Averomoe
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Ein übersichtlicher Kopfhörer-Vergleichstest der 150€ - 350€-Klasse
Es treten an: Hifiman Sundara VS. Philips Fidelio X2 VS. Audio-Technica ATH-MSR7
Update am 13.12.2019 zum Thema Gaming als Ergänzung
Es treten an: Hifiman Sundara VS. Philips Fidelio X2 VS. Audio-Technica ATH-MSR7
Update am 13.12.2019 zum Thema Gaming als Ergänzung
1. Vorwort:
Nachdem ich nun oben genannte Kopfhörer ausgiebig testen und daheim über Wochen hinweg quer hören konnte, dachte ich mir, dass sich auch andere ebenfalls für einen Vergleichstest zwischen Kopfhörern in diesem Preisbereich begeistern könnten. Ich besitze die Probanden selbst und kann daher völlig offen meine persönliche Meinung mit euch teilen. Während ich den MSR7 nun schon seit 2015 besitze, kam der X2 2017 respektive der Sundara als vorerst letzter Kopfhörer vor vier Wochen dazu. Warum dieser beide anderen KH zwar toppen, aber letztlich jeder KH seine Daseinsberechtigung hat, versuche ich euch im nachfolgenden Test näher zubringen.
Für wen lohnt sich das Lesen: Für alle, die generell Freude am Head-Fi haben und speziell all jene, die sich fragen, wie gut KH im 150€-350€-Preisbereich abschneiden.
2. Testbedingungen:
Verstärkung und Umwandlung:
Ich teste die drei KH an ein und dem selben KHV/DAC, nämlich dem Audioquest Dragonfly Red (https://www.audioquest.com/dacs/dragonfly/dragonfly-red). Seine UVP beträgt 199,99€, der Straßenpreis beträgt derzeit etwa 170€.
Ausgangsquelle:
Den Red betreibe ich an meinem Google Pixel 3XL. Um den Red beim Abspielen von Musik voll umfänglich ansteuern zu können, kann man leider keine beliebige Musiksoftware verwenden. Die Standardapp für Android ist der „USB Audio Player PRO“, den es für 7,49€ als Download aus dem Play Store gibt (https://play.google.com/store/apps/details?id=com.extreamsd.usbaudioplayerpro&hl=en). Die App unterstützt neben 44,1kHz/16bit auch deutlich höhere Abtastraten und Dynamikumfang. Der Red limitiert für eine treiberlose Nutzung unter Windows bereits bei "nur" 96kHz/24bit.
Bemerkung: Zu sehen sind (neben etwas Staub als Dekor) das via Adapter an mein Pixel 3XL verbundene Red. Die besagte App hat den DAC erkannt und gibt den Sound ohne Umwege direkt über den Red aus.
Musik:
Zum Vergleich nutze ich der Übersicht halber sechs Songs. Diese eignen sich meines Erachtens gut für einen Vergleich, weil sie von Tiefbass, unterschiedlichen Bühnendarstellungen, Vocals, bis hin zu präsenten Höhen alles bieten, um jede Kategorie gebührend darstellen zu können. Die Songs liegen jeweils in 44,1kHz/16bit vor.
Zu den Songs zum Reinhören kommt ihr durch folgende Links:
1) James Blake – Limit to your Love (https://de.7digital.com/artist/james-blake/release/james-blake-1936588?h=06&f=20,19,12,16,17,9,2)
2) Lorde – Tennis Court (https://de.7digital.com/artist/lorde/release/pure-heroine-explicit-2953430?f=20,19,12,16,17,9,2)
3) Jack Garrat – Far Cry (https://de.7digital.com/artist/jack-garratt/release/phase-5123215?f=20,19,12,16,17,9,2)
4) Leila Schayegh – I. Allegro (https://www.qobuz.com/de-de/album/v...i-musica-fiorita-leila-schayegh/qx6efo1eqgjuc)
5) Claire Huangci – Pioano Concerto No. 1, Op. 11: I. Allegro Maestoso (https://www.qobuz.com/de-de/album/p...ung-deutsche-radio-philharmonie/d3yry90fql4pc)
6) Moonchild – The Other Side (https://de.7digital.com/artist/moonchild/release/little-ghost-9811755)
