Klage gegen Deutschland wegen 400 Euro Jobs

YesWeedCan

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Wie einige vielleicht wissen hat Belgien eine Klage gegen Deutschland eingereicht,Für die die es nicht wissen mal die Eckpunkte der Klage:

http://deutsche-wirtschafts-nachric...egen-mini-jobs-in-deutschland/comment-page-2/

Ein Beispiel:
"Der EU-Kommission zufolge arbeiten 7,5 Millionen Menschen in Mini-Jobs in Deutschland. In Belgien hingegen erhielten Arbeiter ein Minimum von 12 bis 13 Euro pro Stunde und alle Beteiligten würden soziale Abgaben leisten, sagte eine belgische Regierungssprecherin der BBC."

Passend dazu auch die Meldung aus Frankreich welche Deutschland auffordert höhere Löhne zu zahlen,um sich so keinen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

http://www.focus.de/finanzen/news/s...hoehere-loehne-in-deutschland_aid_961258.html

Meine Meinung dazu:

Hier sieht man wunderbar die Früchte der Neo Liberalen Agenda 2010 Politik,welche nur darauf ausgerichtet ist die Unternehmen zu fördern.
Deutschland hat ein hohes Maß an Beschäftigungsverhältnisse,aber das Wachstum fand in den letzten Jahren nur noch in dem Niedriglohnsektor statt.
Wenn man mal im Einzelhandel schaut in den Supermärkten, dann sitzen dort nur noch 400 Euro Kräfte an der Kasse.Viele Putzfrauen werden als 400 Euro Kräfte angeheuert.Lagerarbeiter,etc. nur über Zeitarbeit Firmen wovon die meisten auch noch mit Hartz aufstocken müssen und dies dem deutschen Steuerzahler Milliarden jedes Jahr kostet.

Da es in anderen ebenbürtigen (reichen) Ländern dieses Lohndumping in dieser Form nicht gibt,hat sich Deutschland natürlich ein großen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Selbst die EU Kommission empfahl unverbindlich für alle Staaten einen Mindestlohn einzuführen,was aber in Deutschland nur zögerlich umgesetzt wird:

http://www.taz.de/!91735/

Natürlich stellen sich die Politiker immer gerne hin das Deutschland ja so super da steht und zeigen mit dem Finger auf andere ,vorzugsweise Griechenland,Zypern oder Spanien.
Dabei wird vergessen das den Stabilitätspakt die Deutschen und Franzosen als erstes gebrochen haben (im Jahr 2003):

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/02/38283/

Wenn wir heute von Deutschland geht es gut sprechen,dann sollte sich jeder selbst fragen welches Deutschland gemeint ist?
Ist es das Deutschland der millionenfachen Arbeiter die jeden morgen aufstehen und ihr soll erledigen oder ist damit das Deutschland der Unternehmen gemeint,die auf Kosten der Arbeiter ihre Gewinne steigern?
Ist damit auch das Deutschland der Banken und Banker gemeint die mit ihren Boni viel Geld in die Tasche erwirtschaften,während den meisten Menschen immer weniger zum Leben bleibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
dacapo schrieb:
...Wenn wir heute von Deutschland geht es gut sprechen,dann sollte sich jeder selbst fragen welches Deutschland gemeint ist?
Ist es das Deutschland der millionenfachen Arbeiter die jeden morgen aufstehen und ihr soll erledigen oder ist damit das Deutschland der Unternehmen gemeint,die auf Kosten der Arbeiter ihre Gewinne steigern?
Ist damit auch das Deutschland der Banken und Banker gemeint die mit ihren Boni viel Geld in die Tasche erwirtschaften,während den meisten Menschen immer weniger zum Leben bleibt?

Wenn ich von Deutschland spreche dann meine ich das Land, dass mir viele Chancen bietet eine Ausbildung, Studium und einen guten Job zu erhalten - ohne aus einem reichen Haushalt zu kommen. Versuche mal in Frankreich die durchschnittlichen Studiengebühren zu zahlen oder an eine der Elitenschmieden zu kommen, aus denen sich fast alles Politiker (inkl. Gewerkschaftler) und Bosse rekrutieren.
Es ist das Land in dem Facharbeiter gutes Geld verdienen, in dem es eine große Mittelschicht gibt, viele gesunde mittelständische Unternehmen (zeige uns diese in Frankreich) und das durch seine großen Unternehmen wie VW, BWM und Siemens großes Ansehen genießt.

Frankreich soll bitte ganz ruhig sein, mit solchen Klagen lenken sie von eigenen Problemen ab welche sie nicht lösen können.

dacapo schrieb:
...Hier sieht man wunderbar die Früchte der Neo Liberalen Agenda 2010 Politik,welche nur darauf ausgerichtet ist die Unternehmen zu fördern....

Du vergisst eines: Jobs werden nicht durch den Staat geschaffen sondern durch die Wirtschaft. Schau mal nach Frankreich, da arbeiten 20% der Arbeitnehmer beim Staat, das Land lähmt sich selbst, die Privatwirtschaft stellt keine Leute ein, es fehlen Mittelständler die wie hier das Rückgrad der Nation sind . Nicht zu Unrecht wollen auch sie eine Reform wie damals unter Schröder mit der Agenda 2010. Uns verklagen wollen und es gleich machen?!

http://www.zeit.de/2013/16/frankreich-krise-fuenfte-republik


Und wer sagt das Belgien mit seinen 12-15 Euro alles richtig macht?
 
Zuletzt bearbeitet:
mal abgesehen davon, dass jedes land in irgendeiner form dreck am stecken hat, hat der te nicht ganz unrecht. die lohnstückkosten sind in deutschland im vergleich zur eu nur unterdurchschnittlich gewachsen. das verschafft deutschland natürlich einen wettbewerbsvorteil und daran ist per sie nicht auszusetzen. ich frage mich dann nur, wie der arbeiter vom boom profitiert, wenn der lohn nur unterdurchschnittlich steigt.

aber fumanchu hat mit frankreich auch nicht unrecht. das land ist nicht mehr wettbewerbsfähig. immer wenn bei einem unternehmen was brennt, rufen die gewerkschaften nach le président und dieser interveniert dann mit grösserem oder kleinerem erfolg. ständige staatsinterventionen in einer marktwirtschaft, das kann ja nicht gerade sehr gut ausgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fu Manchu schrieb:
Wenn ich von Deutschland spreche dann meine ich das Land, dass mir viele Chancen bietet eine Ausbildung, Studium und einen guten Job zu erhalten - ohne aus einem reichen Haushalt zu kommen.

