Kein Internet Provider kann DSL/Internet liefern - Optionen?

Ravager90

Lieutenant
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Hallo Computerbase-Forum,

mich treibt gerade ein Thema um, bei dem ich keine Lösung finde:
Meine Schwester ist vor 2 Monaten in ein 250 Seelendorf an der Ostseeküste gezogen. Schon vor dem Einzug hat sie einen kleinen, lokalen Internetprovider beauftragt ihr DSL 16.000 zu liefern. Dieser hat den Auftrag angenommen und sich 6 Wochen Zeit gelassen nur um an Ende den Vertrag von seiner Seite aus zu kündigen, da keine freien Ports zur Verfügung stünden mit dem Verweis, das lokale Netz gehöre 1&1 und die geben die Leitung nicht frei. Man hat also anschließend 1&1 beauftragt auch diese haben sofort zugesagt nur um ein paar Tage später den Vertrag ebenso zu kündigen, weil keine Ports frei seinen. Selbiges Spiel anschließend bei der Telekom. Sofortige Zusage am Telefon, Tage später die Absage.
Nun kommt der Clou - Im selben Haus und alle Nachbarn in der Umgebung haben Internet. Auch der Vormieter der Wohnung hatte eine geschaltete Internetleitung. Nur Ihr wird keine zur Verfügung gestellt.
DSL über's Telefonnetzt ist auch keine Option, da Handy Empfang nur sporadisch zur Verfügung steht. Das Dorf ist auch sehr schlecht an Telefonnetz angebunden.
Ein Anschluss an's Kabelnetz ist auch nicht vorhanden.

Meine Schwester und meine Eltern wollen die Situation so hinnehmen und warten, bis irgendwer dort ein VDSL Netz einrichtet. Ich bin jedoch nicht gewollt das so hinzunehmen. Immerhin bin ich in dem Glauben, dass jeder Mensch in Deutschland ein Grundrecht auf Internet hat. Man muss es nur durchsetzen.
Folgende Optionen habe ich aktuell in Betracht gezogen, bin mir jedoch nicht sicher, ob diese juristisch so korrekt und durchsetzungsfähig sind:

Die Verbraucherzentralen anschreiben und den Fall schildern. Ob diese sich aber drum kümmern ist wahrscheinlich fraglich. Vorallem die Geschwindigkeit der Bearbeitung wird sich in Grenzen halten. Für mich ist aber das die Instanz, an die herantreten würde um das juristisch irgendwie zu erzwingen.

Öffentlichmachung der Tatsache via Twitter und Facebook. Hier die Intention, die Anbieter an ihrem Wunden Punkt ihrer öffentlichen Wirkung zu treffen. Ist jedoch fraglich ob das überhaupt jemand liest und ob die gewünschte Rekation eintritt.

Mietminderung. Für mich wäre kein Vorhandensein eines Internets ein Grund für eine Mietminderung. Der Vermieter hat sicherlich die Möglichkeit sich einen Kabelanschluss ins Haus legen zu lassen, wird nur alles versuchen, das aus finanziellen Gründen vermeiden zu wollen. Für mich wäre das in der aktuellen Situation kein annehmbares Mietverhältnis. Genauso müssen eine Grundversorgung an Strom, Gas und Wasser gegeben sein. Ist das nicht der Fall, darf man ja auch Teile der Miete aussetzen. Die rechtlichen Korrektheit steht hier jedoch in Frage.

Ich hoffe ihr könnt mir hier weiterhelfen. Ich weiß, Internet in Deutschland ist Neuland und wir leben hier von der Netzabdeckung hier in der Steinzeit, bei dem aktuellen Fall geht mir aber einfach das Messer in der Tasche auf und ich bin unglaublich frustiert. Es muss doch Möglichkeiten geben, das schnellstmöglich umsetzen zu lassen. Irgendeinen wunden Punkt muss es hier doch geben. Vielleicht habt ihr ja noch Ideen, was hier unternommen werden kann um schnellstmöglich Internet in die Wohnung zu bekommen.

Für Ideen und Ansatzpunkte wäre ich euch super dankbar!
 
Ravager90 schrieb:
Nun kommt der Clou
das ist kein clou...

es stehen 25 ports zur verfügung, alle bewohner des hauses und die nachbarn haben die 25 ports belegt.
wo soll also der neue port herkommen ?

zahlst du 1&1 tausende von euronen, damit sie das teil aufbohren und damit ports zur verfügung stellen ?

mietminderung , verbraucherzentrale und öffentlichmachung,
kannst du dir alles sparen, warum auch.
 
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LTE / 4G nutzen?
Irgendwas klagen bringt nix, gibt mWn. kein Grundrecht auf Internet mit Geschwindigkeit x.
 
Erste Möglichkeit: Bauherrenhotline der Telekom. Pauschalpreis ist 800 € für das Herstellen eines Neuanschlusses. Vor der Beauftragung sollte aber geklärt werden, wovon denn nun nicht genügend frei ist: Ports am KVz/DSLAM oder Kupferdoppeladern zum Gebäude. Daß der Vormieter Internet beziehen konnte, spricht eher für fehlende Ports am KVz/DSLAM. Normalerweise rüstet die Telekom bei Beauftragung für eigene Kunden auch Technik im KVz/DSLAM nach. Weshalb das hier nicht erfolgt ist, sollte ebenfalls mit der Telekom geklärt werden. Die Chance, daß die TAL tatsächlich 1&1 gehört und nicht der Telekom, halte ich außerdem auch für niedrig. Daß sie der Telekom gehört und 1&1 nur anmietet, ist wahrscheinlicher.

