Kaufberatung NAS

Marv58

Cadet 3rd Year
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Hallo,
ich bin freier Fotograf und dabei mir jetzt endlich eine ordentliche Archivierungs/Sicherungsstruktur anzulegen.
Relevanter Teil davon soll ein NAS sein, ich habe mich schon dazu eingelesen, bin mir aber noch etwas unsicher, was da wahrscheinlich die beste Lösung ist und ob meine Vorstellungen realistisch sind.

Meine Anforderung/Idee:
Ich mächte das NAS zur Archivierung von Daten und Fotos und zum online Zugriff auf die Daten von außerhalb nutzen.
Es soll somit zum einen meine Daten an einem Ort bündeln und übersichtlich halten, als auch einen Clouddienst ersetzen.
Ich arbeite an Ort A und Ort B, immer mal wieder intervallweise bis zu 3Monaten. An Ort A ist auch mein Wohnort. Ich würde das NAS an meinem Arbeitsort per LAN mit dem Router verbinden und noch zusätzlich per USB mit meinem PC (um890 von Minis Forum) da so die Datenübertragung wahrscheinlich schneller geht als über WLAN, richtig? Den PC nehme ich auch mit an Ort B, von dem aus ich ebenfalls auf das NAS zugreifen können möchte. SIchern würde ich das ganze über 2 externe Festplatten, die ich jeweils an Ort A und B lagere und beim hin und herfahren austausche/aktualisere. Somit sollte dei 3-2-1 Regel erfüllt sein. ich habe momentan etwa 3TB an Daten und ich würde gerne 12TB speicherkapazität haben, um für die nächsten 7-10Jahre sicher zu sein.

Der verbundene Router hat 1Gbit Lananschlüsse und 500MBit Bandbreite

Ich habe verschiedene Anbieter mir angesehen, bin dann aber immer wieder bei Synology gelandet. Die Hardware ist zwar eher dünn, im vergleich zu den Mitbewerbern, aber ich bin nicht IT bewandert und habe immer wieder gelesen, dass die Software am einfachsten zugänglich ist, was die Einrichtung und den Betrieb angeht.

Meine Idee war das Synology DS 223 zu kaufen und mit 2x 6TB Seagate Ironwolf zu bestücken.

Meine Fragen:
1. Ist das eine plausible Wahl oder gibt es etwas besseres/günstigeres, das ich nicht auf dem Schirm habe? Ich habe auch mal zB die WD my Cloud überflogen.
2. Ich habe bewusst ein zwei Bay NAS ins Auge gefasst, da ich die Platten im RAID 0 betrieb betreiben möchte, um höhere Schreib-/leseraten zu erzielen und im Fehler Fall, dann mit der externen Festplatte das System über ein BAckup wiederherzustellen. Ist das naiv bzw. lohnt sich die hinzugewonnene Geschwindkeit gegenüber dem Sicherheitsverlust?
3. Ich habe gelesen, dass man aus Sicherheitsgründen beim Zugriff von außerhalb (also Nutzung als Cloud einen VPN nutzen soll) ist das als nicht ITler einfach einzurichten und ähnelt die Bedienungserfahrung einem großen Cloudanbieter wie zB Google Drive, was den Komfort und die Geschwindigkeit angeht?
4. Ich würde gerne das NAS zwischen 23 und 08 täglich ausschalten, da ich einen Leichten Schlaf habe und das Gerät sich in meinem Schlafraum befindet (geht aus verschiedenen Gründen nicht anders). Ich habe gelesen, dass das die Lebensdauer der HDD verringert, gibt es noch andere Nachteile?

Ich glaube das ist ersteinmal soweit alles, was mir dazu einfällt. Vielen Dank schonmal für die Hilfe!
 
Marv58 schrieb:
Ich würde das NAS an meinem Arbeitsort per LAN mit dem Router verbinden und noch zusätzlich per USB mit meinem PC (um890 von Minis Forum) da so die Datenübertragung wahrscheinlich schneller geht als über WLAN, richtig?
Das geht so nicht, NAS ist aus dem Netzwerk erreichbar, nur ein DAS (direct attached storage) lässt sich direkt per USB an den Computer anschließen. Grund: bei USB kann es nur einen Host geben und in dem von dir skizzierten Fall gibt es zwei Hosts (Computer und NAS) die über USB nicht miteinander reden können.
 
Marv58 schrieb:
noch zusätzlich per USB mit meinem PC (um890 von Minis Forum) da so die Datenübertragung wahrscheinlich schneller geht als über WLAN, richtig?
Oder per LAN-Kabel? Network Attached Storage.
Notfalls auch direkt ans NAS, wenn das NAS zwei Netzwerkports hat.