2.1 Einige Worte zum Red und Empfehlung sowie Grundsätzliches zum Thema (mobiler ) KHV/DAC.
Mit den meisten KH lässt sich selbst mit gängigen Handys (sehr) laut hören. Selbst äußerst teure KH wie ein Hifiman 1000SE oder ein Audysee LCD4z lassen sich damit laut betreiben. „Laut“ ist dabei zwar relativ; dass sich KH bereits in der unteren Mittelklasse jedoch auch „gut“ mit Smartphones antreiben lassen, ist an dieser Stelle jedoch objektiv meist - aufgrund verbauter DACs mit minderwertiger Qualität - nicht der Fall. Dargestellte Auflösung, Bühnenbreite, Basskontrolle, usw. profitieren deutlich hörbar von einem guten DAC. Sollte man sich also sagen: "Ok, mein Handy bekommt meine Kopfhörer nicht laut genug, ein KHV muss her!“, dann lohnt sich auch einmal nachzusehen, welche KHV im anvisierten Preisbereich die besten DACs verbaut haben. Empfehlungen findet man u.a. im angepinnten Post in diesem Unterforum. Zum Thema Bitrate und Dynamikumfang findet man Basics zum Thema DAC auch hier: https://www.soundguys.com/do-you-need-a-dac-13488/.
Dabei lasse ich folgenden Satz aus dem Text zustimmend so stehen:
„But seriously, don’t sink too much money into this. It’s just not worth it.“
Mal ein Vergleich: Wenn Ihr ein Budget von 300 € habt, dann (Achtung, meine Meinung) gebt für den KHV/DAC maximal 50 € aus. Den Rest steckt ihr in den KH. Für den Heimgebrauch beispielsweise findet ihr eine günstige Lösung sogar für unter 30 €, der selbst - wie im nachfolgenden Beispiel - einen 500€<X Beyerdynamic gut antreiben kann: https://www.igorslab.media/sharkoon...hoererverstaerker-als-geheimtipp-fuer-kenner/
Den DAC, den ich vor meinem jetzigen Red verwendet habe, war der „SPEAKA PROFESSIONAL USB DAC“, welcher wie der RED nativ und treiberlos maximal 96kHz/24bit abspielen konnte und im Abverkauf nur 10€ kostete.
Im direkten Vergleich spielt der Red für mich nur vernachlässigbar besser. Instrumente klingen noch eine Spur realistischer, der Bass etwas straffer, die Auflösung über das ganze Klangspektrum hinweg ist eine Stufe höher. Nichts, was für mich den relativen Aufpreis rechtfertigen würde. Jedoch macht das für manch anderen genau den Unterschied.
Das zeigt (mir): Mehr und bessere Hardware münzt sich in diesem Bereich nicht im gleichen Maße in Klanggewinn um. Wäre der Speaka im mobilen Betrieb nicht so leise gegenüber dem Red, hätte ich den Red nicht behalten. Der Red hat zwei Vorteile, welche ihm letztlich dennoch eine Aufenthaltserlaubnis beschert hat: er kann lauter und saugt dabei gleichzeitig weniger Strom, was ihn für den Handybetrieb nun mal geeigneter macht. Für den Desktop spielt der Stromverbrauch jedoch keine Rolle, hier ist der SPEAKA völlig ausreichend und vergleichbare Lösungen eine gute Wahl.
Nun zum Red: Als mobiler KHV mit integriertem DAC ist dieser eine Empfehlung mit einigen Einschränkungen. Für den Betrieb mit dem X2 oder dem MSR7 kann er lauter antreiben, als ich ertragen kann. Der Sundara hingegen treibt er „nur“ bis zu Grenze von „laut“, aber nicht „laut genug für ausgewiesene Lauthörer, die ihre Ohren betäuben möchten“ an. Ob dies ein Makel ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Was nun wirklich einen Makel darstellt, ist der Kontrollverlust des Red in der Kombi mit dem Sundara, wenn man ihn auf 100% Lautstärke stellt. Bereits bei 94% Lautstärke gewinnt der Red seine Kontrolle über den Sundara zurück. Der X2 bleibt bis etwa 80% (das ist ziemlich laut!) sauber, der MSR7 produziert schon bei etwa 75% Lautstärke nur noch Matsch. Das zeigt, dass die Treiber des MSR7 nicht auf sehr hohe Lautstärken ausgelegt sind. Der MSR7 disqualifiziert sich damit für ausgemachte Lauthörer.
Kurzum: Für KH, die mindestens so hohe Ansprüche an die Verstärkung wie ein Sundara stellen, lässt sich der Red mit geringen Einschränkungen empfehlen. Für KH darunter jedoch voll und ganz. Er spielt sehr audiophil, löst gut auf und ich vermisse klanglich einfach nichts.
3. Die Probanden im Detail:
Hierzu verweise ich einfach auf die Herstellerseiten:
Sundara: https://www.sieveking-sound.de/kopfhoerer/hifiman/kopfhoerer/hifiman-sundara.html
UVP: 499€, Straßenpreis 350€.
