Kaufberatung Raidcontroller für max. 8 HDDs

Doch, darf man! Denn man kann das flicken und Ernst kann das sogar ziemlich gut, daher überlass ich ihm diese Forderungen gerne :D
Ich bin da leider nicht so bewandert...
 
Lawnmower schrieb:
so gesehen darf man RAID überhaupt nicht mehr empfehlen
Ganz richtig. Das sollte man bleiben lassen, wenn man Sicherheit und Verfügbarkeit nicht auseinanderhalten kann. Es hat sich aber auch noch nicht herumgesprochen, dass auch JBOD betriebene Platten kaputtgehen und daher immer ein Backup notwendig ist, falls man an den Daten hängt.
Da man folglich ohnehin IMMER ein Backup braucht, ist ein RAID durchaus berechtigt
- bei erhöhten Ansprüchen auf Verfügbarkeit, bis man einen teilweisen Ausfall kompensiert
- bei erhöhten Ansprüchen an Performance (das schaffen aber die wenigsten, weil sie keinen Durchblick haben, wie es wirklich funktioniert)
- bei Betrieb im Hochlastbereich (dito)
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Nachtrag, ich verganz gaß
- zur virtuellen Schwanzverlängerung
 
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Doch, darf man! Denn man kann das flicken und Ernst kann das sogar ziemlich gut
Da bekommt doch das Wort Ernstfall eine völlig neue Bedeutung :D
 
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Okay. Vielen Dank auf jeden Fall schonmal. Das mit dem ext. Gehäusen hat mich jetzt irgendwie schon fast überzeugt. Wenn ich noch nen Router mit USB Anschluss und Festplattenfreigabe habe, wäre das ja schon ein halber NAS oder? Klingt auf jeden Fall für mich für ne gute Alternative.

Jetzt muss mich nur nochmal jemand mit Raid und Datensicherheit aufgleisen :) Ich dachte bisher immer bei Raid5 kann eine HDD ausfallen, die ich dann ohne Datenverlust ersetzen kann. Oder heißt Raid5 nur, dass ich an alle Daten komme, die nicht auf der defekten Platte sind? Was würde in euren Augen dann Sinn machen? Einfach alle Platten in das Gehäuse als JBOD und eine externe für wichtige Dateien als Backup? Was passiert in dem Fall wenn eine Platte ausfällt? Sind dann alle Daten weg oder nur die der defekten Platte? Sind dann trotzdem alle Platten als ein Laufwerk drin oder jede als einzelnes Laufwerk?
 
Du liegst schon richtig, bei einem RAID5 darf eine Platte ausfallen.
Es gibt aber noch anderen Unbill, gegen den kein RAID-Kraut gewachsen ist.
Die allergrößte Gefahr geht vom DAU aus, der mal nebenbei unabsichtlich den Array formatiert oder ähnliche Fehlhandlungen setzt.

Sei das ein Betriebssystem-, Filesystem-, Plattenfirmware-, Controller-, oder sonstiger Fehler,
Blitzschlag, Wasser, Sturz vom Tisch oder umkippen am Boden, hat das Zufallsprinzip noch andere Scherze auf Lager:

Vor 1-2 Jahren trat ein Fall auf, wo auf 2 der Platten an exakt der gleichen Stelle absolut unkorrigierbare Fehler aufgetreten sind, und das hat den RAID5 in den Tod gerissen.
Lustig auch der Firmwarefehler bei Seagate, der nach einer gewissen Zeit alle Platten, die gleichzeitig eingebaut wurden, auf einen Schlag nach einer gewissen Anzahl Einschaltungen über den Jordan gehen ließ.
Auch ein Mainboardhersteller scheute nicht davor zurück, sich an den Daten der Festplatten zu vergreifen

Ohne ein Backup, dass getrennt von den Originaldaten aufbewahrt wird, kann man sehr leicht von Datenverlust heimgesucht werden

Lawnmower schrieb:
Da bekommt doch das Wort Ernstfall eine völlig neue Bedeutung :D
ja - die 99% Chance auf Wiederherstellung der Daten
 
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Man kann bei einem RAID, wenn eine Platte ausfällt, die Platte ersetzen und das RAID reparieren lassen. Somit kann man sofort mit den Daten weiterarbeiten und hat keinen Ausfall. Dazu muss man aber auch merken, dass eine Platte ausgefallen ist, und diese sofort tauschen.