Sorry das ist in Italien so,das ist in England so,das ist eigentlich in jedem EU Land so..........also warum dann stolz sein auf etwas was eigentlich ein Menschenrecht ist (nämlich zugang zu Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern).





Fu Manchu schrieb:
Du vergisst eines: Jobs werden nicht durch den Staat geschaffen sondern durch die Wirtschaft.

Ja aber die Politik gibt die Rahmenbedingungen vor.Wer hat die ganze Zeitarbeitbranche legalisiert?Wer hat es möglich gemacht das neue perverse Konstrukt der Werkverträge einzuführen.Dies wäre ohne die Politik nicht möglich,und ist in vielen anderen Ländern nicht vorhanden und trotzdem kann die Wirtschaft gut florieren (beispiel Skandinavische Länder,etc.)




Fu Manchu schrieb:
Und wer sagt das Belgien mit seinen 12-15 Euro alles richtig macht?

Und wer sagt das Deutschland mit seinen Millionen Heer der 5-7 Euro Jobbern alles richtig macht?Wenn man sich nur mal die Rentenansprüche ansieht (die diese Jobber haben werden) ,kann einem Angst und Bange werden.Du schreibst Mittelschicht?Hier im Ruhrgebiet ist die Mittelschicht stark dezimiert worden,und wird in Zukunft weiter dezimiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
dacapo schrieb:
Sorry das ist in Italien so,das ist in England so,das ist eigentlich in jedem EU Land so..........also warum dann stolz sein auf etwas was eigentlich ein Menschenrecht ist (nämlich zugang zu Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern).

Dann sollen die Leute in den Ländern auch stolz sein. Aber ich lasse den Blick noch weiter schweifen und sehe im Weltmaßstab das in Deutschland die Möglichkeiten doch deutlich besser sind als in 99% der anderen Länder. Klar gibt es diese auch in manch anderen Ländern, darum mindere ich aber nicht die Leistung und Anerkennung für das Land in dem ich lebe und das mir alle Möglichkeiten gibt.


dacapo schrieb:
Ja aber die Politik gibt die Rahmenbedingungen vor.Wer hat die ganze Zeitarbeitbranche legalisiert?Wer hat es möglich gemacht das neue perverse Konstrukt der Werkverträge einzuführen. Dies wäre ohne die Politik nicht möglich,und ist in vielen anderen Ländern nicht vorhanden und trotzdem kann die Wirtschaft gut florieren (beispiel Skandinavische Länder,etc.)

Ich finde das Deutschland sehr gut durch die Krise gekommen ist und die Mehrheit der Leute von der Politik profitiert hat. Es gibt immer Verlierer in einem System, aber im Vergleich zu Spanien oder Portugal mit Arbeitslosenquoten von 20-30 und noch höheren Jugendarbeitslosenquoten stehen wir verdammt gut da.
Und ein Vergleich mit den Skandinavischen Ländern klappt nur bedingt, da wir eine viel höhere Bevolkerungsdiche und -zahl haben. Knapp 80 Mio Menschen auf engem Raum, das schaffen die Skandinavier zusammen nicht. Und klar gibt es in anderen Ländern andere Erfolgsmodelle, aber wir leben nun mal hier und müssen unser Erfolgsmodell betrachten. Auch in den Skandinavischen Ländern gibt es Probleme und Verlierer, das sind auch keine Paradise.



dacapo schrieb:
...Und wer sagt das Deutschland mit seinen Millionen Heer der 5-7 Euro Jobbern alles richtig macht?Wenn man sich nur mal die Rentenansprüche ansieht (die diese Jobber haben werden) ,kann einem Angst und Bange werden.Du schreibst Mittelschicht?Hier im Ruhrgebiet ist die Mittelschicht stark dezimiert worden,und wird in Zukunft weiter dezimiert werden.

Die Frage ist berechtigt und ich möchte auch das sich die Lage verbessert und die Leute mehr verdienen. Aber das Frankreich uns verklagen will ist ein schlechter Witz und wenn Belgien möchte das wir allen 12-15 Euro zahlen dann soll uns Belgien auch aufzeigen wie es gehen soll.
Im Ruhrgebiet wird die Mittelschicht aber seit Jahrzehnten dezimiert, weil die Kohleförderung und Stahlindustrie und somit die anhängende Industrie verschwindet und die Leute einfach wegwandern. Das ist keine Verarmung in großem Stil sondern eine starke Abwanderung in andere Regionen, das muss man differenzieren. Dann wird der Pott eben alt und arm, er wurde auch mal jung und reich, so kommen und gehen die guten Zeiten und vielleicht ist es in 30 Jahren wieder anders. Bayern war auch mal Zahlungsempfänger und ein Bauernstaat mit Alm und Kuh, so ändern sich die Zeiten.
 
Fu Manchu schrieb:
Wenn ich von Deutschland spreche dann meine ich das Land, dass mir viele Chancen bietet eine Ausbildung, Studium und einen guten Job zu erhalten - ohne aus einem reichen Haushalt zu kommen. Versuche mal in Frankreich die durchschnittlichen Studiengebühren zu zahlen oder an eine der Elitenschmieden zu kommen, aus denen sich fast alles Politiker (inkl. Gewerkschaftler) und Bosse rekrutieren.
Es ist das Land in dem Facharbeiter gutes Geld verdienen, in dem es eine große Mittelschicht gibt, viele gesunde mittelständische Unternehmen (zeige uns diese in Frankreich) und das durch seine großen Unternehmen wie VW, BWM und Siemens großes Ansehen genießt.

Du vergisst eines: Jobs werden nicht durch den Staat geschaffen sondern durch die Wirtschaft.
Ich frage mich manchmal in welchem Disney-Land die Leute leben.
Zum ersten Abschnitt kann ich zum größten Teil noch zustimmen, der Rest passt leider nicht mehr.
WENN in D Mama und Papa ordentlich bezahlt werden, dann kann man auch bei Studiengebühren unterstützen?
Das Problem in einigen Regionen ist aber, dass Mama und Papa nicht ordentlich bezahlt werden.

D ist ein Land in dem die Facharbeiter eben nicht mehr, wirklich gutes Geld verdienen.
Wir schicken unsere Facharbeiter (z.B.) - als Leiharbeiter in der Automobilindustrie, für deutlich unter 10€.
Unsere Unternehmen - entlässt Stammbelegschaft, um im Nachgang Leiharbeiter einzustellen.
Und unsere Hartz4 - Fachkräfte werden für Hartz4 in einen regulären Arbeitsplatz gesteckt.

