News Justizminister Maas: Dystopische Risiken von Smart Cars

Andy

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Mit Smart-Car-Technologie und auf Big-Data-Analysen basierenden Versicherungstarifen entwickelt sich die Autoindustrie zunehmend auch zur Datenindustrie. Gerade deswegen müsse auch der Schutz der Privatsphäre eine immer stärkere Rolle spielen, erklärt nun Justizminister Heiko Maas (SPD).

Zur News: Justizminister Maas: Dystopische Risiken von Smart Cars
 
In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt fordert er, dass Menschen infolge der Digitalisierung nicht zum reinen Objekt von wirtschaftlichen Interessen degradiert werden.

Warum? Weil das vor der "Digitalisierung" nicht so war? :lol:
 
Gerade noch eben die VDS durchgewunken und nun einen auf besorgten Minister machen.
Kann er sich mal für eine Meinung entscheiden ?
 
Die gute Politik, mal wieder Jahre hinten dran.

Die sollen sich mal lieber um gründliche gesetzliche Rahmenbedingungen kümmern.
 
leipziger1979 schrieb:
Gerade noch eben die VDS durchgewunken und nun einen auf besorgten Minister machen.

Genau mein Gedanke... Aber man kennt ja Politiker, "was juckt mich mein Geschwätz von Gestern".
 
Klingt soweit gut und richtig, frag mich aber auch wie viel Wert das hat.
Die Herren machen ja gern mal 180 Grad Drehungen innerhalb weniger Wochen. Zur Not wird halt die ein oder andere Stelle neu besetzt wenn sich einer so quer stellt und die Dreistigkeit besitzt sich für die Interessen der Bevölkerung zu interessieren.
Gibt einfach viel zu große Interessen gegen die Freiheit und für Überwachung, Kontrolle und daraus Profit zu schlagen. Da braucht es ganz klare Gesetze die konkrete Sachen verbietet, bestimmt was nicht gesammelt, verarbeitet und genutzt werden darf, mit empfindlichen, existenzbedrohenden Strafen.
Leider passiert zur Zeit das Gegenteil, Unternehmen solln mehr Rechte eingeräumt werden und den Deutschen wird gesagt sie sollen sich mal nicht so anstellen und das Problem sei nur unsere Vorsicht und Skepsis die es gilt abzubauen.
 
VDS Sache: Ohne ihn in Schutz nehmen zu wollen, aber da spielen noch ganz andere Interessen (Koalition, ganze Partei) mit und das Ganze ist jetzt sicher nicht ihm alleine an zu lasten.

Zu dem Thema: Bin da voll auf seiner Seite, gerade die angesprochenen Versicherungstarife sind mir ein Dorn im Auge. Die Versicherung hatte eigentlich mal den Auftrag durch gemeinsames einzahlen von "kleinen Beträgen" auch die Fälle aus zu gleichen die viele Kosten verursachen. Also ein Solidaritätssytem. Die jetzt kommenden Tarife sind aber das genaue Gegenteil und am Ende gibt es nur einen Gewinner...die Versicherung. Jeder der mein da jetzt ein paar Euro sparen zu können denkt da wirklich nicht weit. Ziel ist dieses bisherige Solidaritätsystem immer weiter auf zu weichen. Schlussendlich kann man es dann aber eigentlich gleich lassen mit der Versicherung, denn wo ist dann noch der Sinn ?