Ein Backup ist ein RAID trotzdem nicht, denn wenn man eine Datei aus Versehen löscht, dann ist sie weg, wenn der Blitz einschlägt und der Rechner abraucht, ist das RAID auch weg, etc.

Ein RAID lohnt sich also eigentlich nur zusätzlich zu einem guten Backup, wenn man die Daten unbedingt verfügbar haben muss. Ich habe z.B. bei der Arbeit ein RAID für meine Datenplatte, weil ich wöchentlich Donnerstags eine Sendung schneide, die am Freitag bis 15 Uhr auf 2 FTP Servern und drei Webseiten liegen muss. Sollte dann eine Platte ausfallen, arbeite ich einfach weiter und halte die Deadline trotzdem ein.
Zuhause gebe ich mir nicht die zusätzliche Arbeit mit einem RAID - da kann ich auch mal auf meine Musiksammlung verzichten, bis das Backup wieder eingespielt ist :)
 
Beim Raid 5 kann eine Platten ausfallen, dass ist korrekt.

Das Raid ist dann "degraded", d.h. die Redundanz ist weg, aber alle Daten befinden sich noch im Zugriff. Das ist der Begriff der Datenverfügbarkeit. Eine Platte fällt aus, trotzdem sind alle Daten noch verfügbar!
Man kann dann die defekte Platte austauschen und der Raidcontroller wird das Raid "rebuilden", d.h. die Daten aus den Redundanz- oder besser Paritätsinformationen wieder herstellen.
Macht man das nicht und fällt dann eine zweite Platte aus, dann ist das Raid "failed". In dem Fall hilft nur ein Backup, welches man zurückholen kann.

Das könnte auch der Fall sein, wenn die Integrität der Daten gefährdet oder zerstört wird, und zwar aus Gründen, die nicht in einem Defekt begründet sind.
Das kann z.B. Malware Befall oder auch Unachtsamkeit des Anwenders sein. Daten sind versehentlich schneller gelöscht als einem manchmal lieb sein kann.
Ein Softwarefehler und eines zerschossenes Dateisystem könnte ein weitere Grund sein.
Hinzu kommen dann alle möglichen Elementareinflüsse wie Feuer und Wasser und ähnliches sowie z.B. Diebstahl.

Bei all diesen Fällen hilft nur das Backup, dabei handelt es sich um Datensicherheit. Wenn die Produktivdaten zerstört sind, dann ist die Sicherheit der Daten gewährleistet, weil ja eine Sicherung existiert.
Im optimalen Fall lagert man das Backup auch woanders, damit man gegen die zuletzt genannten Fälle auch abgesichert ist.

Mit dieser Sachlage kann man jetzt auf verschiedene Arten umgehen, es gibt viele mögliche Sicherungsszenarien. Das kann man abhängig machen von der Menge der zu sichernden Daten sowie der Häufigkeit, mit der sich diese Daten ändern und so weiter.

Bei einem JBOD wären bei einem Defekt alle Daten der betroffenen Platte verloren sowie die Daten, die ggf. über Plattengrenzen hinweg liegen. Ob das oberhaupt gemacht wird hängt vom Controller ab, denn das wäre der Fall, wenn man aus allen Platten ein großes Device erzeugt.
Das unterscheidet sich ein wenig vom Raid 0, ist bezüglich Datenverfügbarkeit aber ähnlich unsicher. Bei einem großen JBOD werden die Daten sequentiell beschrieben, bei einem Raid 0 parallel.

Einzelplatten unterscheiden sich da auch nicht mehr wesentlich, sind vom Handling halt etwas anders, weil es mehrere Devices sind und so weiter.

Was hier Sinn macht kann man auch von der Menge der Platten abhängig machen, Statistik spielt hier eine gewisse Rolle. Bei fünf Platten macht ein Raid 5 z.B. durchaus Sinn. Die Chance, das zwei von fünf Platten auf einmal ausfallen ist relativ gering. Außerdem hat man mit 80% Nutzdaten ein ziemlich gutes Nutzungsverhältnis.
Nachteilig ist hier, dass Paritätsberechnungen durchgeführt werden müssen. Ohne richtigen Raidcontroller, der das in Hardware berechnet, werden Raid 5 (und eigentlich alle Raids mit Parität) sehr langsam.