Leider werden die Jobs auch nicht mehr allein durch die Wirtschaft geschaffen/bezahlt.
Die Wirtschaft spielt mit der Politik ein Spiel, dass auf Dauer leider nicht funktionieren wird.

Wer ernsthaft noch glaubt, D und seinen Arbeitnehmer geht es prima, der irrt gewaltig.
Die Verschuldung der Privathaushalte steigt von Jahr zu Jahr...
Die Arbeitslosenquote wird durch Umschulungen, Praktika, Minijobs geschönt.
Die Reallöhne steigen nicht in einem angemessenen Maß, die Anzahl der Geringverdiener schon.

Mal eine Frage, was bringt deinem Kind eine Ausbildung, wenn es keine Arbeitsplätze gibt?
Weiß nicht ob du es verfolgt hast, derzeit ist geplant, dass Hart4 Empfänger auf einen regulären Arbeitsplatz eingesetzt werden sollen, bis zu 3 Jahre, vom Steuerzahler bezahlt.

Welches UN stellt dann auf Dauer bitte noch qualifiziertes Personal nach Tarif ein?
Und die Wirtschaft belügt sich doch selbst, wenn Argumente wie Facharbeitermangel vorgetragen werden.

Das ist mit einer der größten Witze am Politiker/Wirtschafts-Stammtisch.
Und Argumente wie "geringqualifiziert" kann ich nicht mehr hören, da muss ich kotzen.

(Das soll keine Ost - West Diskussion werden aber ich möchte mal was einbringen)

Nahezu ALLE Leute die ich kenne, sind:
A: Nach der Schule in den Westen (Ausbildung) und da geblieben.
B: Habe hier eine Ausbildung gemacht und dann in den Westen (Arbeiten)
C: Sehr wenige habe hier ein Gehalt, mit dem man wirklich zufrieden sein kann.
Entweder wollen sie nicht weg und oder akzeptieren die Kompromisse.
Oder es stellen sich andere Hindernisse in den Weg, die nicht einfach zu regeln sind.

Alles Leute mit einem guten Schulabschluss, einem Facharbeiter oder abgeschlossenem Studium.
Ich kenne keinen Meister mit Berufserfahrung der hier wirklich arbeiten gehen möchte.

Ich würde sagen, 1 von 10 hat hier - wie du meinst, gutes Geld.
Und ich rede hier nicht von Berufseinsteigern oder unqualifiziertem Personal.

Die wirklich finanziell zufrieden sind, da geht wenigstens einer nicht regional arbeiten.
Und das Lohndumping hat auch schon im Westen Einzug gehalten.

Wieso eine Friseurmeisterin nur 7€/h verdienen muss ist mir ein Rätsel.
Warum manche trotz 40h/Woche zusätzlich noch auf´s Amt müssen, ist mir ein Rätsel.

Gott sei Dank habe ich Arbeit mit einen echt super Gehalt + Nebengewerbe, ich kann echt dankbar sein.
Wer sich aber hinstellt und meint, es ist alles so prima, der hat so einiges verpasst.

EDIT:
Der Bericht an sich ist nicht sonderlich gut aber der Sachverhalt - das ist der Oberwitz.
Es geht mir nicht nur um die Hartz4 Menschen, sondern auch um Bsirske und den RH (Kommentare).

http://www.youtube.com/watch?v=zAoIRtMBuQE

Reguläre Arbeitsplätze werden im Prinzip vom Steuerzahler geschaffen... er bezahlt die Arbeiter.
Und die Wirtschaft möchte keinen Lohn zahlen, wenn dann bitte so wenig wie möglich.
Was ist mit unseren jungen (Mehrheit - ausgelernt) Facharbeitern?
Ahhh... logisch - Möglichkeit: Ich "zwinge" sie erst ins Hartz4 und dann "stelle" ich sie ein.

Wer seine Angestellten mit Bananen bezahlt, muss sich nicht wundern, wenn nur Affen für ihn arbeiten!

Die Unternehmen brauchen sich nicht wundern, dass ihnen für einen Hungerlohn nicht die Türen eingerannt werden. Die jungen, qualifizierten Leute sind schlau genug und suchen sich Alternativen (andere Arbeitgeber, Ausland).

EDIT zum Video und den neuen Planungen:
Das Problem ist doch nicht, dass diese Leute arbeiten, dass Problem ist das reguläre Arbeitsplatz mehr oder weniger damit kompensiert werden... und er/sie wird nicht vom Staat, sondern vom Steuerzahler bezahlt.

Unser Staat ist nämlich pleite, steigend hoch verschuldet und hat daher kein Geld.
Fu Manchu schrieb:
das wir allen 12-15 Euro zahlen
Das sicherlich nicht - aber man kann es echt übertreiben.

Egal was er/sie macht, jeder hat doch für 40h/Woche soviel verdient, dass er gut leben kann, fertig.
Wie das Gehalt dann aussehen sollte, ist natürlich auch von der Region abhängig.

Kann aber nicht sein, dass wenn ich 400km die Woche fahre, eine Unterkunft + Benzin bezahlen muss und dennoch deutlich mehr Geld verdienen kann (effektives Netto), als wenn ich vor der Haustür arbeiten gehe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwenner schrieb:
Ich frage mich manchmal in welchem Disney-Land die Leute leben.

Die Gegenfrage sei dann berechtigt, warum manche Mensche alles negativ und pessimistisch sehen. Du zählst nur schlechtes auf und vergisst die guten Seiten und Vorteile die wir gegenüber anderen Ländern genießen.
Zwenner schrieb:
...WENN in D Mama und Papa ordentlich bezahlt werden, dann kann man auch bei Studiengebühren unterstützen? Das Problem in einigen Regionen ist aber, dass Mama und Papa nicht ordentlich bezahlt werden.

Ansonsten kann der junge Student Bafög bekommen oder arbeiten gehen. Das tat mir auch gut und klappt eigentlich recht ordentlich. Aber bestimmt hast du vereinzelte Gegenbeispiele die du als repräsentativ hinstellst.




Zwenner schrieb:
...D ist ein Land in dem die Facharbeiter eben nicht mehr, wirklich gutes Geld verdienen.
Wir schicken unsere Facharbeiter (z.B.) - als Leiharbeiter in der Automobilindustrie, für deutlich unter 10€.
Unsere Unternehmen - entlässt Stammbelegschaft, um im Nachgang Leiharbeiter einzustellen.
Und unsere Hartz4 - Fachkräfte werden für Hartz4 in einen regulären Arbeitsplatz gesteckt.

