News Kartellrecht: Google für Missbrauch der Monopolstellung verklagt

Die Menschen würden sich für Google entscheiden und nicht zu Google gezwungen, so das Unternehmen in seiner ersten Stellungnahme.

Und im Gegensatz zu Microsoft stimmt das bei Google!
Es gibt andere Suchmaschinen, es gibt andere Handy-Betriebssysteme, man kann sogar Android ohne Google-Dienste bekommen (sowohl selbst machen, wie kommerziell von Amazon, Huawei etc. Das wäre bei Windows unmöglich)... Aber Microsoft wurde nicht zerschlagen, im Gegenteil: Dank Google beherrscht Microsoft nicht mehr die mobilen Geräte, und wie gesagt: In der jetzigen Situation könnten die Firmen und User Android weiter nutzen, auch ohne Google. Da verhält sich einer mal fair, und bekommt dann auch noch nen Anschiss dafür!
 
Skidrow schrieb:
[...]
Hinzu kommt, dass Google und Co anders als klassische Monopolisten nicht mehr auf Märkten agieren, sondern sie dabei sind, selbst zu eben solchen zu werden (Google Playstore und Apple Store als alleinige Plattform für Software aller Art). [...]

Für solche Situationen gibt es einen Begriff: Plattformökonomie. Ein Anbieter diktiert die Rahmenbedingungen für alle Teilnehmer, im Fall Amazon dann die Anbieter. Dabei schöpft Amazon das Wissen potenzieller Konkurrenten ab und unterbietet sie preislich, um den Mitbewerber abzustoßen. Daten machen es möglich.

Letztendlich entspricht die Strategie der großen Konzerne im Silicon Valley der Denkweise alter Managementlehre oder, um es in den Worten von PayPal-Mitbegründer Peter Thiel auszudrücken: "Competition is for losers".
 
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Die Verträge wären für Partner nicht nur finanziell attraktiv, sie nicht anzunehmen, hätte darüber hinaus negative Konsequenzen zufolge.

was wären denn das für Konsequenzen?


Monopole sind kacke, keine Frage. Aber irgendwie ist es aber auch dämlich. Denn sozusagen, darfst du als Firma nicht zu erfolgreich werden. Ich mein Google hat ja auch mal klein angefangen. Die haben ja die Internetsuche nicht erfunden. Davor gab es ja schon Searchengines. Google war einfach besser. Genauso bei Android. Google hatte einfach hier das Gespür und hat Android übernommen als es noch in den Kinderschuhen steckte. Das hätte genausogut Microsoft kaufen können. Vor Android gab es ja auch WindowsMobile, Windowsphone, Symbian etc. die sich aber nicht durchgesetzt haben und mit der Zeit einfach überholt waren, weil sie nicht mit der Zeit gegangen sind.
 
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Naja, ich hab mal versucht eine Zeitlang zu bingen statt zu googlen, hab es aufgegeben, bei Google find ich das gesuchte einfach schneller.

Google bietet aber auch einfach gute Produkte an, Maps -> kein Vergleich bei der Aktualität, Chrome -> selbst MS hat kapituliert, Android... denke heute noch wehmütig an mein Windowsphone...

Aber genau diese Punkte gehen mit Marktmacht einher
 
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Was mir aus dem Artikel jetzt nicht klar wird ist welche negativen Konsequenzen hier gemeint sind, was macht Google denn wenn solch ein Vertrag nicht besteht?
Dass selbst Apple die Google Suche verwendet sagt auch einiges aus, wenn irgendwer auf das Geld verzichten könnte dann Apple, das Problem wird hier eher sein, dass sie ihren Kunden schlicht keine schlechtere Suche aufs Auge drücken wollen.
 
HAse_ONE schrieb:
Monopole sind kacke, keine Frage. Aber irgendwie ist es aber auch dämlich. Denn sozusagen, darfst du als Firma nicht zu erfolgreich werden. [...]

