Kein Abi und Lehramt studieren?

L

LuluSD

Gast
Hallo zusammen!!

Ich habe da ein paar Fragen an euch...
Erstmal ein paar Infos zu meiner Situation:

Also ich habe mein Fachabitur an einem Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung (Nähe Köln) gemacht und anschließend eine Ausbildung als Speditionskauffrau begonnen. Nach 1 Jahr bin ich schwanger geworden, somit wurde die Ausbildung pausiert. Ich habe meine Tochter zur Welt gebracht, und wurde in der Elternzeit wieder schwanger. Jetzt sind wir glückliche 2 fache Eltern. Aber so langsam möchte ich mich wieder an meine Karriere wagen, leider weiß ich nur nicht wie genau.
Die Ausbildung hat mir von vorne rein überhaupt nicht gefallen, daher will und werde ich sie abbrechen. Mein Traum war es schon immer Lehrerin zu sein (am liebsten an meinem Berufskolleg). Aber um Lehramt zu studieren brauche ich ja dringend mein Abitur, was ich nicht habe...
1. FRAGE: Muss ich unbedingt ein Abi haben, um Lehramt zu studieren, oder gibt es da irgendein Ausweg mit meinem Fachabi?? (Vielleicht eine Fachhochschule??)
2. FRAGE: Wie lange muss ich mein Abi machen, und wo kann ich es machen? Ein Fernstudium ist mir ehrlich gesagt zu teuer.
3. FRAGE: Kennt sich hier jemand in der Kölner oder Düsseldorfer Umgebung gut aus was das Thema Lehramt Studium / Abitur nachholen/ gute Unis / Fachhochschulen etc. betrifft??

Ich habe mich natürlich schon informiert und weiß, dass man an eine Abendschule gehen kann, aber das ist nicht so ganz möglich wegen meinen Kids.
Wir haben hier leider keinen, der unsere Kinder beaufsichtigen könnte und mein Mann ist Schichtarbeiter und hat somit total verschiedene Arbeitszeiten. Und einen KITA Platz haben wir immernoch nicht zugesagt bekommen.

Ist echt total schwierig jetzt einen richtigen Weg dahin zu finden, wie ich das ganze angehen soll!
Ich hoffe es gibt jemanden der mir helfen kann oder ein paar Ratschläge und Tipps für mich hat!

Liebe Grüße

Lulu
 
Also ich weiß ja nicht wie lange deine Ausbildung noch gehen würde, falls du die jetzt weiter machen würdest. In Hessen kann man auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung studieren gehen. Mit Fachabi kann man in den meisten Bundesländern mittlerweile auch direkt studieren gehen. Welche Beschränkungen es da im einzelnen noch gibt, musst du nachlesen. Für Hessen steht hier z.B. einiges:

Hessen Hochschulzugangsberechtigung

Also informier dich erstmal über die Möglichkeiten, welche Unis, Fachunis oder privaten Einrichtungen dich so direkt mit deinen jetzigen Abschlüssen aufnehmen würden.
Dann kannst du immer noch schauen wie das mit der Zeit vereinbar ist.
 
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Danke für deine schnelle Antwort :)
Hessen ist leider zu weit von uns weg, das ich dort studieren könnte.
Lg.
 
http://www.studienwahl.de/data/File...ellen/2018/Lehramtstabellen_NRW_quer_2018.pdf

1)Kein lehramtsbezogener Studiengang, sondern Fach - bachelor mit der Option, zusätzliche Module zu ab - solvieren, die den Zugang zu einem Lehramtsmaster - studiengang an einer oder mehreren kooperierenden Universitäten eröffnen können

Da sieht doch schon mal sehr gut aus.

Als Beispiel
https://www.th-koeln.de/studium/der-weg-zum-lehramt_20700.php

Der Rest liegt jetzt bei dir, anrufen abklären usw.

PS:
Sich Informationen selber erarbeiten gehört im Studium dazu, sowas sollte man also selber können, nicht böse gemeint ;-)
 
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Danke sehr :)
Ja, ich weiß, dass man sich alles selber erarbeiten muss, und alles selbst herausfinden. Aber ich wollte einfach mal fragen. Ich glaube jeder fragt mal jemanden, bevor er studieren geht! Das ist ja auch ein neuer Schritt im Leben... und dann spricht man einfach gern mit Leuten, die vielleicht schon mehr Erfahrungen gemacht haben.
 
Hat ja keiner was gegen fragen, aber die Infos hab ich in 2 Minuten mit "Studium Lehramt FH NRW" ergoogelt ;)
 
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In manchen Bundesländern, afaik z.B. Bayern, ist es etwas schwieriger aber generell gibt es immer Hochschulen, die einen über den zweiten Bildungsweg ohne Abitur annehmen. Mit Fachabitur sowieso, dann nur unter Umständen fachgebunden oder eben, wie schon erwähnt, erst mal mit der Voraussetzung einen anderen Bachelor vorher zu machen mit der späteren Option, einen Lehramtsmaster dran zuhängen.