Das mag so stimmen betrifft aber nicht die Mehrheit der Facharbeiter. Es gibt knapp 1 Mio Leiharbeiter, aber die Mehrheit sind eben keine Facharbeiter, sondern ungelernte oder fachfremde Arbeitnehmer. Ich habe während meines Studiums auch über Leiharbeitsfirmen gejobbt und die Kollegen waren mehrheitlich ungelernte.
Demgegenüber stehen mehrere Millionen wirkliche Facharbeiter in den Unternehmen. Deine Sicht stimmt in Teilen, aber sie ist eben nicht so schwarz wie du sie darstellst und das Ende der Republik steht auch nicht bevor. Hier muss eben nachgebessert werden und es gibt die Notwendigkeit der Anpassung.


Zwenner schrieb:
...Mal eine Frage, was bringt deinem Kind eine Ausbildung, wenn es keine Arbeitsplätze gibt?

Was soll dieser Satz sagen? Ausbildung lohnt sich eh nicht? Es gibt keine Jobs?
Jedes Kind profitiert von einer Ausbildung, es gibt Jobs in Deutschland und in manchen Branchen werden händeringend Leute gesucht. Mein Arbeitgeber könnte heute 10 Leute einstellen findet aber aktuell keine. Wir bilden selber Jugendliche aus, würden aber gerne noch 1 oder 2 Azubis mehr haben wollen, es gibt aber keine adäquaten. Und einem Kiddie erst Lesen und Rechnen beibringen ist nicht unsere Aufgabe, aber auch das haben wir bereits getan.


Zwenner schrieb:
...Welches UN stellt dann auf Dauer bitte noch qualifiziertes Personal nach Tarif ein?
Und die Wirtschaft belügt sich doch selbst, wenn Argumente wie Facharbeitermangel vorgetragen werden.

Mein Arbeitgeber stellt qualifiziertes Personal ein und ich kenne durch meine berufliche Tätigkeit viele andere Firmen die Leute suchen. Ja, es werden Fachkräfte nach Tarif eingestellt und es gibt in manchen Branchen und Regionen einen Mangel an Facharbeiter.
Nur weil sich woanders die Leute den Arsch platt sitzen heißt das nicht das in anderen Regionen die Leute nicht fehlen. Wer sich bewegt und bereit ist den Wohnort zu wechseln findet einen Job.

Zwenner schrieb:
Und Argumente wie "geringqualifiziert" kann ich nicht mehr hören, da muss ich kotzen.

Warum, diese Leute gibt es. Keine oder eine Ausbildung die am Markt nicht benötigt wird, schlechte Sprachkenntnisse oder eine abgebrochene Schule. Wie soll man sie sonst nennen, "suboptimal qualifiziert"? Der Begriff mag dich stören, die Information dahinter ist korrekt.

Zwenner schrieb:
(Das soll keine Ost - West Diskussion werden aber ich möchte mal was einbringen)

ahh, daher weht der Wind. Aber sieh es so, ich komme auch aus dem Osten (Rostock) und ich habe meine Region verlassen und sehe wie die Welt sein kann. Es gibt Fachkräftemangel an meinem Standort, es gibt Tariflöhne hier, Ausbildung für Jugendliche lohnt sich usw. Du zählst jetzt die Schwierigkeiten deiner Region auf und projezierst sie auf ganz Deutschland. So ist es aber nicht.

Zwenner schrieb:
...Das sicherlich nicht - aber man kann es echt übertreiben.....

Diese Zahlen stammten nicht von mir sondern von meinem Vorredner und der Themeneinleitung. Hast du bestimmt gelesen. ;)

Zwenner schrieb:
...Gott sei Dank habe ich Arbeit mit einen echt super Gehalt + Nebengewerbe, ich kann echt dankbar sein.
Wer sich aber hinstellt und meint, es ist alles so prima, der hat so einiges verpasst.

Du bist aber nicht dankbar sondern siehst nur die negativen Seiten des Landes das dir ein "echt super Gehalt + Nebengewerbe" ermöglicht. Woran liegt das? Ganz allein an deiner Genialität und deinen Fähigkeiten? Oder auch an den Rahmenbedingungen welche dir durch die Regierung gestellt werden? Den Gesetzen und der Infrastruktur, der Ausbildung und der Chancen?


Zwenner schrieb:
...Was ist mit unseren jungen (Mehrheit - ausgelernt) Facharbeitern?
Ahhh... logisch - Möglichkeit: Ich "zwinge" sie erst ins Hartz4 und dann "stelle" ich sie ein.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist gering und wer sich von seiner strukturschwachen Region verabschiedet findet auch einen guten Job.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fu Manchu schrieb:
Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist gering und wer sich von seiner strukturschwachen Region verabschiedet findet auch einen guten Job.
Es geht mir darum, dass manche Leute den es gut geht, denken die Welten ist vorwiegend blumig.
Ich denke (ernsthaft) die wohlhabende Mittelschicht hat stellenweise ein echtes Luxus-Problem.

Sicherlich gibt es auch Unternehmen die gezwungenermaßen (Tarifvertrag) noch gute Stundenlöhne zahlen.
Es geht um die negative Entwicklung und die möchten manche einfach nicht wahrhaben...

Zu meiner Person, ich habe einfach nur Glück habt, richtige Stelle, richtiger Ort.
Und mein Nebengewerbe hab ich mir, mit meiner Geschäftsidee ermöglicht und nicht der Staat.
Fu Manchu schrieb:
Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist gering und wer sich von seiner strukturschwachen Region verabschiedet findet auch einen guten Job.
Richtig! Genau darum geht es.
Es geht nicht darum, dass machen Personen keine Arbeit finden (möglich ist das auch), sondern das sie nicht für einen Hungerlohn arbeiten gehen können. Und genau aus diesem Grund, verlassen diese Personen oft die strukturschwache Region.

Das kann aber auf Dauer nicht funktionieren, weil die strukturstarken Region sind irgendwann gesättigt. Eine Behauptung dass in der Leiharbeit und oder im Niedriglohnsektor nur geringqualifizierte arbeiten, kann ich absolut nicht teilen. Und das kann man sehr wohl auf das komplette Land übertragen, weil es genau das ganze Land betrifft, die Mauer steht nicht mehr.

Ein guter Freund hat vor nicht langer Zeit bei einem großen Dax-Konzern angefangen.
Er ist qualifiziert und war hier schon für 900€ arbeiten, bei unpünktlichen Lohnzahlungen.
Jetzt verdient er fast das dreifache (eff netto) und er geht nur da arbeiten, weil es sich für die Familie lohnt.

