bensel32 schrieb:
Solche Aussagen kommen heraus, wenn man in seiner Filterblase lebt. Das Bundeskartellamt hat erst im vergangenen Jahr 646 Millionen Euro Geldstrafe gegen Stahlfirmen verhängt die sich bei Grobblechen abgesprochen haben. Aber ich vermute, Grobbleche passen nicht in dein Beuteschema, daher ignorierst du solche Meldungen.
Hier was zum staunen:
http://datawrapper.dwcdn.net/5ft3Z/1/
Ja richtig, das Bundeskartellamt klopft regelmäßig irgendwelchen Firmen und Verbünden mit durch Korruption gesicherten Pfründen mit (eher ungefährlichen) Preisabsprachen auf die Finger, das stimmt.
So wie die Beton-Branche oder das Kaffee-Kartell um Tchibo, Melitta und Dallmayr, denen sie damals mit lächerlichen Millionensümmchen im zweistellige Bereich eins über gegeben haben (obwohl man den durch Wettbewerbsverzerrung jenen Verbrauchern entstandenen Schaden auf knapp fünf Milliarden taxiert hat), hat denen bestimmt auch ganz doll weh getan!! Das sind aber alles kleine Fische!
Währenddessen aber ist das BKA beim Spritpreis an den Tankstellen, der Telekommunikationsbranche und dem Duopol zwischen Telekom und Vodafone oder der Korruption von Intel mit der Media-Markt-Saturn-Holding in Größenordnungen von Milliarden-Summen mitunter nicht nur auf beiden Augen vollkommen blind, sondern da tragen auch sämtliche Hühneraugen Scheuklappen.
Irgendein Unrechtsbewusstsein gegenüber der Bevölkerung?
Fehlanzeige!
Nein, das BKA ermöglicht solche monopolistischen Strukturen auch noch, indem man zum Beispiel Vodafone erlaubt, einen Wettbewerber nach dem anderen aufzukaufen und selbst das gesamte Kabelnetz in Deutschland zu schlucken; Vodafone erreiche damit keine markt-beherrschende Position und ein fairer Wettbewerb sei ja in jedem Falle gewährleistet.
Ebenso beim Spritpreis. Da kommen ewig lange Untersuchungen nach Jahren zu dem ernüchternden Ergebnis:
„Der Markt wird von fünf großen Mineralölkonzernen gemeinsam beherrscht, die sich gegenseitig wenig Wettbewerb machen“, so der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.
„In diesem Oligopol sind die Konzerne in der Lage, Preissteigerungen im Großhandel an die Benzin-Verbraucher weiterzugeben.“ Konsequenz?
Eventuelle Preisabsprachen sind dennoch so nicht nachzuweisen.
Selbst als die
Financial Times Deutschland eine
Artikelserie mit stichhaltigen Beweisen von Insidern dafür lieferte, daß Intel seit den Neunzigern gegen jährliche Zahlungen in Höhe von 100 Millionen an die Media-Markt-Saturn-Holding nachweislich sicherstellt, daß es keinerlei AMD-Hardware in Deutschlands Elektronik-Ketten gibt (Archive-Link), was Intel gar unter der Hand (Golem.de;
1 &
2) zugab (aber dem widersprach, daß es sich um jedwede Art der Wettbewerbsverzerrung handle; für Intel sind das nach wie vor bloß Rabatt-Zahlungen und Ermäßigungen ihrer treuen Großverbraucher-Kunden, die ein entsprechendes Absatz-Volumen vorweisen können), vom Kartellamt gab's dem Nichts hinzuzufügen.
Wie gesagt, das Bundeskartellamt kümmert sich nur um die kleinen Fische, weil an die großen traut man sich nicht heran, denn daß würde ja sowas wie Rückgrat erfordern. Wer was anderes glaubt, lebt tatsächlich in einer Filterblase, allerdings die vom Märchen des rechtschaffenen deutschen Staates und seiner dem Bürger verpflichteten Institutionen.
… weiß TechFA