X2: https://www.philips.de/c-p/X2_00/fidelio-fidelio-kopfhoerer
UVP: 299€, Straßenpreis 180€ (allerdings etwas abgewandelte HR-Version).
MSR7: https://eu.audio-technica.com/ATH-MSR7?search=msr7
UVP 239€, Straßenpreis 167€.
Randbemerkung: Nein, das ist kein Schimmel auf dem X2. Das, äh, ist nur Staub.
Ja, die Kontaktstellen des MSR7 haben auch schon mal bessere Tage gesehen...
Bereits anhand der UVPs bemerkt man, dass der Vergleich nicht ganz fair ist. Wir werden zwar noch sehen, dass der Sundara in Summe der bessere Hörer ist – mit den anderen KH macht man allerdings viel richtig und nur wenige (mp3-aac-Apple-Earpads geschädigte) Hörer werden wirklich etwas vermissen. Wäre ich kurzfristig nicht für knapp über 300€ an einen neuen Sundara ran gekommen, wäre ich beim Duo geblieben – so wenig hat mir da klanglich gefehlt.
Der Sundara ist ein Magnetostat, die anderen beiden haben gewöhnliche dynamische Treiber.
4. Haptik und Tragekomfort
Der Sundara macht mit seinem Metallframe den hochwertigsten Eindruck. Das Kopfband lässt sich nur mit viel Kraft verstellen, dann sitzt die Einstellung aber bombenfest. Auf den Ohren sitzt der KH nick- und tanzsicher, das Gewicht wird gut verteilt. Es ist nicht die komfortabelste Lösung, auch werden die Ohren, die selbst bei größeren Ohren umschlossen werden, nach einiger Zeit recht warm. Insgesamt eine solide Lösung mit Luft nach Oben.
Der X2 ist eine Wonne, was den Tragekomfort anbelangt. Durch die weichen Ohrpolster und dem variablen Kopfband schmiegt sich der KH auf den Kopf und verteilt das Gewicht von allen Probanden am besten. Man vergisst schnell, das man ihn aufhat. Er sitzt fest, jedoch nicht ganz so tanztauglich wie mit dem Sundara.
Der MSR7 fällt im Vergleich ab. Nicht umsonst hat Audio Technica ein Produktupdate mit dem Namen MSR7b auf den Markt gebracht, denn: die Ohrpolster sind so klein geraten, dass die Ohren nicht ganz umschlossen werden, wenn man nicht gerade kleine Oohren hat. Das Kopfband drückt mittig auf den Kopf, was sich auch mit etwas Zurechtbiegen nicht ganz beseitigen lässt. Solange man ruhig beim Musik hören sitzt, geht es. Aber gut ist die Lösung nicht, auch weil hier (prinzipbedingt: geschlossene Kopfhörer) die Ohren besonders schnell warm werden.
5. Klangvergleich – Beginnen wir doch einfach mit ganz unten, nämlich mit dem
5.1 Bass
Der Sundara kann sehr tief. Er bietet Kontur und ist von allen Probanden am flinkesten. Hier zahlt sich das Prinzip Magnetostat in jedem Fall aus. Der Bass ist neutral, dickt nicht auf und dröhnt in keinster Weise. Wenn Bass gefragt ist, kann der Sundara qualitativ sehr gute Ergebnisse liefern.
Der Bass beim X2 kommt – im direkten Vergleich – minimal weniger flink, ist aber ebenfalls von guter Qualität, auch wenn er nicht ganz die Konturenschärfe des Sundara erreicht. Allerdings ist sein Bass voluminöser und wärmer abgestimmt. Bassheads fahren mit ihm meines Erachtens somit etwas besser.
Beim MSR7 fehlt es nicht an Qualität des Basses, sondern an Volumen. Er ist genauso flink wie der X2, bietet ebenfalls eine gute Kontur und spielt ohne zu dröhnen. Auf eine Erhöhung des Bass (60Hz abwärts) reagiert er mit mehr Punch, ohne das Volumen des X2 oder die Qualität des Sundara zu erreichen.