Was soll das am Ende werden, bauen wir wieder eine Mauer und trennen zwischen strukturstark/strukturschwach?

Der richtig Weg kann nicht sein, vorrangig immer auf Mobilität zu drängen.
Würde es jeder so handhaben wie du denkst, dann kannst du einige Bundesländer zu machen.

Der Staat und die Wirtschaft habe die Aufgabe zu erfüllen - Arbeitsplätze, überregional zu schaffen und daran scheitern beide im erheblichen Maß.

Und ich kann es teilweise sehr wohl verstehen, dass sich ein arbeitssuchender daran stören, das viele Personen aus strukturschwachen Regionen - in seiner strukturstark Region arbeiten.

Woher der Wind weht ist ganz einfach, viele Leute werden aufgrund einer Notsituation ausgebeutet.
Ich muss mir theoretisch darüber keine Gedanken machen.
Praktisch ist jeder ersetzbar, kann seine Arbeit verlieren und in eine ähnliche Situation kommen.

Du hast Recht, ist man qualifiziert, flexibel und mobil findet man wahrscheinlich auch Arbeit.
Du scheinst aber dabei nicht zu erkennen, dass sich große Unternehmen vermehrt genau solche Leute über Zeitarbeit ins Unternehmen holt.

Bei nahezu allen Handwerkern die ich kenne ist oder war - genau das der Fall.
Alle anderen arbeiten im öffentlicher Dienst, bei der Stadt oder sind beim Bund angestellt.
Die die Umgezogen sind, habe das nur gemacht, um richtigerweise der Ausbeute zu entgehen.

Und so mancher Arbeitgeber hier, beklagt sich auch über einen Fachkräftemangel.
Diese ist auch gegeben, aber leider stellenweise doch stark selbst verschuldet und das ist ekelhaft.
Zwenner schrieb:
Wer seine Angestellten mit Bananen bezahlt, muss sich nicht wundern, wenn nur Affen für ihn arbeiten!
Unternehmen brauchen sich nicht wundern, dass ihnen für einen Hungerlohn nicht die Türen eingerannt werden.
Und nicht wenige, qualifizierte Geringverdiener hält stellenweise schön ihren Mund, weil sie wissen - das es noch schlimmer gehen kann. Personen (wie ich) denen es gut geht sollte ganz, ganz ruhig und dankbar sein. Problematisch wird es, wenn solche Leute ausschließlich über die bösen Harzt4 Empfänger sprechen und so tun als wäre jeder Leiharbeiter, Geringverdiener dümmer als ein Kanten Brot und oder doch vermehrt geringqualifiziert.

Das schlimmst für mich wäre, wenn u.a durch meine Steuern, reguläre Arbeitsplätze vernichtet werden. Es ist eine Frechheit, vom Staat und von der Wirtschaft - qualifizierte Menschen für Hartz4 in Arbeit zu stecken, die schon lange durch/mit einen vernünftigen Arbeitsvertrag besetzt sein könnte. Das ganz hat doch nur einen Hintergrund, der Staat hat eine bessere Statistik, gut für den Wahlkampf und die Wirtschaft bezahlt für seine fähigen Angestellt (weil die vom Steuerzahler bezahlt werden) keinen Cent, dass gleicht schon fast einem Wirtschaftsverbrechen.

Fu Manchu schrieb:
Du bist aber nicht dankbar sondern siehst nur die negativen Seiten des Landes das dir ein "echt super Gehalt + Nebengewerbe" ermöglicht. Woran liegt das? Ganz allein an deiner Genialität und deinen Fähigkeiten? Oder auch an den Rahmenbedingungen welche dir durch die Regierung gestellt werden? Den Gesetzen und der Infrastruktur, der Ausbildung und der Chancen?

Ich habe nicht gesagt, dass sich eine Ausbildung nicht lohnt.
Ich meinte das sie an Wert verliert, wenn die jungen Leute wenig bis schlechte Alternativen haben.

Ich arbeite bei einem kleiner Unternehmen, welches in einer strukturschwachen Region, gut bezahlte und weitestgehend sichere Arbeitsplätze geschaffen hat. Die Stadt, der Staat und Behörden haben dem GF bei der Gründung sehr viele Steine in den Weg gelegt. Ich bin dem Staat in keiner Weise dankbar, sondern meinem Chef. Mein Schulzeugnis und meinen Facharbeiter (ich bin damals schon nebenbei arbeiten gegangen) und meine Berufserfahrung habe ich mir verdient/erarbeitet. Das ich kein Abitur habe, habe ich mir versaut. Ich bin dem Staat (nur oberflächlich und im Kontext) nur dankbar, wenn ich zum Sozialfall werden, ich nicht unter der Brücke schlafen muss. Und das Sozialsystem wir von wem getragen? Sicherlich nicht von Menschen die keine, bis wenig Steuern bezahlen oder von Staat, für ihre Arbeit bezahlt werden.

Ich kritisieren das Land für seine Kinder-unfreundliche Politik und das hinnehmen von sozialen Missständen, die u.a. die Wirtschaft und der Staat verschuldet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwenner schrieb:
Es geht mir darum, dass manche Leute den es gut geht, denken die Welten ist vorwiegend blumig....

Und ich denke das manche Leute denen es nicht gut geht, denken die Welt sei vorwiegend schlecht. Ist sie aber nicht, die Welt ist grau mit Schatierungen und es gibt überall Licht.

Zwenner schrieb:
Und mein Nebengewerbe hab ich mir, mit meiner Geschäftsidee ermöglicht und nicht der Staat.

Und genau hier irrst du. Durch die Gesetze wie dem HGB und dem BGB wird dir Vertragsfreiheit und Sicherheit im Form eines Gesetzesrahmen geboten, du kannst Verträge abschließen, auf Rechtssicherheit bauen und deine Forderungen durchsetzen. Du bezahlst deine Steuern und erhälst dadurch eine Infrastruktur die du in deinem Nebengewerbe nutzt (du fährst doch Auto und nutzt öffentliche Dienstleistugen). Der Staat ermöglicht dir dein Nebengewerbe, versuche das mal in Ländern ohne Staat, in Diakturen oder in korrupten Ländern - suche da mal Sicherheit durch Vertragsrechte und Infrastruktur und Sicherheit vor Willkür durch Staat und Obrigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Welt ist auch überwiegend schlecht (Kriege, Verbrechen jeglicher Art, Diktaturen, etc...)
Wir haben das Glück, noch die Möglichkeit zu haben, uns zu überlegen - wie wir uns in aufgezeigter Welt (D) bewegen möchten. Also entweder kritisch oder durch die Blume.