Das Zweite: Die angewendeten Ranking Systeme zur Fahrerbewertung empfinde ich als grob fahrlässig. Zählen hier auch starke Brems und Beschleunigungsmanöver mit rein. Beides kommt aber im Alltag sehr wohl vor und nicht selten. Ich kenne einige Kreuzungen an denen mir regelmäßig die Vorfahrt genommen wird (rechts vor links ist auch schon schwer...) und dies würde bedeuten, dass wenn ich hier den Unfall weiter verhindere es mein Ranking verhageln würde.
Nächstes alltägliches Beispiel, mein Liebling, der Beschleunigungsstreifen. Onehin scheint kaum jemand mehr zu wissen warum er BESCHLEUNIGUNGSstreifen heißt. Folge, es wird Rücksichtslos und knapp mit teilweise 40-60 kmh in den fließenden Verkehr auf der Autobahn hineingezogen. Auch hier würde es wieder mein Ranking aufgrund der erforderlichen Bremsung verhageln.
Umgekhert, mache ich alles richtig so wie es mir in der Fahrschlue gezeigt wurde, nämlich bei Auffahrt auf den Beschleunigungsstreifen dritter Gang und Vollgas um sich dann besser einordnen zu können (wegen nun gleicher Geschwindigkeit mit dem fließenden Verkehr), wird auch hier mein Ranking wegen der Vollgassituation schlecht.

Meiner Meinung nach hat Herr Maas hier voll Recht, so was gehört eingegrenzt oder sogar verboten.
 
Was hat den die digitale Überwachung mit schöne neue Welt zu tun? Der Roman beschreibt doch eher eine Welt in der keine Überwachung mehr nötig ist, da die Menschen durch Konsum glücklich sind, durch Konditionierung ihr Arbeit nicht hinterfragen und wenn mal ein Trübsal kommt, ihre Glücksdroge nehmen.
 
VSD ist zwar auch nicht in meinem Sinne, aber das ganze hat deliktrechtliche Beweggründe, wobei es bei dieser Sache um zivilrechtliche Sachen geht. Das sind total verschiende Sachen.
 
Lemiiker schrieb:
Was hat den die digitale Überwachung mit schöne neue Welt zu tun?

Hab ich mich auch gefragt. Vielleicht hat er das mit 84 verwechselt... oder er wollte aufgrund der VDS bloß nicht 84 erwähnen und hat das "nächstbeste" Beispiel genommen.

Wobei sich unsere Gesellschaft dabei nicht lumpen lässt und sagt

Why_not_both.jpg


SineNefas schrieb:
Das sind total verschiende Sachen.

TOTAL! :rolleyes:
 
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Deutschland und die Stereotypen...alles egal, Datenausbeutung seit Jahren in allen Bereichen, bis es ums Auto geht....da ist die rote Linie...daran hat das Kabarett wiedermal Jahre was zum lachen.
 
Gegenfrage: Welche Daseinsberechtigung hat eine Kfz-Versicherung noch in einer Welt wo nur noch vollautonome Smart Autos herumfahren? Laut deren Aussage können dann ja keine Unfälle passieren... :evillol:
 
@crazymayhem
Das ist eine verdammt gute Frage.
Dann wird die Einführung von autonomen Autos neben vielen Jobs mit niedriger (schulischer) Qualifikation (= Fahrer aller Art) wohl auch noch bei den Jobs in Versicherungen ein Gemetzel hinterlassen.

Eine vorausschauende Regierung würde sich langsam mal Gedanken machen, wie das mit den Arbeitsplätzen aussehen soll, wenn in wenigen Jahren wieder viele Jobs durch voranschreitenden Fortschritt überflüssig werden.
 
And this years oscar in the category "publicity stunt" goes to *trommelwirbel* ......

Genial, der Herr! Was interessiert die Leute? Datenschutz!
Hmm, welche große Zielgruppe können wir gleich mal ansprechen? Autofahrer!

Datenschutz für Autofahrer!

Politik vom Feinsten :(
 
Aber, aber... Viele dieser Autofahrer vertreten doch die Meinung das eine VDS sinnvoll sei. Schließlich haben sie ja nichts zu verbergen.

Da kann ruhig der Versicherungsgeber doch den transparenten Autofahrer haben. Finden diese doch auch sonst toll... :evillol:
 
leipziger1979 schrieb:
Gerade noch eben die VDS durchgewunken und nun einen auf besorgten Minister machen.

