[Kaufberatung] Subwoofer für 28qm Heimkino ~500€

Bei mir trenne ich z.B. bei 140 Hz bereits alles auf die Subs, damit kommt mir noch der zuvor vermisste "Druck auf die Brust" besser rüber. Es ist fast alles "Wie es einem gefällt" und es gibt keine Faustregeln. Wie Sound-Fuzzy schon sagte, ER würde noch tiefer trennen, ICH würde noch höher.
 
PoD-BoT schrieb:
AVR trennt Fronts/ Subs bei 80 Hz, darunter dröhnt es zu sehr von den Fronts - vor allem rechts aus der Ecke.

Ok, das ist eine Frage der Raumakustik und Aufstellung (hatte ja in Post #17 schon darauf hingewiesen, dass die rechte Frontbox zum "Problem" werden könnte..). Wenn es so bei Dir besser passt als tiefer, dann ist das so ok. Höher als 80Hz würde ich aber nur "im Notfall" gehen, denn dann wird der Bass zu leicht ortbar, was zu ungewünschten Effekten kommt. Und das ist keine Frage des persönlichen Empfindens oder einer eigenen Meinung, sondern ein Fakt.



PoD-BoT schrieb:
Die Phase nehme ich an, spielt für die BS keine Rolle mehr, right?

Nicht ganz, aber sie wirkt sich nicht so deutlich aus wie bei einem echten Sub.



PoD-BoT schrieb:
Der SVS spielt sehr dezent, aber gut. Für mein Empfinden hält er sich doch etwas zu sehr zurück. Womöglich weiterhin eine Einstellungssache?

Eigentlich sollte sich ein Sub genau so verhalten. Er tritt nur dann in Erscheinung, wenn den Speakern "die Luft ausgeht" bzw. wirklich tiefe Passagen gefragt sind, was z.B. bei Musik relativ selten der Fall ist. Und dabei darf er sich nicht unangenehm in den Vordergrund drängen.
Es bleibt aber natürlich Deinem persönlichen Empfinden vorbehalten, den Level des Subs entweder am AVR oder dem Sub etwas nach oben zu korrigieren...



PoD-BoT schrieb:
Hätte noch eine Frage bezüglich der Parallelschaltung der BS. Kann es sein, dass der "Hintere/ Letztere" weniger Leistung abbekommt, als der erste, der das Signal vom Sub als erstes bekommt? Habe so das Gefühl, dass es rechts am Sofa mehr vibriert als links. Mag aber auch mit der unterschiedlichen Anbringung zu tun haben.

Muss an der Anbringung liegen. Egal ob parallel oder in Reihe, beide BS sollten die gleiche Leistung bekommen, sofern sie identische Widerstände haben.
 
Hallo Leute,

ich hatte letzte Woche endlich mal die Möglichkeit mit ordentlich Pegel zu testen (krank daheim, Kind in der Krippe, Frau am Schaffen ;). Das Potenzial ist definitiv vorhanden und lässt sich (leider nur tagsüber) gut ausspielen. Bei Transformers 2 ganz schön zu hören und spüren. Die BodyShaker bringen noch etwas mehr Immersion mit ein und der Bass vom SVS PB-1000 trägt auch mal deutlich auf, wenn er gefragt wird.

Die Trennfrequenz habe ich jetzt tatsächlich bei 110 Hz eingestellt, so kommt vor allem bei Musik mehr beim PB-1000 an. So sind sogar die BS bei Musik zu spüren! Und die Front-rechts dröhnt nicht mehr.

Nichts desto trotz habe ich jetzt noch einen Klipsch R-115SW für 400€ geschossen :evillol: Da konnte ich einfach nicht nein sagen.

Werde die beiden dann mal gegeneinander "aufspielen" und je nachdem ob der Klipsch noch mal ne Nummer sauberer bzw. intensiver (Kickbass/ Punch) spielt, wird der PB-1000 weiterverkauft oder eben der R-115SW :)

Ich melde mich noch einmal zurück, wenn ich den Klipsch da habe (nächste Woche).