Wenn eine gelernte, qualifizierte Fachkraft für einen Hungerlohn arbeiten gehen muss, ist daran nichts schön.

Wenn du deinen Chef nicht persönlich kennst (falls du auch nur Arbeitsgemüse bist), würde er dich sehr wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken, durch eine ähnlich-gleichwertige, kompetente Fachkraft ersetzen, wenn sie ihn deutlich billiger kommt oder gar keine Kosten mehr verursacht, bei identischer Arbeitsleistung.

Probleme könnten sein/werden, dass dich der Gesetzgeber in Zukunft nicht mehr davor bewahrt...
Und darüber kann man durchaus mal nachdenken und sollte das vielleicht doch kritisch betrachten.

Das Problem ist, dass die Leute wohl echt glaube, ich bin Fachkraft und es gibt keine anderen.
Jeder ist ersetzbar... und Fachkräfte gibt es (wenn auch nicht unbedingt Branchenübergreifend) genug.

In der letzten Kneipenwochenende war das auch Gespräch (Jemand aus der Personalabteilung und ein Vorarbeiter waren dabei) die bestätigen genau das, da gehen und kommen die Leute. Da werden auch keine Leiharbeiter übernommen, und auch tolle Praktika, wie im Youtube-Video gibt es dort...

Das meine Meinung, ein Alleinstellungsmerkmal besitzen würde, sehe ich erschreckend anders.

dacapo schrieb:
Hier sieht man wunderbar die Früchte der Neo Liberalen Agenda 2010 Politik,welche nur darauf ausgerichtet ist die Unternehmen zu fördern.
Deutschland hat ein hohes Maß an Beschäftigungsverhältnisse,aber das Wachstum fand in den letzten Jahren nur noch in dem Niedriglohnsektor statt.
Wenn man mal im Einzelhandel schaut in den Supermärkten, dann sitzen dort nur noch 400 Euro Kräfte an der Kasse.Viele Putzfrauen werden als 400 Euro Kräfte angeheuert.Lagerarbeiter,etc. nur über Zeitarbeit Firmen wovon die meisten auch noch mit Hartz aufstocken müssen und dies dem deutschen Steuerzahler Milliarden jedes Jahr kostet.

Da es in anderen ebenbürtigen (reichen) Ländern dieses Lohndumping in dieser Form nicht gibt,hat sich Deutschland natürlich ein großen Wettbewerbsvorteil verschafft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwenner schrieb:
Die Welt ist auch überwiegend schlecht (Kriege, Verbrechen jeglicher Art, Diktaturen, etc...)...

Die Welt ist überwiegend gut:
- es gibt mehr friedliche Regionen als Kriege
- es gibt mehr Demokratien als Diktaturen (http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52838/demokratie)
- es gibt nicht so viel Verbrechen wie die Medien das einem gerne einreden wollen
- es gibt mehr Menschen die genug zu Essen haben als Menschen die hungern
- es gibt mehr Menschen die Lesen und Schreiben können als Analphabeten
 
Man kann es auch noch einfacher betrachten - wenn man möchte, mir geht es gut, die Welt ist gut, alles ist gut.
Ich möchte das nicht so sehen...
 
Zwenner schrieb:
Man kann auch noch einfacher sehen - wenn man möchte, mit geht es gut, die Welt ist gut, alles ist gut.
Ich möchte das nicht so sehen...

Man kann auch vereinfach alles schlecht sehen und behaupten die Welt ist schlecht ;).
Du erkennst ja noch nicht mal wann der Staat dich unterstützt, siehe dein Nebengewerbe, wie sollst du da erkennen das nicht alles so schlecht ist wie es dein Horizont dir aufzeigt.

Ich habe dir sogar Quellen aufgezeigt dafür das die Welt nicht überwiegend schlecht ist, hast du Quellen für deine Thesen?
 
Wir unterscheiden uns einfach zu sehr in unseren Ansichten, du bist der blumige Typ, ich der kritische... am besten wir belassen es bei dieser nicht ganz-falschen Behauptung meinerseits?
Ergänzung ()

Fu Manchu schrieb:
Du erkennst ja noch nicht mal wann der Staat dich unterstützt
Leider nein, ich habe gesagt ich bin Ihm nicht dankbar, mir fällt da gerade nichts ein, sorry.
Warum unterstützt mich der Staat den auch, weil meine Steuern haben möchte? :)

EDIT: Ich bin raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwenner schrieb:
... du bis der blumige Typ, ich der kritische... am besten wir belassen es bei dieser nicht ganz-falschen Behauptung meinerseits?

Ich bin nicht blumig sondern ich sehe die nackten Zahlen und bewerte sie: es gibt mehr gutes als schlechtes, die Waage ist auf der Seite der guten Welt. Kritsch bin ich auch, aber dabei auch optimistisch.

Du bist kritisch, aber zu pessimistisch. Leid wird bei dir im Vergleich zu guten Dingen zu sehr gewichtet so das ein negatives Bild entsteht das dich die guten Dinge ausblenden lässt. Es kann an gemachten Erfahrungen liegen oder an den Erfahrungen der Mitmenschen, aber alles in allem geht es uns besser als den meisten Menschen auf der Welt und den Generationen die vor uns gelebt haben. Selbst die Ärmsten hier im Land haben immer noch mehr Lebensqualität als in anderen Ländern der 2. und 3. Welt, sogar mehr als in vielen Ländern der sog. 1. Welt.

Das Problem ist oftmals eher, das man sich mit Menschen vergleicht die mehr erreicht haben ohne zu sehen wo man selber steht, wie gut es einem geht und welche Chancen sich einem bieten.


Zwenner schrieb:
...am besten wir belassen es...

Nö, warum? Ist doch interessant. Oder hast du Angst einige liebgewonnene Überzeugungen über Bord werfen zu müssen und umzudenken? Ich stelle mich dir. Kneifst du den Schwanz ein und ziehst dich zurück? ;)
 
Ich finde ihr habt beide Recht, Fu Manchu bewertet die aktuelle Situation mit der der andern Ländern, und da ist die Waage "noch" auf der guten Seite, Zwenner sieht die Situation pessimistisch weil sich die Waage immer mehr ausgleicht und droht früher oder später auf die andere Seite zu kippen.
 
Es geht mir schlicht und ergreifen darum, dass ich Hungerlöhne und Lohndumping nicht gut finde.
Ich bin der Meinung die Politik/Wirtschaft redet sich stellenweise einfach aus der Diskussion.