5.2 Mitten – Stimmen und sowie Instrumente wie Trompeten, Glocken und Gitarren
Allgemein lässt sich sagen, dass Instrumente mit dem Sundara am realistischsten klingen, ziemlich dicht gefolgt vom MSR7. Der X2 fällt da im Vergleich ab. Bei Vocals, finde ich, gilt das Gleiche, jedoch merkt man bereits die Tendenz des MSR7 an, dass er dieses Spektrum etwas in den Vordergrund rückt. Beim Sundara treten die Sänger*innen zwei, vielleicht drei Schritte zurück beim X2 nochmals einige Schritte. Je nach Song klingen Stimmen beim MSR7 damit sehr involvierend bis hin zu aufdringlich, der X2 homogen bis hin zu etwas distanziert, der Sundara für mich jedoch immer richtig. Er schafft eine gute Balance, wobei er hin und wieder minimal vordergründiger Stimmen abbilden könnte. Was die Auflösung der Instrumente angeht, geht der Pokal an den Sundara, der MSR7 ist aber auch hier gut dabei. Wenn man also beispielsweise das Ausklingen einer Glocke bis hin zur Unhörbarkeit akkurat nachverfolgen möchte oder dergleichen, ist man beim X2 nicht optimal aufgehoben.
Was dem MSR7 Punkte kostet, sind die oberen Mitten. Streicher und Bläser klingen leider in den meisten von mir gehören Songs zu dominant und aufdringlich. Ich empfehle hier dringend eine Absenkung um wenige dB. Neutral klingen hier der Sundara und der X2, wobei ich mir einbilde, dass der X2 hier etwas zurückgenommener klingt. Damit kommen wir zu den
5.3 Höhen
Sundara und MSR7 sind etwas kühler abgestimmt. Kühl bedeutet hier aber nicht, dass Hochtoninformationen durch eine Überbetonung herbeigetäuscht werden, sondern das Instrumente in diesem Bereich leicht präsenter sind. Bei beiden sind für mich keine nervigen Peaks auszumachen, wobei ich persönlich den Bereich ab 2kHz bis nach 16kHz linear bis zu 2dB gesenkt habe. Damit klingt dieser Bereich völlig entspannt. Der X2 hat diese Anpassung nicht nötig. Der Hochton ist soft und voll da, auch wenn er im Vergleich minimal Details vermissen lässt.
5.4 Bühne
Der MSR7 hat hier bauartbedingt klar das Nachsehen. Mit ihm lassen sich Instrumente zwar horizontal orten, jedoch kann von einer breiten Bühne keine Rede sein. Ein „Im-Kopf-Sound“ ist das allerdings auch nicht und damit nicht so klaustrophobisch, wie es bei sehr viele In-Ears der Fall ist. Der X2 sowie der Sundara haben allein schon wegen ihrer offenen Bauweise eine weitere Bühne, wobei der Sundara noch ein wenig weiter ist. An Bühnenwunder wie Sennheiser HD800 oder AKG 812Pro kommt das aber auch nicht ran, welche am ehesten noch Lautsprecher-Niveau bieten können. Beim Sundara erscheint mir die Bühne auch mehrstufiger als beim X2, sodass beispielsweise ein Klavier, was von sehr dunklen bis sehr hellen Tönen gespielt wird (denkt da zum Beispiel an die Intros von Final Fantasy-Games), räumlicher dargestellt wird. Das liegt aber auch nicht zuletzt daran, dass der Sundara Instrumente generell realistischer abbildet.
6. Fazit
Kauft euch einen Sundara, bevor es zu spä… Halt, der Reihe nach, wobei der Sundara kaum noch auf Lager ist
Wenn ich eine persönliche Rangliste benennen müsste, sähe sie folgendermaßen aus:
3. Platz: MSR7.
Gut strukturierter Bass, meist sehr angenehme Vocals, toll aufgelöster Klang, authentisch abgebildete Instrumente. Er ist leicht anzutreiben und voll mobil sowie widerstandsfähig gebaut. Er könnte angenehmer auf dem Kopf sitzen, sein Bass voluminöser und noch tiefer in den Subbass hinabtauchen sowie zurückgenommener im oberen Mittenspektrum sein. Mit einem EQ lässt sich aber gut gegensteuern. Wer ein hochaufgelöstes und realistisch tönendes Klangbild haben möchte und ggf. vor einem EQ nicht zurückschreckt, kann im Preisbereich bis 200€ den MSR7 bzw. dessen überarbeiteter Nachfolger MSR7b auf jeden Fall in die enge Wahl nehmen. Wenn man den KH dann auch noch mobil verwenden will, dann umso mehr.
2. Platz: X2
Toller und saftiger Bass, warmer Grundton, neutrale Mitten, softe Höhen, gute Bühne. Für mich ein sehr guter Allrounder, gemacht für den Klanggeschmack der Massen. Wer einen KH für zuhause sucht und eher Wert auf ein rundes Klangbild als auf Spitzenwerte in Einzeldisziplinen (hier: Auflösung, Instrumentenabbildung, ggf. Stimmen), dem kann ich diesen KH nur wärmstens empfehlen.
