xexex schrieb:
Die Strecke wurde nicht hochgezüchtet sondern ist eine der wenigen Strecken die neu gebaut werden "durften".
Ich denke, das "hochgezüchtet" bezieht sich eher darauf, dass auf der Strecke nur bestimmte Personenzüge fahren können. Für alle anderen ist die Steigung zu groß, die müssen dann die langsame Altbaustrecke nehmen.
xexex schrieb:
Allerdings finde ich, dass gerade solche Strecken in Deutschland gebraucht werden und wenn man die Leute zum Umdenken bewegen will, sind es gerade solche Verbindungen die möglichst ausgebaut werden müssen. Zu tief ist da der Gedanke mit dem Auto ist man schneller und günstiger in den Köpfen vieler verankert.
Köln - Berlin 4:30h (hier geht noch was)
München - Berlin 4h (ab 2017)
Köln - Frankfurt 1h
Man muss es so machen wie in Japan. Dort fährt man auf der mehr als einem halben Jahrhundert alten Tokaido-Shinkansen-Strecke eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als auf allen seitdem gebauten Strecken in Deutschland.
Grund ist hauptsächlich, dass Züge dort über die gesamte Strecke schnell fahren können, und nicht schon lange vor einem Bahnhof auf langsames Tempo herunterbremsen müssen wie in Deutschland. Denn wenn ein Zug von seiner Strecke 200 km mit 200 km/h fährt und 50km mit 80km/h, dann kommt im harmonischen Mittel doch nur eine Geschwindigkeit von 150 km/h heraus.
München-Berlin in bald 4 Stunden ist höchstens ein Schritt in die richtige Richtung, denn bei solchen Fahrzeiten war man in Japan schon vor 20 Jahren. Heute dauert die schnellste fahrplanmäßige Verbindung auf der etwa gleich langen Strecke Tokyo-Okayama 3:10h, inkl. 6 Zwischenhalte.
xexex schrieb:
Das sind Strecken die einfach alternativlos sind, da man selbst mit dem Flugzeug wenn man die Gesamtdauer einer Reise berücksichtigt länger oder ähnlich lang benötigt.
Das aber auch nur wenn man Messlatten anlegt, die für die Bahn günstig sind (Stadtzentrum zu Stadtzentrum von Großstädten). Wenn man hingegen Haustür zu Haustür, ggf. auch noch in Vororten oder zu Tagesrandzeiten bei ausgedünntem ÖPNV-Takt nimmt, dann steht die Bahn gegenüber dem Auto gleich viel weniger gut da.
xexex schrieb:
Frankreich ist hier seit Jahren Vorreiter und dort hat die Bahn auch ein ganz anderes Ansehen. Aber Neubaustrecken kosten Geld und die Deutschen schützen lieber irgendeinen Käfer als sich dafür zu interessieren die Infrastruktur aufrecht zu erhalten.
In Frankreich ist auch nicht alles toll. Etwa beim TGV Méditerranée, den man lieber durch ein Erdbebengebiet fahren lässt als die Weinberge einflussreicher Gutsbesitzer durch eine Bahnstrecke zu durchschneiden.
xexex schrieb:
Aber Neubaustrecken kosten Geld und die Deutschen schützen lieber irgendeinen Käfer als sich dafür zu interessieren die Infrastruktur aufrecht zu erhalten.
Soll das eine Anspielung auf Stuttgart 21 sein? Dieses Projekt hat praktisch nichts mit Infrastrukturverbesserung zu tun, sondern entspringt dem Größenwahn der Politiker und der Profitgier der Industrie. Die Bahn ist da nur Spielball dieser Interessen. Fahrgastverbände (die einzigen mit einem ehrlichen Interesse an einer sicheren, bezahlbaren, schnellen und pünktlichen Bahn) kritisieren dieses Projekt schon seit langem.
devastor schrieb:
Du setzt dich also freiwillig in einen engen Bus mit einem mit ziemlicher Sicherheit übermüdeten und schlecht bezahlten Fahrer? Hauptsache Geiz ist Geil aber an diese fahrenden Zeitbomben wird nicht gedacht. Sowas sollte verboten werden ganz einfach.
Na klar, und bei der Bahn gibt es durch den betriebswirtschaftlichen Druck
keine systematischen Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften wie etwa Prüfintervalle? Sowas ist bereits verboten und wird auch geahndet. Und wenn sich zeigt, dass die bisherigen Strafen nicht abschreckend genug sind, wird man sie eben verschärfen.