Und dann sagt er obendrein auch noch: "vorhandene Daten wecken stets Begehrlichkeiten, sie auch für andere Zwecke zu nutzen" :freak:

Gut zu wissen, dass er die VDS nicht aus Unwissenheit/Inkompetenz will, sondern sich durchaus bewusst ist, welche Gefahren er heraufbeschwört. Schließlich ist die VDS eine datenschutztechnische Massenvernichtungswaffe. (Die obendrein durchaus auch Daten von Smart Cars einbeziehen kann.)

Ich will kommerzielle Datensammler nicht verharmlosen, aber die viel größere Gefahr für die Menschen sehe ich bei staatlichen Behörden. Ein schneller Blick in die Geschichte (besonders Deutschlands) reicht, um zu sehen dass ein außer Kontrolle geratener Staatsapparat so ziemlich die größte Gefahr ist, die es gibt. Dagegen sind alle Terroristen der Welt eine Clowntruppe und Google, Facebook und Versicherungsunternehmen erst recht.
 
-THOR- schrieb:
Das Zweite: Die angewendeten Ranking Systeme zur Fahrerbewertung empfinde ich als grob fahrlässig. Zählen hier auch starke Brems und Beschleunigungsmanöver mit rein. Beides kommt aber im Alltag sehr wohl vor und nicht selten. Ich kenne einige Kreuzungen an denen mir regelmäßig die Vorfahrt genommen wird (rechts vor links ist auch schon schwer...) und dies würde bedeuten, dass wenn ich hier den Unfall weiter verhindere es mein Ranking verhageln.

Ja, zu Recht.

Wenn du an eine gefährliche Stelle kommst, musst du damit rechnen, dass etwas geschehen könnte. Das heißt: Geschwindigkeit anpassen.

Wenn du eine Stelle kennst und trotzdem "starke Bremsmanöver" durchführen musst, solltest du deinen Fahrstil überdenken.

Gleiches gilt für die BAB. Links 250kmh, während mittig nur 120kmh gefahren wird, ist keine angepasst Geschwindigkeit und wird demnach oft mit einer Teilschuld versehen. Man muss immer damit rechnen, dass jemand einen Fehler macht und dieses Szenario einkalkulieren.
 
mastaqz schrieb:
Man muss immer damit rechnen, dass jemand einen Fehler macht und dieses Szenario einkalkulieren.
So siehts aus!

Übrigens zum Thema "Datenschutz/missbrauch und Privatssphäre" gab es gestern Abend auf RTL mal echtes Bildungsfernsehen(kaum zu glauben!!!):
http://www.nowtv.de/rtl/christopher-posch/christopher-posch-spezial-ich-uebernehme-ihr-leben/player

Habe nicht schlecht gestaunt, dass RTL mal beispielnah über Gefahren im Netz aufklären kann, wobei man da noch etwas krassere Szenarien zumindest hätte erklären können.
 
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Artikel schrieb:
Durch diese permanente Kontrolle werde allerdings ein normkonformes Verhalten erzwungen, was letztlich aber zulasten der Freiheit und Unabhängigkeit führe.

Was soll das bedeuten? Wenn mit "normkonformes Verhalten" ein Verhalten gemeint ist, welches nicht in Konflikt mit dem Strassenverkehrsgesetz und dem Strafgesetz gerät, dann geht das nicht zulasten der Freiheit und Unabhängigkeit - im Gegenteil, die Freiheit anderer wird eingeschränkt, wenn sich jemand in diesem Sinne nicht normkonform verhält.

-Thor- schrieb:
Ziel ist dieses bisherige Solidaritätsystem immer weiter auf zu weichen. Schlussendlich kann man es dann aber eigentlich gleich lassen mit der Versicherung, denn wo ist dann noch der Sinn ?

Diese Solidarität gilt auch für Leute, die eher fahrlässig handeln...
 
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