LuluSD schrieb:
Das ist ja auch ein neuer Schritt im Leben...

Das ja, aber wenn du dir so sicher bist, dass du darauf Lust hast, sehe ich da kein Problem.

Das Risiko zu scheitern ist quasi gleich Null, weil
(a) Lehrer derzeit ja ein stark nachgefragter Beruf ist
und
(b) das Lehramtsstudium selbst unglaublich einfach im Vergleich zu anderen Studiengängen ist (gut, vielleicht nicht, wenn man es mit Erziehungswissenschaften, Sport o.Ä. vergleicht, aber ansonsten schon)
 
So einfach ist LA dann auch wieder nicht, jedenfalls MINT LA Sek2 nicht.
Oft hat man die gleichen Grundvorlesungen wie die Physiker, Informatiker oder Mathematiker.

2 Bildungsweg geht nur wenn man Ausbildung + Berufserfahrung hat + das ganze im gleichen bereich, als Kauffrau lernen und dann Physik auf LA studieren geht IMO nicht.

Beim Wort Fachabitur aufpassen, das wird für 2 unterschiedliche Begriffe verwendet.
Einmal die Fachhochschulreife und einmal fachgebundene Hochschulreife.
Hier liegt ziemlich sicher die FH Reife vor und damit kann man an einer Uni nix anfangen (außer in Hessen und ggf. einigen kleinen anderen ausnahmen die ich nicht alle weiß, aber ziemlich sicher nicht in NRW oder auch Bayern)
 
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ascer schrieb:
Das Risiko zu scheitern ist quasi gleich Null, weil
(a) Lehrer derzeit ja ein stark nachgefragter Beruf ist
und
(b) das Lehramtsstudium selbst unglaublich einfach im Vergleich zu anderen Studiengängen ist (gut, vielleicht nicht, wenn man es mit Erziehungswissenschaften, Sport o.Ä. vergleicht, aber ansonsten schon)
Zu a): Bis die Themenerstellerin fertige Lehrerin ist, vergehen, wenn alles glatt läuft, 6-7 Jahre (Masterstudium und Referendariat). Vom derzeitigen Mangel so weit in die Zukunft zu projizieren ist fahrlässig. Sie sollte das nur machen, wenn sie es wirklich will, nicht weil man derzeit auch jeden Quereinsteiger und Seiteneinsteiger einstellt, der Lehrer nicht mit Doppel-"e" schreibt...

Zu b): Auf welcher Grundlage abseits der Kommentare in diversen Internetforen basiert denn deine aus der Luft gegriffene Behauptung? Gymnasiallehrer absolvieren z.B. exakt dieselben Vorlesungen/Übungen/Seminare wie die "reinen" Fachstudenten und schreiben oft auch dieselben Klausuren. Natürlich weniger Vorlesungen/... da sie zwei vollwertige Unterrichtsfächer plus Pädagogik belegen müssen. Also: Auf welcher Datengrundlage beruht deine Aussage "unglaublich einfach"?

Gruß,
CTN
 
Ungard schrieb:
Beim Wort Fachabitur aufpassen, das wird für 2 unterschiedliche Begriffe verwendet.
Einmal die Fachhochschulreife und einmal fachgebundene Hochschulreife.

Das ist richtig, den Unterschied verpennt man oft.


Ungard schrieb:
So einfach ist LA dann auch wieder nicht, jedenfalls MINT LA Sek2 nicht.
Oft hat man die gleichen Grundvorlesungen wie die Physiker, Informatiker oder Mathematiker.

Das ist trotzdem immer noch deutlich einfacher. Dadurch, dass man ja Didaktik und allerhand anderen Kram machen muss, verliert das Studium immens an fachlicher Tiefe.

Und selbst an Elite-Unis werden wegen Lehrermangel mittlerweile Zugeständnisse gemacht. Ich habe mehrere Module Physik & Mathematik studiert, einmal bei den Chemiker reingeschnuppert und bin selbst ja in der Informatik - wo ich im Übrigen auch schon Übungsgruppen geleitet habe.
Seit wenigen Jahren werden da die Übungen und Klausuren für LA einfacher gestaltet. D.h. in der Praxis das LA Kandidaten keine theoretische Informatik mehr machen müssen, in obligatorischen Modulen wie Algorithmik müssen sie alle schwierigeren Themen nicht mehr bearbeiten (also pro Übungsblatt weniger und einfachere Aufgaben), sie bekommen eigene, einfachere Klausuren usw.

Bei den anderen Fachrichtungen, Physik, Mathe, ... ist es genauso und ich habe Ähnliches auch schon von anderen Unis gehört.
Ergänzung ()

CrunchTheNumber schrieb:
Gymnasiallehrer absolvieren z.B. exakt dieselben Vorlesungen/Übungen/Seminare wie die "reinen" Fachstudenten

Eben nicht. Durch die ganzen Didaktik & Co. Inhalte geht sehr viel Tiefe des Studiums verloren. Man hat nur ein paar Grundstudiumsinhalte zusammen und kann später auch nur wenige, vertiefende Module wählen.

