News Justizminister Maas: Dystopische Risiken von Smart Cars

mastaqz schrieb:
... Wenn du eine Stelle kennst und trotzdem "starke Bremsmanöver" durchführen musst, solltest du deinen Fahrstil überdenken. ...

Das kann man nicht pauschalisieren. Es ist einem nicht immer zuzumuten, mit Schrittgeschwindigkeit an eine Kreuzung ranzufahren, an der man selber Vorfahrt hat, nur weil dort gefühlt häufig die Vorfahrt missachtet wird. Zumal "starkes Bremsmanöver" nicht " hohe Geschwindigkeit" voraussetzt.

Wobei man natürlich seine Vorfahrt nicht erzwingen darf, nicht dass wir uns falsch verstehen.
 
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calluna schrieb:
Was soll das bedeuten? Wenn mit "normkonformes Verhalten" ein Verhalten gemeint ist, welches nicht in Konflikt mit dem Strassenverkehrsgesetz und dem Strafgesetz gerät, dann geht das nicht zulasten der Freiheit und Unabhängigkeit - im Gegenteil, die Freiheit anderer wird eingeschränkt, wenn sich jemand in diesem Sinne nicht normkonform verhält.

Ich fände es schon bedenklich, wenn Privatunternehmen und Behörden immer darüber informiert wären, wann ich wo mit meinem Auto gewesen bin, wie lange ich mich dort aufgehalten habe usw. Wenn man solche Informationen von allen Menschen sammelt und mit anderen Datensammlungen (z.B. Suchhistorien oder halt die Verbindungsdaten usw.) kombiniert, kann man damit, besonders mit den neuen IT-Methoden, schon extrem viel herausfinden. Da bleibt nicht viel geheim.

Ein Mensch ohne Privatssphäre ist nicht mehr frei. Ich würde sogar sagen, dass ein Leben unter so einer Totalüberwachung nicht mehr menschenwürdig ist und damit das oberste Grund- und Menschenrecht verletzt wird.
 
@Post #21:
Zumal das vorsichtig gemeinte Abbremsen auf einer Vorfahrtsstraße auf eine Geschwindigkeit unterhalb der erlaubten oft dazu führt, den hinter einem Fahrenden zu einem Überholmanöver zu verlocken.
 
II n II d II schrieb:
Das kann man nicht pauschalisieren. Es ist einem nicht immer zuzumuten, mit Schrittgeschwindigkeit an eine Kreuzung ranzufahren, an der man selber Vorfahrt hat, nur weil dort gefühlt häufig die Vorfahrt missachtet wird. Zumal "starkes Bremsmanöver" nicht " hohe Geschwindigkeit" voraussetzt.
Ich hab da ein schönes Beispiel.. wir haben hier eine brandgefährliche "Seitenhauptstraße" durch die man mit 50 darf und die mehrere Kreuzungen hat, die megaschlecht eingesehen werden können.
Wenn man an diese Kreuzungen statt der stadtüblichen 60kmh mit 40 oder 30kmh heran fährt, hat man die Chance mit einer Vollbremsung einen Unfall zu vermeiden. Mit 50+ würde man es nicht schaffen, das kann ich dir sagen.
Mich selbst hätte es schon 2mal fast erwischt, weil Leute aus der Seitenstraße kamen(einmal dachte einer es wäre rechts vor links und das andere Mal weiß ich nicht warum)... Einmal musste ich in die Eisen gehen und habs geschafft, weil ich eben nicht die üblichen 60kmh drauf hatte und das andere Mal war glücklicher Weise die Gegenspurfrei und ich konnte den Unfall durch Ausweichen verhindern.

Was ich sagen will: Man muss nicht immer auf Schrittgeschwindigkeit runter, aber kurzzeitig 20-30kmh weniger können schon ein riesiger Unterschied sein, wenn es ums Unfallrisiko geht.
 
Wie -Thor- schon sagte, glaube ich mich zu erinnern, dass Maas gegen die VDS war. Aufgrund des Drucks der Koalition und der eigenen Partei musste er aber wiederwillig nachgeben. De Maizire ist da ja derjenige, der Pro-VDS ist und das alles durchwinkt.
 