Viele Grüße

PoD
Ergänzung ()

Moin moin,

der R-115SW steht jetzt daheim... hätte mich mal jemand vorwarnen können, was das für ein Monster ist :eek: Die Ausmaße sind im Vergleich zum PB-1000 gigantisch, da wirkt letzterer echt putzig. Habe ihn noch nicht angeschlossen, bin aber mega gespannt! Ich werde dann auch mal beide parallel laufen lassen, auch wenn ich nur einen SubOut habe, um mal zu schauen wie sich die Antimoden verhalten.


Bis zum Wochenende

PoD
 
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@Ratterkiste: Würde mich freuen, wenn Du mir eine kleine Einweisung in die Nutzung von Room EQ Wizard und EqualizerAPO geben könntest. Ziel ist doch durch die in REW generierten Filter einen lineareren Frequenzgang zu erreichen, als ohne Anpassungen und diesen dann dauerhaft für das Ausgabegerät zu speichern, sehe ich das richtig? Ist das eine Alternative zu den Antimoden?

Ich habe jetzt einfach einmal mit einem normalen Klinken-Mikrofon gemessen und folgendes Ergebnis erhalten, weiß allerdings nicht wie verlässlich die Ausgaben ohne Mess-Equip sind:

REM_SVS-PB-1000+Klipsch-R-115SW.jpg

Wie identifiziere/ woran erkenne ich nun Raummoden? Ich nehme an, sie sind bei den Frequenzen zu finden, bei denen der Pegel nicht gehalten werden kann, z.B. bei 27-28 Hz und 40-45 Hz. Wenn dem so ist, wäre jetzt die Idee einen Filter zu erstellen, der per Gain hier die Frequenzen anhebt, um eine möglichst geradlinigen Frequenzgang zu erreichen, richtig? Wäre es sinnvoll alle Frequenzen auf z.B. 70 dB anzupassen?

Ein Problem beim Einmessen ist, dass das Testsignal über die Fronts + Subwoofer ausgegeben wird, obwohl die LS am AVR "klein" definiert sind und die Crossover-Frequenz bei 110 Hz liegt. Eigentlich erwarte ich die Fronts hier erst ab 110 Hz. Ist das eventuell sogar noch eine Windows-Einstellung?

Edit: Ah, gerade gefunden, war nicht aktiviert, aber müsste doch trotzdem spätestens am AVR beschnitten beziehungsweise an den Sub umgeleitet werden!? Mal demnächst testen, ob es da einen Unterschied gibt, wenn diese Windows-Funktion aktiviert ist.

Windows_Sound_Setup.jpg

Der R-115SW ist nicht nur in seinen Dimensionen ein Monster, er bringt auch die entsprechende Leistung. Ich habe ihn mit dem SVS PB-1000 laufen lassen (diagonal gegenüber im Raum aufgestellt) und ab und an mal hin und her gewechselt. Ich finde beide von den akustischen Eigenschaften sehr ähnlich nur hat der Klipsch noch einmal einiges mehr an Power.

photo_2016-12-20_15-37-22.jpg

Habt ihr eine Empfehlung für eine Software, die anzeigt welche Frequenzen gerade ausgegeben werden? Also zum Beispiel Winamp, nur ist dessen Anzeige sehr minimalistisch. Einfach mal um zu sehen, ok gerade wurde ein Ton mit 50 Hz gespielt, der hätte ordentlich vom Sub wiedergegeben werden müssen. Wie sieht denn auf der Tonspur/ Spektogramm ein typischer Kichbass/ Punch aus? Ich habe in letzter Zeit nur Sinuswellen, Sägezähne, Rechtecke und Rauschen gesehen - wie muss ich mir ein komponiertes Lied/ elektronisch erzeugte Töne vorstellen? Kann ich ein Lied analysieren um zu sehen, wo welche Frequenzen verwendet werden? Mit einer einfach mp3-Datei und Audacity hat es bisher nicht funktioniert, wahrscheinlich brauche ich die Rohdaten dafür, gegebenenfalls demnächst mal mit einer wav-Datei probieren...


