Das Problem ist, dass die günstigen Geräte oft entweder zu schlecht für die Zielgruppe oder zu teuer für das generell Gebotene sind. Viele sagen sich "600 Euro für ein so kleines Gerät? Dafür bekomme ich auch eins mit mehr Leistung/Speicher/besserer Kamera!" Dass das dann größer ist, wird als Kröte geschluckt. Ich habe auch seit einer Weile Geräte, die ich nicht mehr allein mit "Haltehand-Daumen übers Display" bedienen kann. - Leider. Das letzte gute Gerät war das Z1C. Wie ich schon schrieb: Als dann ein Nachfolger benötigt wurde, ging es rapide mit dem P/L bei der Compact-Reihe bergab. (Und Dual-SIM gab es bis vor kurzem auch quasi NIE.) Eine Ausnahme war tatsächlich eines der Pixel (3A? 4? Grad nicht sicher). Aber im Moment setze ich gerade meinen Fokus auf Reparierbarkeit, weswegen es das (leider auch etwas unhandliche) FP3 geworden ist. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Wichtig wäre aus meinem Blickwinkel aber, dass die Preise wieder humaner werden. 400 Euro für ein Einstiegsmodell und wegen mir 600 für ein Top-Gerät. Mehr darf sowas einfach nicht kosten.
Man darf halt nie vergessen: Geht es nach dem OS-Support, sind die Geräte spätestens nach 3 Jahren Schrott. Es gibt keine Fixes mehr auf Kernel-Ebene, weil Qualcom nicht länger supportet. Daran ändern auch LOS und Co nix. Die versuchen zwar, die Fehler "obendrüber" zu beheben aber solange sich am Kernel-Prozedere generell nix ändert, MUSS ein Android-Telefon nach 3 Jahren sicherheitstechnisch als Schrott gelten. (Hier haben Apple-Produkte ausnahmsweise mal echt einen Vorteil.)
Theoretisch müsste dazu Google wie bei den Chromebooks vorgehen. Dort schreibt Google vor, dass die eingesetzten Treiber OSS zu sein haben. Wenn sie das auch endlich bei den Smartphones machen würden, wären wir endlich bei einer brauchbaren, auch langfristig möglichen Sicherheitslösung. (Wie viele Computer in eurer Umgebung sind nach weniger als 10(!) Jahren heute nicht mehr halbwegs sicher zu betreiben? - Unter der Voraussetzung, dass ihr immer aktuelle Patches und OS-Updates installiert habt?)
Aber letztlich ist das jetzt ne ganz andere Diskussion. Fakt ist/bleibt jedoch: Wenige wollen 600+ Euro für ein Gelegenheits-Gerät ausgeben. Und das ist es bei vielen, die so ein kleines Telefon suchen. Es ist - wohl für die meisten - kein Ständig-Online-Instagramm-Monitor sondern ein Gerät, um erreichbar zu sein, gelegentlich mal was damit zu "googlen", Musik zu hören oder das Navi zu nutzen.
Übrigens noch ein Punkt, der die heutigen Generationen gar nicht mehr so triggert: Wer noch Telefone vom Schlage eines Siemens S35-S55 kennt: Die haben wir einhändig blind bedient. Oftmals blind, weil es anderes wie z.B. Autofahren. (Nicht, dass ich das JE getan hätte... hust) Bei mir ist der rechte Daumen so als Steuer-Instrument für das Smartphone verankert, dass ich jedes Mal eine Krise kriege, wenn ich die linke Hand dazu brauche. Die heutige Generation nutzt - oft - wie selbstverständlich eine Hand lediglich zum Halten und tippt mit der anderen. Das kommt größeren Diagonalen entgegen und stößt dort auch auf keinen Widerstand, wenn die Diagonalen noch größer werden. Der Wunsch nach kleinen Geräte sind also fast schon ein Zeichen von "Rückständigkeit", weil wir uns offensichtlich nicht anpassen können. ;__;
Regards, Bigfoot29