Ich versuche mal, euch das Phänomen der Raubkopien zu erklären und zwar anhand des realen Lebens:
Das Runterladen von Schwarzkopien ist natürlich nicht in Ordnung und ich glaube keiner hier behauptet ernsthaft, dass es völlig okay ist. Klar schadet es der Industrie und den Gamern selber, vor allem auf dem PC. Auch der übelste Hardcore Kopierer der einfach alles an Filmen, Musik, Spielen und Programmen illegal saugt weiss das ganz genau.
Aber Raubkopien sind nun mal schon seit anbeginn von Software/Musik/Filme immer dagewesen. Mittlerweile werden sie auch in der Gesellschaft akzeptiert als etwas völlig normales. Früher waren es eben Kassetten die man überspielt hat, heute sind es digitale Daten die man über das Internet "überspielt". Und das hat nun mal auch schon seit jeher seine gesellschaftlichen Gründe.
1. Geld sparen
Die Verlockung, 30 bis 60 Euro bei einem einzigen Spiel im Portmonai zu behalten und trotzdem das Game zu durch ein paar Mausklicks und etwas Wartezeit zu bekommen ist, milde ausgedrückt, RIESIG. Da interessiert es die wenigstens noch, ob der arme Programmierer entlassen wird, die Firma pleite macht, oder der PC als Spieleplattform ausstirbt. Diese ungeheure Verlockung so viel Geld zu sparen durch saugen von MKVs und AVIs anstatt Blurays und DVDs, gecrackten Games und Programmen anstatt originalen etc. ist stärker als alles Andere. Denn sie basiert auf der Gier und dem Geiz des Menschen, einem Elementaren Baustein der menschlichen Natur.
2. Dem System ein "Schnippchen" schlagen
Vor allem Menschen mit geringem Einkommen sehen im Raubkopien die einzige Möglichkeit, sich was vom grossen Kuchen für sich abschneiden zu können. Ob man das gut oder schlecht findet, sei mal dahin gestellt. Das Gefühl dieser Menschen, vom System benachteiligt und ausgschlossen zu sein, können sie aber auf diese Weise etwas und zumindest in einem Bereich deutlich kompensieren, in dem sie eben das ganze Zeug was bei Media Markt teures Geld kostet für lau auf ihren Rechner kopieren.
3. Mißverhältnisse der Macht und Geldverteilung
Am Beispiel der Film- und Musikindustrie sieht man einfach, wie krass das Mißverhältnis von so manchen Verdienstdifferenzen ist. Der 10 Std. hart arbeitende Lagerist bekommt nur einen Bruchteil von dem, was ein kleiner Rotz wie Justin Bieber schief jaulend durch die Dummheit seiner Fans und dadurch Millionen verdient. Oder ein Tom Cruise, der 20 Millionen Dollar für einen Film bekommt. Auch im Musikbereich gab es in der Vergangenheit die ganzen "Crimbs" Sendungne, wo die Stars ihren Riechtum präsentiert haben.
Das alles sieht nun der arme ausgebeutete Arbeiter und soll auch noch von seinem Geld diese 1000 mal überbezahlten Stars durch Originalkäufe unterstützen. Es hilft auch nicht, hier den armen normalen Programmierer der Softwarefirma oder Pförtner des Filmstudios zu erwähnen. Es brennt sich in den Köpfen der Leute fest, wie unfair das System ist und man will sich einen selbstgerechten Ausgleich durch eben Schwarzkopien verschaffen.
4. Zielgruppe des Contents
Es gibt nun mal Software, Filme und Musik, die hätte sich der Raubkopierer nie und nimmer gekauft, wenn er es sich nicht runterladen könnte. Das er den Content überhaupt anfasst und sich anguckt ist nur die Folge der Leichtigkeit, mit der man sich das Zeug illegal runterladen kann. Ein Kauf hätte hier niemals stattgefunden, weil der "Raubkopierer" das Genre eh nicht spielt oder für solch "in seinen Augen" leicht minderwertige Unterhaltung niemals Geld ausgeben würde. Der Content ist also dem Raubkopierer die Downloadzeit wert um mal kurz reinzuschauen als Billigsnack zwischendurch, aber niemals auch nur ansatzweise bares Geld.
Es bringt auch nichts hier wieder das Totschlagargument aufzuführen: "Warum lädt er es dann runter wenn es ihn nicht interessiert?". Ganz einfach, weil es dank One Klick Hoster völlig sicher und schnell MÖGLICH IST und das ganze auch noch ohne kriminelle Energie oder Geschick einsetzen zu müssen.