Grüß Euch

PoD
 
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Hier:

https://www.tonstudio-forum.de/blog/index.php/Entry/26-REW-Workshop-Messung-der-Raumakustik/

Das dürfte alle deine Fragen bzgl. REW klären.

Raummoden entstehen immer zwischen zwei parallelen, schallharten Wänden bei einer Frequenz Lambda/2 = Wandabstand, d.h. deren halbe Wellenlänge dem Abstand der beiden Wände entspricht, und verursachen sowohl Peaks (Erhöhungen) als auch Nulls (Senken) an jeweils verschiedenen Stellen des Raumes.

Beispiel auf die Schnelle:

Ein 100 Hz Ton hat eine Wellenlänge von:

344 (Schallgeschwindigkeit in m/s) /100 (Frequenz in Hertz) = 3,44m.

Die erste Mode entsteht demnach bei einem Abstand von 1,72m. Bei den vielfachen dieser Frequenz entstehen weitere Moden (2. Ordnung, 3. Ordnung usw.). An den Wänden hast du dabei IMMER Peaks, dazwischen bilden sich SOWOHL Peaks ALS AUCH Senken. Mit steigender Ordnung werden es immer mehr. Ab der Schröderfrequenz sind diese allerdings nicht mehr wirklich dramatisch. Die meisten Probleme machen die Moden der 1. bis 3. Ordnung. Moden erzeugen zudem eine drastische Zunahme des Nachhalls, was ebenfalls unschön klingt.

Raummoden entstehen in allen Dimensionen, d.h. zwischen den Seitenwänden, Vorder- und Rückwand sowie zwischen Decke und Boden!

Die in Deutschland übliche Deckenhöhe von 2,3 m erzeugt beispielsweise Moden bei ca. 74 Hz, 148 Hz, 296 Hz usw.

Weitere schmalbandige Senken entstehen durch den so genannten SBIR (Speaker Boundary Interference Response), einem Kammfiltereffekt. Vor allem die Rückwand erzeugt zahlreiche SBIR-Auslöschungen, die meist noch drastischer sind als die Raummoden. Daher rate ich grundsätzlich zu einer Aufstellung, die möglichst nah an den Lautsprechern und möglichst weit von der Rückwand entfernt ist. Die Frontlautsprecher sollten insbesondere in kleinen Räumen (unter 30qm) nahe der Frontwand aufgestellt werden (<1m). Diese Variante ist in 90% aller Hörräume zielführend.

Raumbedingte Senken im Frequenzgang lassen sich nicht per EQ auffüllen, das ist schlicht nicht möglich. Du bläst nur sinnlos weitere Energie in den Raum und gefährdest unter Umständen deine Lautsprecher! Peaks hingegen kann man absenken, auf den Nachhall hat dies aber leider keinen Einfluss.

Der einzige Weg, diese Senken zu verhindern bzw. zu mildern ist durch die Aufstellung der Lautsprecher bzw. des Hörplatzes oder mittels Bassabsorbern. Gänzlich vermeiden lassen sie sich dadurch leider nicht, du wirst Kompromisse eingehen müssen. Es sei denn, du hast einen Konzertsaal oder eine Open-Air-Bühne zur Verfügung. ;)

Ich empfehle dir, dich mal in die Thematik einzulesen, es gibt viel Literatur zu diesen Problemen.

Probier mal Foobar2000 als Abspielsoftware. Dort kannst du dir die ausgegebenen Frequenzen recht detailliert anzeigen lassen. Foobar ist außerdem massiv durch Plugins erweiterbar. Für eine genauere Betrachtung deiner akustischen Begebenheiten wirst du aber um professionelle Messungen nicht herum kommen! Alles andere ist zielloses Herumstochern im Nebel.