Es ist schlicht unsäglich traurig, dass dieser Politiker mit dieser Aussage recht hat.
Ausgerechnet dieses rückgratlose Etwas, dass nocht nicht mal den Anstand hatte zurück zu treten, nachdem das von oben verordnete VDS-Gesetz von eben ihm durchgedrückt wurde, formuliert mal wieder einen Standpunkt zu Bürgerrechten.

... jetzt stellt sich nur die Frage, wann er denn wieder einknickt, sobald es seinen Vorgesetzten einfällt, dass Bürgerrechte gefälligst hinter Industrieinteressen zurück zu stehen haben, weil Arbeitsplätze, Industrie 4.0 und so.

Und dann verkündet der Herr Minister eben munter das Gegenteil, denn -hey- ist ja schliesslich Politik und wer Politikern eine eigene Meinung oder gar Prinzipien unterstellt, ist sowieso nicht ernst zu nehmen.

... Ekelhaft.
Ergänzung ()

@Herdware: Das sind sie doch schon längst. Oder hast Du keine tragbare Taschenwanze (aka Handy)?
 
Herr Maas wird wohl bald ein paar Geldkoffer vor dem Büro stehen haben. Das hat er sich genial ausgedacht.
Typisch Bundesregierung. Erst aufmucken, ("Ausspähen unter Freunden geht garnicht") -> und dann einknicken. ("Was mit den Daten in den USA passiert, da sind wir nicht zuständig").
https://www.youtube.com/watch?v=ADJBpG5Tbyo
 
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Lemiiker schrieb:
Was hat den die digitale Überwachung mit schöne neue Welt zu tun? Der Roman beschreibt doch eher eine Welt in der keine Überwachung mehr nötig ist, da die Menschen durch Konsum glücklich sind, durch Konditionierung ihr Arbeit nicht hinterfragen und wenn mal ein Trübsal kommt, ihre Glücksdroge nehmen.
Da hat er aber schon recht. Die Überwachung fördert die Gesetzteshörigkeit. Sobald es wichtiger ist sich an Gesetze zu halten anstatt korrekt zu Handeln ist die Freiheit und Individualität Geschichte. Das wir eine verblödung der aufkommenden Generationen haben die nicht mehr selbstständig Denken können wurde ja von einigen Studien bereits behauptet.

Btt:
Auch wenn ich die Idee des Datensammelns, Verkehrsoptimierung und Stauverminderungen in Smartautos eine gute Sache finde sollte das gesetzlich erzwungen alles 100% anonymisiert ablaufen. Länger als 1 Tag sollte das nicht gespeichert werden und es sollte ein Auto keinem Fahrer/Besitzer zugeordnet werden können.
 
bLu3to0th schrieb:
...Man muss nicht immer auf Schrittgeschwindigkeit runter, aber kurzzeitig 20-30kmh weniger können schon ein riesiger Unterschied sein, wenn es ums Unfallrisiko geht.

Wenn man den Unfall mit einer Vollbremsung verhindern will, ja. Es ging aber darum, dass keine Vollbremsungen auf dem "Konto" auftauchen sollen und dann reicht eine angemessene Fahrweise an unübersichtlichen Kreuzungen nicht mehr aus.
 
Zitat Artikel:
"Sollten diese Daten in Echtzeit ausgewertet werden, wären diese auch für „Predictive-Policing“-Verfahren geeignet – diese verfolgen den Ansatz, dass Straftaten bereits präventiv verhindert werden."

Minority Report... mein erster Gedanke, ein unglaubliches NICHT unfehlbares System da von Menschen erschaffen.

Jetzt stellen wir uns diesen gesammelten Datenberg vor, mit der Unzugänglichkeit für (böse) Dritte, wie sie die Industrie nur all zu oft in der jüngeren Vergangenheit gezeigt hat (bspw. BMW).
Vor diesem Hintergrund sollte man wohl eher die Wiedereinführung des Model T von Ford unterstützen als solche wahnwitzigen Bestrebungen von Datenkraken.
 
Ebenso wie der Kapitalismus und die Märkte müsste laut Maas auch die Digitalisierung reguliert werden. Ansonsten drohe eine Zukunft, die mit einer Dystopie vergleichbar ist, die Aldous Huxley in Schöne neue Welt skizziert hat.

Typisch deutsch. Man sieht Risiken, wo andere Chancen sehen.
 
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