Und wird ihrer Verantwortung nicht gerecht, stattdessen kommt man mit... Facharbeitermangel.
Mir ist keine Branche bekannt, wo wirklich effektiver Facharbeitermangel besteht.

Wir hatten hier bis vor kurzen einen Ausbildungsplatz zu vergeben.
Ich kann sagen, hier waren viele vernünftige Leute am Start, die alle ein Chance verdient hätten.
Und auch bekommen wir hier sehr wohl Bewerbungen von qualifizierten Arbeitssuchenden rein.

Es ist denkbar, dass die Mehrheit der Beschäftigten noch gut im Futter steht.
Ich sehe aber deutlich, dass die andere Seite doch immer mehr Gewicht bekommt.

Und wie bereits festgehalten, brauchen sich einige in meinen Kreisen auch nicht Beschweren.
Es gib aber durchaus auch Menschen, die weniger angemessen bzw. schlecht bezahlt werden.
Ich kann mich nicht immer hinstellen und die Leute zum Reisen auffordern, dass ist zu einfach.

Es geht mir auch nicht um Recht haben oder nicht, ich sehe die Ding nun einmal anders.
Ich möchte es nochmal zusammenfassen, warum ich u.a. auch meine Meinung vertrete.

Ich kenne hier und auch in anderen östlichen Bundesländern keinen, der nicht überregional arbeiten geht.
Das bedeutet, die - die sagen, ich bin finanziell weitestgehend zufrieden gehen nicht regional arbeiten.
Das hat nicht den Grund, dass es hier keine Arbeit geben würde, sondern weil beschießen bezahlt wird.

Wenn ich, sagen wir als Papa 2000€ netto verdiene, habe ich keinen Grund mich zu beschweren.
Kann aber nicht sein, dass ein andere Papa das gleiche leistet und mit 900€ nachhause geschickt wird.
Gehaltsdifferenzen sind je nach Region und Arbeitgeber natürlich unumgänglich aber nicht in diesem Ausmaß.
Und das mit den Lebenskosten zieht teilweise auch nicht mehr.
Ich kenne Mensch im Westen (wohnhaft), die habe kein 2000€ netto und können auch gut leben.

Das positive was mir auffällt, das Freunde/Bekannt etc. denken ähnlich als-wie ich.
Die meckern nicht, ich verdiene viel zu wenig, mir geht es schlecht, scheiß Arbeitslose...
Sondern regen sich darüber auf, warum andere so wenig bis nichts für Arbeit bekommen.

Knapp 25% der Beschäftigten in Deutschland arbeiten im Niedriglohnsektor.
Von den restlich-75% arbeitenden musst du noch: Geringverdiener, 1 Euro Jobber, Aufstocker, Umschüler, Auszubildende, Praktikanten, geringfügige Beschäftigung, oder wie immer man das alles nennen möchte abziehen.

Der Begriff Niedriglohn wird definiert als ein Arbeitsentgelt eines Vollzeitbeschäftigten, welches sich knapp oberhalb oder unter der Armutsgrenze befindet.

Die Armutsgrenze bezeichnet ein Einkommen, unterhalb dessen der Erwerb aller lebensnotwendigen Ressourcen nicht mehr möglich ist, also Armut vorliegt.

Ein gutes Beispiel gegen angeblichen Facharbeitermangel:
Wir hatte die letzten Wochen zwei Installationen in zwei größeren Call-Centern.
Da ich kein Menschenfeind bin, kommt man natürlich mit ein paar Angestellten ins Gespräch.

Der überweidende Teil der Beschäftigten, haben einen Facharbeiter... (In nahezu allen Berufen).
Warum sitzen die wohl in einem Call-Center, zweier recht großer IT-Dienstleiser?

Wenn sich die Möglichkeit auftut, werden die eben nicht als Lagerarbeiter, Friseurin, Verkäuferin für 2,50 arbeiten gehen... und auch der Schlosser oder ehemalige Zeitsoldat fährt freiwillig (verständlich) nicht für 800, 900€ quer durch die Republik, wenn interessante Alternativen vorhanden sind... und 9/10€ Stundenlohn (ungelernt als Einstieg) im Osten, können mit Sicherheit ein Argument sein.

So einige regionalen und auch überregionalen Unternehmen (die Angestellten kommen nämlich auch aus anderen Bundesländern) brauchen nicht herumjammern, dass sie keine Leute finden, warum das oft so sein kann... liegt auf der Hand.

Und es gibt auch zahlreiche Unternehmen, die überhaupt kein Problem damit haben auch einen Quereinsteiger einzustellen, wenn es in Summe passt... der hat dann zwar einen Facharbeiter, ist aber dennoch eigentlich nicht qualifiziert, dennoch wird er eingestellt und nicht der eigentliche, doch dringend gesuchte Facharbeiter.

Nachtrag - Zum Video:
Solche Leute wie die Frau Rabin oder ein Herr Spelthahn gehören fristlos entlassen und dürfen dann mal ein 6 monatiges Praktikum für Harzt4-Gehalt mit einem 10 bis 12h Arbeitstag (6 Tage Woche) vollbringen, mit dem Versprechen einer Wiedereinstellung um dann doch entlassen zu werden.
 
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Also ich möchte mal ein paar Beispiele aufzeigen,dies gilt jetzt nur für die Region Niederrhein/Ruhrgebiet:
Es gibt in einer größeren Stadt im Niederrhein (nähe Grenze NL) eine Pizzeria die jedes Jahr einen Umsatz von mindestens 500 000 Euro hat.Dementsprechend groß ist die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse dort,doch die meisten verdienen 6 Euro Brutto die Stunde,einige wenige die schon zig Jahre da Arbeiten bekommen 7,50 brutto.
Die Pizzafahrer (wovon es am Wochenende bis zu zwanzig Stück gibt) bekommen 5 Euro die Stunde,mit dem Hinweis das man ja Trinkgeld bekommt und dann so zu einem guten Stundenlohn am Ende kommt.
Ein ausgelernter Koch (!),der vom Jobcenter dorthin geschickt wurde (mit Vermittlungsvorschlag und Sanktionsandrohung) hätte genauso 6 Euro brutto verdient.Hat dieser Koch natürlich abgelehnt und wurde sanktioniert!

Anderes Beispiel im CallCenter:
Eine ausgelernte Kraft welche eine kaufmänische Ausbildung hatte und eine Ausbildung zur Fachkraft für Dialogmarketing (die zusätzlich zur kaufmänischen Ausbildung nochmal 24 Monate dauert) bekam in Deutschland nur die Möglichkeit für maximal 8 Euro brutto in einem CallCenter zu arbeiten.In den Niederlanden bekam sie eine Stelle für 17 Euro brutto,in einem großem Elektronikunternehmen das mit P anfängt.Wohlgemerkt auch dort im CallCenter und nicht irgendwie etwas besonderes....