Wende dich an das Telekom hilft Team hier im Forum.
 
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Ich denke das mit Grundrecht ist nicht ganz so. Jetzt bleibt halt nur eine Satelitenverbindung in diese "Großstadt"am Ende der Welt.
 
Das sagt die Bundesnetzagentur dazu. Sie hat ein Anspruch auf ein Festnetzanschluß und diesen muß die Telekom zur Verfügung stellen. Sie hat kein Anspruch auf Internet. Daher kein Recht auf Mietminderung wegen fehlenden Internet.
 
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Was hat der Vermieter denn damit zu tun? Sorry, aber ich sage dir direkt, dass das Schwachsinn ist. Denn es liegt kein Mangel an der Wohnung vor und auch nicht am Haus, wenn alle anderen einen Telefonanschluss haben.
 
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Hmmm das ist natürlich blöd - Nachbarn fragen ob sie ein WLAN (und die Kosten) teilen würden? Das ist zwar nicht 100% legal, aber da sonst kein Internet zu bekommen ist...
 
Ähnliches Problem hat meine Mutter an der Nordsee. Ist AKTUELL mit ADSL bei der Telekom. Allerdings steht All-IP-Umstellung an, die Kündigung für den ADSL haben sie also schon bekommen, aber sie könnten einen neuen Anschluss beauftragen ... und hier kommt der Clou: das Ortsnetz (für alles neue) gehört nicht der Telekom, die Telekom kauft also bei einem Örtlichen Provider ein ... und der hat keinen freien Port frei. Somit hat die Telekom ihre Zwangskündigung zurückgezogen ... und die bleiben erstmal bei 2Mbit ... während alle um sie herum schon im Highspeed-Internetzeitalter leben ... mit 16-20Mbit ....... :)

Der Ortsprovider sagte aber: sobald ein Port frei wird ... da mussten wir lachen ... wo soll da ein Port frei werden. Alles Einfamilienhäuser. Fluktuation an Einwohnern so ca. bei 0 ... wenn da also nicht zufällig ein Haus abbr ... ähh ... altersbedingt abgerissen werden muss, wird auch kein Port frei ........

Blöde Situation ...mal gespannt wann die Telekom den Anschluß kündigt ...
 
Also Mietminderung geht schonmal gar nicht, der Vermieter müsste ja dann tausende euros ausgeben nur um einen 34,90 anschluss zu ermöglichen? wir reden hier von 5000-10000 Euro...wenn ein Versorger das überhaupt liefern kann. Wenn die Mieterin dies aus eigener Tasche trägt ok, dann kann man drüber reden aber so ist es vermutlich nicht oder? Wenn kein Anbieter liefern kann, ist Facebook und co in Ordnung sofern man bei der Wahrheit bleibt. Verbraucherschutzverbände müssen auch erstmal tätig werden, dass geht langsam und vermutlich auch nicht ganz ohne Eigenaufwand zu bewerkstelligen. WArum zieht Sie denn nicht in eine Region wo es Inet gibt? Was ist mit Fördermitteln der Kommune? Normal sollte diese doch daran interessiert sein das ausgebaut wird...
 
Lawnmower schrieb:
Nachbarn fragen ob sie ein WLAN (und die Kosten) teilen würden?

Das würde ich auch vorschlagen. Gibt es denn in Sichtweite bzw. in uneingeschränkter Luftlinie eventuell irgendwo VDSL?

heyho @cartridge_case alter Freund :D
 
Bodennebel schrieb:
Was ist mit Internet über LTE, gegebenfalls mit Richtfunkantenne?

Er schrieb ja dass der Empfang nicht so gut ist.
 
Moin!

Ich wohne ebenfalls an der Ostseeküste. Die ist natürlich recht groß. Hier in der Umgebung (Vorpommern-Greifswald) gibt es einen lokalen Kabelanbieter: AEP Plückhahn. Guck doch mal, ob der auch bei deiner Schwester Leitungen liegen hat.

EDIT:
Natürlich hab ich ausgerechnet den Satz von dir überlesen:
Ravager90 schrieb:
Ein Anschluss an's Kabelnetz ist auch nicht vorhanden.
 
Internet des Nachbarn mitnutzen, falls ein Gebäude in Sichtweite ist? Dürfte laut Nutzungsbedingungen nicht erlaubt sein, aber es soll Möglichkeiten geben, so etwas per Richtfunk zu realisieren. (vorher klären, in wiefern so etwas erlaubt ist)
 
Wohne ebenfalls hier oben

viele Orte sind hinsichtlich DSL echt mager, dafür gibt es umso öfter Kabelanschluss und dort sogar sehr hohe anbindungen

Plückhahn wäre Stralsund und Vorpommern
Rügen Kabel Deutschland / vodafone oder Kabel Sat Bergen
 
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