Wo wohnst du denn? Vielleicht bist du ja in meiner Nähe, dann könnte ich dir vor Ort helfen.

Grüße
 
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Es gibt für Android und auch iOs jede Menge Apps die Sinus-Töne generieren können. So kann man problemlos sein Handy per Klinke+Chinch an den AVR stecken und einfach mal einen leisen (reinen) 40Hz Ton abspielen und gucken wo er herkommt. Ortung ist aber wirklich nicht leicht in dem Frequenzbereich - aber wenn man mit dem Ohr direkt an den Sub rangeht wirds halt lauter.

Ich trenne übrigens trotz guter Standboxen absichtlich, weil die Boxen (wandnah :eek:) mehr dröhnen und der günstige Sub scheinbar besser steht - aber mein Bass ist auch immer sehr leise und zurückhaltend.
 
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Hallo PeterPlan,

vielen, vielen Dank für die ausführliche Erläuterung! Also grundsätzlich fahre ich mit meiner Aufstellung (siehe Eingangspost) in der Theorie schon einmal nicht ganz so schlecht: Frontlautsprecher sind wandnah aufgestellt, Hörplatz befindet sich 40% des Raumes zu den Frontlautsprechern (2m) und 60% zur Rückwand (3m).

Kompromisse bei der Aufstellung muss man (nicht nur) in einer Mietwohnung und wegen der Raumgegebenheiten aber wahrscheinlich immer eingehen. Was ich immer sehr schwer finde ist die Theorie auf die Praxis zu transferieren. Die Theorie gilt wahrscheinlich für einen kahlen rechteckigen Raum, mit geraden Wänden und ohne Störobjekte. In der Realität sieht es ganz anders aus, bei mir z.B. ist die Küche als eigener Raum quasi ins Wohnzimmer eingelassen, da ist noch ein Flur und ein offener Durchgang, es stehen Esstisch, Sofa, Kommoden und Stühle herum, es gibt Fenster, schräge Wände, Vorhänge und Pflanzen... Das alles beeinflusst die gesamte Akustik bestimmt zusätzlich massiv.

Ich werde mich weiterhin in die Thematik einlesen und ausprobieren, soweit die Anlage das ermöglicht. Der REW Workshop ist für's Verständnis und Doing sehr interessant, aber ohne geeignete Ausrüstung wahrscheinlich auch nutzlos. Mal schauen, ob man so etwas ausleihen oder mieten kann. Bei uns in Frankfurt (Main) sollte es soetwas durchaus geben!

BTW habe ich mich dazu entschlossen den SVS PB-1000 weiter zu verkaufen. Den Klipsch R-115SW zu dem Preis (musste sogar nur 350€ bezahlen) werde ich wohl nie wieder so günstig bekommen und sollte auch in Zukunft ausreichen.


Viele Grüße

PoD
 
Hallo PoD!

FFM ist leider zu weit weg, sonst würde ich mal mit Läppi und Messmikro vorbei kommen.

Allerdings ist das nötige Messequipment nicht wahnsinnig teuer, wie du dem REW-Workshop entnehmen kannst, bist du mit 100-150 Euro schon dabei. Für unsere Zwecke genügt das vollkommen.

Zu meiner Anfangszeit hab ich aber auch einfach das Messmikro vom AVR an die normale Soundkarte des PCs geklemmt, um starke Nulls oder Peaks im Bassbereich zu finden kommt man selbst mit dieser groben Bastellösung schon zurecht! Kannst ja mal ausprobieren, kostet schließlich nix. :)

Grüße und noch viel Spaß
 
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hallo PoD-BoT,

google mal nach BPA bzw. Blue Planet Audio in Ffm.

Die Jungs beschäftigen sich neben dem Selbstbau auch mit Dirac und bieten mit dem Umik ein günstiges, kalibriertes Messmicro,... sowie das entsprechende Wissen.