1. Platz: Sundara
Der audiophile Hörer, bei sich bei mir oft das Gefühl vom „Angekommen sein“ einstellt, und das für 350€! Bis auf den AKG 812Pro habe ich keine High-End KH über 1000€ ausgiebig gehört. Den 812 gibt es mittlerweile für unter 800€. Diesen hätte ich sehr gerne persönlich mit dem Sundara verglichen, bilde mir aufbauend auf meine Erinnerung aber ein, dass beide KH ein sehr ähnliches Klangbild haben, wobei der Sundara den zackigen Bass und der 812 die breitere Bühne sowie für mich bessere Stimmenabbildung hat.
Der Sundara bietet ggü. dem X2 und vor allem dem MSR7 das homogenste Klangbild und ist in jedem Bereich absolut großartig. Ich habe ihn etwa in den Höhen eingebremst und etwas im Bassbereich angehoben, um meine Vorliebe für entspannten, wärmeren Sound zu entsprechen, ohne Auflösung und Abbildungsfähigkeit einzubüßen. Ganz klare Kaufempfehlung!
Addendum: Her mit euren Kommentaren! Wenn euch das Lesen Spaß gemacht hat, würde ich mich über einen Like freuen.
Update am 13.12.2019 zum Thema Gaming
Hierbei bleibt der MSR7 unberücksichtigt, weil er durch seinen vergleichsweisen schlechten Tragekomfort und geschlossenen Bühnenaufbau zum Gaming weniger taugt als die anderen zwei.
Im Wesentlichen treffen die oben genannten Beschreibungen auch auf Spiele zu und die KH spielen ( ;-) ) ihre Stärken entsprechend auch in Games aus. Explosionen in Videospielen, so mein subjektives Empfinden, sind nie sonderlich tiefbassig abgemischt, sondern gehen eher ab 60Hz aufwärts los. Damit kommen diese Effekte vor allem dann präsent zur Geltung, wenn KH in diesem Bereich warm, sprich mit einigen dB extra, spielen. Hier finde ich den X2 also etwas besser, wenn man es gerne knallen lässt. Der Sundara könnte wohl noch etwas mehr tiefbauchiges Grummeln darstellen, wenn Explosionen und ähnliche Effekte das auch hergeben.
Bei Instrumenten gilt das wie oben Gesagte, darum hier ein etwas anderer Schwerpunkt zum Thema Soundeffekte: wie realistisch klingt der Schuss aus der Büchse, das Knistern beim Gehen durch das Unterholz, das Knarzen beim Öffnen einer Tür? Zumindest bei Red Dead Redemption 2, was ich derzeit spiele, habe ich beim Sundara manchmal folgende Reaktion: Kopfhörer absetzen und schauen, ob meine bessere Hälfte mal wieder in das Zimmer geplatzt ist xD Meine Zimmertür quietscht etwas beim Öffnen, da kann ich schon einmal Spiel mit Realität verwechseln. Das ist mir so beim Tragen des X2 nie passiert. Das liegt aber auch daran, dass der Sundara mehr Schall in beide Richtungen durchlässt.
Manchmal bleib' ich in der Wildnis stehen und höre mir einfach mal die tierische Soundkulisse im südlichen Sumpfgebiet in Ruhe an. Mit guten KH merkt man, wie viel gute Arbeit mittlerweile soundtechnisch in Games steckt. Wenn Leute sich eine 2080Ti gönnen und dann mit einem G4m1nq-30 € KH zocken, dann stimmt mE das Verhältnis nicht.
Zur Ortung von Fußstapfen, Stimmen oder dergleichen hat der Sundara durch seine höhere Auflösung und etwas breiteren Bühne generell einen Vorteil. Es kommt aber nie die Situation auf, dass ich sagen würde: Hätte ich jetzt anstatt den X2 den Sundara auf gehabt, hätte ich den Gegner eher oder besser geortet. So ist das nicht.
Beim Spielen sind mE eine gute Bühnendarstellung (offene Kopfhörer), ein punchiger Bass (große Treiber), eine realistische Stimmenwiedergabe sowie eine hohe Auflösung Punkte, die man beim Kauf eines KH beachten sollte. Der X2 sowie der Sundara sind da voll empfehlenswert. Gerade der X2 ist in letzter Zeit so oft unter 150 € im Angebot, da kann man nichts falsch mit machen.
Anhänge
Zuletzt bearbeitet:
(Ergänzung am 13.12.2019 zum Thema Gaming)