Du darfst als Unternehmen schon erfolgreich sein. Wenn deine Unternehmenspolitik aber darin besteht mit Kapitaleinsatz durch Übernahmen (M&A) den Wettbewerb zu be- oder gar zu verhindern, indem man potenzielle Konkurrenten schluckt oder durch Abschöpfen von Wissen (Amazon lässt grüßen) quasi in die Insolvenz drängt, dann hat das nichts mehr mit "Erfolg" aus Wettbewerbssicht zu tun. Die USA sind dem Wettbewerb weitaus aufgeschlossener als wir Europäer. Deutschland hatte nicht mal den Mumm die Commerzbank herzugeben, geschweige denn Air Berlin oder, oder, oder. Dass wir jetzt nicht in die kriselnde Stahlsparte von Thyssen Krupp Geld verbrennen, ist ausnahmsweise mal lobenswert. ;)
 
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Es wundert mich immer wieder wie lange man offensichtliche Dinge erst über Jahre durch die Gerichte schleifen muss, nachdem man es über Jahre hinnimmt.
Es sollte für solche Dinge ein anderes System eingeführt werden, sodass Unternehmen wie Google trotz Strafen nicht mit einem Gewinn aus der Sache kommen und in der Zwischenzeit die nächsten zwei Verstöße durchführen.
 
Chesterfield schrieb:
Da riechen andere IT "Geier" jetzt ihre Chance in der Zerschlagung. Monopolstellung ist albern , wenn jemand gute Produkte bietet und jeder die Wahl hat ist die klage aus meiner Sicht alles andere als fair, wenn ein unternehmen wächst.
Es geht nicht um gute Monopolstellung durch Qualität.
Lese mal den Beitrag richtig.
Es geht um Monopolstellung durch niedermachen mit unlauter Methoden.
 
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Die Anklage können die sich sparen, am Ende wird nichts passieren, davon ab ist Google zu mächtig um sich zerschlagen zulassen. Richtige Lobbyarbeit betreiben und gut geht die Sache wie immer aus.
 
Eddie8 schrieb:
Dank Google beherrscht Microsoft nicht mehr die mobilen Geräte... [...]

Mit dem Unterschied, dass sich Microsoft im Markt für Mobilbetriebssysteme durch Managementfehler selbst ins Aus katapultiert hat. Google hatte da nicht allzu viel beigetragen; Google war einer der Profiteure.
 
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Ich finde es krass! Man stelle sich mal vor in Deutschland würde man so gegen die Autoindustrie vorgehen (hallo Dieselskandal) oder in Europa gegen XY.

Hier in Europa / Deutschland tut man gerne so als ob es in den USA mit dem Lobbyismus schlimmer sei, dabei ist es genau andersherum! In Deutschland ist der Lobbyismus am schlimmsten. wie viele Jahre hat man die lobbyregister blockiert?🙈
 
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Chapeau! Der Kongress geht gegen die Monopolstellungen der Techriesen vor:

"Erst im Juli hatten sich die Chefs der vier Tech-Giganten Amazon, Apple, Google und Facebook den Fragen des Wettbewerbs-Unterausschusses im US-Repräsentantenhauses stellen müssen. Google Chef Sundar Pichai wurde damals wiederholt zur Dominanz der Suchmaschine befragt, die er bestritt und stattdessen auf viele Wettbewerber verwies.

Anfang Oktober veröffentlichte der Ausschuss dann einen Bericht, wonach die vier Tech-Konzerne ihre Marktmacht missbraucht hätten."
 
Hier verstehen wohl einige nicht, dass die Amerikaner diesbezüglich keine halben Sachen machen. Die nehmen den Wettbewerb sehr ernst. Auch wenn es ein heimisches Unternehmen trifft (siehe Standard Oil Company). Da gibt es kein Too big...
 
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@Skidrow
ausgezeichneter beitrag!

man kann bei diesem thema nur hoffen, dass die justiz über einen langen arm, atem sowie gute gesetze als grundlage verfügt. wenn ich mir hier in europa ansehe wie der rechtsbereich in so manchem staat kaputtgespart wurde - ein schelm wer böses dabei denkt!
 
Die Menschen würden sich für Google entscheiden und nicht zu Google gezwungen, so das Unternehmen in seiner ersten Stellungnahme.