Grüsse aus dem Frankfurter Umland.
 
Hey geil,

Blue Planet Acoustic ist ja direkt bei mir um die Ecke. Danke für den Tipp, hätte ich sonst wohl nie erfahren, dass die hier im Stadtteil sind :D und das miniDSP UMIK-1 für 109€ ist auch echt nicht teuer! Und BPA ist auch noch offizieller Händler: https://www.minidsp.com/aboutus/minidsp-dealers

Ich verstehe immer noch nicht so ganz wie man dann weiter vorgeht. Mit dem Mic und REW einzelne und alle Lautsprecher zusammen einmessen und per (virtuellem) Equalizer die Nachhalle (Raummoden) versuchen zu minimieren? Das würde dann ja nur für diese eine Quelle (PC) gelten.

Ein Anti-Mode wiederum würde nur für den Subwoofer funktionieren... Komme noch nicht so ganz auf die richtige Lösung und Optimierung.


Danke Euch und viele Grüße

PoD
 
Freut mich, Dir hier kurz geholfen zu haben.

REW hat ein gutes, wenn auch sehr umfangreiches Handbuch. Wenn Dich das Thema interessiert, wirst Du um die ein oder andere Lektüre nicht umherkommen.

Ich bin leider zeitlich sehr eingeschränkt. Antworte Dir hier nur, weil ich gerade aufgeregt auf eine Hebamme warte, meine Freundin musste heute Morgen überraschend ins Krankenhaus und ich sitze hier mit unserem Neugeborenen ;/

Zu einer Deiner Fragen: Alle Einmesssysteme die ich bisher kenne, messen die Kanäle einzeln ein. Das wird seinen Grund haben ;)

Wenn ich kann, schaue ich hier später nochmal vorbei.


Aber vor Dir sind jetzt erstmal Familie und andere wichtige Themen dran. Sorry !

So Update und weiter geht es:

Dir geht es ausschließlich um die Linearisierung des Subwoofers, bzw. um die Möglichkeit dort einzugreifen?

Neben den Antimodes könntest Du Dir da auch die miniDSPs (auch bei BPA erhältlich) anschauen. Beim miniDSP sehe ich einen kleinen Vorteil bei der Individualisierung. Das ganze basiert dann wieder auf PEQ´s mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen. (PEQ -> ähnlich dem Yamaha Einmess-System bzw. dem dortigen PEQ).

Mit den neueren Anitimodes kenne ich mich nicht ganz so gut aus. Bei den älteren wie dem "normalen" Cinema hat man ja keine Eingriffsmöglichkeit. Bei dem Antimode welches ich mal hatte, konnte man einmessen, jedoch kaum etwas verändern.

Ich persönlich werde mich die Tage an Dirac probieren. Ursprünglich kannte ich nur die Software bzw. auch das nanoAVR Modul. Im HiFi-Forum bin ich dann auf die neuen Arcam AVR gestoßen bzw. auch Emotiva. Nach längerer Abwegung wurde es dann ein Arcam AVR, den ich mir unter den Weihnachtsbaum legen werde. (räusper bzw. habe :))

Das wäre dann die "nächste" Liga bei den Einmess-Systemen.

Wenn Du wirklich Interesse an diesem Thema hast, könnte ich Dich mal einladen. Unser Betriebs Akustiker (ich habe einen Akustik Ingenieur als "Lieblingskollege") und meiner kleiner wollten da demnächst zusammen die ein oder andere Einmess-Session bzw. Einmess-Aufstell-Einricht-Biertrink-Musikhör-Session machen.
 