CrunchTheNumber schrieb:
und schreiben oft auch dieselben Klausuren.

Das definitiv nicht.
 
ascer schrieb:
Das ist trotzdem immer noch deutlich einfacher. Dadurch, dass man ja Didaktik und allerhand anderen Kram machen muss, verliert das Studium immens an fachlicher Tiefe.
Gerade durch fachliche Tiefe wird deutlich einfacher. Sieht man daran, dass im Master die Noten ja idR besser sind, da nun die harten Grundlagen durch sind (die einen uU auch oftmals null interessieren) und man sich die interessanten Sachen rauspicken kann.
Wer in Info Mathe 1-3 +Theo.Info. hatte, der packt den Rest auch locker. ;-)
 
ascer schrieb:
Dadurch, dass man ja Didaktik und allerhand anderen Kram machen muss, verliert das Studium immens an fachlicher Tiefe.
Nicht weil sie "Didaktik und allerhand anderen Kram machen", sondern weil sie zwei Fächer gleichwertig studieren. Das Verhältnis für das Gymnasiallehramt ist ungefähr 40:40:20 (Fach 1 : Fach 2: Pädagogik). Da sollte jedem einleuchten, dass man nicht exakt dasselbe machen kann, wie jemand, der 80:20 studiert (Hauptfach und Nebenfach)
...
Bei den anderen Fachrichtungen, Physik, Mathe, ... ist es genauso und ich habe Ähnliches auch schon von anderen Unis gehört.
Also subjektive Eindrücke und Hörensagen. Sehr überzeugend...

Gruß,
CTN
Ergänzung ()

ascer schrieb:
Eben nicht. Durch die ganzen Didaktik & Co. Inhalte geht sehr viel Tiefe des Studiums verloren. Man hat nur ein paar Grundstudiumsinhalte zusammen und kann später auch nur wenige, vertiefende Module wählen.
Das war vor den Bologna-Reformen (Bachelor-/Master-System) definitiv anders. Aber es heißt ja, dass nach Bologna ALLE Studiengänge an fachlichem Niveau verloren haben... also lehne dich mal nicht zu weit aus dem Fenster...

Gruß,
CTN
 
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@CrunchTheNumber wie gesagt, ich habe selbst schon Übungsgruppen in z.B. Algorithmik geleitet und dort, genauso wie in Mathe, Physik, ... müssen die LA Studenten nur die einfachen Aufgaben bearbeiten. Alles Richtung Theorie ist für die Optional.

Ich habe hinterher auch Klausurkorrektur gemacht und weiß daher ganz genau, dass die LA Studenten eine eigene Klausur bekommen und diese auch einfacher gestaltet ist.

Davon abgesehen sind die Änderungen im Curriculum Fakt -> Theoretische Informatik optional, ersetzbar durch andere Dinge...und was glaubst du wohl, wie viele LA Studenten man in TI1 & 2 noch findet, wenn das für die optional ist? Kaum welche.
 
Da stellt sich aber automatisch die Frage: Wer studiert Mathematik/Informatik auf gymnasiales Lehramt (immerhin Master-Abschluss), wenn er damit später deutlich weniger verdient als jeder Bachelor-Absolvent dieser beiden Fächer?

Gruß,
CTN
 
CrunchTheNumber schrieb:
Da stellt sich aber automatisch die Frage: Wer studiert Mathematik/Informatik auf gymnasiales Lehramt (immerhin Master-Abschluss), wenn er damit später deutlich weniger verdient als jeder Bachelor-Absolvent dieser beiden Fächer?

Gruß,
CTN
Hm?
Hier in Bayern winken idR A13 bzw auch A14. Mit Pension sind das in Angestelltenbrutto schnell mal 90.000 oder auch mehr (mit Familie usw).
 
...genau deshalb ist es doch einfacher. Wie Precht schon richtig sagt: "wenn jemand fähig ist, dann wird er nicht Lehrer".
 
ascer schrieb:
...und was glaubst du wohl, wie viele LA Studenten man in TI1 & 2 noch findet, wenn das für die optional ist? Kaum welche.
Ich sage ja, vor Bologna war das anders. Und warum sollten heutige Studenten etwas "Optionales" machen? Machen die "reinen" Fachstudenten doch in der Regel auch nicht.

Gruß,
CTN
 
Natürlich ist das nicht (nur) Schuld der Studenten, sondern des Systems. Ich habe mich ja aber auch explizit auf den Lehrermangel und die Zugeständnisse nach Bologna bezogen.
 
Vielleicht ist es (wenn man wirklich harte Fächer optional hat) etwas leichter, aber unglaublich einfach sicherlich nicht. Dann könnte ja jeder heute schön EIT und Inf auf berufliches LA oder Mathe/Inf. nehmen und A13 abstauben. Warum machen es nur so wenige?
Die meisten werden halt schon an Mathe 1+2 scheitern.
 
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