Ab einer größeren Menge Platten, z.B. zehn oder mehr, macht ein Raid 6 Sinn. Das ist wie ein Raid 5, aber es können zwei Platten ausfallen. Bei zehn Platten im Raid 6 haben wir immer noch 80% Nutzdaten.
Aber das ist erstmal Theorie, so weit wirst du im ersten Anlauf ja nicht kommen.

Raid 1 oder 10 (Raid 0 über zwei Raid 1) käme ggf. noch in Frage. Vorteil ist die Performance, weil keine Parität berechnet wird. Nachteil ist, dass man nur 50% Nutzdaten hat. Mit fünf Platten in der Raidbox wäre das außerdem mathematisch unglücklich.
 
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Ok. Soweit so klar. Dass ein Raid ein Backup ersetzt hatte ich auch nicht erwartet. Das würde ich ja dann extra machen, für Daten, die mir wichtig sind. Man muss ja auch bedenken, dass ich Privatperson bin. D.h. wenn ne Festplatte defekt ist und ich nur noch das Backup von vor einer Woche habe, dann ist das schade, aber kein Todesurteil.
Ich persönlich denke für mich jetzt, dass ein Raid 5 System für mich ganz gut passt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die oben genannten Sachen bei mir eintreffen nehme ich in Kauf. Bei den Sachen die mir wichtig sind gibts ein Backup per Software auf eine externe HDD. Oder seht ihr das anders?

Zum Thema Plattentausch und sofort merken:
1. Wie merkt man das denn generell, dass eine Platte defekt ist?
2. Was passiert wenn ich das zu spät merke, aber in der Zeit keine Daten geschrieben wurden?
3. Was passert, wenn ich das zu spät merke, aber in der Zeit Daten geschrieben wurden?
 
1. Der Raidcontroller bzw die Raidbox teilen es dir optisch und/oder akustisch mit. Warntöne und/oder Meldungen in Software oder z.B. per LED, meistens in rot :)

2. + 3. Wenn "zu spät" heisst, dass eine weitere Platte ausgefallen ist, dann spielt es keine Rolle ob Daten geschrieben wurden oder nicht. Das Raid ist hin und du brauchst dein Backup.
 
Wow ausführliche Erklärung. Danke dafür. Die Performance ist für mich beim Schreiben denke ich nicht so wesentlich. Die Produktivplatten habe ich ja lokal. Ich lese ja hauptsächlich von dem Raidsystem, dabei sollte es - so wie ichs verstanden habe - keine wesentlichen Einbußen geben.
Das keine weitere Platte ausfallen darf ist mir klar. etheReal hat nur geschrieben, dass man die Platte sofort tauschen muss. Hat sich für mich angehört, dass man in dem Fall keine weiteren Daten mehr schreiben darf. Mag aber auch Misinterpretation sein. Gibt es so eine Rückmeldung auch von "kostengünstigen" externen Gehäusen bzw. ist so eine Rückmeldung immer gegeben oder muss man da speziell drauf achten, dass sowas angegeben ist?
 
Ich lese ja hauptsächlich von dem Raidsystem, dabei sollte es - so wie ichs verstanden habe - keine wesentlichen Einbußen geben.
Genau, sofern das eingesetzte System bei RAID 5 die entsprechende Leistung bringt ist das so.

Gibt es so eine Rückmeldung auch von "kostengünstigen" externen Gehäusen bzw. ist so eine Rückmeldung immer gegeben oder muss man da speziell drauf achten, dass sowas angegeben ist?
das kommt dann alt auf das Produkt an. Vielleicht per LED am Gehäuse, irgendein (nervender) Ton, vielleicht braucht es ne Software auf dem PC, vielleicht kriegst ne Mail, etc etc. Wie Rabe oben schon geschrieben hat.
Bei dem Sharkoon Teil steht im Handbuch dazu folgendes:
Falls eine Festplatte im RAID-Verbund defekt ist, schalten sich die LEDs für Festplatten-Aktivität in der Gehäusefront ab und das Gerät piept, bis der „Set“-Knopf betätigt wird.
Auch cool bei dem Sharkoon Teil (jetzt nicht RAID bezogen):
Das Gerät wechselt nach 5 Minuten Inaktivität automatisch in den Schlafmodus. Dabei werden alle Festplatten und der Lüfter abgeschaltet. Der Schlafmodus wird beendet, sobald das Gerät wieder angesprochen wird.
 
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Also dann bedanke ich mich abschließend für die Hilfe. Ich denke so ein externes Gehäuse wie das Sharkoon trifft meine Anforderungen und Preisvorstellungen recht genau.
 
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