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Hey, meinen Glückwunsch zum Nachwuchs und ich hoffe bei Deiner Freundin ist auch wieder alles in Ordnung! Bei uns ist es im Februar ein zweites Mal soweit ;)

Also bei dem ganzen Thema Raumakustik, Einmessung usw. möchte ich eigentlich "nur" unsere 7.1-Anlage auf unser Wohnzimmer optimieren. Soundtechnisch bin ich eigentlich schon ziemlich zufrieden, nur der R-115SW könnte meiner Meinung nach etwas mehr Druck aufbauen.
Wenn wir mal etwas lauter (sofern mit zweijährigem Sohn möglich) Filme schauen, dann vibriert schon mal die Duschkabine im Gästebad. Ich dachte guter oder sauberer Bass verursacht so etwas aber eher nicht. Mir fehlt weiterhin der "Kick" (Punch). Um etwas konkreter zu werden z.B. beim Dark Knight Rises Thema wenn die Trommeln bei Sekunde 15 einsteigen. Ich weiß nicht ob der Sub da durch Einstellungen, Raummoden oder sonst etwas beschränkt wird, nehme aber an, es ist auf die Raummoden zurückzuführen, da der Raum für gute Akustik nicht ausgelegt/ optimiert ist.

Ich frage mich nur, wie machen das denn andere Leute? Die gehen doch einfach in ein Geschäft, kaufen sich ein paar Lautsprecher, stellen die Zuhause auf und sind zufrieden!? Da lässt doch kaum einer jemanden Nachhause kommen um das Setup zu optimieren oder irre ich mich? Und selbst wenn, da wird wohl kaum einer ein Antimode empfehlen!?

Oder erwarte ich zu viel? Stelle ich zu hohe Ansprüche an meine Lautsprecher? Liegt's am Quellmaterial? Sollte ich weg von digitaler Musik und zurück zur CD?

Habe glaube ich irgendwo einen Denkfehler oder es fehlt an Ideen, woran ich noch nicht gedacht habe...


Grüße
 
Kurze und knappe Antwort: Ja, die meisten sind mit dem zufrieden, was sie haben. Und nein, am Quellmaterial liegt es nicht ausschließlich (zum Teil aber schon, manche Aufnahmen sind dilettantisch abgemischt/produziert).

Ich habe meine Vermutung, woran das liegt. Sowohl viele Konsumenten als auch viele Händler haben/hatten lange Zeit keine Ahnung, wie eine gute Anlage wirklich klingt. Insbesondere das Thema Raumakustik wurde jahrzehntelang unterschätzt, und findet erst seit wenigen Jahren die Aufmerksamkeit seitens der Hersteller als auch der Konsumenten, die es verdient.

Es gibt allerdings immer mehr Hifi-Fans, die sowohl die Notwendigkeit als auch das Potential von raumakustischen Maßnahmen erkannt haben, und nicht wenige davon ziehen auch Fachleute zu Rate. Im Moment entwickelt sich regelrecht ein neuer Markt dafür, der über sein bisheriges Nischendasein hinaus wächst.

Ein Antimode ist eine gute Methode, einige Probleme in den Griff zu bekommen, aber es ist kein Heilsbringer. Ich setze es stets zuletzt ein, wenn keine weiteren akustischen Maßnahmen mehr möglich sind. Es hilft dir auch bei deinem beschriebenen Problem nicht wirklich weiter.

Deiner Beschreibung entnehme ich, dass du eine Senke im Kickbassbereich hast, also irgendwo zwischen 50 und 100 Hz, was typisch ist für gewöhnliche Hörräume. Dem kannst du nur durch eine Umstellung der Lautsprecher/ des Subwoofers/ des Hörplatzes begegnen oder durch massive raumakustische Maßnahmen, oder durch exotische Lösungen wie SBA oder DBA. Oder die Ansprüche runter schrauben und einfach damit leben....

