Cool Master schrieb:
Lootboxen sind aber kein Glücksspiel... Glücksspiel ist, wie der Name schon sagt, wenn das Spiel maßgeblich vom Glück beherscht wird. Lootboxen sind aber kein eigenständiges Spiel sondern ein Bestandteil eines Spieles ergo kein Glücksspiel.
Wie schon gesagt müssen hier ganz klar die Eltern an die Fürsorgepflicht erinnert werden.
Es geht nicht nur um Kinder. Glücksspiel ist auch für Erwachsene reguliert bzw. wird kontrolliert. Das hat gute Gründe. Es erscheint jedenfalls nötig, Konsumenten zu schützen, ganz allgemein und nicht immer auf die Verantwortung Dritter zu verweisen. Das funktioniert so nicht, weil die Welt so komplex ist, dass nicht jeder immer alles wissen kann oder genug weiß, um sich informieren zu können. Ja, Erziehung ist nötig, aber kein Allheilmittel. Killerargument ist ohnehin: Wen würde es denn stören, wenn Gewinnchancen und Algorithmen offengelegt würden? Wohl nur die Konzerne, weil es transparent macht, was nicht transparent sein soll.
Deine Argumentation ist schon in sich unlogisch. Das Spiel "Lootbox" wird nämlich maßgeblich vom Glück beherrscht. So wie das aufgezogen wird, kann man schon von einem eigenständigen Bereich des Gesamtprodukts sprechen. Auch wenn es sich eigentlich um Pseudozufall handelt.
Je mehr ich spiele desto besser wird es und desto schneller kommt man an Lootboxen - völlig Kostenlos.
Das Argument kann ich auch nicht mehr sehen.
Klar "kostenlos", aber eben mit den Haken, dass diese Systeme eben mit jeder Faser ihres Seins darauf abzielen, dass Boxen gekauft werden.
Cool Master schrieb:
Dem könnte ich zustimmen. Dafür brauch es aber keine Regulierung sondern da könnte man die Hersteller erst mal Anschreiben und Ihnen das sagen. Wobei es durch Fanseiten ja schon sehr gute Quoten gibt. Also sehe ich das nicht "dringend" an.
[...]
Es KANN Verhaltensverändernd sein. Das ist aber wie gesagt überall so bei jedem Thema.
Erstens reichen die reinen Verteilungschancen nicht, weil das wohl nicht des Pudels alleiniger Kern ist. Deswegen sind auch Auswertungen der Community unzureichend, können jederzeit durch Änderungen der Verteilung unzutreffend werden und sind allein schon deshalb ungenügend, weil sie nur findet, wer danach sucht. Zweitens: Hätten die Unternehmen ein Interesse an Transparenz, dann würde Blizzard die Regulierung in China nicht einfach umgehen. Dann gäbe es die Notwendigkeit für ein Gesetz nicht. Freiwillige Selbstverpflichtungen sind wieder ein ganz anderer Punkt, aber auch nicht immer sehr wirkungsvoll, am Ende hat man dann Informationen, die quasi nutzlos sind. Ich meine, wo ist das Problem, das per Gesetz zu machen? Klar Richtlinie, kein Spielraum für Interpretationen. Es verleidet doch nicht den Spaß am Spiel.
Nur am Rande: Alles kann töten. Also was sollen die Aufdrucke auf Zigarettenschachteln?
Das ist aber überall so. Sei es beim Autoschrauben, Hardware oder Software und da geht es ja auch ohne den Staat.
Da werden auch nicht die Suchtpotentiale und Mechaniken von Glücksspielen ausgenutzt. Allein die riesigen Gewinne, die diese Kistensysteme erzielen, sollten ein Warnsignal sein. Und dazu kommt, wie gesagt, Big Data mit Algorithmen. Da ist überhaupt nicht mehr transparent, was eigentlich im Hintergrund passiert, sprich: Der Kunde ist Einflüssen ausgesetzt, die er nicht erfassen kann.