Also ich Interessiere mich auch schon seit einigen Jahren mit dem Thema und hab im September 2007 eine Ausbildung zum 'Fachinformatiker für Systemintegration' begonnen. Hat sich toll angehört und traf eigentlich genau mein Interesse...
Jetzt nach ca. der Hälfte der Ausbildung (Dauert 3 Jahre) muss ich sagen dass mir der Beruf nicht sonderlich gefällt und mir teilweiße so auf den Sack geht das ich am Wochenende kein Bock mehr auf gar nix habe.
Der Grund:
Als Fachinformatiker (Für mich der "klassische" IT-Beruf) ist man Dienstleister - ob jetzt extern oder intern ein Firmennetzwerk betreuen spielt mal keine Rolle. Aber Intern ist
man sozusagen das Klopapier für den "normalen" Benutzer der wegen jedem Sche*ß anruft und zu 99% das Problem selbst verursacht (Klassisches Problem: "Mein PC geht nicht mehr", oder "Ich kann nicht arbeiten" - am liebsten würd ich darauf ja immer Antworten "Dann geh nach Hause aber mir nicht auf die Nerven" - also Azubi würd mich das allerdings nen rollenden Kopf kosten, weshalb ich schön freundlich den User immer und immer wieder auf das selbe Hinweiße). Einige sind trotz dicker Schulung und allem Pi Pa Po zu dumm mit Word umzugehen - und damit meine ich einfach Funktionen wie das erstellen von Etiketten - Und wer darf herhalten ?? Genau^^
Und Wehe man stört einen Anwender mal beim arbeiten - evtl. man installiert nen Drucker oder muss was um verkabeln - dann darf ich mir erstmal 5 Minuten anhören das ich gerade Wertvolle Arbeitszeit vergeude und zig "Wehe das Ding tut nachher nicht mehr..." - Sprüche reinziehen.
Außerdem birgt der Beruf ne riesen Verantwortung - tut mal ein Server nicht, dann hacken einem nicht nur die Benutzer die Rübe ein, das Unternehmen fährt Verluste im 3-Kantigen Bereich und das kann schon übel werden. Als Azubi bin ich davon nicht betroffen, aber der Gedanke schafft mir immer wieder ein flauschiges Gefühl...
Neue Mode derzeit:
Ständig bei Hotlines/Kundendiensten wegen irgend nem blöden Gerät das nicht funzt anrufen und dabei Stundenlang in der Leitung hängen und dem gequassel des Technikers zuhören - wenn dann der Lieferant nocht T-Com oder Siemens heißt, dann kann man mich am Abend zusammenkehren.
Jo...
Also abgesehen von "gereizten" Usern und nervigen Telefonaten stört eben das man als Auszubildender eh die A-Karte gezogen hat und den Schotter machen darf auf den die anderen gerade keinen Bock haben.
Über die üblichen dämlichen Aufgaben die man als Azubi so bekommt (Meine Lieblingsbeschäftigung: Ablage von Bestellungen und Lieferscheinen für den Einkauf oder das Zusammenbasteln von Kundenkatalogen fürs Marketing) will ich gar nicht meckern.
Dazu kommt das mein Ausbilder (Der wirklich Ahnung hat und weiß was er tut!) manchmal ziemlich "Explosive" Tage hat und häufig im Dauerstress ist. Gut das man da nen Azubi hat
Andererseits hat der Beruf auch seine Angenehmen Zeiten. Z.B. exzessiver Gebrauch der Kaffeemaschine oder einfach mal ne Zeitspanne in der wenig los ist.
Auch lässige Dinge wie PC's oder Notebooks installieren (oder mit Komponenten erweitern) erfordern nicht nur wenig Arbeitsaufwand sondern machen im Vergleich zu nervigen/genervten Usern relativ Spaß.
Mein zweites Problem ist die Schule:
Es gibt quasi 3 Hauptfächer und eben 0815-Gedöns wie Englsch, Deutsch, Wirtschaft. Gerade das Hauptfach "SAE" (Software, Anwendung und Entwicklung) geht mir sooo tierisch auf den Zeiger, das ist unglaublich.
Da von abgesehen das der Dreck überhaupt nicht zu meinem Berufszweig gehört und ich wohl nie eine Zeile programmieren werde (In meinem Ausbildungsbetrieb schon 100-mal nicht) haut mir das "Hauptfach" regelmäßig ne hässliche 4 ins Zeugniss (Wobei ich darüber noch froh bin).
Schon seit nem knappen Jahr programmieren wir ausschließlich bei nem äußerst giftigen Lehrer C/C++.
Die Konsolenanwendungen im ersten Jahr wahren relativ einfach, aber trotzdem für nen Totalen Voll-Noob wie mich (was C angeht) am Anfang ein kleines Problem.
Bei den Windows-Anwendungen im 2. Jahre hab ich dann komplett den Faden verloren und hocke Mo,Di die ersten 3 Stunden vor meinem Rechner, tu so als würd ich wie wild Programmieren und hoff das mein Lehrer nicht auf meinen Bildschirm glotzt, was er dummerweiße alle 10 Minuten tut. Dann kommt bei guter Laune ein vor Ironie triefender "Ja - Sie ham aber schon viel Programmiert..." - Spruch bei schlechter Laune kassier ich in für die Klasse relativ amüsanten 2 Minuten nen dicken Anschiss. Ich kapier ja nix und kann dem Lehrer so keine Antworten auf seine Fragen geben. Wenn der zu mir sagt ich soll mal eben 2 Klassen in die Buttons der Windows-Anwendung implementieren, dann würd ich am liebsten im Stuhl versinken.
Geht mit den "lustigen 2 Minuten" aber meinen 30 Klassenkameraden genau so, was das ganze relativ erträglich macht
sozusugen:
Code:
if (schlechte Laune)
Rollende Köpfe;
else (gute Laune)
Dummer in Ironie ersoffener Spruch;
Mein Betrieb fordert von mir dass ich die 4 auf ne 2 steigere was dieses Jahr Erfolgreich Misslungen ist - bei der gigantischen Unterstützung die ich bekomme und einem Klassenschnitt von 4,5 ein gigantisches Projekt.
Abgesehen von C nervt mich die Staubtrockene Theorie im Fach "Informationstechnische Systeme", dass sich im 2. Jahr hauptsächlich auf die Netzwerktechnik spezialisiert. Grundsätzlich schläft die halbe Klasse inklusive Leher - so trocken ist der Bullshit.
Mein Zeugniss hatte letztes Jahr nen gesamt Durchschnitt von 2,5 was wohl aber Fächern wie Englisch und Wirtschaft zu "verdanken" ist. die 3er und den blöden 4er in den Hauptfächern sind schon ziemlich störend - obwohl ich zugeben muss, dass ich noch nie DIE Leuchte war in der Schule
Alles in allem Haut mich der Beruf nicht vom Hocker obwohl ich privat sehr IT-Begeistert war/bin.
Wenigstens hat die Ausbildung mir bisher gezeigt, dass man ein Hobby besser nicht zum Beruf macht.