Grüße
Peter

PS: CD ist auch eine digitale Quelle ;)

PPS: Du hast ja weiter oben eine Messung gepostet. Keine Ahnung, inwieweit die noch aktuell ist, und ob man sich auf das Mikro verlassen kann, aber da sieht man eine (vermutlich sind es mehrere) deutliche Senke bei 40 Hz aufwärts. Das wird wohl der Übeltäter sein, wahrscheinlich eine Raummode, und ich tippe auf die Quermode 1. Ordnung, da passt die halbe Welle von knapp über 40 Hz genau dazwischen und du hockst genau im Schalldruck-Minimum. Wobei das in deinem Raum nicht so einfach ist, etwas vorherzusagen. Es gibt noch ein paar andere Stellen, an denen sich die 40 Hz austoben könnten.

Probier mal folgendes: Bewege den Subwoofer ein bis zwei Meter nach rechts bzw. links (vom Hörplatz aus), und mach Messungen am Hörplatz. Versuche, einen ausgewogeneren Frequenzgang zu finden. Im Zweifelsfall lieber einen Platz aussuchen, bei dem es ein Quentchen zuviel Bass gibt, als zuwenig, runterregeln kann man stets. Sollte sich an der Senke nichts ändern, ist es keine Quermode, sondern die Längsmode, oder eine diagonale. In dem Fall könntest du versuchen, den Sub etwas weiter von der Frontwand entfernt auf zu stellen oder den Hörplatz in Richtung Rückwand zu verlagern. Du musst halt bei jeder Veränderung messen, um einen Überblick zu bekommen, was sich alles dadurch verändert.
 
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Schon mal gut, dass die Problematik weniger darin liegt, komprimierte Medien (ist vielleicht genauer als digitale...) zu verwenden, schließlich geht der Trend ja eindeutig in Richtung Stream. Ich dachte nämlich, dass ein Normalsterblicher keinen nennenswerten Unterschied zwischen ~256 und >1400 kbit/s hört.

Du würdest also in allererster Linie mit der Aufstellung experimentieren, um weniger Raummoden anzuregen?! Leider ist man da meistens ja schon ziemlich festgelegt. Zumindest bei uns ist an der Orientierung (Richtung -> TV/ Stereodreieck) nicht viel zu machen, ich denke da haben wir das Beste aus dem Raum herausgeholt:

Clipboard12.jpg

Habe ich Deine Anweisung richtig verstanden den Subwoofer zum Test für eine Messung wie auf dem Bild nach links zu verschieben? Werde das mal versuchen am Wochenende zu machen, aber selbst wenn er dort (eigentlich direkt hinter dem Hörplatz) besser spielen sollte, ist das natürlich eine Position an der er nicht stehen bleiben kann.
Wie sieht es denn eigentlich mit Aufstellung im Eck aus? Z.B. ganz hinten links wäre eine Möglichkeit. Gegebenenfalls auch noch vorne zwischen Front rechts und Center. Aber eigentlich dachte ich längs an der Wand wäre schon ganz gut.

Leider bietet der Parameter EQualizer meines RX-V671 keine Anpassungen für den Subwoofer. Ich habe ein paar Meinungen über das Einrichten eines neuen Subwoofers gelesen und oft sagen die Besitzer erst durch einen Audyssey XT32 fähigen Receiver oder durch ein Antimode hatten sie richtig deutliche Erfolge - es sei jeweils eine der relevantesten Investitionen gewesen. Vielleicht sollte ich über ein Receiverupgrade nachdenken? Oder eben endlich ein Antimode schießen.

Ich sehe leider nicht den Erfolg der mir die Messungen mit einem semiprofessionellen Mikrofon (UMIK-1) bringen könnte. Dann habe ich vielleicht meinen Raum analysiert, aber was ist dann die Lösung des Problems? Die Aufstellung optimieren? Letzten Endes brauche ich dann doch auch noch eine Art (mini)DSP oder nicht?
 
PoD-BoT schrieb:
Schon mal gut, dass die Problematik weniger darin liegt, komprimierte Medien (ist vielleicht genauer als digitale...) zu verwenden, schließlich geht der Trend ja eindeutig in Richtung Stream. Ich dachte nämlich, dass ein Normalsterblicher keinen nennenswerten Unterschied zwischen ~256 und >1400 kbit/s hört.