Natürlich, das sagt auch jeder Diktator: "Die Menschen haben sich für mich entschieden"

- Seit Jahren wird dir an jeder Ecke im Internet der Chrome angedreht, bei fast jeder Freeware hängt diese Malware dran.
Mittlerweile erhebt sich sich Google sogar dazu der Welt Internetstandards vorzuschreiben.

Aber das hat zum Glück nichts mit Ausnutzung von Marktmacht zu tun.

- Beim Thema Internetsuche hört man nur noch "googlen" weil keiner mehr auf die Idee kommt das es Alternativen gibt.

Aber auch das hat zum Glück nichts mit Ausnutzung von Marktmacht zu tun.

- Fast jede Seite im Internet ist mit Google Analytics verwanzt.

Und auch das hat zum Glück nichts mit Ausnutzung von Marktmacht zu tun.

- Bei Smartphones/Tablets gibt es neben teurem Apple nur noch Android.

Vor allem das hat nichts mit Ausnutzung von Marktmacht zu tun.

Und auch hier sind wieder welche die schon so von Google abhängig und besessen sind so dass für die ein Leben ohne Google gar nicht mehr möglich ist.

Von daher ein richtiger Schritt.
Ich würde sogar noch einen weiteren Schritt gehen und ich würde Alphabet zerschlagen, denn die sind die Ursache des Übels.
 
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Eddie8 schrieb:
Es gibt andere Suchmaschinen, es gibt andere Handy-Betriebssysteme, man kann sogar Android ohne Google-Dienste bekommen

Android ist an dieser Stelle absolut irrelevant! Was zählt ist die Monopolstellung bei der Suche und die damit einhergehende Marktposition beim Werbeverkauf und Verknüpfung eigener Dienste wie Maps.

Kartendienste wie Falk, waren hierzulande nicht schlechter, aber weil man bei Google gleich direkt die eigenen Maps gezeigt bekommen hat, hat Falk niemand genutzt, Here kennt kaum noch einer und Bing kann noch so gut sein und wird trotzdem nicht verwendet.

Das Problem was dabei entsteht ist die Macht die Google mittlerweile hat, das riesige Geldvermögen und die damit verbundene Fähigkeit alle Konkurrenten vom Markt zu verdrängen. Google bestimmt welche Unternehmen gefunden werden, Google bestimmt welche Produkte gefunden werden und nebenbei besitzt Google mit Youtube auch noch eine zweite Plattform, die eine immer stärkere Position in Leben vieler annimmt.

Irgendwann wird das klassische Fernsehen tot sein, die Printmedien sind kurz davor auszusterben, wenn dann nur noch das Internet bleibt und Google der Herr über das ist, was im Internet gefunden, verkauft und beworben wird, dann Prost Mahlzeit.
Ergänzung ()

cansys schrieb:
Mit dem Unterschied, dass sich Microsoft im Markt für Mobilbetriebssysteme durch Managementfehler selbst ins Aus katapultiert hat. Google hatte da nicht allzu viel beigetragen;

Google hat da sehr viel dazu beigetragen, mit der Weigerung passende Apps für die eigenen Dienste bereitzustellen und mit aktiven Gegenmaßnahmen, als Microsoft entsprechende Apps dafür entwickelt hat (Youtube).
 
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Cool Master schrieb:
Genau diese Wahl hat man aber nicht, da die Produkte einfach zu stark im Markt vertreten sind.

Also kannst du etwa nicht auf bing.com gehen?

Das Google diese Stellung in Sachen Suchmaschinen hat, liegt einzig und allein daran, dass alle anderen einfach nicht so gut sind. Ganz im Gegenteil, ich würde es als Behinderung in meiner Arbeit als Entwickler ansehen, nicht Google nutzen zu können.
 
Wurde auch Zeit. Da die jeweilige US-Regierung immer die US-Tech-Giganten bei Wettbewerbsuntersuchungen in anderen Staaten geschützt, kommen Sie nicht umher selber einzu greifen. Zumindest bei Präsident Trump wäre auch eine persönliche Note denkbar. Allerdings wäre dann Jeff Bezos und Amazon eher dran.

PS: Mir ist beim Überfliegen ein Rechtschreibfehler aufgefallen

Der Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses hatte im Hinblick auf eine mögliche Monopolklage bereits vor rund zwei Wochen einen 450 Seiten umfassenden Bericht (PDF) herausgegeben und Google darin ebenfalls schwere belastet.
 