Das sind jetzt nur mal zwei Fälle und man kann sagen es sind Einzelfälle aber diese Einzelfälle häufen sich und ziehen sich durch alle Branchen.
Egal ob ich morgens beim Bäcker Brötchen hole,im Supermarkt einkaufen gehe,bei Versandunternehmen etwas bestelle,mein Telekommunikationsunternehmen anrufe,in eine Werkstatt gehe um eine Reparatur vornehmen zu lassen oder etwas anderes aus dem täglichen Leben mache,immer treffe ich auf Menschen die in solche prekäre Beschäftigungsverhältnisse arbeiten und arbeiten müssen.
Und nein es sind nicht nur geringqualifizierte sondern auch Menschen die hochqualifiziert sind.
Beispiel Lehrer:
Lehrer auf gepackten Koffern

29.01.2012 · Bis zu zehn Prozent des Unterrichts in deutschen Schulen findet nicht statt. Trotzdem sind Zehntausende junge Lehrer ohne festen Job.

http://www.faz.net/aktuell/politik/...ng-lehrer-auf-gepackten-koffern-11629178.html

oder Akademiker:

Montag, 08. April 2013
Arbeitslos als Akademiker
Wenn der Abschluss nichts bringt

http://www.n-tv.de/ratgeber/Wenn-der-Abschluss-nichts-bringt-article10429596.html

Das ließe sich beliebig Fortführen bis hin zu Ärzten, Rechtsanwälte, etc.

Am Ende landen diese Menschen dann in diese prekären Beschäftigungsverhältnissen,da sie durch das System Hartz 4 unter Androhung der Existenzvernichtung hineingezwungen werden.
 
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Dacapo danke für deinen Beitrag, genau so sehe ich das auch.
Auch meine Erfahrungen lassen sich auf deine Spiegel, ich komme aus einem anderen Bundesland.

Beispiele von mir:

Schlosser/Schweißer
12 Jahre Berufserfahrung, hochqualifiziert, Festanstellung, 1500€ Brutto dank Schichtzuschlag!

Elektroniker
8 Jahre Berufserfahrung 1400€ Brutto über Zeitarbeitsfirma bei einem großen Chemiekonzern.

KFZ-Mensch
8 Jahre Berufserfahrung 950€ netto, Festanstellung bei einem großen Automobilkonzern/Werkstatt.

Techniker
4 Jahre Berufserfahrung über Leiharbeit kommt er auf 8€ (60h+/Woche)

Montage-Arbeiter
Gehalt unbekannt, über Zeitarbeit hat hier eine Stelle bei der Stadt bekommen (Quereinsteiger), sieht gut aus.

Meister/Handwerk
Lächerliche 10€ Stundenlohn, über Zeitarbeit.

Ich kenne auch jemanden der hat im Westen ein Ausbildung (KFZ) gemacht und dann da gearbeitet.
Wollte Familienbedingt jetzt aber wieder in die Heimat (Frau und Kind) sein Gehalt hier... 1/3.
Nein nicht über Zeitarbeit, Festanstellung im Haus, bei der gleichen Firma...

Gegenbeispiel:

KFZ-Elektriker
Er geht in seinem Job nicht arbeiten, weil er kein Interesse an 7,50€ Stundenlohn hat.
Ist jetzt umgezogen (Westen) und bekommt als Quereinsteiger (Bürojob) sehr gutes Geld.

Mechaniker
Hier für 900€ arbeiten gegangen, leicht behinderter Chef, unpünktliche Lohnzahlungen etc.
Geht jetzt im Westen für richtig Scheine arbeiten...

Handwerker
Schweiz... 35€/h...
 
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Da wird sich auch leider nichts ändern. Das Niveau des Stundenlohns wird noch weiter sinken, obwohl ich mir die Frage stelle wie weit den noch? Heutzutage kann man sogar vom Arbeitsamt zu einem Praktikum gezwungen werden. Bringt derjenige laut Arbeitgeber nichts heißt es der nächste bitte (Das hat mein Ausbildungsbetrieb damals immer gemacht).

Ich musste mir einmal von so einem möchtegern Berufsberater anhören das ich damals nicht arbeiten wollen würde. Da war ich erst einmal erstaunt. Oder bei einem Vorstellungsgespräch bei einem Zeitarbeitsunternehmen waren meine Gehaltsanforderungen von 1500 Euro noch zu hoch für einen Bürojob. 1200 Euro hat man mir dann angeboten nur zahlen zu können. Deren Kunde würde ja die Vorgaben machen.

Und diese Anzahl der offenen Stellen sind der reinste Witz. Veröffentlicht ein Unternehmen eine Stelle, dann stürzen sich die Zeitarbeitsunternehmen darauf und jedes schreibt die gleiche Stelle noch einmal aus. Als ich dies meinem Berufsberater sagte grinste er nur.

War es nicht Franz Müntefering der mal gesagt hat "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen" oder etwas ähnliches?

Unsere Regierung senkte doch dieses Jahr bereits die Gehälter für Fachkräfte aus dem Ausland. Vergangenes Jahr lief ein Bericht über Menschen die aus dem Krisenland Spanien gekommen sind um hier zu arbeiten. Alles war von einem deutschen Jobcenter organisiert worden. Unter den Leuten war auch ein Hotelmädchen das hier für 900 Euro in einem Hotel arbeiten durfte. Das Hotel war eins das schon in die Richtung Luxushotel ging. Das man dort keine anständigen Löhne zahlen kann glaube ich nicht. Man will es einfach nicht.

Ich frage mich wer in Zukunft die Produkte hier kaufen soll?

Bedenken habe ich bei der neuen Partei Ald. Da stecken Unternehmer dahinter. Aber die Regierungssender werden die Umfragewerte immer kleinrechnen. Niemand würde eine Partei wählen die Laut einer Pseudoumfrage auf 3% liegt.

Fachkräftemangel haben wir nicht, sonst würden die Gehälter steigen. Aber nein stattdessen haben wir hier gut ausgebildetet Menschen die man nicht haben will. Auf der anderen Seite werden Steuergelder wie blöd aus dem Fenster geworfen für Kurse die angeblich der Weiterbildung der Arbeistlosen dienen sollen. Daraus hat sich ein riesen Geschäft entwickelt.
 
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