Marv58 schrieb:
1. Ist das eine plausible Wahl oder gibt es etwas besseres/günstigeres, das ich nicht auf dem Schirm habe? Ich habe auch mal zB die WD my Cloud überflogen.
Synology, Qnap, Asustor sind oft genannt. Für reine Datenablage und externen Zugriff ist es egal welchen Hersteller du nimmst.

Marv58 schrieb:
2. Ich habe bewusst ein zwei Bay NAS ins Auge gefasst, da ich die Platten im RAID 0 betrieb betreiben möchte, um höhere Schreib-/leseraten zu erzielen und im Fehler Fall, dann mit der externen Festplatte das System über ein BAckup wiederherzustellen. Ist das naiv bzw. lohnt sich die hinzugewonnene Geschwindkeit gegenüber dem Sicherheitsverlust?
Nein. Lieber 2x 12TB im RAID1.

Marv58 schrieb:
3. Ich habe gelesen, dass man aus Sicherheitsgründen beim Zugriff von außerhalb (also Nutzung als Cloud einen VPN nutzen soll) ist das als nicht ITler einfach einzurichten und ähnelt die Bedienungserfahrung einem großen Cloudanbieter wie zB Google Drive, was den Komfort und die Geschwindigkeit angeht?
VPN ist sehr anzuraten. Lässt sich relativ einfach einrichten (bspw. via Wireguard oder Tailscale).

Ich würde Dir wegen P/L eher zum QNAP Turbo Station TS-216G-4G raten. Das hat 2,5G-LAN, etwas mehr CPU-Power und RAM & ist etwas günstiger als die DS223.
 
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Marv58 schrieb:
Ich habe bewusst ein zwei Bay NAS ins Auge gefasst, da ich die Platten im RAID 0 betrieb betreiben möchte, um höhere Schreib-/leseraten zu erzielen
eine einzelne SSD liefert dir die doppelte schreibrate, 10-100x niedrigere Latenzen und 100-1000x bessere IOPS
bis du die Performance und snappyness einer SSD erreichst, braucht es sehr viele HDDs im RAID0

Marv58 schrieb:
Der verbundene Router hat 1Gbit Lananschlüsse und 500MBit Bandbreite
eine HDD schafft auf jeden Fall 150MB/s
1 Gbit/s bietet die um die 100MB/s
Marv58 schrieb:
Ich habe gelesen, dass das die Lebensdauer der HDD verringert, gibt es noch andere Nachteile?
Dauernde start-stop cycles reduzieren die Lebensdauer in der Tat. Aber eher wenn sie nach 10 minuten inaktivitaet aus gehen, nicht wenn sie das nachts oder nach ein paar Stunden tun.
10.000 Start/Stop cycles sind fast immer drin.

Marv58 schrieb:
einen VPN nutzen soll)
welchen router hast du?
im zweifelsfall kann dein NAS und router alles was du brauchst.
Finger weg von kommerziellem Scam
 
Wenn dann eher Raid1, es sei denn du magst den Nervenkitzel.
Zwecks Banbreite wird der 1 Gbit lan eh oft der limitierende Faktor sein.
Zwecks Komfort wirst du Abstriche machen müssen.

Was soll den das ganze Projekt so kosten?
 
Finger weg von RAID 0. Ich verstehe nicht was Du Dir dabei versprichst.
Die Netzwerkleistung bei 1Gbit wird von einer HDD schon um den Faktor 2,5 übertroffen.

Bei QNap würde ich das nehmen.
https://www.qnap.com/de-de/product/ts-262
Hat sogar 1x 2,5Gbit Anschluss mit dabei und liegt bei ca. 280 Euro ohne HDDs.

Bei der Datenmenge kommt es darauf an, wenn Du mit 6TB rechnest, dann reicht erst mal ein HDD mit 6TB, ich würde da aber lieber gleich zu einer 10TB raten.
Der zweite Schacht kann leer bleiben, außer Du legst Wert auf hohe Verfügbarkeit, dann wäre ein RAID 1 das was Du suchst, also z.B. 2x 10TB (Nutzbar aber nur 1x 10TB).

Wie andere bereits schrieben, ist ein NAS für ein Netzwerk gedacht, via USB kann man da Platten zum Sichern anschließen, aber keinen PC. Sichern auf eine angeschlossene HDD via USB kann man dann mit Bordmitteln machen, da hat Synology oder QNap schon was mit dabei (z.B. Hybrid Backup Sync bei QNap).
 