Analysten gehen davon aus, dass alles so bleibt wie bisher, und die Klage scheitern wird.
Deshalb hat sich auch am Kurs der Aktie nichts geändert.

Abgesehen davon hatte Google den Chrome Browser erst nachträglich etabliert, und hatte anfangs mit Chrome nur einen kleinen Marktanteil. Früher war Firefox und selbst der IE sehr stark verbreitet. Chrome ist der aber technisch beste Browser, und hatte sich auch genau deshalb durchgesetzt. Es ist also den Entwicklern hinter Chrome zu verdanken, dass der Browser so erfolgreich wurde, und keiner Marktmanipulation.

Persönlich finde ich die Monopolbildungen im IT-Bereich alle bedenklich.
Das betrifft dann aber auch MS mit Windows, Amazon, u.s.w.
Grundsätzlich scheinen im Kapitalismus von heute sich monopolartige Strukturen schneller auszubilden, gefördert durch immer stärker werdende Vernetzung.
 
DaysShadow schrieb:
@Magogan Wäre das denn wirklich das Problem von Google? Jeder Softwareentwickler kann rein prinzipiell eine Suchmaschine schreiben, Google hat seine Suchqualität eben durch die viele Zeit und Investition erreicht. Das fällt einem nicht mal eben in den Schoß, das braucht Daten und die müssen gesammelt werden.

Topic:
Verstehe das nicht ganz und stimme da Googles Statement zu, man kann sich doch jederzeit für eine andere Suchmaschine entscheiden. In den meisten Fällen stellen Leute aber fest "Oh, das ist aber gar nicht wie Google" und rennen wieder zurück. Ist das Googles Fehler, weil ihr Produkt "zu gut" ist?
Bei Chrome kann ich es nachvollziehen, wenn da in Microsoftmanier der Rest schlecht(er) gemacht wird.

Es macht Sinn, dass wir die Markt-Spielregeln so festlegen, dass die Allgemeinheit davon optimal profitiert.
"Schuldig" wird man wenn man gegen diese Regeln verstösst - und nicht weil man etwas grundsätzlich böses macht. Um es anders auszudrücken: es sollte nicht die Leitfrage sein ob man das Verhalten von Google persönlich als verwerflich betrachtet, sondern ob es der Allgemeinheit nützt.

Das Problem ist weniger (nur indirekt) wie sich die Leute entscheiden. Das Problem ist welche Mittel eine Firma verwendet um diese Entscheidung zu beeinflussen. Es ist vollkommen ok ein super Produkt zu entwickeln. Ein Problem ist es, wenn man Mitbewerber durch andere Weise daran hindert ein super Produkt zu entwickeln und/oder dies am Markt anzubringen.

Wenn z.B. MS den IE mit dem Windows bundled, dann ist das ein Wettbewerbsvorteil, und der liegt nicht darin begründet, dass der IE besser ist. Wenn kein Browser gebundled wird, und jeder Benutzer sich entscheiden muss, und diese Entscheidung alleine vom "Preis-Leistungsverhältnis" geleitet wird, dann funktioniert der Markt.
Wähle ich nur WhatsApp weil alle anderen WhatsApp verwenden, so verhindert auch dies einen gut funktionierenden Markt. Es wäre wünschenswert die geballte Marktmacht zu verhindern - leider bringt das aber auch signifikante Schwierigkeiten/Nachteile mit sich, und deswegen lässt sich das nicht ganz so einfach lösen, der optimale Kompromiss ist nicht so eindeutig.

Googles Argument, dass die Benutzer selbst Google wählen würden ist irrelevant, und IMHO entlarvt sich Google damit gleich selbst: sie haben scheinbar keine guten (rational relevanten) Argumente die die Anklage widerlegen.
Naja, vielleicht liege ich damit auch nur falsch; vielleicht denkt sich Google's Marketing einfach, dass die meisten Leute a) zu doof sind um das Problem wirklich zu verstehen und b) zu doof sind um zu merken dass sie das Problem nicht verstehen. Und deshalb fährt man mit solchen Nicht-Argumenten besser?
 
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