vorraussetzung um in fuehrungspositionen zu kommen.
vielleicht bringt ja mein erfahrungsbericht/meine meinung dem ein oder anderen etwas wenn er vor der entscheidung steht etwas im bereich it/informatik als ausbildung oder als studium zu beginnen. ich hoffe das war nicht zu stark off-topic.