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Kein Zugriff von außen auf's NAS ohne VPN, sonst sind deine Daten schneller verschlüsselt als du NAS sagen kannst.
Und RAID0 verdoppelt die Ausfallchance, ohne nennenswerte Vorteile. RAID1 oder 5(nicht bei 2bay) für die Ausfallsicherheit/Verfügbarkeit. ersetzt aber kein Backup. Statt des oben genannten TS-262 würde ich zum 264 greifen (Empfehlung aus den dt. QNAP-Forum). RAID1 hat den Vorteil, dass du eine HDD im Betrieb tauschen kannst, wenn sie Fehler hat.
Für ein Backup würde ich zumindest auf eine ext. HDD setzen, die nur während des Backups eingeschaltet und eingesteckt ist.
 
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Also ich versuche mal gebündelt auf die Anregungen einzugehen, danke dafür auf jeden Fall bis hierhin!

1. vorgeschlagene Alternativgeräte: mir ist bewusst, das ich bei QNAP zB deutlich bessere Hardware bekomme, aber ich bin mir unsicher, was die Einrichtung des NAS und die Benutzeroberfläche angeht. Ich habe relativ flächendeckend gelesen, dass Synology da deutlich Benutzer - und vor allem auch anfängerfreundlicher sein soll
2. mein maximales Budget beträgt 900€ gerne deutlich drunter, falls möglich bzw für meinen Anwendungsfall nicht unbedingt erforderlich.
3. Raid 0 ist raus, ich habe jetzt verstanden, dass das keinen Sinn ergibt
4. 2,5Gbit anschlüsse zum beispiel bei dem vorgeschlagenen QNAP gerät bringen mir dann nur etwas bei direkter Datenübertragung von Computer über LAN ans NAS, da die Anschlüsse von meinem Router ja auf 1Gbit begrenzt sind, richtig?
5. Das von mir genannte Synology gerät hat ja nur einen LAN anschluss. Wenn sowohl, mein Computer als auch das NAS über LAN am Router angeschlossen sind, kann auch darüber die Datenübertragung laufen, richtig?
6. SSD speicher ist natürlich attraktiv, sprengt aber mein preisliches Limit sehr sicher, bei meiner benötigten Datenmenge und würde ja auch nur bei 2,5Gbit Sinn ergeben, richtig?
7. Bereitstellung und Onlinezugriff von abgeschlossenen Projekten habe ich bisher immer über mein Googledrive gemacht, das würde ich tendenziell auch gerne über mein NAS lösen, ich hatte gelesen, dass das für einzelne Ordner zB möglich sein soll
 
Zu 4: Auch dein PC muss überhaupt 2,5GBit unterstützen und für deinen Anwendungsfall brauchst du erst einmal kein 2,5GBit.

Zu 5: Sobald dein NAS mit dem Router verbunden ist können alle Geräte im Netzwerk (LAN & WLAN) darauf zugreifen (musst dafür auf den Geräten jeweils die Zugangsdaten eingeben, wobei man für jedes Gerät einen anderen Benutzer mit anderen Rechten (welche Ordner sieht er, wo kann er Daten schreiben, etc.) anlegen kann.

Sieh zudem dein erstes NAS auch als 'Lernkauf' an. In den nächsten Wochen / Monaten findest du einen für dich passenden Workflow und danach stellst du fest, was bei einem späteren Gerät für dich anders sein muss oder was ein 'nice to have' wäre.
 
Marv58 schrieb:
, dann mit der externen Festplatte das System über ein BAckup wiederherzustellen.
Marv58 schrieb:
ich bin freier Fotograf

Egal wie du deine NAS einrichtest: nur ein einziges Backup zu haben ist VIEL zu wenig.
Bitte nach der 3-2-1 Regel googlen.
 
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Marv58 schrieb:
Bereitstellung und Onlinezugriff von abgeschlossenen Projekten habe ich bisher immer über mein Googledrive gemacht
Bleib lieber dabei oder wenn es professioneller sein soll Picflow oder Picdrop.
Quickconnect von Synology funktioniert zwar aber elendig langsam.
 
OK, dann würde ich jetzt das QNAP turbo station ts 216G nehmen, mit 2HDDs in Raid1 laufen lassen und dann den 1Gbit Lan an meinen Router anschließen und den 2,5Gbit Anschluss an meinen PC (habe gesehen, dass die LAN ports, 2,5Gbit unterstützen). Dann sollte ich für die Übertragung der Daten aufs vom PC aufs NAS eine etwas bessere Performance haben, korrekt? Sicherung kommt dann natürlich noch zuzsätzlich (Eine externe Festplatte am Arbeitsplatz und eine offsite). Auf die Möglichkeit des externen zugriffs würde ich jetzt verzichten - wie mir aus sicherheitsgründen angeraten wurde - und die Sachen die ich schnell unterwegs verfügbar brauche weiterhin auf einer (kleinen) Cloud zusätzlich speichern. Habe ich etwas übersehen oder ist der Plan insgesamt ganz gut so?

 
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