Also ich höre ab 320 kb/s praktisch keinen Unterschied mehr zu FLAC oder CD. Darunter schon, je nach Aufnahme mal mehr, mal weniger deutlich.

PoD-BoT schrieb:
Du würdest also in allererster Linie mit der Aufstellung experimentieren, um weniger Raummoden anzuregen?!

Grundsätzlich, ja. Eine günstigere Möglichkeit, den Klang zu verbessern, gibt es nicht.

PoD-BoT schrieb:
Leider ist man da meistens ja schon ziemlich festgelegt. Zumindest bei uns ist an der Orientierung (Richtung -> TV/ Stereodreieck) nicht viel zu machen, ich denke da haben wir das Beste aus dem Raum herausgeholt:

Anhang anzeigen 600279

Habe ich Deine Anweisung richtig verstanden den Subwoofer zum Test für eine Messung wie auf dem Bild nach links zu verschieben? Werde das mal versuchen am Wochenende zu machen, aber selbst wenn er dort (eigentlich direkt hinter dem Hörplatz) besser spielen sollte, ist das natürlich eine Position an der er nicht stehen bleiben kann.

Ausprobieren kannst du es ja mal. Ich hab schon gute Erfahrungen damit gemacht, den Sub hinter den Hörplatz zu stellen. Notfalls könntest du ja Rollen drunter anbringen, und ihn einfach an seinen Platz schieben, wenn du ihn brauchst, und ihn in der Zwischenzeit an der Wand "parken".

PoD-BoT schrieb:
Wie sieht es denn eigentlich mit Aufstellung im Eck aus? Z.B. ganz hinten links wäre eine Möglichkeit. Gegebenenfalls auch noch vorne zwischen Front rechts und Center. Aber eigentlich dachte ich längs an der Wand wäre schon ganz gut.

In den Ecken treffen alle drei Raumdimensionen aufeinander, d.h. du regst die Moden alle maximal an (und damit auch die Senken!). Ohne Antimode o.ä. ist eine solche Aufstellung nur in den seltensten Fällen sinnvoll. Probieren kannst du es dennoch, jeder Raum ist anders.

PoD-BoT schrieb:
Leider bietet der Parameter EQualizer meines RX-V671 keine Anpassungen für den Subwoofer. Ich habe ein paar Meinungen über das Einrichten eines neuen Subwoofers gelesen und oft sagen die Besitzer erst durch einen Audyssey XT32 fähigen Receiver oder durch ein Antimode hatten sie richtig deutliche Erfolge - es sei jeweils eine der relevantesten Investitionen gewesen. Vielleicht sollte ich über ein Receiverupgrade nachdenken? Oder eben endlich ein Antimode schießen.

Das Antimode oder auch jedes andere Einmessystem kann nur Basspeaks signifikant absenken, gegen Auslöschungen helfen die Dinger nicht bzw. kaum. Da eine Senke jedoch deutlich weniger stört als ein Peak, kann man diese Meinung der User nachvollziehen. Die meisten holen sich eines, um störende Peaks zu bekämpfen.

PoD-BoT schrieb:
Ich sehe leider nicht den Erfolg der mir die Messungen mit einem semiprofessionellen Mikrofon (UMIK-1) bringen könnte. Dann habe ich vielleicht meinen Raum analysiert, aber was ist dann die Lösung des Problems? Die Aufstellung optimieren? Letzten Endes brauche ich dann doch auch noch eine Art (mini)DSP oder nicht?

Wie bereits erwähnt, die Aufstellung ist eigentlich das wichtigste Hilfsmittel, das dir zur Verfügung steht.

Alles andere ist nur dazu da, "Fehler", die durch die Aufstellung und durch Interaktion mit dem Raum entstehen, zu kompensieren. Quasi Symptom- statt Ursachenbekämpfung.

Grüße
Peter
 
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