Es gab bei diesem Event nichts, was mich in Kauflaune versetzte. Social Features, ein neuer Controller, x86 Technik, bessere Grafik, das soll es gewesen sein? Was von den Rendervideos übrig bleibt, wird man sehen. Man denke da an die PS3 Motorstorm Blamage.
Die Technik der aktuellen Konsolen ist an ihrer Grenze angelangt, das sollte man nicht bestreiten. Eine leistungsfähigere Konsole aber war das Minimum dessen, was man erwarten konnte. Und mehr gab es auch nicht.
Entweder Sony glaubt wirklich, dass man mit dem x-ten Shooter und Rennspiel noch die Massen hinter dem Ofen hervor lockt oder sie irren sich gewaltig. Die Wii hat eindrucksvoll gezeigt, dass es innovativer Spielkonzepte bedarf, um außer den Coregamern auch die Massen anzuziehen. Um die blasspickeligen 16-jährigen Jungs braucht sich Sony keine Sorge zu machen, die werden sich die PS4 schon kaufen. Doch was hat man für die älteren Spieler, für Mädchen und Frauen, für kleine Kinder oder Nichtspieler im Programm? Wenn man der Präsentation glauben mag: nichts.
Dabei müsste sich Sony nur einmal darauf besinnen, was sie groß gemacht hat. Der alte Spruch "It's not a trick, it's a Sony", der geriet irgendwann zwischen Playstation und Handys in Vergessenheit. Was fehlt denn noch im Wohnzimmer? Noch eine Spielekonsole oder vielleicht nicht eher ein komplettes Multimediacenter, welches als Hauptfunktion zwar eine Konsole sein mag, aber eben viel mehr kann. Sony hat als einzige der Konsolenfirmen eine eigene Audio- und Videoproduktion im Hause und das will man nicht ausspielen? Schaue ich mir die ganzen Multimedia- und Streamingboxen an, hapert es doch an allen Ecken und Enden. Der eine hat wenig bis gar keinen Content, andere sind zu kompliziert, wieder andere wissen noch gar nicht, was sie damit machen wollen (etwa Apple).
Sony könnte mit der PS4 in diesen Markt hineingrätschen. Filme, Musik, Internet, Chatten, Email, Social Media, interaktives Lernen, Sport und obendrauf noch eine Konsole mit Highendgrafik. Das gibt es in Teilen heute schon, aber viel zu zersplittert, viel zu rudimentär und damit zu kompliziert für den Endanwender.
Ich stelle mir ein Gerät vor, mit dem ich bei Amazon stöbern kann und mir den Film oder das Spiel gleich ansehen kann. Und wenn ich wissen will, ob meine Freundin den Film auch sehen will, wird sie per Skype oder WhatsApp gleich dazu geschaltet. Nebenbei läuft in einem Minibild das aktuelle Fernsehprogramm oder ein Youtubekanal, vielleicht aber auch eine Gamesession eines befreundeten Spielers, der eine neue Bestzeit im Rennspiel erreicht hat.
Eine Kreuzung aus Siri und Google Now wäre integriert. Man serviert mir Informationen, die mich interessieren könnten. Wenn ich bei einem Spiel dauernd am Bossgegner scheitere, werden mir automatisch Videos eingeblendet, die mir zeigen, wie es besser geht. Und damit man nicht total frustriert wird, lässt sich das Video dann auch als Overlay ins Spiel einbinden.
Ähnlich wie bei der Wii U könnte man externe Geräte in das Spiel einbinden. Wenn ich mich in Deadspace vorsichtig durch einen Korridor taste, ist mein Tablet gleichzeitig Radar und Kommunikator. In Splinter Cell ist die Wurfkamera nun wirklich zum Greifen nah, denn das Bild landet auf meinem Smartphone und lässt sich per Gyroskop auch noch drehen und wenden.
Man könnte das Spielerlebnis per Sensorsteuerung ähnlich Ambilight an Fernseher und Umgebung anpassen.
Man könnte, man könnte, man könnte. Oder man bringt eine Konsole, die einfach schneller ist als die alte.