@Hayda Ministral
Das Big-Core-Cluster umfaßt beim A12X 4 Cores, jeder mit 128KB I- und 128KB D-Cache, und einen gemeinsamen 8MB L2. Bereits im A11 erhöhte man die Anzahl der Dekodierer von 6 auf 7 und die der ALUs von 4 auf 6.
Der L3 war im A12-Design 'nur' 8 MB groß und wurde im A13 verdoppelt. Nehmen wir an, er wird nochmals auf 32 MB verdoppelt, dann bedeutet das ~14 mm² mehr gegenüber dem A12X.
Auf das 127 mm² Die des A12X paßten in N5 wohl um die 15 Mrd. Transistoren, die
drei Dies eines Ryzen 9 3950X kommen zusammen auf 9,7 Mrd., etwas weniger als alleine der A12X/Z umfaßt.
Davon abgesehen sind Apples Big-Cores bereits außerordentlich performant, bezogen auf den Takt sogar sehr viel leistungsfähiger als irgendein x86-Core, was dem Nutzungskontext von Apple (zuerst nur die Notebooks, Mac mini & iMac) sehr entgegen kommen dürfte.
Aber nun doch noch der dezente Hinweis auf's Geld:
Selbst wenn wir das Die mit sagen wir 190 mm² ansetzen und die Ausbeute mit 250 Stück pro Wafer, das blanke Die kostete Apple dann gerade mal 50 $. Kommt noch das Packaging (ebenfalls TSMC) dazu, rechnen wir dafür großzügige 10 $ ein und fertig ist ein SoC im Leistungsbereich bis hin zu einem i9-9980HK. Sind ausreichend verwendbare Salvage-Teile unter den bisher nicht berücksichtigten ~100 Dies, sinken die Die-Kosten im Schnitt natürlich noch entsprechend.
Es sind ganz gewiß nicht die Kosten pro Die, die Apple abhalten könnten zu eigenen Arm-SoCs zu wechseln, es ist die Leistungsbandbreite, die bei den Macs abgedeckt werden muß und die Entwicklungskosten, die dadurch anfallen bzw. die gebundene Manpower – schließlich ist das iPhone das viel wichtigere Standbein in Apples Portfolio.
Das R&D-Budget zu stemmen ist dabei selbstredend kein Problem (es beträgt z.Z. 16 Mrd.$); aber das ist nicht Apple aus Anfang der 90er, es muß sich (langfristig) rechnen (nicht nur in Geld, sondern auch strategisch), sonst macht Apple es nicht. Kurzfristige Mehrkosten sind Apple hingegen schnuppe.